Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 406787 times)

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1560 am: 03.04.2025 12:34 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Wie waren da noch gleich die aktuellen Zahlen der Job-Center? 65 % rein für Verwaltung?
Ich widerspreche nicht grundsätzlich, aber diese Kennzahl sagt nichts aus. Ich denke, wir sind uns einig, dass Kommunen chronisch unterfinanziert sind, weil Bund und Länder zwar Aufgaben zuweisen aber nur anteilig Geld zur Verfügung stellen. Das erzeugt den Anreiz solche Globalzuschüsse, in den Kommunalhaushalt umzubuchen, um diese Defizite auszugleichen. Das sagt nichts aus, wie effizient gearbeitet wird.

Hohe Quoten für Selbstverwaltung sind da schon Aussagekräftig. Es geht da ja nicht nur um das Verlagern von Papier, sondern nicht mehr zeitgemäße Workflows und generell die Sinnhaftigkeit der vom Bund übertragenen Aufgaben. Die stellst du ja auch ein stückweit in Frage wenn ich dich richtig verstehe
Wenn dieses Geld für Selbstverwaltung ausgegeben wird. Wenn Du aber schlanke Prozesse hast, bekommst Du das Geld ja trotzdem und kannst es dem chronisch unterfinanzierten Kommunalhaushalt zuführen. Das gibt es, deswegen halte ich diesen Wert nicht für aussagekräftig, um den Effizienzgrad unserer Verwaltungen zu messen.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1561 am: 03.04.2025 12:51 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Wie waren da noch gleich die aktuellen Zahlen der Job-Center? 65 % rein für Verwaltung?
Ich widerspreche nicht grundsätzlich, aber diese Kennzahl sagt nichts aus. Ich denke, wir sind uns einig, dass Kommunen chronisch unterfinanziert sind, weil Bund und Länder zwar Aufgaben zuweisen aber nur anteilig Geld zur Verfügung stellen. Das erzeugt den Anreiz solche Globalzuschüsse, in den Kommunalhaushalt umzubuchen, um diese Defizite auszugleichen. Das sagt nichts aus, wie effizient gearbeitet wird.

Hohe Quoten für Selbstverwaltung sind da schon Aussagekräftig. Es geht da ja nicht nur um das Verlagern von Papier, sondern nicht mehr zeitgemäße Workflows und generell die Sinnhaftigkeit der vom Bund übertragenen Aufgaben. Die stellst du ja auch ein stückweit in Frage wenn ich dich richtig verstehe
Wenn dieses Geld für Selbstverwaltung ausgegeben wird. Wenn Du aber schlanke Prozesse hast, bekommst Du das Geld ja trotzdem und kannst es dem chronisch unterfinanzierten Kommunalhaushalt zuführen. Das gibt es, deswegen halte ich diesen Wert nicht für aussagekräftig, um den Effizienzgrad unserer Verwaltungen zu messen.

Wir haben vor einigen Jahren mal bei 150 Personalsachbearbeitern in 20 unterschiedlichen Personalabteilungen erhoben, wer wie viele Personalfälle in einer bestimmten Zeit bearbeitet. Wir kamen hier auf erschreckende Unterschiede:

Spitzenreiter war eine Abteilung, in der 800 Personalfälle je Vollzeitäquivalent bearbeitet wurden.
Negativer Ausreißer war eine Abteilung, in der 320 Personalfälle je Vollzeitäquivalent bearbeitet wurden.

Am wenigsten gejammert hat witzigerweise die erste Abteilung. Die haben einfach effizient gearbeitet und sich an Soll-Prozesse gehalten. Die andere Abteilung hat gejammert ohne Ende und dass das Arbeitspensum kaum zu leiten sei und sie eigentlich mindestens eine Person mehr bräuchten, um auch mal irgendwie von ihren vielen Überstunden herunterzukommen.

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1562 am: 03.04.2025 13:03 »
Scheinbar wird das Schlichtungsergebnis von beiden Seiten kritisch betrachtet
Wird vermutlich aber dann doch am Samstag knapp so durchgehen.

Das ist das was ich von der Front so mitbekomme.
das ist ja das Ziel in solchen Fällen. Wenn beide unzufrieden sind, hat man sich dem angenähert, was als Kompromiss betrachtet werden kann.
Wäre eine Seite da jetzt freudestrahlend, müsste sich die andere Seite vorwerfen lassen nicht energisch genug verhandelt zu haben.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
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Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1563 am: 03.04.2025 13:28 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Wie waren da noch gleich die aktuellen Zahlen der Job-Center? 65 % rein für Verwaltung?
Ich widerspreche nicht grundsätzlich, aber diese Kennzahl sagt nichts aus. Ich denke, wir sind uns einig, dass Kommunen chronisch unterfinanziert sind, weil Bund und Länder zwar Aufgaben zuweisen aber nur anteilig Geld zur Verfügung stellen. Das erzeugt den Anreiz solche Globalzuschüsse, in den Kommunalhaushalt umzubuchen, um diese Defizite auszugleichen. Das sagt nichts aus, wie effizient gearbeitet wird.

Hohe Quoten für Selbstverwaltung sind da schon Aussagekräftig. Es geht da ja nicht nur um das Verlagern von Papier, sondern nicht mehr zeitgemäße Workflows und generell die Sinnhaftigkeit der vom Bund übertragenen Aufgaben. Die stellst du ja auch ein stückweit in Frage wenn ich dich richtig verstehe
Wenn dieses Geld für Selbstverwaltung ausgegeben wird. Wenn Du aber schlanke Prozesse hast, bekommst Du das Geld ja trotzdem und kannst es dem chronisch unterfinanzierten Kommunalhaushalt zuführen. Das gibt es, deswegen halte ich diesen Wert nicht für aussagekräftig, um den Effizienzgrad unserer Verwaltungen zu messen.

Wir haben vor einigen Jahren mal bei 150 Personalsachbearbeitern in 20 unterschiedlichen Personalabteilungen erhoben, wer wie viele Personalfälle in einer bestimmten Zeit bearbeitet. Wir kamen hier auf erschreckende Unterschiede:

Spitzenreiter war eine Abteilung, in der 800 Personalfälle je Vollzeitäquivalent bearbeitet wurden.
Negativer Ausreißer war eine Abteilung, in der 320 Personalfälle je Vollzeitäquivalent bearbeitet wurden.

Am wenigsten gejammert hat witzigerweise die erste Abteilung. Die haben einfach effizient gearbeitet und sich an Soll-Prozesse gehalten. Die andere Abteilung hat gejammert ohne Ende und dass das Arbeitspensum kaum zu leiten sei und sie eigentlich mindestens eine Person mehr bräuchten, um auch mal irgendwie von ihren vielen Überstunden herunterzukommen.
Auch das gibt es.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1564 am: 03.04.2025 13:32 »
Da beide Seiten unzufrieden sind, wird es bestimmt was gutes werden...... ganz bestimmt
Die heroischen Verhandler werden uns völlig übermüdet davon berichten.

Ich hätte mal ein paar Finanzierungsvorschläge:

Herr Werneke verzichtet auf ein Großteil seines fürstlichen Gehaltes. Warum sollte er sich mehr gönnen, als ein sonstiger hauptamtlicher bei Verdi? Dies wäre doch krass unsozial
Die VKA bzw die verbeamteten Verhandlungsführer auf AG Seite verzichten auf ihre regelmäßigen und automatischen Erhöhungen.
Unsere EU Abgesandten zeigen sich ebenfalls solidarisch und verzichten auf die erneuten und automatischen Erhöhungen
Unsere TV-V Kollegen zeigen sich diesmal solidarisch und die JSZ wird auf 50% reduziert. Hey, wir sind doch alle sozial, oder?


Ich will da ja nicht pessimistisch sein, aber das wird nix am Samstag

willibald

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1565 am: 03.04.2025 14:16 »

Ich will da ja nicht pessimistisch sein, aber das wird nix am Samstag
Was meiner Meinung nach dann eher optimistisch wäre 8)

Inchlu

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« Antwort #1566 am: 03.04.2025 14:52 »
Hallo zusammen,

zum Thema Erhöhung der JSZ:
Wie würde die Erhöhung in TVöD SUE S2-18 aussehen?
Bisher habe ich nur Informationen zu TVöD VKA gefunden, zu den EG 1-15
Kann mir da jemand etwas zu sagen?
Danke :)

DerLustigeOpa

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1567 am: 03.04.2025 15:03 »
Ich habe mir noch fünf Minuten genommen, um zu versuchen, dir etwas klarzumachen, auch wenn ich mittlerweile feststellen muss, dass deine Fähigkeit, Worte zu verwenden, ohne eine greifbare Aussage zu machen, wirklich bemerkenswert ist. Es ist, als würde man eine wunderschön verpackte Schachtel öffnen – nur um festzustellen, dass sie leer ist.

Ich habe wirklich versucht, einen Sinn in deinen Ausführungen zu finden, aber irgendwann muss man sich eingestehen, dass man gegen Nebel nicht kämpfen kann. Es macht einfach keinen Sinn, dir weiter etwas zu erklären – anscheinend bist du nicht einmal in der Lage, die einfachsten Dinge nachzuvollziehen, geschweige denn zu berechnen. Und noch weniger verstehst du, dass eine Diskussion nicht auf Seite 93 beginnt, sondern auf Seite 1.

Übrigens, es ist wirklich bemerkenswert, wie du es schaffst, so viel Wissen und Überzeugung in einem so selbstsicheren Tonfall zu vermitteln – als würde man durch den Klang deiner Worte gleich erleuchtet werden. Ich bewundere diese Art von unerschütterlichem Vertrauen, auch wenn es manchmal den Eindruck erweckt, als würde es eher einer „Ich-weiß-alles-besser“-Haltung entstammen. Ich muss zugeben, dass diese Art von Arroganz in mir einen echten Würgereiz entfacht.

Aber hey, mach unbedingt weiter! Die Welt braucht Menschen, die mit viel Engagement… nun ja, irgendetwas sagen. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deiner endlosen Reise durch die Weiten des Nichtssagenden!

Beste Grüße und alles erdenklich Gute,

Rudi

Auf die Mühe, deine Argumente und Rückfragen zu beantworten u. a. unter Zuhilfenahme von Prozentrechnung, antwortest du mit leeren Wortwolken, in denen du mir vorwirfst nur leeren Inhalt zu produzieren.

Falls es dir um Parodie geht: Okay, Hut ab.

Ansonsten bist du bei mir, bis etwas Belastbares kommt, als Troll eingeordnet.

Aber auch dir alles Gute! ;-)

ACDSee

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« Antwort #1568 am: 03.04.2025 15:08 »
Hallo zusammen,

zum Thema Erhöhung der JSZ:
Wie würde die Erhöhung in TVöD SUE S2-18 aussehen?
Bisher habe ich nur Informationen zu TVöD VKA gefunden, zu den EG 1-15
Kann mir da jemand etwas zu sagen?
Danke :)

- auch einheitlich auf 85%

Quelle: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++94ae1e12-0ed2-11f0-80e2-13371ed32037

Flying

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« Antwort #1569 am: 03.04.2025 15:09 »
Hallo zusammen,

zum Thema Erhöhung der JSZ:
Wie würde die Erhöhung in TVöD SUE S2-18 aussehen?
Bisher habe ich nur Informationen zu TVöD VKA gefunden, zu den EG 1-15
Kann mir da jemand etwas zu sagen?
Danke :)

Falls du bei einer Kommune angestellt sein sollte, wird das hier gelten:

Kommunen erhöhen einheitlich auf 85 Prozent

KeuleMS

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1570 am: 03.04.2025 15:11 »
Natürlich sind beide Seiten unzufrieden. Den einen ist es zu wenig (Verdi) und den anderen zu viel (VKA).
Aber aus dem Dilemma kommt man ja nicht raus. Somit gehe ich davon aus, dass das Schlichtungsergebnis (eventuell mit kleinen Abweichungen) dann doch von beiden zähneknirschend angenommen wird.

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1571 am: 03.04.2025 15:45 »
>:(

Wer oder was ist "Uns Roko"?

Gemeint ist der als stimmberechtigter Schlichter fungierende ehemalige hessische Ministerpräsident Ro. Ko.

Achso. Ja gut, der hatte ja keinen Einfluss dieses Mal. So wie ich das sehe, brauchte es die Schlichterstimme nicht, sondern man ist nicht in die Situation gekommen, dass es diese Stimme brauchte.
Das wäre von den Gewerkschaften definitiv thematisiert worden, wenn es eine Einigung nur durch die Stimme des Schlichtungsvorsitzenden gegeben hätte.

Das mit den Stunden soll ja ohnehin doppelt freiwillig sein.... also muss es eh keiner machen, wenn er/sie nicht will

Und interessanterweise hat Verdi die Arbeitszeiterhöhung vorgeschlagen. Als Kompromiss um die Verkürzung in Form von Urlaub zu bekommen. Quelle: Information von unserem Personalrat der fast geschlossen bei Verdi ist.

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1572 am: 03.04.2025 15:47 »
Mir geht das auch richtig auf die Nerven. Hat sich schließlich jeder selbst ausgesucht wo er Arbeit!
Bzw. muss man nehmen, was man kriegt. Und für mehr als den öD scheint es hier halt nicht zu reichen. Sonst wären die ja alle schon längst weg, die so unzufrieden sind.

Das muss man halt immer relativ sehen. Deine Aussage dürfte eher auf die unteren EGs zutreffen. Die sind aber eigentlich im ÖD sehr zufrieden, denn monetär würden die in der PW nicht mehr verdienen.

Immer unzufriedener werden hingegen die oberen EGs, insbesondere Techniker, Architekten, Ingenieure und ITler.  Und das sind zum größten Teil Leute, die auch in der PW sofort einen Job bekommen würden, weil die (natürlich etwas Regional abhängig) an fast jeder Ecke händeringend gesucht werden.

Ich nehme mal mich als Ingenieur. Warum bin ich (noch) im ÖD ? Ganz klar nicht wegen dem Geld, denn als Bauleiter bei einer Baufirma würde ich aktuell mindestens 20% mehr verdienen, in der absoluten Spitze am Ende vermutlich bis zu 50% mehr. Und dazu hätte ich noch einen Firmenwagen mit Tankkarte zur privaten Nutzung.

Die Benefits des ÖD für mich sind ganz klar erstmal die geregelten Arbeitszeiten. Es gibt im ÖD keine 12 Stunden Tage, wie sie in einer Baufirma absolut an der Tagesordnung sein können. Wenn ich mal einen Arzttermin um 13 Uhr habe, dann gehe ich dank Gleitzeit einfach um 12 Uhr und muss da nicht diskutieren oder sonstwas für anstellen.

Ich kann kurzfristig meinen Urlaub nehmen und habe auch nur einen Arbeitsweg von 10 Minuten.

Das alles bezahle ich natürlich mit barem Geld.

Und wie quasi alles auf der Welt, haben auch diese "Benefits des ÖD" einen gewissen Wert. Die liegen also auf einer Waage und werden gegen Geld aufgewogen.

Dieser "Wert" ist natürlich für jeden AN komplett individuell.

Die Waage kippt halt von Jahr zu Jahr weiter und wenn nicht mittelfristig etwas passiert, wird für immer mehr und mehr Leute dieser Berufsgruppen die Waage den Punkt überschreiten, an dem die Benefits den monetären Nachteil eben nicht mehr aufwiegen.


Ganz genau so. Noch überwiegen die benefits aber es kippt langsam. Und die Stadtwerke hier bieten echt super Sachen an .

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1573 am: 03.04.2025 15:47 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Da ist gar nichts geringer. Und du hast sogar weiterhin wie in den letzten Jahren mehr.

Aha. 5,8 % Steigerung (wie in der Schlichtung für die Tabellen vorgeschlagen) ist also keine geringere Steigerung als die ca. 7% Steigerung, die der übrige öD durchschnittlich aufgrund der Anhebung der JSZ erhält.

Btw: Finde nur ich diesen "Tarifneid" untereinander ein wenig deplaziert?

Du bist doch gerade neidisch und gönst das aufholen bzw. Wiederherstellen des Status quo nicht!

So würde ich das in diesem Fall auch sehen.

Ihr könntet ja genauso gut sagen: "Okay es sei den TVöDlern gegönnt, immerhin hat man diesen damals deutlich von der JSZ weggenommen."
Damals waren wir die Benachteiligten.... und schon da war alles unter dem TVöD

Diese Denkweise ist ja dermaßen spießbürgerlich Deutsch und deplaziert. Ihr wisst schon, dass es sich hier um unterschiedliche Töpfe handelt? Hier profitiert keiner wenn der andere weniger bekommt. Das ist an der Stelle ne pure Neiddiskussion, die ihr Solitairr Großmeister euch noch schönreden wollt.

Merkwürdig, dass das immer von den Nichtbetroffenen geäußert wird  ;). Oder hast du damals bei der Kürzung im TVöD auch gesagt: "Könnt ihr die JSZ bitte bei uns auch kürzen, das ist sonst ja megaunfair. Wieso sollten unsere Kollegen im öD weniger verdienen? Das können wir nicht verantworten"

Ich glaube nicht, dass das damals so gelaufen ist.

Was ist denn das bitte für eine verdrehte Logik? Glaubst du ernsthaft irgendein TVVler hat das gut gefunden? Verzichtest du zugunsten der Postler auf einen Teil der Erhöhung? Und dann stellst du dich noch ernsthaft hin und missgönnst anderen ihre Tariferhöhung? Wie kann man so von Neid und Missgunst zerfressen sein und sich allen ernstes noch Ausreden einfallen lassen können ein derart erbärmliches und niederträchtiges Verhalten zu rechtfertigen.

In einem Tarifkonstrukt sollte schon eine gleiche Behandlung herrschen, zumindest größtenteils.
Das hat nichts mit erbärmlich oder niederträchtig zu tun, sondern auch damit, dass eine gewisse Kannibalisierung zum TV-V mittlerweile stattfindet, obwohl beide zusammen verhandelt werden, der eine aber immer mehr zum Positiiven abdriftet.

Wenn der eine Tarifvertrag immer schlechter behandelt wurde (oder maximal gleichwertig) und das dreht nun in einem Jahr mal, könnte man auch erwarten, dass eure Seite das so hinnimmt, da es in der Vergangenheit seit Bestehen des TVöD bislang nie so war.
Finde deine Ausdrucksweise daher überhaupt nicht angebracht.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1574 am: 03.04.2025 15:49 »

Mitgliederkonferenz vorgestern hier in einem großen Bezirk: Mitglieder - auch die mit höheren EGs - total unzufrieden und erwarten deutliche Verbesserungen. Insbesondere die Möglichkeit von bis 42 Stunden hat die Gemüter erhitzt. Wobei mE der eine oder andere das nicht richtig verstanden hat.

Schade, dass es so viele Leute gibt die am Ende ja darüber entscheiden, das ganze aber immernoch nicht verstehen.

Ist mir ein Rätsel was an diesen freiwilligen 42 Stunden ein Problem sein soll, solange keiner gezwungen wird.

Die Kommunen die das anbieten werden, wird man eh an zwei Händen abzählen können. Das Thema hatten wir ja schon hier ein paar mal, aber warum soll der AG 42 Stunden bezahlen, wenn er sowieso kein Geld mehr hat und gleichzeitig die 42 Stunden auch "kostenlos" bekommen kann.

100 % Zustimmung von mir.

Die, die jetzt schon knausern, werden das auch nicht anbieten. Da "abgleiten" erst einmal günstiger ist. Die langfristigen Folgen werden ja leider nie wirklich betrachtet (also dass es grundsätzlich mehr Leute brauchte und durch Abbau von Gleittagen das Problem nur nach hinten verschiebt)