Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 408424 times)

Benson19

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1545 am: 03.04.2025 10:33 »
Hallo zusammen,
anbei einmal meine Infos zum TVV:
Die neue Tabelle kostet X Prozent an Gesamtvolumen und steht wohl auch schon. Am Samstag wird geschaut wie die anderen Komponenten die den TVV nicht betreffen z.B. JSZ Erhöhung noch auf die Tabelle oder z.B. über den Urlaubstag verteilt werden. Das Volumen der beiden Tarifverträge soll aber gleich sein.

Dann könnte es ja doch noch die Verschiebung der Tabelle werden. Im Mittel wäre die Erhöhung bei 5,2% und damit sogar unter dem ÖD Ergebnis. Allerdings wären dann untere EG benachteiligt. Mal schauen ob das wirklich so kommt.

Es geht primär um die Absenkung der Stufe 1, welche abgeschafft werden soll. Daher wäre das wohl die Sozialkomponente, profitieren vor allem Neueinsteiger/Azubis von. Die Tabelle steht soweit ich es mitbekommen habe schon, wie diese konkret aussieht weiß ich aber nicht. Es geht nur noch darum wie das Volumen des TVÖD erreicht wird und wie bestimmte Komponenten berechnet werden.

Da die Frage aufkam: habe meine Infos aus sicherer Quelle die ich hier aber nicht benennen werde.


Daumen drücken für den Samstag, dass es nicht noch alles in die Hose geht.
Teamleitung SVK-Vertrieb- TVV

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1546 am: 03.04.2025 10:35 »

Wenn das wirklich gute Köpfe sind, sollten wir nicht erschrocken sein, sondern den roten Teppich rausholen und ein paar Kekse anbieten ;)

Die Kekse musst du allerdings aus eigener Tasche bezahlen. Das wird dir definitiv als Verschwendung von Steuergeldern ausgelegt  ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1547 am: 03.04.2025 10:37 »

Das ist natürlich, wenn man schon 20 Jahre im Berufsleben ist, sicherlich anders.

Sicherlich wird man im öD nicht reich, das ist mir schon klar

1. Nein! Ich sehe das auch nach lange Zeit sehr ähnlich! Wenn ich mehr Freizeit will kann ich reduzieren.

2. Kommt darauf an welche Stelle und wie lange dabei. Man hat zumindest genug Zeit sich über Investitionen Gedanken zu machen. Macht man das vernünftig, wird man auch so "reich" werden.

1. Sehr schön, dass es auch noch Leute wie dich gibt, die es so sehen, obwohl sie schön länger dabei sind.

2. Ja genau, das ist auch noch eine Option

cinderella

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1548 am: 03.04.2025 10:37 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:
...
Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
...
LDMS
Lean Daily Management System
Large Document Management System
Laboratory Data Management System
Link Data Management Solutions
LANDesk Management Suite


Was denn nun?

Ich habe auf Large Document Management System getippt und würde das alles im MainFrame / Großrechner Bereich verorten. Hoffentlich löst DiVO das noch auf. :)

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1549 am: 03.04.2025 10:45 »
Land und Bund sind m.N. nach gut gerüstet, wenn die Babyboomer gehen und wenn jetzt noch die PW unter Druck gerät (Dank dieses Stephan-King-Clowns in Übersee) und die Bestenauslese für den AG ÖD funktioniert ohne sich bei den Tarifbverhandlungen strecken zu müssen, wird es sogar in absehbarer Zeit für die Lowperformer im ÖD (Beamte wie Angestellte) eng.

Da ist tatsächlich ein überaus komplexes Geschehen in recht unheimlicher Dimension im Gange - Ich stehe hier tatsächlich ein wenig auf dem Standpunkt, dass wir als Gesellschaft insgesamt etwas über unsere Verhältnisse leben und es sowohl in der pW als auch im öD nicht zu einem Überbietungswettbewerb kommen sollte, um die Konsum- und Freizeitbedürfnisse der Arbeitnehmer zu befrieden. Das müssen/sollen wir hier nicht weiter ventilieren, aber ich denke, es ist definitiv nicht die Zeit für eine breite AZV um die "Früchte unseres Erfolgs" zu verkosten - Im Gegenteil: Eventuell muss man auch bei jenen "Premium-TV" mit einer 35h-Woche wieder etwas Zeit dazupacken, wenn das mit der Effizienz- und Produktivitätssteigerung nicht richtig in Gang kommt.


Da bin ich ganz bei Dir. Es ist natürlich, dass man immer viel haben will für möglichst wenig geben.
Und auch ich bin der Meinung, dass langsam Realität und Wunschdenken etwas auseinanderdriften.
Ich komme aus der Generation, die direkt nach den Babyboomern folgte. Ich weiß, was Arbeit,  Lernen und Verzicht, um sich etwas aufzubauen, bedeuten.




Übrigens sind bei Stellenausschreibungen im MINT- Bereich (Ingenieure/Itler/Naturwissenschaftler) die ersten aus Übersee angekommen und es werden mehr. Das erschreckt mich etwas!

Wenn das wirklich gute Köpfe sind, sollten wir nicht erschrocken sein, sondern den roten Teppich rausholen und ein paar Kekse anbieten ;)

Von meiner Seite aus liegt der rote Teppich bereit, aber bei dem einen oder anderen geht scheinbar die Angst um und wird geäußert mit "Die können ja nichts" - autsch. Vor ca. 20 Jahren in die USA ausgewandert, und dort mit Kusshand in ein System aufgenommen, das bei weitem mehr Kornkurrenzdenken und Leistung erwartet, als wir es hier kennen. Unser Konkurrenz-Denke ist eher: Warum hat der andere mehr als ich. Ich mache mehr *heul*. USA: Weil der andere mehr kann/weiß hat er mehr als ich. Will ich das auch, muss ich mich anstrengen.

Irgendwo habe ich das schon geschrieben: dieses Land leidet an Adipositas Grad 3 - die Folgekrankheiten werden kommen. 

Erschrocken war ich, dass es nicht ein, zwei Bewerber waren. Da scheint wirklich eine Art  Flucht einzusetzen.

Das alles wird massive Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben und damit auf alle Tarifverträge - ob dann 2,5%/a oder 5%/a rumkommen... dürfte unerheblich sein.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1550 am: 03.04.2025 10:53 »
Hallo zusammen,
anbei einmal meine Infos zum TVV:
Die neue Tabelle kostet X Prozent an Gesamtvolumen und steht wohl auch schon. Am Samstag wird geschaut wie die anderen Komponenten die den TVV nicht betreffen z.B. JSZ Erhöhung noch auf die Tabelle oder z.B. über den Urlaubstag verteilt werden. Das Volumen der beiden Tarifverträge soll aber gleich sein.

Dann könnte es ja doch noch die Verschiebung der Tabelle werden. Im Mittel wäre die Erhöhung bei 5,2% und damit sogar unter dem ÖD Ergebnis. Allerdings wären dann untere EG benachteiligt. Mal schauen ob das wirklich so kommt.

Es geht primär um die Absenkung der Stufe 1, welche abgeschafft werden soll. Daher wäre das wohl die Sozialkomponente, profitieren vor allem Neueinsteiger/Azubis von. Die Tabelle steht soweit ich es mitbekommen habe schon, wie diese konkret aussieht weiß ich aber nicht. Es geht nur noch darum wie das Volumen des TVÖD erreicht wird und wie bestimmte Komponenten berechnet werden.

Da die Frage aufkam: habe meine Infos aus sicherer Quelle die ich hier aber nicht benennen werde.


Daumen drücken für den Samstag, dass es nicht noch alles in die Hose geht.
Mitgliederkonferenz vorgestern hier in einem großen Bezirk: Mitglieder - auch die mit höheren EGs - total unzufrieden und erwarten deutliche Verbesserungen. Insbesondere die Möglichkeit von bis 42 Stunden hat die Gemüter erhitzt. Wobei mE der eine oder andere das nicht richtig verstanden hat.

cinderella

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1551 am: 03.04.2025 10:55 »
Land und Bund sind m.N. nach gut gerüstet, wenn die Babyboomer gehen und wenn jetzt noch die PW unter Druck gerät (Dank dieses Stephan-King-Clowns in Übersee) und die Bestenauslese für den AG ÖD funktioniert ohne sich bei den Tarifbverhandlungen strecken zu müssen, wird es sogar in absehbarer Zeit für die Lowperformer im ÖD (Beamte wie Angestellte) eng.

Da ist tatsächlich ein überaus komplexes Geschehen in recht unheimlicher Dimension im Gange - Ich stehe hier tatsächlich ein wenig auf dem Standpunkt, dass wir als Gesellschaft insgesamt etwas über unsere Verhältnisse leben und es sowohl in der pW als auch im öD nicht zu einem Überbietungswettbewerb kommen sollte, um die Konsum- und Freizeitbedürfnisse der Arbeitnehmer zu befrieden. Das müssen/sollen wir hier nicht weiter ventilieren, aber ich denke, es ist definitiv nicht die Zeit für eine breite AZV um die "Früchte unseres Erfolgs" zu verkosten - Im Gegenteil: Eventuell muss man auch bei jenen "Premium-TV" mit einer 35h-Woche wieder etwas Zeit dazupacken, wenn das mit der Effizienz- und Produktivitätssteigerung nicht richtig in Gang kommt.


Da bin ich ganz bei Dir. Es ist natürlich, dass man immer viel haben will für möglichst wenig geben.
Und auch ich bin der Meinung, dass langsam Realität und Wunschdenken etwas auseinanderdriften.
Ich komme aus der Generation, die direkt nach den Babyboomern folgte. Ich weiß, was Arbeit,  Lernen und Verzicht, um sich etwas aufzubauen, bedeuten.




Übrigens sind bei Stellenausschreibungen im MINT- Bereich (Ingenieure/Itler/Naturwissenschaftler) die ersten aus Übersee angekommen und es werden mehr. Das erschreckt mich etwas!

Wenn das wirklich gute Köpfe sind, sollten wir nicht erschrocken sein, sondern den roten Teppich rausholen und ein paar Kekse anbieten ;)

Von meiner Seite aus liegt der rote Teppich bereit, aber bei dem einen oder anderen geht scheinbar die Angst um und wird geäußert mit "Die können ja nichts" - autsch. Vor ca. 20 Jahren in die USA ausgewandert, und dort mit Kusshand in ein System aufgenommen, das bei weitem mehr Kornkurrenzdenken und Leistung erwartet, als wir es hier kennen. Unser Konkurrenz-Denke ist eher: Warum hat der andere mehr als ich. Ich mache mehr *heul*. USA: Weil der andere mehr kann/weiß hat er mehr als ich. Will ich das auch, muss ich mich anstrengen.

Irgendwo habe ich das schon geschrieben: dieses Land leidet an Adipositas Grad 3 - die Folgekrankheiten werden kommen. 

Erschrocken war ich, dass es nicht ein, zwei Bewerber waren. Da scheint wirklich eine Art  Flucht einzusetzen.

Das alles wird massive Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben und damit auf alle Tarifverträge - ob dann 2,5%/a oder 5%/a rumkommen... dürfte unerheblich sein.

Das ist für das System öD bestimmt positiv. Eine andere Denke und eine andere Herangehensweise. Ich hoffe das die Bewerber die dem öD innewohnende Trägheit ertragen und überwinden können. Es könnte durchaus sein, dass sich der eine oder andere ja langweilt.
Schon der Übergang aus der deutschen Privatwirtschaft in den Landesdienst (damals) war (zumindest für mich) ein Kulturschock.

Tanathos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1552 am: 03.04.2025 11:03 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Da ist gar nichts geringer. Und du hast sogar weiterhin wie in den letzten Jahren mehr.

Aha. 5,8 % Steigerung (wie in der Schlichtung für die Tabellen vorgeschlagen) ist also keine geringere Steigerung als die ca. 7% Steigerung, die der übrige öD durchschnittlich aufgrund der Anhebung der JSZ erhält.

Btw: Finde nur ich diesen "Tarifneid" untereinander ein wenig deplaziert?

Du bist doch gerade neidisch und gönst das aufholen bzw. Wiederherstellen des Status quo nicht!

So würde ich das in diesem Fall auch sehen.

Ihr könntet ja genauso gut sagen: "Okay es sei den TVöDlern gegönnt, immerhin hat man diesen damals deutlich von der JSZ weggenommen."
Damals waren wir die Benachteiligten.... und schon da war alles unter dem TVöD

Diese Denkweise ist ja dermaßen spießbürgerlich Deutsch und deplaziert. Ihr wisst schon, dass es sich hier um unterschiedliche Töpfe handelt? Hier profitiert keiner wenn der andere weniger bekommt. Das ist an der Stelle ne pure Neiddiskussion, die ihr Solitairr Großmeister euch noch schönreden wollt.

Merkwürdig, dass das immer von den Nichtbetroffenen geäußert wird  ;). Oder hast du damals bei der Kürzung im TVöD auch gesagt: "Könnt ihr die JSZ bitte bei uns auch kürzen, das ist sonst ja megaunfair. Wieso sollten unsere Kollegen im öD weniger verdienen? Das können wir nicht verantworten"

Ich glaube nicht, dass das damals so gelaufen ist.

Was ist denn das bitte für eine verdrehte Logik? Glaubst du ernsthaft irgendein TVVler hat das gut gefunden? Verzichtest du zugunsten der Postler auf einen Teil der Erhöhung? Und dann stellst du dich noch ernsthaft hin und missgönnst anderen ihre Tariferhöhung? Wie kann man so von Neid und Missgunst zerfressen sein und sich allen ernstes noch Ausreden einfallen lassen können ein derart erbärmliches und niederträchtiges Verhalten zu rechtfertigen.

Flying

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1553 am: 03.04.2025 11:08 »
Zitat
Das Thema mit der Arbeitszeit erschließt sich mir tatsächlich nicht - man kann doch Stunden reduzieren, wenn man will.

Dazu habe ich gerade was geschrieben. Nein kann man eben nicht. Zumindest wir nicht.

Sofern man keine zu pflegenden Angehörigen oder Kinder hat lässt sich aus dem Tarifvertrag kein Anspruch auf Teilzeit ablehnen (wird daher bei uns auch generell immer abgelehnt). Selbst mit Kindern kann ein Antrag auf Teilzeit mit Verweis auf zwingende dienstliche Belange abgelehnt werden (was bei uns ebenfalls vorkommt).

Keine Ahnung wieso alle hier denken das würde einfach so gehen.

Bei vielen Arbeitgebern des TVöD geht es - im Zweifel dann mal mit ner Kündigung drohen..

Kryne

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1554 am: 03.04.2025 11:28 »

Mitgliederkonferenz vorgestern hier in einem großen Bezirk: Mitglieder - auch die mit höheren EGs - total unzufrieden und erwarten deutliche Verbesserungen. Insbesondere die Möglichkeit von bis 42 Stunden hat die Gemüter erhitzt. Wobei mE der eine oder andere das nicht richtig verstanden hat.

Schade, dass es so viele Leute gibt die am Ende ja darüber entscheiden, das ganze aber immernoch nicht verstehen.

Ist mir ein Rätsel was an diesen freiwilligen 42 Stunden ein Problem sein soll, solange keiner gezwungen wird.

Die Kommunen die das anbieten werden, wird man eh an zwei Händen abzählen können. Das Thema hatten wir ja schon hier ein paar mal, aber warum soll der AG 42 Stunden bezahlen, wenn er sowieso kein Geld mehr hat und gleichzeitig die 42 Stunden auch "kostenlos" bekommen kann.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1555 am: 03.04.2025 11:40 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:
...
Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
...
LDMS
Lean Daily Management System
Large Document Management System
Laboratory Data Management System
Link Data Management Solutions
LANDesk Management Suite


Was denn nun?

Ich habe auf Large Document Management System getippt und würde das alles im MainFrame / Großrechner Bereich verorten. Hoffentlich löst DiVO das noch auf. :)

Genau -  Large Document Management System .

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1556 am: 03.04.2025 11:47 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Mir ging es nicht darum zu sagen, dass sich jetzt alle langweilen und Lohnausgleich bei reduzierter Arbeit fordern. Es wurde hier im Forum allerdings mehrfach betont, dass die Stundenreduzierung der IG-Metall vor 30 Jahren mit Effizienzsteigerungen einherging. Und da ist der öD an vielen Stellen immer noch im Mittelalter und es gibt hier beinahe unendlich viele Stellen mit Optimierungspotenzial. Es wurde hier zum Teil ein völlig überdimensionierter Verwaltungsaparat errichtet, der sich selbst verwaltet. Und das wieder asufzulösen wird sehr schwierig werden, ist aber zwingend erforderlich. Wie waren da noch gleich die aktuellen Zahlen der Job-Center? 65 % rein für Verwaltung?

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1557 am: 03.04.2025 11:55 »
Scheinbar wird das Schlichtungsergebnis von beiden Seiten kritisch betrachtet
Wird vermutlich aber dann doch am Samstag knapp so durchgehen.

Das ist das was ich von der Front so mitbekomme.

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1558 am: 03.04.2025 12:04 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Wie waren da noch gleich die aktuellen Zahlen der Job-Center? 65 % rein für Verwaltung?
Ich widerspreche nicht grundsätzlich, aber diese Kennzahl sagt nichts aus. Ich denke, wir sind uns einig, dass Kommunen chronisch unterfinanziert sind, weil Bund und Länder zwar Aufgaben zuweisen aber nur anteilig Geld zur Verfügung stellen. Das erzeugt den Anreiz solche Globalzuschüsse, in den Kommunalhaushalt umzubuchen, um diese Defizite auszugleichen. Das sagt nichts aus, wie effizient gearbeitet wird.

Tanathos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1559 am: 03.04.2025 12:21 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Wie waren da noch gleich die aktuellen Zahlen der Job-Center? 65 % rein für Verwaltung?
Ich widerspreche nicht grundsätzlich, aber diese Kennzahl sagt nichts aus. Ich denke, wir sind uns einig, dass Kommunen chronisch unterfinanziert sind, weil Bund und Länder zwar Aufgaben zuweisen aber nur anteilig Geld zur Verfügung stellen. Das erzeugt den Anreiz solche Globalzuschüsse, in den Kommunalhaushalt umzubuchen, um diese Defizite auszugleichen. Das sagt nichts aus, wie effizient gearbeitet wird.

Hohe Quoten für Selbstverwaltung sind da schon Aussagekräftig. Es geht da ja nicht nur um das Verlagern von Papier, sondern nicht mehr zeitgemäße Workflows und generell die Sinnhaftigkeit der vom Bund übertragenen Aufgaben. Die stellst du ja auch ein stückweit in Frage wenn ich dich richtig verstehe