Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 407856 times)

Kryne

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1515 am: 03.04.2025 08:47 »
Mir geht das auch richtig auf die Nerven. Hat sich schließlich jeder selbst ausgesucht wo er Arbeit!
Bzw. muss man nehmen, was man kriegt. Und für mehr als den öD scheint es hier halt nicht zu reichen. Sonst wären die ja alle schon längst weg, die so unzufrieden sind.

Das muss man halt immer relativ sehen. Deine Aussage dürfte eher auf die unteren EGs zutreffen. Die sind aber eigentlich im ÖD sehr zufrieden, denn monetär würden die in der PW nicht mehr verdienen.

Immer unzufriedener werden hingegen die oberen EGs, insbesondere Techniker, Architekten, Ingenieure und ITler.  Und das sind zum größten Teil Leute, die auch in der PW sofort einen Job bekommen würden, weil die (natürlich etwas Regional abhängig) an fast jeder Ecke händeringend gesucht werden.

Ich nehme mal mich als Ingenieur. Warum bin ich (noch) im ÖD ? Ganz klar nicht wegen dem Geld, denn als Bauleiter bei einer Baufirma würde ich aktuell mindestens 20% mehr verdienen, in der absoluten Spitze am Ende vermutlich bis zu 50% mehr. Und dazu hätte ich noch einen Firmenwagen mit Tankkarte zur privaten Nutzung.

Die Benefits des ÖD für mich sind ganz klar erstmal die geregelten Arbeitszeiten. Es gibt im ÖD keine 12 Stunden Tage, wie sie in einer Baufirma absolut an der Tagesordnung sein können. Wenn ich mal einen Arzttermin um 13 Uhr habe, dann gehe ich dank Gleitzeit einfach um 12 Uhr und muss da nicht diskutieren oder sonstwas für anstellen.

Ich kann kurzfristig meinen Urlaub nehmen und habe auch nur einen Arbeitsweg von 10 Minuten.

Das alles bezahle ich natürlich mit barem Geld.

Und wie quasi alles auf der Welt, haben auch diese "Benefits des ÖD" einen gewissen Wert. Die liegen also auf einer Waage und werden gegen Geld aufgewogen.

Dieser "Wert" ist natürlich für jeden AN komplett individuell.

Die Waage kippt halt von Jahr zu Jahr weiter und wenn nicht mittelfristig etwas passiert, wird für immer mehr und mehr Leute dieser Berufsgruppen die Waage den Punkt überschreiten, an dem die Benefits den monetären Nachteil eben nicht mehr aufwiegen.

Öffi123

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« Antwort #1516 am: 03.04.2025 08:57 »
OT:

Lohnt sich Wechsel anzustreben von EG 8 auf EG 9a?

..davon würde ich abraten.. :)

VielUnterwegs

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« Antwort #1517 am: 03.04.2025 09:02 »
OT:

Lohnt sich Wechsel anzustreben von EG 8 auf EG 9a?

Finanziell auf jeden Fall!

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1518 am: 03.04.2025 09:07 »

Sehe ich tatsächlich ähnlich.

Wenn die Arbeitszeit massiv abgesenkt wird, findet entweder keine Gehaltssteigerung statt oder aber diese ist auf jeden Fall geringer als wenn es keine Arbeitszeitreduzierung gebe.

Wer möchte, soll reduzieren. Nur weil jemand monetär satt ist, sollten nicht alle auf mehr Geld verzichten.... und das ist die Konsequenz aus allgemeiner Stundenreduzierung.

Dieser Logik folgend sollte Verdi die 60 Stunden Woche fordern. Dann würdest Du finanziell noch besser da stehen.
Teilzeit ist auch nicht gleichzusetzen mit allgemeiner Arbeitszeitreduzierung, warum wurde hier ausreichend dargestellt. 
Und wenn jemand monetär nicht satt ist, kann er ja die frei gewordene Zeit nutzen um sich weiterzubilden und seinen Marktwert erhöhen. Das wäre ohnehin besser als auf diese läppischen Tarif erhöhungen zu bauen.

Ich habe ja keine Stundenerhöhung gefordert, sondern eine Gleichhaltung. Irgendwann kommt der Punkt, dass es zu viel Zeit ist, die bei der Arbeit verbracht wird.
Mit 39 Stunden komme ich persönlich gut zurecht.

Und meinst du wirklich, dass es 2-3 Stunden weniger gibt, ohne dass sich dies negativ im Gehalt widerspiegeln würde?
Und insbesondere aufgrund der Reallohnverluste der letzten Jahre ist für mich momentan Geld bedeutsamer.

Das ist natürlich, wenn man schon 20 Jahre im Berufsleben ist, sicherlich anders.
Da ich aber noch nicht soooo lange aus dem universitären Leben rausbin und seitdem ich richtig im Arbeitsmarkt bin nur Reallohnverluste kenne, ist das sicherlich von mir aus auch anders bewertet als bei jemandem, der in den 2010ern auch die ganzen Reallohnerhöhungen mitgenommen hat.
Dort habe ich mich nach Ausbildung + Arbeit bewusst entschieden, noch studieren zu gehen. Sicherlich wird man im öD nicht reich, das ist mir schon klar (war vorher auch in der PW), dennoch bin ich an Reallohnerhöhungen interessiert.
Und wenn du jetzt die Arbeitszeit verkürzt, wird das gerade im öffentlichen Dienst nur mit starken Einbußen beim Gehalt einhergehen (sprich: Nullrunden)

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1519 am: 03.04.2025 09:10 »


Ich habe ja keine Stundenerhöhung gefordert, sondern eine Gleichhaltung. Irgendwann kommt der Punkt, dass es zu viel Zeit ist, die bei der Arbeit verbracht wird.
Mit 39 Stunden komme ich persönlich gut zurecht.

Und andere Menschen ticken anders und empfinden es ab 35 als zu viel, während manche gerne 45 als Regel hätten. Es geht halt nicht immer nur um das eigene Empfinden, sondern um Mehrheits-Positionen.
Und die bisherigen Umfragen deuten nicht darauf hin, dass die Mehrheit 40 als die optimale Zahl empfindet.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1520 am: 03.04.2025 09:11 »
>:(

Wer oder was ist "Uns Roko"?

Gemeint ist der als stimmberechtigter Schlichter fungierende ehemalige hessische Ministerpräsident Ro. Ko.

Achso. Ja gut, der hatte ja keinen Einfluss dieses Mal. So wie ich das sehe, brauchte es die Schlichterstimme nicht, sondern man ist nicht in die Situation gekommen, dass es diese Stimme brauchte.
Das wäre von den Gewerkschaften definitiv thematisiert worden, wenn es eine Einigung nur durch die Stimme des Schlichtungsvorsitzenden gegeben hätte.

Das mit den Stunden soll ja ohnehin doppelt freiwillig sein.... also muss es eh keiner machen, wenn er/sie nicht will

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1521 am: 03.04.2025 09:14 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Da ist gar nichts geringer. Und du hast sogar weiterhin wie in den letzten Jahren mehr.

Aha. 5,8 % Steigerung (wie in der Schlichtung für die Tabellen vorgeschlagen) ist also keine geringere Steigerung als die ca. 7% Steigerung, die der übrige öD durchschnittlich aufgrund der Anhebung der JSZ erhält.

Btw: Finde nur ich diesen "Tarifneid" untereinander ein wenig deplaziert?

Du bist doch gerade neidisch und gönst das aufholen bzw. Wiederherstellen des Status quo nicht!

So würde ich das in diesem Fall auch sehen.

Ihr könntet ja genauso gut sagen: "Okay es sei den TVöDlern gegönnt, immerhin hat man diesen damals deutlich von der JSZ weggenommen."
Damals waren wir die Benachteiligten.... und schon da war alles unter dem TVöD

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1522 am: 03.04.2025 09:15 »
Ich gebe mal ein konkretes Beispiel für Rationalisierung durch Automatisierung:

Wir haben eine Gehaltsaberechnungsstelle, die für verschiedene Arbeitgeber die Payroll übernimmt. Insgesamt werden dort ca. 30.000 Personalfälle abgerechnet. Bis vor wenigen Jahren haben nach jeder Abrechnung sowohl die Personalsachbearbeiter als auch die Abrechner jeweils einen Ausdruck der Abrechnung für jeden Personalfall erhalten, anschließend den Ausdruck mit dem Vormonat und den erfassten Änderungen im System verglichen (=200 % Kontrolle) und anschließend dann in der Personalakte abgelegt.

Was haben wir gemacht?

1. Den Druck der Blätter komplett eingestellt und ein LDMS eingeführt.
2. Prozess neu aufgesetzt, nur die Abrechner kontrollieren die Abrechnung. Niemand anders.
3. Kontrolle der Abrechnung erfolgt komplett digital, eine Software führt eine erste Prüfung der Abrechnung bei allen Personalfällen durch und legt, nach fest definierten Regeln, nur noch bestimmte Sachverhalte zur Prüfung einem Menschen vor.

Was ist die Folge aus dieser Umstellung?

1. Quote nicht bemerkter Fehler deutlich gesunken, dadurch höhere Qualität bei der Abrechnung und weniger Beschwerden der Beschäftigten.
2. 2,5 Vollzeitäquivalente eingespart.
3. Dadurch deutlich leerere Überstundenkonten.
4. Mehr Zeit für Beratung.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen durch Automatisierung und Digitalisierung. Die Liste ist unendlich im öD, da hier oftmals noch wie in der Steinzeit gearbeitet wird.

Das ist im Prinzip ein sehr schönes Beispiel - aber daraus ergeben sich zunächst ja keine zwingenden Konsequenzen für die Tarifgestaltung. Sollten sich durch die Reduktion des Workloads Mitarbeiter "langweilen", so setze ich diese vielleicht an einer anderen Stelle im Haus ein, oder ersetze einen ausscheidenden Mitarbeiter einfach nicht mehr.

Schwer vorstellbar ist hingegen, dass nach Produktivstellung dieses System sämtliche Mitarbeiter des Hauses mit Verweis auf genau dieses Projekt die 35h-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, dass das Potential von Effizienzgewinnen gigantisch ist.

Tarifpolitisch stellt sich hier nur die Frage, in welchem Rahmen solche Gewinne an die Mitarbeiter und/oder an die Kunden des öD (also die Bürger und die Wirtschaft) weitergegeben werden. Ob man mit einer vorauseilenden, breiten AZV die Digitalisierung forcieren und beschleunigen kann, steht auch wieder auf einem anderen Blatt.

Aber sehr wohl ergeben sich da Konsequenzen.
Das irgendwann die Boomerjahrgänge Mitte der 2020er in den Ruhestamnd gehen würden, ist den Regierenden seit  wann bekannt gewesen (und bitte Politiker sind keine dummen Menschen, sonst wären sie nicht da wo sie sind)?!

Wenn ich mich nicht total täusche, sind die Zahlen seit 2010 im Land (Länder wie Bund) bei den unbefristeten Stellen/Beamtenverhältnissen nicht unbedingt weniger geworden, aber die Digitalisierung (z.B. die Auszahlungsstellen/Finanzamt...) ist ordentlich vorangeschritten. Zur Zeit werden "Beauftragte/Referenten" mit 2-Jahres-Verträgen zum Sau-futtern eingestellt. Ein paar Wenige bekommen u.U. eine Festanstellung in einem anderen Bereich => Bestenauslese.
Land und Bund sind m.N. nach gut gerüstet, wenn die Babyboomer gehen und wenn jetzt noch die PW unter Druck gerät (Dank dieses Stephan-King-Clowns in Übersee) und die Bestenauslese für den AG ÖD funktioniert ohne sich bei den Tarifbverhandlungen strecken zu müssen, wird es sogar in absehbarer Zeit für die Lowperformer im ÖD (Beamte wie Angestellte) eng.

Übrigens sind bei Stellenausschreibungen im MINT- Bereich (Ingenieure/Itler/Naturwissenschaftler) die ersten aus Übersee angekommen und es werden mehr. Das erschreckt mich etwas!

 

KlammeKassen

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« Antwort #1523 am: 03.04.2025 09:19 »
Hallo zusammen,
anbei einmal meine Infos zum TVV:
Die neue Tabelle kostet X Prozent an Gesamtvolumen und steht wohl auch schon. Am Samstag wird geschaut wie die anderen Komponenten die den TVV nicht betreffen z.B. JSZ Erhöhung noch auf die Tabelle oder z.B. über den Urlaubstag verteilt werden. Das Volumen der beiden Tarifverträge soll aber gleich sein.

Woher hast du deine Infos?

Dann können sich die TVV-ler ja freuen, dass sie mal wieder (also wie immer) nicht schlechter wegkommen  :).

Herzl

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1524 am: 03.04.2025 09:21 »
Stadtwerke müssen sich auf dem freien Markt gegen große private Konzerne behaupten und nebenbei noch eine Energiewende wuppen und den ÖD finanzieren. Ich glaube die Anforderungen sind da schon ein bisschen höher als an den ÖD, was mal mindestens dafür spricht, dass es keine geringere Entgelterhöhung als im ÖD geben sollte. Sollte wohl selbstverständlich sein.

Im Vergleich zu den nicht an den TVÖD gekoppelten Tarifverträgen für die Energiebranche liegen die Abschlüsse für den TV-V sowieso schon weit darunter.
Gerade wurde im Dezember der TG Energie (EON, TenneT und AVU) neu verhandelt. Ergebnis 4,6% bei 13 Monaten Laufzeit.

KlammeKassen

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« Antwort #1525 am: 03.04.2025 09:31 »
Stadtwerke müssen sich auf dem freien Markt gegen große private Konzerne behaupten und nebenbei noch eine Energiewende wuppen und den ÖD finanzieren. Ich glaube die Anforderungen sind da schon ein bisschen höher als an den ÖD, was mal mindestens dafür spricht, dass es keine geringere Entgelterhöhung als im ÖD geben sollte. Sollte wohl selbstverständlich sein.

Im Vergleich zu den nicht an den TVÖD gekoppelten Tarifverträgen für die Energiebranche liegen die Abschlüsse für den TV-V sowieso schon weit darunter.
Gerade wurde im Dezember der TG Energie (EON, TenneT und AVU) neu verhandelt. Ergebnis 4,6% bei 13 Monaten Laufzeit.

Dass du es offenbar auch nicht verstehst.
Es waren im TVöD auch mal 100 % wie im TV-V.
Dass die finanziellen Sprünge in den unteren Stufen höher sind, ist doch auch vorteilhaft. Und dass man wesentlich leichter "außertariflich" die Entgeltgruppen anheben kann (habe hier ja genug Beispiele für Stellen gegeben, die hier dieselbe Entgeltgruppe erhalten im TVöD und im TV-V). Benefits sind auch höher, beispielsweise freiwillige Altersvorsorge: zahlt man 13,30 Euro selbst ein, werden die vwl auf 50 Euro erhöht vom Arbeitgeber statt der 6,65 Euro.
Also es gibt ja nun bereits genügend Vorteile meines Erachtens.

Warum jetzt ein Bauingenieur oder Finanzverantwortlicher perse mehr im TV-V leistet als im TVöD, erschließt sich mir nicht.

TV-V bekommt hier auch wesentlich leichter Leute. Ich würde es für mich auch in Zukunft nicht ausschließen, dorthin zu wechseln.

Für den TVöD ist es aber schlecht, wenn er immer weiter abgehängt wird.

brian

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« Antwort #1526 am: 03.04.2025 09:36 »
Stadtwerke müssen sich auf dem freien Markt gegen große private Konzerne behaupten und nebenbei noch eine Energiewende wuppen und den ÖD finanzieren. Ich glaube die Anforderungen sind da schon ein bisschen höher als an den ÖD, was mal mindestens dafür spricht, dass es keine geringere Entgelterhöhung als im ÖD geben sollte. Sollte wohl selbstverständlich sein.

Im Vergleich zu den nicht an den TVÖD gekoppelten Tarifverträgen für die Energiebranche liegen die Abschlüsse für den TV-V sowieso schon weit darunter.
Gerade wurde im Dezember der TG Energie (EON, TenneT und AVU) neu verhandelt. Ergebnis 4,6% bei 13 Monaten Laufzeit.

Dass du es offenbar auch nicht verstehst.
Es waren im TVöD auch mal 100 % wie im TV-V.



Es waren sogar mal 150 % (50 % im sommer zusätzlich).

troubleshooting

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« Antwort #1527 am: 03.04.2025 09:38 »
Immer unzufriedener werden hingegen die oberen EGs, insbesondere Techniker, Architekten, Ingenieure und ITler.  Und das sind zum größten Teil Leute, die auch in der PW sofort einen Job bekommen würden, weil die (natürlich etwas Regional abhängig) an fast jeder Ecke händeringend gesucht werden.

Wobei es inzwischen so ist, dass wer wechseln wollte, auch weg ist. Aktuell rollte die 2. Welle weg und das ist ein Abschied auf Raten. Sehr viele haben noch einen Zweitjob. Größtenteils aus Interesse etwas anderes zu tun, aber das zus. Geld nimmt man gern mit. Aktuell ist da sehr stark eine Verlagerung der Zeitanteile weg vom ÖD im Gange. Klar, könnte der Ag dann sagen: Ist nicht, wegen betrieblicher Belange - nur haben sie schmerzlich lernen müssen, dass die Leute dann gehen und die Stellen dann leer bleiben. Daher werden eben die verbliebenen Finger genommen, statt der ganzen Hand. Einfach, weil sonst halt gar nix übrig ist. Wie die Umsetzung von Projekten dann läuft, kann man regelmässig in der Presse lesen. Wer Qualität will, muss diese bezahlen.

Outsourcing ist sicher oft möglich und im Gange - nur, soll diese ja jemand überwachen (sei es nur, um die gestellten Rechnungen prüfen zu können - blanco-Schecks ausstellen, kommt komischer Weise nicht so gut). Jetzt kommt allerdings die Überraschung: Die Überwachung benötigt auch wieder fähige MA. Einfaches Beispiel aus der Praxis: Wenn recht frische Innenarchitekten mit 40%-Stellen komplett Projektleitung über Hochbau/Tiefbau/TGA machen, ist das halt schon herausfordernd.

Tanathos

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« Antwort #1528 am: 03.04.2025 09:40 »
Hallo, bin neu hier.
Eine Frage zur TVV-Verhandlung:
Nachdem im TVV ja mWn die 100% JSZ Standard ist, wären hier 5,8% insgesamt über die 2 Jahre Laufzeit ja deutlich geringer, als im übrigen öD.
Besteht hier Grund zur Hoffnung/Vermutung, dass es im TVV dann eher Richtung 7% gehen dürfte, die über die gesamte Tabelle erhöht werden? Abgesehen von der Tariftabelle wurden ja die übrigen Tarifbestandteile auch nicht gekündigt.

Rechne erstmal mit den 5,8%, die ja jetzt auch ok sind. Eine Anpassung der Tabelle scheint wohl in der Mache, aber ich würde da konservativ rangehen und sagen, dass auch hier keine großen Abweichungen zum generellen Abschluss zu erwarten sind. Bisschen Hoffnung darf man aber auch haben :)

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #1529 am: 03.04.2025 09:47 »
Stadtwerke müssen sich auf dem freien Markt gegen große private Konzerne behaupten und nebenbei noch eine Energiewende wuppen und den ÖD finanzieren. Ich glaube die Anforderungen sind da schon ein bisschen höher als an den ÖD, was mal mindestens dafür spricht, dass es keine geringere Entgelterhöhung als im ÖD geben sollte. Sollte wohl selbstverständlich sein.

Im Vergleich zu den nicht an den TVÖD gekoppelten Tarifverträgen für die Energiebranche liegen die Abschlüsse für den TV-V sowieso schon weit darunter.
Gerade wurde im Dezember der TG Energie (EON, TenneT und AVU) neu verhandelt. Ergebnis 4,6% bei 13 Monaten Laufzeit.

Dass du es offenbar auch nicht verstehst.
Es waren im TVöD auch mal 100 % wie im TV-V.



Es waren sogar mal 150 % (50 % im sommer zusätzlich).

Ja, aber dann wurde das Jahrhundertwerk TVÖD eingeführt und großzügig gestrichen.
Selbst dieser Murks mit erheblichen Streichungen wurde von Verdi, damals Bsirske, als das Jahrhundertwerk verkauft.
Kennen wir doch alle genügend wenn das Drehbuch der Verhandlungen abgespielt wird.
Nach Verhandlungen bis Mitten in der Nacht, stellt sich der Verdi Chef (off topic: mit eigenem völlig unsozialen Gehalt) vor die Kameras und verkündet trotz Kürzungen die besten Tarifverhandlungen aller Zeiten.