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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung

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NelsonMuntz:

--- Zitat von: Bastel am 08.07.2025 10:26 ---Wir haben als drei köpfige Familie ein Familieneinkommen von ca. 170k brutto/Jahr und würden uns sicherlich nicht zur höheren Mittelschicht oder gar Oberschicht zählen.

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Guck mal, dann sind wir beiden doch grob in der gleichen Liga - und ich habe sogar 2 Kinder!

Ob Du Dich nun einer höheren Schicht zugehörig fühlst oder nicht: Es gibt deutlich mehr Menschen, die weniger Einkommen erzielen als Du. Der von MoinMoin erwähnte Rechener der IW zeigt das ganz schön.

Was der Staat nun macht: Er finanziert (mal ganz parteiunabhängig) insbesondere die Sozialversicherungen exklusiv aus eben jenen Arbeitseinkommen. Wenn Du über 2x 85k Einkommen verfügst, dann sind das eben 2 überdurchschnittliche Einkommen. Fertig und aus die Maus.

Was die Mittelschicht per se nun angeht: Ich kenne Menschen, die haben ein Erwerbseinkommen von 40k, fahren aber trotzdem Porsche und leben in einem schuldenfreien Haus. Nicht weil Sie arbeiten, sondern anderweitig Zugriff auf Teile jener 9 Billionen Euro Geldvermögen haben, die in unserem Lande so herumschwirren. Und oft geht es gar nicht um Millionenvermögen: Eine Bekannte hat das Haus ihrer Eltern und ihrer Oma geerbt. Auf dem Land weit draußen, eines bewohnt sie, das andere verkauft. Verbeamtet in A9 - Der geht es wahrscheinlich besser als Dir und Deiner Familie. Ist halt so.

MoinMoin:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 08.07.2025 11:08 ---
--- Zitat von: Bastel am 08.07.2025 10:26 ---Wir haben als drei köpfige Familie ein Familieneinkommen von ca. 170k brutto/Jahr und würden uns sicherlich nicht zur höheren Mittelschicht oder gar Oberschicht zählen.

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Guck mal, dann sind wir beiden doch grob in der gleichen Liga - und ich habe sogar 2 Kinder!

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Dann sind wir schon mal drei.
Nur meine Kids sind schon aus dem Haus und ich beziehen kein Kindergeld mehr  8) und müsste AfD wählen, wenn ich nur nach meinen Einkommen und den steuerlichen Belangen wählen müsste.

Hugo Stieglitz:

--- Zitat von: MoinMoin am 08.07.2025 10:54 ---
--- Zitat von: Hugo Stieglitz am 08.07.2025 10:42 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 08.07.2025 10:05 ---
--- Zitat von: Hugo Stieglitz am 08.07.2025 09:25 ---Die Erhöhung der BBG belastet eben nur die GKVler und nur bis zur Grenze der Erhöhung. Das sind vielleicht Besserverdiener aber immerhin noch Leute die arbeiten und nicht mal privat versichert sind. Eigentlich klassisches SPD-Klientel. Die wirklich Reichen lässt man damit außen vor und damit liegen SPD und AFD gar nicht so weit auseinander.

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Nein, die Reichen sind da nicht aussen vor, sondern werden entlastet.

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Nur wenn Du Steuerzuschüsse in die GKV als alternativlos ansiehst, was sie nicht sind und gleichzeitig vermiedene Steuerzuschüsse automatisch zu Steuersenkungen (für Besserverdiener) führen würden, was ebenfalls nicht sehr wahrscheinlich ist. *Hüstel* Soli *Hüstel*.

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Nein, sie werden steuerlich entlastet weil Ihre Ausgaben für KV stärker steuerlich wirken.
Wenn der maximale GKV Beitrag um 100 € steigt, dann sinken meine Steuerausgaben um 42€, weil ich dann eben diese 100€ mehr steuerlich geltend machen kann.
Ganz simpel.

(Ok, wenn ich eine so teuere Versicherung hätte, dass ich den max Betrag schon überschritte hätte, hier habe ich geflunkter ) :o ;D

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Nur damit ich sicher bin, dass wir über das Gleiche reden. Ich bin der Ansicht, dass Entlastung bedeutet, dass eine (hier finanzielle) Last, geringer wird. Wenn mir Stelle A 100 EUR nimmt, damit mir Stelle B 42 EUR gibt, bin ich unterm Strich trotzdem mehr belastet. Deine Aussage, dass Besserverdiener in der GKV durch eine Anhebung der BBG entlastet werden, kann nur stimmen, wenn die Entlastung bei der Steuer größer ausfällt, als die zusätzlichen Beiträge. Das dürfte wohl kaum der Fall sein.

--- Zitat ---Nun die AfD würde massiv, anders als die SPD, bei den anderen Steuerarten (wie Erbschaftssteuer,KSt,...) senken wollen, was auch kein Entlastung für den der mal so ein bisschen über den Durchschnitt verdient bedeutet.
Da sehe ich ebenfalls keine Parallelen.
Also es ist doch mehr als deutlich, dass der Steuer-Kuchen der von der AfD verteilt werden soll eben primär den obersten (und nicht die Mitte) Einkommensbezieher bedienen soll und die anderen ebenfalls (wie bei der SPD, da sind wir uns durchaus einig) verarscht werden.
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Ich finde das Wahlprogramm der AFD auch nicht besonders ansprechend. Ich sage nur, dass die SPD das gleiche zu tun beabsichtgt, nur halt nicht über die Steuer sondern über die Sozialbeiträge.


--- Zitat von: MoinMoin am 08.07.2025 10:58 ---
--- Zitat von: Hugo Stieglitz am 08.07.2025 10:42 ---Was aber ganz praktisch geschieht wenn die BBG der GKV angehoben wird, dass diejenigen, die einkommenstechnisch den Kopf etwas über den Durchschnitt recken, zusätzlich belastet werden, während sich für diejenigen, die sehr weit über dem Durchschnitt liegen, nichts verändert. Die Top 10% (zu denen man schon gehört, wenn man Sachgebietsleiter im Jobcenter ist) werden belastet, die Top 1% geschont. Klassische SPD Politik und anschlussfähig an die AFD, die Deiner Aussage nach ja ebenfalls die Top 1% entlasten möchte.

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Ja, was die Logik angeht schon und läßt sich ja auch schön sozial schön reden, dass mn mehr Geld in die GKV bekäme.....und weniger zur PKV abwandern könnten (übrigens, diese Politik der starken Anstiege der BBG wird schleichent schon seit 20 Jahren gefahren, ich kann noch als BATle in den ersten Jahren meiner beruflichen Tätigkeit in die PKV wechseln)
Nur wo sie nich zusammen kommen ist, dass die SPD eben nicht die obersten 1% steuerlich entlasten will, sondern belasten will.

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Die BBG wurde über die Jahre erhöht, was auch an den gestiegenen Durchschnittslöhnen liegt. Eine Angleichung an die BBG der RV wünscht zur Zeit nur die SPD und das belastet Menschen die Arbeiten und schont die TOP 1% sowie die Beamten. Wie gesagt, was der AFD die Steuer ist, ist der SPD die Sozialversicherung. Für Arbeiter sind beide Parteien eher ungünstig.

NelsonMuntz:

--- Zitat von: Hugo Stieglitz am 08.07.2025 11:27 ---Eine Angleichung an die BBG der RV wünscht zur Zeit nur die SPD und das belastet Menschen die Arbeiten und schont die TOP 1% sowie die Beamten. Wie gesagt, was der AFD die Steuer ist, ist der SPD die Sozialversicherung. Für Arbeiter sind beide Parteien eher ungünstig.

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Jein, denn mit dem Anstieg der BBG der GKV würden diejenigen "entlastet", die bisher darunter lagen - was die Mehrzahl der Arbeitnehmer in Deutschland sein sollte. Die Anführungszeichen bedeuten hier, dass bei steigendem Gesamtbedarf natürlich unter dem Strich die Beiträge nur stabil bleiben könnten, anstatt eben zu steigen.

Eine Belastung findet gleichwohl im Bereich oberhalb der BBG statt, wenn die Menschen in der GKV sind. (Hier wäre ich tatsächlich betroffen und meine Begeisterung hält sich ob solcher Vorschläge durchaus in Grenzen ;))

Ich finde den Vergleich mit den Steuerideen der AfD also eher unpassend, weil dort die Entlastung tatsächlich mit zunehmendem Einkommen stetig steigt (und der notwendige Gesamtbedarf an Steuern offenbar völlig unter den Tisch gefallen zu sein scheint).

MoinMoin:

--- Zitat von: Hugo Stieglitz am 08.07.2025 11:27 ---Nur damit ich sicher bin, dass wir über das Gleiche reden. Ich bin der Ansicht, dass Entlastung bedeutet, dass eine (hier finanzielle) Last, geringer wird. Wenn mir Stelle A 100 EUR nimmt, damit mir Stelle B 42 EUR gibt, bin ich unterm Strich trotzdem mehr belastet. Deine Aussage, dass Besserverdiener in der GKV durch eine Anhebung der BBG entlastet werden, kann nur stimmen, wenn die Entlastung bei der Steuer größer ausfällt, als die zusätzlichen Beiträge. Das dürfte wohl kaum der Fall sein.

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Mehr zahlen muss nur derjenige, der oberhalb BBG alt liegt und in der GKV ist.
Der Rest der Besserverdiener ist in der PKV.
D.h. eine Erhöhung der BBG führt zu ein Absenken seiner Steuerlast ohne das er mehr zahlen muss oder glaubst du dass ein nenenswerter Teil der Top 1% in der GKV ist.
Da haben wir uns in der Tat missverstanden.

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