Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 408504 times)

Fireball08

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1320 am: 01.04.2025 21:01 »
Keine Erhöhung der JSZ bei den Gruppen 1-8 ? Na warum denn auch auf 100 Prozent erhöhen  ? Verdienen ja schon genug... >:( .

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1321 am: 01.04.2025 21:06 »
Scheiß Gewerkschaft.
Ich kann doch nicht gegen einzelne Entgeltgruppen Politik machen.
Das ist völlig krank.
Muss aufgelöst und neue Gewerkschaft her.
Sehr gute Idee- welche konkreten Planungen haben Sie? Wie soll die neue Gewerkchaft heißen ?Wer darf alles eintreten? Wie viele Mitstreiter haben Sie schon ?

Oder ist ein einfach nur scheiß Gelaber, weil Sie in den Verhandlungen mit Ihrem AG total abgeblitzt sind und Ihr eigenes Versagen nun auf Dritte abwälzen müssen?






Ich hatte keine Verhandlungen mit meinem AG! So ein Blödsinn

Goldene Vier

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1322 am: 01.04.2025 21:06 »
Wird doch minimal erhöht, siehe Anlage

Fireball08

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1323 am: 01.04.2025 21:09 »
Ja,mega... 0,5 Prozent...

Ramirez

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1324 am: 01.04.2025 21:12 »
Zur Umwandlung JSZ in Urlaubstage steht da folgendes:
"Es soll ein Umwandlungsmodell eingeführt werden, bei dem Beschäftigte einen Teil der Jahressonderzahlung im Wert von bis zu drei freien Tagen umtauschen können. Die Berechnung für den Wert der freien Tage erfolgt auf Stundenbasis (§ 24 Abs. 3 Satz 3 TVöD)."
Also wird das auf Stundenbasis umgerechnet. Weitere Infos liegen nicht vor. Gehen wir mal davon aus, dass ein Urlaubstag pauschal mit 7,8h gewertet wird (39/5), dann würde bei einer E12/6 ein Urlaubstag 317 EUR brutto kosten. Um diese 317 EUR würde dann die JSZ reduziert werden.

Bei 3 Tagen wären das 952 EUR. Da sage ich mal gepflegt nein :D

Danke für die Bestätigung.
Ich verstehe nicht warum man sich gegen das Meine-Zeit-Konto wehrt, denn real werden es viel weniger in Anspruch nehmen als man so denkt oder Interesse signalisiert wird. Was an einem Tag verdient wird und was der Tag damit als Urlaub kostet ist den meisten dann doch einfach zu viel, weil es direkt vom tatsächlich verfügbarem Netto weg geht und da haben viele nur 1-3 Tage im Monat überhaupt übrig.

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1325 am: 01.04.2025 21:38 »
Ja,mega... 0,5 Prozent...

Bist du traurig, dass du bisher schon gut von der JSZ profitiert hast? Dann kannst du mir gerne den diff zu 60% der letzten Jahre geben und schon kannst du dich freuen, dass es nun mehr wird.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1326 am: 01.04.2025 22:14 »
Dieses Jahr ist für mich die erste Tarifrunde die ich aktiv mit verfolge. Wenn ich zum Vergleich die IG Metall oder GDL Tarifrunden beobachte, die sich sehr stark für die 35h/Woche eingesetzt haben, frage ich mich warum von Verdi dahingehend nichts gekommen ist. Meiner Meinung nach fehlt Verdi da eine starke Führung. Ein Claus Weselsky des öD.  :D
Womöglich fehlt da sowohl eine starke Führung, als auch starke Mitglieder, als auch starke Argumente.

Verdi007

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1327 am: 01.04.2025 22:15 »
Ich wollte es eigentlich selbst nicht glauben, aber laut einer sehr gut vernetzten Quelle aus der Gewerkschaftsszene soll Verdi wohl inoffiziell davon abraten, zu hohe Erwartungen an das Ergebnis der Schlichtung zu haben. Angeblich sei „unter den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten“ nicht viel mehr drin – und man müsse „verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln umgehen“. Kommt einem das bekannt vor? Richtig, klingt fast 1:1 nach VKA-Sprech.

Es wirkt fast so, als wolle man schon jetzt die Belegschaft auf ein mageres Ergebnis vorbereiten. Vielleicht in der Hoffnung, dass wir dann aus lauter Enttäuschung gar nicht erst den Streik wieder aufnehmen? Ganz ehrlich, langsam frage ich mich, auf welcher Seite Verdi eigentlich steht. Wer so argumentiert, könnte auch direkt am Verhandlungstisch der Arbeitgeber sitzen.

Wenn das das neue „Kämpferische Verdi“ ist – gute Nacht. Ich dachte, wir stehen kurz davor, echten Druck aufzubauen. Stattdessen klingt das hier mehr nach Schadensbegrenzung für die Arbeitgeberseite.

Bleibt wachsam. Ich trau dem Braten nicht.

MoinMoin

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« Antwort #1328 am: 01.04.2025 22:21 »
Einige meiner Kollegen sind in E13, während ich in E12 sitze. Wobei wir exakt die gleichen Aufgaben und Stellenbeschreibungen haben.
Tja, sofern die Eingruppierungen korrekt sind, liegt es daran, dass du fehlende Voraussetzung in der Qualifikation hast und kein sB bist.
Oder aber der AG irrt und du kannst mehr Geld bekommen oder die Kollegen müssen weniger bekommen.
Am Ende finde ich es auch richtig, so wie du, dass alle einigermaßen die gleiche JSZ bekommen sollen.

Umlauf

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1329 am: 01.04.2025 22:30 »
Ich wollte es eigentlich selbst nicht glauben, aber laut einer sehr gut vernetzten Quelle aus der Gewerkschaftsszene soll Verdi wohl inoffiziell davon abraten, zu hohe Erwartungen an das Ergebnis der Schlichtung zu haben. Angeblich sei „unter den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten“ nicht viel mehr drin – und man müsse „verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln umgehen“. Kommt einem das bekannt vor? Richtig, klingt fast 1:1 nach VKA-Sprech.

Es wirkt fast so, als wolle man schon jetzt die Belegschaft auf ein mageres Ergebnis vorbereiten. Vielleicht in der Hoffnung, dass wir dann aus lauter Enttäuschung gar nicht erst den Streik wieder aufnehmen? Ganz ehrlich, langsam frage ich mich, auf welcher Seite Verdi eigentlich steht. Wer so argumentiert, könnte auch direkt am Verhandlungstisch der Arbeitgeber sitzen.

Wenn das das neue „Kämpferische Verdi“ ist – gute Nacht. Ich dachte, wir stehen kurz davor, echten Druck aufzubauen. Stattdessen klingt das hier mehr nach Schadensbegrenzung für die Arbeitgeberseite.

Bleibt wachsam. Ich trau dem Braten nicht.

Es ist eh die Frage, ob die VKA annehmen wird.

Eher wird die VKA die Streikkasse der Gewerkschaften leer schröpfen wollen, als dass es ein Mü mehr als in der Schlichtung geben wird. Selbst wenn die VKA den Schlichtungsvorschlag ablehnt, wird der notwendige Streik für die Gewerkschaften sehr teuer werden.

1992 lässt grüßen. Der Streik war Mega-teuer für die Gewerkschaften. Erhalten hat man nur die Zusage, dass die AG-Seite dem bisher abgelehntes Schlichtungsvorschlag zustimmt.

Für die Gewerkschaften hatte diese Runde langwierige Folgen. Die Kassen waren leer und die nächsten Jahre waren sehr mau für Verhandlungen. Das führte dann auch zu den Gewerkschaftsfusionen.

Von daher glaube ich, dass der Rahmen leider sehr fest gespannt ist.


Ich gehe davon aus, dass fast niemand 2 Wochen am Stück ohne irgend eine Geldzahlung durchstreiken wird.
Genau das gesucht auch die VKA. Der Bund schaut geduldig auf die Szenerie herab.

MoinMoin

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« Antwort #1330 am: 01.04.2025 22:30 »
Wenn Menschen mit hohen Einkommen und Vermögen einen größeren Anteil bei der Finanzierung des Gemeinwesens übernehmen als Menschen mit weniger Geld, ist das solidarisch.

Und auch das solidarisch: je höher das Gehalt, desto höher die Beiträge.

[/quote]
Schon lustig, wenn ich prozentual das gleiche abgeben, dann bezahle ich doch mehr und habe damit einen größeren Anteil.
Warum man damit eine geringeres %iges JSZ begründen könnte, erschließt sich nur einem Verdianer, bei dieser solidaritäts Erklärung

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #1331 am: 01.04.2025 22:36 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.


Ramirez

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« Antwort #1332 am: 01.04.2025 22:58 »
Scheiß Gewerkschaft.
Ich kann doch nicht gegen einzelne Entgeltgruppen Politik machen.
Das ist völlig krank.
Muss aufgelöst und neue Gewerkschaft her.
Sehr gute Idee- welche konkreten Planungen haben Sie? Wie soll die neue Gewerkchaft heißen ?Wer darf alles eintreten? Wie viele Mitstreiter haben Sie schon ?

Oder ist ein einfach nur scheiß Gelaber, weil Sie in den Verhandlungen mit Ihrem AG total abgeblitzt sind und Ihr eigenes Versagen nun auf Dritte abwälzen müssen?






Ich hatte keine Verhandlungen mit meinem AG! So ein Blödsinn

Es klingt schon irgendwie verlockend, eine Gewerkschaft nur für den TVÖD für die Tätigkeitsmerkmale ab EG9a.
Es wird ja immer stumpf gesagt, dass das eigentliche Streikpotential nur bei der Entsorgung, dem ÖPNV und den Kindergärten liegt. Wenn man aber mal ins Detail geht, weder im ÖPNV noch bei den Kindergärten gibt es nach einem Streik groß etwas nachzuholen, es ist halt nicht betreut oder befördert worden. Beim Müll gibt es den Nachholbedarf, es ändern sich aber zumindest keine Routen.

Die Tätigkeiten ab EG9a fallen sehr häufig aber nicht aus, da bleibt die Arbeit tatsächlich liegen und kann wegen der vielen offenen Stellen auch gar nicht mal eben nachgeholt werden. Das Liegenbleiben umfasst aber auch, Dienstpläne, Genehmigungen, Zugriffe, Disposition, Beauftragungen, Entscheidungen ... . Der Schaden für den Arbeitgeber wird da sehr schnell sehr groß und betrifft auch die Arbeitsleistung der EG 1-8, für den Bürger also bei weitem nicht nur indirekt.

Ich weiß nicht ob das für die "solidarische" Verdi und ihre solidarischen Restmitglieder dann tatsächlich besser wäre.

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1333 am: 01.04.2025 23:00 »
Ich wollte es eigentlich selbst nicht glauben, aber laut einer sehr gut vernetzten Quelle aus der Gewerkschaftsszene soll Verdi wohl inoffiziell davon abraten, zu hohe Erwartungen an das Ergebnis der Schlichtung zu haben. Angeblich sei „unter den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten“ nicht viel mehr drin – und man müsse „verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln umgehen“. Kommt einem das bekannt vor? Richtig, klingt fast 1:1 nach VKA-Sprech.
Welche Erwartungen meinst Du denn?
Also meine Erwartung ist eigentlich nur, dass VKA und Verdi dieses Schlichtungsergebnis aufnehmen und es als Schlussergebnis beschließen. Bei der letzten Tarifrunde ist doch das Schlichtungsergebnis auch quasi komplett übernommen worden (und das war deutlich schlechter als das jetzige, weil das damalige Ergebnis unter der Inflation gelegen hat).

Bin aber auch erst seit der letzten Tarifrunde dabei im ÖD. Deswegen weiß ich vielleicht auch nicht, welche sonstigen Erwartungen ich da jetzt noch haben sollte.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1334 am: 01.04.2025 23:24 »
Ver.di hat die Mitglieder in den Krankenhäusern nach Rückmeldungen gefragt. Dies habe ich geschrieben:

Zitat
Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst danke ich Ihnen, dass Sie die Möglichkeit eines schriftlichen Feedbacks per E-Mail anbieten, da ich am 03. April leider verhindert bin. Ohne große Umschweife…

…muss ich sagen, dass mich die Empfehlung der Schlichtungskommission enttäuscht zurücklässt. Ich bin als Krankenpfleger auf einer Normalstation bei ... tätig, eingruppiert in P7 Stufe 3, und habe das gesamte Verfahren intensiv verfolgt sowie an mehreren Warnstreiks teilgenommen. Lassen Sie mich die Punkte einmal der Reihe nach durchgehen:

Laufzeit: 27 Monate
Unnötig lang. Ein Zeitraum von 24 Monaten wäre ein angemessener Kompromiss zwischen der geforderten Laufzeit von 12 Monaten und dem Angebot von 36 Monaten.

Entgelterhöhung zum 01.04.2025: +3,0 % (mindestens 110 €), zum 01.05.2026: +2,8 %
Wenn diese Berechnungen korrekt sind, dann gehören Pflegekräfte wie ich in P7 und P8 zu den Gruppen mit den geringsten Erhöhungen innerhalb der P-Tabelle. Gerade auf den Normalstationen wird der Personalmangel immer gravierender, und um die Attraktivität des Berufs zu steigern, müssten sowohl die finanziellen Anreize als auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Beides sehe ich hier nicht.

Zwar wird die Wechselschichtzulage von 155 € auf 250 € angehoben, was in meinem Fall eine zusätzliche Erhöhung des Bruttogehalts um etwa 2 % bedeutet, doch dies reicht nicht aus – insbesondere nicht für jene Bereiche, die nicht im Wechselschichtdienst arbeiten. Auch die auf 90 % angehobene Jahressonderzahlung ändert daran nichts. Insgesamt erkenne ich nicht, wie dieser Vorschlag den Pflegeberuf attraktiver machen soll.

Umwandlung eines Teils der Jahressonderzahlung in drei zusätzliche freie Tage – jedoch nicht für Krankenhäuser
Ehrlich gesagt hielt ich das zunächst für einen schlechten Scherz. Ausgerechnet in dem Bereich, der am dringendsten eine Arbeitszeitreduzierung und Entlastung benötigt, entfällt diese Option. Natürlich muss die Patientenversorgung sichergestellt werden, doch drei zusätzliche freie Tage für eine vermutlich geringe Zahl an Beschäftigten hätten daran nichts geändert. Stattdessen gibt es eine um rund 5 % erhöhte Jahressonderzahlung – in meinem Fall etwa 300 € brutto –, die aber die entgangenen freien Tage in keiner Weise aufwiegt.

Ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027
Zwar spät, aber immerhin eine positive Entwicklung.

Möglichkeit, die Wochenarbeitszeit freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen
Ich sehe hier die Gefahr, dass diese „freiwillige“ Regelung langfristig zu generellen Arbeitszeiterhöhungen führt, anstatt die Arbeitszeit zu reduzieren. Zudem könnten Arbeitgeber dies bei Neueinstellungen als Druckmittel nutzen – schließlich unterschreibt man einen neuen Vertrag ja "freiwillig" und könnte dann für die ersten 18 Monate gleich 42 Stunden vereinbaren.

Keine bezahlte Pause für Wechselschichtler im Krankenhaus
Dieser Punkt fehlt mir besonders. Ein solcher Ausgleich sollte unbedingt in die Verhandlungen einfließen, gerade weil die Jahressonderzahlung nicht umgewandelt werden kann. Auf Station habe ich ohnehin kaum eine echte Pause, da ständig Patienten, Angehörige, Ärzte oder das Telefon stören. Ein finanzieller Ausgleich wäre daher mehr als fair – zumal andere Wechselschichtbereiche im TVöD diese Regelung längst haben. Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet die Pflege hier wieder benachteiligt wird.

Kein Überstundenzuschlag für Teilzeitkräfte
Die Unterscheidung zwischen Mehrarbeit und Überstunden gehört abgeschafft. Wer in Teilzeit arbeitet, hat in der Regel gute Gründe dafür und wird entsprechend eingeplant. Warum für Mehrarbeit kein Zuschlag gezahlt wird, erschließt sich mir nicht.

Option auf betriebliche Langzeitkonten
Ich bezweifle, dass mein Arbeitgeber dies umsetzt, solange der TVöD keine klaren Regeln dafür vorschreibt.

Kein „Meine-Zeit-Konto“, keine generelle Arbeitszeitverkürzung
Die Idee hinter dem „Meine-Zeit-Konto“ fand ich sinnvoll. Schade, dass es in dieser Form nicht erhalten bleibt. Vermutlich wäre es erfolgversprechender gewesen, von Anfang an weniger Stunden zu fordern.

Ich hoffe, meine Rückmeldung wirkt nicht zu direkt oder negativ, aber nach eingehender Beschäftigung mit der Schlichtungsempfehlung wollte ich Ihnen meine ehrliche Einschätzung mitteilen. Mir ist bewusst, dass ich das aus einer persönlichen Perspektive betrachte und dass wirtschaftliche Zwänge – gerade im Krankenhausbereich – eine Rolle spielen. Dennoch hatte ich nach der Umfrage zur Arbeitsbelastung, den daraus resultierenden Ergebnis und dann bei der Forderung nach „Meine-Zeit“ mehr erhofft. Davon ist in der Schlichtung kaum etwas übriggeblieben. Statt einer Verbesserung habe ich eher das Gefühl, dass wir als Pflegekräfte schlechter dastehen als zuvor.

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr offenes Ohr.