Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 407977 times)

Ramirez

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1485 am: 02.04.2025 20:28 »
Wo ist das Problem?
Das Problem liegt in der zur Arbeitszeitverkürzung linearen Reduzierung des Entgeltes. Das ist einfach zu teuer. Wer das will kann das jetzt schon machen. Da ist kein Sinn das linear tariflich zu regeln.
Der Vorteil einer tariflichen Regelung für alle wäre, wenn man die Arbeitszeitreduzierung günstiger haben könnte, als bei einer persönlichen Arbeitszeitreduzierung. Nur dann ist es sinnvoll.
Bei der IG Metall hat das ja auch funktioniert. OK, das ist länger her. Dann nehmen wir die GDL mit einem echten Verhandlungsführer, Weselsky. Da wird die Arbeitszeit auf 36h reduziert (gefordert waren 35h). Und das nicht nur bei vollem Lohnausgleich, sondern sogar mit einer Lohnerhöhung verbunden.

Tariflich geht potenziell so einiges was Arbeitszeitverkürzung angeht, OHNE dass man signifikante Entgelteinbußen hat. Von daher sollte man das auch entsprechend forcieren. Denn wie gesagt: die persönliche Reduzierung ist zu teuer. Nur über den Tarifvertrag ist das dergestalt möglich. Für so etwas würde ich sogar streiken und mich anderweitig engagieren.

100€ sind 100€, ob man die persönlich oder über den Tarif reduziert ist vollkommen egal.

Es ärgert mich immer wieder das Menschen in diesem Land durch Wahl auch über mich mitbestimmen, die einfach kein Verständnis von Zahlen haben.

K

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« Antwort #1486 am: 02.04.2025 20:32 »
Ich lese grad zum ersten mal seit 10 Tagen wieder. Ist es zutreffend, dass "Uns Roko", der Schöpfer der Aktion Düstere Zukunft, mal wieder seine 42Stunden-Woche aus dem Hut gezaubert hat (wenn auch auf freiwilliger Basis)??? Das glaubt dir ja keiner :D

Ver.di sollte diesen Punkt keinesfalls durchgehen lassen.
In Anträgen auf Bezirkskonferenzen und infolge auch Bundeskongessen war in der Vergangenheit im Gegenteil Thema, die Senkung der Höchstarbeitszeit im Arbeitszeitgesetz auf 40 Stunden pro Woche zu fordern.
Dieser Punkt ist den Regierenden wichtig, er verdient einen Strich durch die Rechnung.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1487 am: 02.04.2025 20:35 »
Zitat
Und nein, die Wirtschaft investiert nicht in die langfristige Grundlagenforschunge oder Entwicklung neuer Technologien. Das läuft fast immer über öffentlichen Dienst (wenn auch im Hintergrudnd).
Autsch, noop sorry nein nein Bullshit
und ich sage das weil ich genau da im öD arbeite.

Ich muss da aus dem Bereich IT-O absolut zustimmen - Bei der Produktivstellung neuer Technologie ist der öD eher langsam (auch wenn die pW in Deutschland zuweilen auch nicht gerade mit den ganz großen Leuchten besetzt ist ;)). Bei IT-Themen muss man leider feststellen, dass in nicht wenigen Bereichen das gesamte Land etwas hinterherhinkt.

Für den öD gilt aber: Wir nutzen am liebsten gut abgehangene Technologie - Wir sind definitiv keine Vorreiter.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1488 am: 02.04.2025 20:41 »
Und noch mal ein kurzes Update meinerseits bezüglich der möglichen Steuerbefreiung. Es deutet doch vieles darauf hin, dass diese Steuerbefreiung nur für die Zuschläge der Mehrarbeit geleistet wird.
Für >EG9b sind die Zuschläge ja lediglich auf 10% begrenzt und dann auch gekappt auf die Erfahrungsstufe 3.
Damit ist das dann KOMPLETT irrelevant geworden.

Unter diesem Gesichtspunkt dann doppelt unverständlich, warum man hier wieder für höhere EG schlechtere Konditionen aushandelt. Denn bis EG9b sind es ja 25% und das auch ohne Kappung bis Erfahrungsstufe 3.

Von daher kann ich dann dieses Thema für mich auch zu den Akten legen. Selbst wenn diese Steuerbefreiung kommen sollte, so wäre sie monetär unbedeutend unter diesen Bedingungen.

Bei EG12 hätte diese Steuerbefreiung einen Mehrwert von 16 EUR netto pro Monat bei einer 42h Woche. NEIN DANKE

Hättest den Rundfunkbeitrag fast schon eingefahren  ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1489 am: 02.04.2025 20:52 »
Da Verdi eine Anpassung der JSZ in den höheren EGs, nach über 20 Jahre Kürzung zu Gunsten der unteren EGs, als unsozial bezeichnet stellt such due Frage ob es nicht auch unsozial ist dass Werneke sich selbst so ein fürstliches Jahreseinkommen gönnt.

Noch einmal für alle Verdianer. Seit über 20 Jahre erhalten die oberen EGs eine gekürzte JSZ zu Gunsten der unteren EGs.

Ich fürchte fast, dass die Erhöhung der JSZ Samstag noch rausfliegt  ::) :( ... und dafür "mindestens 130 Euro" oder so ein Nonsense kommt.

Weil, wie du schon so schön sagst, dass echt krass unsozial ist.

Werneke spendet bestimmt sein halbes Gehalt an EG1-6

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1490 am: 02.04.2025 20:54 »
Es ist immer noch günstiger, weniger Menschen besser zu bezahlen und dafür mehr arbeiten zu lassen, als viele Menschen schlechter zu bezahlen und dafür weniger arbeiten zu lassen.

Das zum Thema 35 Stundenwoche.

Die 35 Stundenwoche ist ein reines Arbeitnehmerthema (Erhöhung des Stundenlohns, Freizeit) und hat nichts mit einem betrieblichen Ablauf zu tun.

Eigentlich willst Du mit Deiner 34h-TZ-Woche nur eine exklusive Gehaltserhöhung für Dich, während alle anderen VZler um Dich herum bei gleichem Gehalt einfach eine Arbeitsverdichtung erhalten.

Gib es doch wenigstens zu, Du Schlingel! ;)

Was meinst du, stellt er eigentlich mit den 5 h an, die er mehr Freizeit hat?  :D

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1491 am: 02.04.2025 20:56 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Das ist alles noch nicht klar.
Generell könnte es aber auch sein, dass es bei euch dieses Mal schlechter läuft. Dafür lief es damals besser bei euch als man uns von 100 % runtergestuft hat, während ihr bei 100 % geblieben seid.
Zudem habt ihr den Vorteil, dass die großen Gehaltssprünge schon in den ersten Stufen stattfinden und nicht wie im TVÖD meistens in Stufe 5

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1492 am: 02.04.2025 20:59 »
Wo ist das Problem?
Das Problem liegt in der zur Arbeitszeitverkürzung linearen Reduzierung des Entgeltes. Das ist einfach zu teuer. Wer das will kann das jetzt schon machen. Da ist kein Sinn das linear tariflich zu regeln.
Der Vorteil einer tariflichen Regelung für alle wäre, wenn man die Arbeitszeitreduzierung günstiger haben könnte, als bei einer persönlichen Arbeitszeitreduzierung. Nur dann ist es sinnvoll.
Bei der IG Metall hat das ja auch funktioniert. OK, das ist länger her. Dann nehmen wir die GDL mit einem echten Verhandlungsführer, Weselsky. Da wird die Arbeitszeit auf 36h reduziert (gefordert waren 35h). Und das nicht nur bei vollem Lohnausgleich, sondern sogar mit einer Lohnerhöhung verbunden.

Tariflich geht potenziell so einiges was Arbeitszeitverkürzung angeht, OHNE dass man signifikante Entgelteinbußen hat. Von daher sollte man das auch entsprechend forcieren. Denn wie gesagt: die persönliche Reduzierung ist zu teuer. Nur über den Tarifvertrag ist das dergestalt möglich. Für so etwas würde ich sogar streiken und mich anderweitig engagieren.

100€ sind 100€, ob man die persönlich oder über den Tarif reduziert ist vollkommen egal.

Es ärgert mich immer wieder das Menschen in diesem Land durch Wahl auch über mich mitbestimmen, die einfach kein Verständnis von Zahlen haben.

Sehe ich tatsächlich ähnlich.

Wenn die Arbeitszeit massiv abgesenkt wird, findet entweder keine Gehaltssteigerung statt oder aber diese ist auf jeden Fall geringer als wenn es keine Arbeitszeitreduzierung gebe.

Wer möchte, soll reduzieren. Nur weil jemand monetär satt ist, sollten nicht alle auf mehr Geld verzichten.... und das ist die Konsequenz aus allgemeiner Stundenreduzierung.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1493 am: 02.04.2025 21:00 »
Ich lese grad zum ersten mal seit 10 Tagen wieder. Ist es zutreffend, dass "Uns Roko", der Schöpfer der Aktion Düstere Zukunft, mal wieder seine 42Stunden-Woche aus dem Hut gezaubert hat (wenn auch auf freiwilliger Basis)??? Das glaubt dir ja keiner :D

Ver.di sollte diesen Punkt keinesfalls durchgehen lassen.
In Anträgen auf Bezirkskonferenzen und infolge auch Bundeskongessen war in der Vergangenheit im Gegenteil Thema, die Senkung der Höchstarbeitszeit im Arbeitszeitgesetz auf 40 Stunden pro Woche zu fordern.
Dieser Punkt ist den Regierenden wichtig, er verdient einen Strich durch die Rechnung.

Wer oder was ist "Uns Roko"?

KlammeKassen

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« Antwort #1494 am: 02.04.2025 21:01 »
Zitat
Und nein, die Wirtschaft investiert nicht in die langfristige Grundlagenforschunge oder Entwicklung neuer Technologien. Das läuft fast immer über öffentlichen Dienst (wenn auch im Hintergrudnd).
Autsch, noop sorry nein nein Bullshit
und ich sage das weil ich genau da im öD arbeite.

Ich muss da aus dem Bereich IT-O absolut zustimmen - Bei der Produktivstellung neuer Technologie ist der öD eher langsam (auch wenn die pW in Deutschland zuweilen auch nicht gerade mit den ganz großen Leuchten besetzt ist ;)). Bei IT-Themen muss man leider feststellen, dass in nicht wenigen Bereichen das gesamte Land etwas hinterherhinkt.

Für den öD gilt aber: Wir nutzen am liebsten gut abgehangene Technologie - Wir sind definitiv keine Vorreiter.

Bist du kein Fan von Faxgeräten und ausgedruckten oder handgeschriebenen Aktenvermerken  ;)?

Windows XP soll auch groß im Kommen sein


Brownyy

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1495 am: 02.04.2025 21:12 »
Zitat
Maschinen, Automatisierung, Vernetzung, künstliche Intelligenz, etc.
Zitat
Unsinn. Durch digitalisierung könnten 100.000e Stellen schlichtweg ersetzt werden. Speziell in den EG3-9. Bereits jetzt könnten damit durch KI Anträge fehlerfrei und blitzschnell bearbeitet werden.

Ja und wer entwickelt, wartet, betreut die Maschinen? Die Automatisierung? Die Vernetzung? Wer implementiert die künstliche Intelligenz? Wer entwickelt neue Algorithmen? Wer beschäftigt sich mit solchen Technologien? Fallen die alle vom Himmel?

Und nein, die Wirtschaft investiert nicht in die langfristige Grundlagenforschunge oder Entwicklung neuer Technologien. Das läuft fast immer über öffentlichen Dienst (wenn auch im Hintergrudnd).

Die arbeit wird eben nicht weniger, sie verlagert sicht nur. Öffentlicher Dienst heißt nicht automatisch Verwaltung und Anträge abarbeiten.

Aber das ist ne ewige Diskusison.

Und wieder großer Mist!

Es gibt ausreichend Studien, die durch die Automatisierung 1/3 oder sogar 2/3 der Belegschaft gefährdet oder wegrationalisiert sehen. Warum sollten wir dann deiner anekdotischen Evidenz Glauben schenken?

Und: Natürlich investieren Firmen in Forschung. Was glaubst du, findet in den Laboren, Teststudios etc statt?Master- Doktorarbeiten befassen sich mehr als Ausreichend damit. Oder denkst du, die Stadt Wuppertal macht dies?

Alias10

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« Antwort #1496 am: 02.04.2025 21:30 »

Sehe ich tatsächlich ähnlich.

Wenn die Arbeitszeit massiv abgesenkt wird, findet entweder keine Gehaltssteigerung statt oder aber diese ist auf jeden Fall geringer als wenn es keine Arbeitszeitreduzierung gebe.

Wer möchte, soll reduzieren. Nur weil jemand monetär satt ist, sollten nicht alle auf mehr Geld verzichten.... und das ist die Konsequenz aus allgemeiner Stundenreduzierung.

Dieser Logik folgend sollte Verdi die 60 Stunden Woche fordern. Dann würdest Du finanziell noch besser da stehen.
Teilzeit ist auch nicht gleichzusetzen mit allgemeiner Arbeitszeitreduzierung, warum wurde hier ausreichend dargestellt. 
Und wenn jemand monetär nicht satt ist, kann er ja die frei gewordene Zeit nutzen um sich weiterzubilden und seinen Marktwert erhöhen. Das wäre ohnehin besser als auf diese läppischen Tarif erhöhungen zu bauen.



NelsonMuntz

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« Antwort #1497 am: 02.04.2025 21:36 »
Bist du kein Fan von Faxgeräten und ausgedruckten oder handgeschriebenen Aktenvermerken  ;)?

Windows XP soll auch groß im Kommen sein

Nanana, das vollständig papierlose Büro leben wir tatsächlich bereits seit Jahren - davon werden viele im öD noch sehr lange nur träumen können 8) ;)

Aber bei der eingesetzten Technologie für unsere Services leisten wir faktisch keine Pionier-Arbeit, sondern greifen eben auf Bewährtes zurück.

So aus dem Nähkästchen: "Happy Helming!" ist auch bei uns im Haus (noch) weitgehend unbekannt.

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1498 am: 02.04.2025 21:49 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Da ist gar nichts geringer. Und du hast sogar weiterhin wie in den letzten Jahren mehr.

K

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« Antwort #1499 am: 02.04.2025 21:54 »
 >:(

Wer oder was ist "Uns Roko"?

Gemeint ist der als stimmberechtigter Schlichter fungierende ehemalige hessische Ministerpräsident Ro. Ko.