Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 406785 times)

AlterSchwedeMUC

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1500 am: 02.04.2025 22:19 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Da ist gar nichts geringer. Und du hast sogar weiterhin wie in den letzten Jahren mehr.

Aha. 5,8 % Steigerung (wie in der Schlichtung für die Tabellen vorgeschlagen) ist also keine geringere Steigerung als die ca. 7% Steigerung, die der übrige öD durchschnittlich aufgrund der Anhebung der JSZ erhält.

Btw: Finde nur ich diesen "Tarifneid" untereinander ein wenig deplaziert?
« Last Edit: 02.04.2025 22:30 von AlterSchwedeMUC »

Menschenfreund

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1501 am: 03.04.2025 05:52 »
Mir geht das auch richtig auf die Nerven. Hat sich schließlich jeder selbst ausgesucht wo er Arbeit!

SusiE

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1502 am: 03.04.2025 06:03 »
Die ViKo ist wieder angesetzt für den 5.4. 18Uhr. Das spricht jetzt nicht dafür, das man vor hat bis in die Nacht hinein das bester Ergebnis aller Zeiten verhandeln.

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1503 am: 03.04.2025 06:49 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Da ist gar nichts geringer. Und du hast sogar weiterhin wie in den letzten Jahren mehr.

Aha. 5,8 % Steigerung (wie in der Schlichtung für die Tabellen vorgeschlagen) ist also keine geringere Steigerung als die ca. 7% Steigerung, die der übrige öD durchschnittlich aufgrund der Anhebung der JSZ erhält.

Btw: Finde nur ich diesen "Tarifneid" untereinander ein wenig deplaziert?

Du bist doch gerade neidisch und gönst das aufholen bzw. Wiederherstellen des Status quo nicht!
« Last Edit: 03.04.2025 07:02 von xirot »

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1504 am: 03.04.2025 06:52 »
Mir geht das auch richtig auf die Nerven. Hat sich schließlich jeder selbst ausgesucht wo er Arbeit!

Dann wechsel doch zu vka oder bund und freue dich, dass die JSZ wieder angehoben wird. Kann sich ja jeder aussuchen wo er arbeitet und wenn du dich dann besser fühlst bitte sehr.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1505 am: 03.04.2025 07:07 »
Zitat
Maschinen, Automatisierung, Vernetzung, künstliche Intelligenz, etc.
Zitat
Unsinn. Durch digitalisierung könnten 100.000e Stellen schlichtweg ersetzt werden. Speziell in den EG3-9. Bereits jetzt könnten damit durch KI Anträge fehlerfrei und blitzschnell bearbeitet werden.

Ja und wer entwickelt, wartet, betreut die Maschinen? Die Automatisierung? Die Vernetzung? Wer implementiert die künstliche Intelligenz? Wer entwickelt neue Algorithmen? Wer beschäftigt sich mit solchen Technologien? Fallen die alle vom Himmel?

Und nein, die Wirtschaft investiert nicht in die langfristige Grundlagenforschunge oder Entwicklung neuer Technologien. Das läuft fast immer über öffentlichen Dienst (wenn auch im Hintergrudnd).

Die arbeit wird eben nicht weniger, sie verlagert sicht nur. Öffentlicher Dienst heißt nicht automatisch Verwaltung und Anträge abarbeiten.

Aber das ist ne ewige Diskusison.

Und wieder großer Mist!

Es gibt ausreichend Studien, die durch die Automatisierung 1/3 oder sogar 2/3 der Belegschaft gefährdet oder wegrationalisiert sehen. Warum sollten wir dann deiner anekdotischen Evidenz Glauben schenken?

Und: Natürlich investieren Firmen in Forschung. Was glaubst du, findet in den Laboren, Teststudios etc statt?Master- Doktorarbeiten befassen sich mehr als Ausreichend damit. Oder denkst du, die Stadt Wuppertal macht dies?

Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Chillbear

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« Antwort #1506 am: 03.04.2025 07:32 »
Am Ende ist diese Verhandlung auch nur ein Spiegelbild der politischen Realität.

Schwerpunkt bilden Rentner, Geringverdiener und Geringleister/Arbeitslose/Asoziale. Zusammengefasst über 50%
 des Wahlvolkes. Niemand kann politisch überleben, ohne diese Klientel zu bedienen.

So werden notwendige Reformen immer weiter verschoben (Agenda 2020 war die letzte richtige Reform - und auch nur teilweise zu Ende gebracht) und lieber auf Pump gelebt. Dann kommen die üblichen Fantasien ("die starken Schultern mehr belasten" ) und man wundert sich, warum der rechte Rand immer stärker wird. Wie haben ein Ausgaben- und keine Einnahmeproblem.

Leistung lohnt sich einfach (nicht) mehr. Lieber in der EG8 und drunter abjauchen, als E13+ Verantwortung zu übernehmen. Nichts anderes wird doch auch durch Verdi suggeriert.


Junge

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« Antwort #1507 am: 03.04.2025 07:35 »

Diese Formulierung könnte als herablassend und unterstellend wahrgenommen werden, da sie eine negative Annahme über die Motivation und den Einsatz anderer Menschen trifft.
Ich glaube Sie möchte man nicht kennen.

Die Wahrheit tut manchmal weh...

Und idR bellen da meist die (zu Recht) getroffenen Hunde...

sehr einfache Sichtweise

Beschreiben Sie Ihre Sichtweise?

Gegenfrage: Warum arbeiten Sie im öffentlichen Dienst obwohl so schlecht gezahlt wird?

 Ich / wir / unsere Berufsgruppe können unsere Berufstätigkeit  in der PW nicht ausüben.
Grüße!

Also was ganz besonders, konnte ich mir schon beinahe denken :-)

troubleshooting

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« Antwort #1508 am: 03.04.2025 07:49 »
Also was ganz besonders, konnte ich mir schon beinahe denken :-)

Jetzt hättest du mich beinahe überrascht!

Wassereis

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« Antwort #1509 am: 03.04.2025 08:00 »
Ja, natürlich. Die meisten hier arbeiten trotz unfassbar schlechter Bezahlung im öD, weil sie der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte. :-D

Keinesfalls natürlich, weil sie woanders niemals eingestellt werden würden und insgeheim wissen, dass sie froh sein können, dass sie überhaupt jemand nimmt.

Wassereis

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« Antwort #1510 am: 03.04.2025 08:01 »
Mir geht das auch richtig auf die Nerven. Hat sich schließlich jeder selbst ausgesucht wo er Arbeit!
Bzw. muss man nehmen, was man kriegt. Und für mehr als den öD scheint es hier halt nicht zu reichen. Sonst wären die ja alle schon längst weg, die so unzufrieden sind.

Faunus

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« Antwort #1511 am: 03.04.2025 08:06 »

Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Wer es jetzt nicht vertsteht, kann die Mär vom Fachkräftemangel im ÖD weiter verbreiten und wird irgendwann mit dem bösen Erwachen leben müssen.

Was fehlt, sind die Indianer, die die eigentliche Arbeit machen wollen & können und m.M. nach ist es eine Frage der Zeit, dass die Indianer, die "können" so von der PW "hofiert" werden, dass sie dann auch "wollen".




Sand92

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« Antwort #1512 am: 03.04.2025 08:18 »
Hallo zusammen,
anbei einmal meine Infos zum TVV:
Die neue Tabelle kostet X Prozent an Gesamtvolumen und steht wohl auch schon. Am Samstag wird geschaut wie die anderen Komponenten die den TVV nicht betreffen z.B. JSZ Erhöhung noch auf die Tabelle oder z.B. über den Urlaubstag verteilt werden. Das Volumen der beiden Tarifverträge soll aber gleich sein.

NIPA

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« Antwort #1513 am: 03.04.2025 08:44 »
OT:

Lohnt sich Wechsel anzustreben von EG 8 auf EG 9a?

NelsonMuntz

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« Antwort #1514 am: 03.04.2025 08:45 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.