Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 406752 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1755 am: 05.04.2025 11:51 »
Mahlzeit zusammen,

hoffentlich wird die Sache heute rund gemacht. Gerne den zz. Urlaub ab 2027 für 0,5-1% noch eintauschen und die Laufzeit auf 24 Monate beschränken- für die ÖD’ler gerne vielleicht die einheitliche Erhöhung der Sonderzahlung mit Aussicht auf >90% in 2027…ich wäre dann fein und plädiere, wie schon erwähnt, ab der nächsten TV direkt für die Schlichtung 🤣 wir haben, sollte es wirklich am heutigen Tage gut gehen, mit den letzten beiden Schlichtungen echt Glück gehabt im Verhältnis zum jeweiligen AG Angebot… Für uns TV-Vler werden natürlich besonders die Daumen gedrückt. 😎 🙏✊
Die AG - insbesondere die vka - wollen dieser Empfehlung auf gar keinen Fall zustimmen. Schon das letzte Angebot 5,5% auf 36 Monate war für viele Kommunen schon zu hoch.Mit den aktuellen Ereignisse in derWelt werden die AG das noch mal unterstreichen wollen.

Von daher gehe davon aus, dass die AGs versuchen werden, die Gewerkschaften in eine Urabstimmung zu zwingen. Dabei würden Sie darauf hoffen, dass das notwendige Qurorum von 75% erst gar nicht zustande kommt. Wenn doch würden die AGs die Gewerkschaften totstreiken lassen, würden dabei Millionenbeträge sparen und warten, bis die öffentliche Stimmung total kippt.

Und mein Gefühl ist, dass die Gewerkschaften keine Urabstimmung wollen und irgendwie versuchen, einen Abschluss hinzukriegen. Schwierige Situation für die Gewerkschaften.


Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1756 am: 05.04.2025 12:06 »
Nur wegen ein paar bockiger Kommunen wird die VKA nicht das Schlichtungsergebnis ablehnen. Oder gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass einzelne Kommunen ein Veto-Recht gegenüber der Mehrheit der AG-Mitglieder haben?

Daraus hervorgehend eine Folgefrage: ist es möglich, dass sich AG aus dem TVÖD verabschieden? Ich nehme hier vor allem Bezug auf die ostdeutschen Kommunen, die ja hier besonders stark blockieren. Da kann eigentlich nur die "Lösung" darin bestehen, dass die dann nicht mehr nach TVÖD-Tarif bezahlen. Den Kommunen im Ruhrgebiet gehts ja auch nicht gut. Aber da denke ich mal wird es eher nicht der Fall sein, dass man einen Austritt in Erwägung zieht.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1757 am: 05.04.2025 12:46 »
Nur wegen ein paar bockiger Kommunen wird die VKA nicht das Schlichtungsergebnis ablehnen. Oder gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass einzelne Kommunen ein Veto-Recht gegenüber der Mehrheit der AG-Mitglieder haben?

Daraus hervorgehend eine Folgefrage: ist es möglich, dass sich AG aus dem TVÖD verabschieden? Ich nehme hier vor allem Bezug auf die ostdeutschen Kommunen, die ja hier besonders stark blockieren. Da kann eigentlich nur die "Lösung" darin bestehen, dass die dann nicht mehr nach TVÖD-Tarif bezahlen. Den Kommunen im Ruhrgebiet gehts ja auch nicht gut. Aber da denke ich mal wird es eher nicht der Fall sein, dass man einen Austritt in Erwägung zieht.
Meines wissen nach gibt es für die Kommunen keine Pflichtmitglied in der vka. Die ost-Kommunen wünschen sich vielleicht eine Abkopplung zu einer ostvka. Gleichwohl stände dies im krassen Widerspruch zum klagen der ost-bundesländer, dass sie sich nicht als vollwertige mitglieder der brd sehen.

Kryne

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« Antwort #1758 am: 05.04.2025 13:56 »
Sorry, falls es hier auch schon gepostet wurde, aber ich habe gerade im Nachbarforum die "kämpferische Verdi"-Seite gesehen, inklusive Hinweis auf einen Zoom-Call heute um 19 Uhr: https://netzwerk-verdi.de/2025/03/31/tvoed-schlichtungsempfehlung-ablehnen/

Was in aller Welt spricht aus Verdi-Sicht dagegen, dass Leute FREIWILLIG drei Stunden mehr arbeiten und dafür gut 8% mehr Gehalt bekommen???
   Keiner hat lust noch mehr  zeit seines lebens auf der dienststelle abzusitzen
Doch es gibt viele Menschen die gerne mehr Geld durch mehr Arbeit verdienen wollen.
Nicht böse gemeint, aber für mich verdienen solche Leute eher eine gehörige Portion Mitleid

Freie Lebenszeit ist definitiv nicht mit Geld aufzuwiegen, weshalb ich seit der Geburt meiner Kinder auch nur noch in Teilzeit arbeite (aktuell 32 h pro Woche) und es zu keiner Sekunde bereut habe.

Schön für dich.

Wir bekommen unser erstes Kind im Sommer und ich wäre super froh 42h Stunden für mehr Geld arbeiten zu können, damit wir uns unser Scheiß leben weiter leisten können.

Lebenshaltungskosten fast um 20% gestiegen bei uns in den letzten 5 Jahren. Meine Frau wird in Teilzeit später weniger verdienen.

Inflation wird durch TV nicht ausgeglichen. (Auf die letzten 5 Jahre gesehen). Also irgendo muss halt auch mal Geld herkommen.

Was soll ich in freier Zeit Zuhause rumhocken ohne Geld ?

FollFosten

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« Antwort #1759 am: 05.04.2025 14:18 »
Sorry, falls es hier auch schon gepostet wurde, aber ich habe gerade im Nachbarforum die "kämpferische Verdi"-Seite gesehen, inklusive Hinweis auf einen Zoom-Call heute um 19 Uhr: https://netzwerk-verdi.de/2025/03/31/tvoed-schlichtungsempfehlung-ablehnen/

Was in aller Welt spricht aus Verdi-Sicht dagegen, dass Leute FREIWILLIG drei Stunden mehr arbeiten und dafür gut 8% mehr Gehalt bekommen???
   Keiner hat lust noch mehr  zeit seines lebens auf der dienststelle abzusitzen
Doch es gibt viele Menschen die gerne mehr Geld durch mehr Arbeit verdienen wollen.
Nicht böse gemeint, aber für mich verdienen solche Leute eher eine gehörige Portion Mitleid

Freie Lebenszeit ist definitiv nicht mit Geld aufzuwiegen, weshalb ich seit der Geburt meiner Kinder auch nur noch in Teilzeit arbeite (aktuell 32 h pro Woche) und es zu keiner Sekunde bereut habe.

Schön für dich.

Wir bekommen unser erstes Kind im Sommer und ich wäre super froh 42h Stunden für mehr Geld arbeiten zu können, damit wir uns unser Scheiß leben weiter leisten können.

Lebenshaltungskosten fast um 20% gestiegen bei uns in den letzten 5 Jahren. Meine Frau wird in Teilzeit später weniger verdienen.

Inflation wird durch TV nicht ausgeglichen. (Auf die letzten 5 Jahre gesehen). Also irgendo muss halt auch mal Geld herkommen.

Was soll ich in freier Zeit Zuhause rumhocken ohne Geld ?

Ggf. therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1760 am: 05.04.2025 14:40 »
Ich befürchte,  es werden auch einige die 42h Stunden mit Lohnerhöhung nehmen und die Mehrarbeit mittels Krankenschein abfeiern. Ist zwar böse gedacht,  aber auch immer wieder die Realität.  Dann hat von diesem Modell niemand etwas. Vieles ist der Einstellung zum Job und AG geschuldet. Zudem  sollte mit Blick auf die unsichere Gesamtlänge jetzt ein kurzer Abschluss erfolgen und in 12 Monaten neu verhandelt werden,  ich wäre für 3,5% für 12 Monate mindestens 120 Euro und sonst nix. Rest geht dann in nächste Verhandlungen.

Wenn der AG, der ja auch seine Pappenheimer kennt, dass dann so mitgeht, ist er selber schuld.

UNameIT

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« Antwort #1761 am: 05.04.2025 14:53 »
Gibt es den nichts internes neues aus der Tarifrunde?

@Verdi007 : kein Bier vor vier. Ich kenne einige die sich freuen, das sie ein wenig mehr für mehr Geld arbeiten können. Ich selber gehöre nicht dazu (Teilzeit) , aber andere schon . Grade wo der Partner seinen Job verloren hat, die Kinder anstehen oder man grade Eigentum gekauft hat. Viele sprechen schon seit Jahren davon, das sie gerne mehr für mehr arbeiten würden. Manche machen das über n 556€ Job.  Wo ist da der Unterschied zu statt 10Stunden die Woche für irgendjemanden zu arbeiten, einfach 3 Stunden die Woche mehr für den Hauptjob zu arbeiten? Immerhin bekommt man dann 400/500
€ brutto für 3h.

Benson19

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« Antwort #1762 am: 05.04.2025 15:08 »
Interessant wäre es ob die 42 h dann auch auf die JSZ gehen ;)
Teamleitung SVK-Vertrieb- TVV

Osu

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« Antwort #1763 am: 05.04.2025 15:12 »
Warum die Freude mehr Arbeiten zu können?

Das ist ein Türöffner für den AG den Lohn über die Jahre weiter zu drücken oder die Arbeitszeit wie bei den Beamten nach oben zu drücken.
Die sollen die Überstunden ausbezahlen und fertig.

Kryne

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« Antwort #1764 am: 05.04.2025 15:24 »
Warum die Freude mehr Arbeiten zu können?

Das ist ein Türöffner für den AG den Lohn über die Jahre weiter zu drücken oder die Arbeitszeit wie bei den Beamten nach oben zu drücken.
Die sollen die Überstunden ausbezahlen und fertig.

Es wäre die „Option“ (!!!) freiwillig (!) mehr zu arbeiten für mehr Geld (!). Wo ist das Problem ? Keiner zwingt dich.

schnitzelesser

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1765 am: 05.04.2025 15:38 »
Warum die Freude mehr Arbeiten zu können?

Das ist ein Türöffner für den AG den Lohn über die Jahre weiter zu drücken oder die Arbeitszeit wie bei den Beamten nach oben zu drücken.
Die sollen die Überstunden ausbezahlen und fertig.

Es wäre die „Option“ (!!!) freiwillig (!) mehr zu arbeiten für mehr Geld (!). Wo ist das Problem ? Keiner zwingt dich.

Zunächst. In weiteren Verhandlungen sieht es dann anders aus.

daseinsvorsorge

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« Antwort #1766 am: 05.04.2025 15:43 »
Warum die Freude mehr Arbeiten zu können?

Das ist ein Türöffner für den AG den Lohn über die Jahre weiter zu drücken oder die Arbeitszeit wie bei den Beamten nach oben zu drücken.
Die sollen die Überstunden ausbezahlen und fertig.

Es wäre die „Option“ (!!!) freiwillig (!) mehr zu arbeiten für mehr Geld (!). Wo ist das Problem ? Keiner zwingt dich.

Zunächst. In weiteren Verhandlungen sieht es dann anders aus….
… nämlich,wie stark die Gewerkschaften dann wären, solche Forderungen zurückweisen zu können

itseme

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« Antwort #1767 am: 05.04.2025 15:46 »
Interessant wäre es ob die 42 h dann auch auf die JSZ gehen ;)

Sofern man der Formulierung Glauben schenken möchte wäre die Erhöhung regulärer Lohnbestandteil was sich somit auf Zeitzuschläge sowie der JSZ auswirkt.

Man ist gespannt.

BAT

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« Antwort #1768 am: 05.04.2025 16:03 »

Erst der aktuelle Kurssturz an den Aktienmärkten, dann das über uns schwebende Damoklesschwert mit Sozialabgaben auf Kapitaleinkünfte und/oder Erhöhung der Kapitalertragssteuer von 25% auf 30% bis hin zum persönlichen Steuersatz, und nun das! Meine Zukunftsplanung geht aktuell rapide den Bach herunter, und hat bereits damit angefangen, als die Altersteilzeit mit dem vorherigen Tarifabschluss ersatzlos gestrichen wurde. Mir wird echt schlecht gerade! :(

Oje, das wäre schlecht für meine Rentenplanung. Hatte gehofft, die FDP setzt sich mit dem Korridor von 60 bis 70 mit entsprechen Zu- und Abschlägen durch.

Wenn sich dann noch an der Kapitalbesteuerung deutlich was ändert, gute Nacht.


KlammeKassen

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« Antwort #1769 am: 05.04.2025 16:17 »
Sorry, falls es hier auch schon gepostet wurde, aber ich habe gerade im Nachbarforum die "kämpferische Verdi"-Seite gesehen, inklusive Hinweis auf einen Zoom-Call heute um 19 Uhr: https://netzwerk-verdi.de/2025/03/31/tvoed-schlichtungsempfehlung-ablehnen/

Was in aller Welt spricht aus Verdi-Sicht dagegen, dass Leute FREIWILLIG drei Stunden mehr arbeiten und dafür gut 8% mehr Gehalt bekommen???
   Keiner hat lust noch mehr  zeit seines lebens auf der dienststelle abzusitzen

Also die 3h die Woche machen doch den Kohl auch nimmer fett. Dir mache ich meistens eh so als Überstunden da genug zu tun ist. Die 8% streiche ich mir dann gerne ein, wenn due Bundesregierung die dann auch Abgabenbefreit.

Hinter den 3h steckt eine ganze Menge mehr. Es ist der erste Fuß in der Tür, die 42h Woche verkehrsfähig in der Belegschaft zu machen.

Hauptzielgruppe sind eben jene Angestellten, die sowieso ständig Mehrarbeiten und das Zeitkonto nicht mehr herunterbekommen. Wenn die sich dann "freiwillig" für die 42 Stunden Woche entscheiden, bietet diese Nachfrage danach erhebliche Verhandlungsmasse für künftige Verhandlungen.

Im Grunde können die öffentlichen Arbeitgeber ihre Personalpolitik so fortsetzen wie bisher. Personalschlüssel wird weiterhin sinken, Arbeit wird sich weiterhin verdichten, Modernisierungsmaßnahmen bei Arbeit und Prozessen bleiben weiterhin Fantasien. Es werden immer mehr Menschen dadurch "freiwillig" in die 42h getrieben, weil dann werden die unausgleichbaren Mehrarbeitsstunden immerhin vergütet. Ab einem bestimmten Schwellenwert kommt dann der Flip. Irgendwann arbeitet eine ausreichende Menge an Personen "freiwillig" 42h, sodass man es zur Regelarbeitzeit umformt. Das wäre dann der totale Sieg der Arbeitgeberverbände und die absolute Niederlage der Arbeitnehmer.

Könnte auch passieren, dass dann immer noch mehr den öffentlichen Dienst verlassen, da in Zukunft aufgrund von Fachkräftemangel genügend Jobs frei sind.
Ob man sich damit also einen Gefallen tun würde, bezweifel ich stark