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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
UNameIT:
--- Zitat von: Bastel am 08.07.2025 10:26 ---
Wir haben als drei köpfige Familie ein Familieneinkommen von ca. 170k brutto/Jahr und würden uns sicherlich nicht zur höheren Mittelschicht oder gar Oberschicht zählen.
@UNameIT Eine Immobilie für 400.000€ ist bei uns entweder ein 500qm Grundstück, eine alte Dreizimmerwohnung oder ein kleines unsaniertes Häuschen aus den 50ern.
Was ist mit privater Altersvorsorge? Autokosten sind auf Dauer mit 180€ nicht realistisch. Urlaub? Rücklagen?
200€ Nebenkosten ist auch nicht die Welt. 200€ Kleidung/Monat -> Klar, wenn ich bei KIK einkaufen gehe.
--- End quote ---
Zitat Gemini:
--- Zitat ---Für eine dreiköpfige Familie gilt in Deutschland ein Jahreseinkommen von etwa 41.000 bis 77.000 Euro als Mittelschicht. Das Medianeinkommen für einen solchen Haushalt lag 2023 bei 51.500 Euro brutto, was einem monatlichen Nettoeinkommen von etwa 3.300 Euro entspricht.
--- End quote ---
Du hast Brutto mehr als 2* 77.000. Mit 170k Brutto bist du definitiv schon Oberschicht.
200€ im Durchschnitt pro Monat, gehst du etwa monatlich neue Kleidung shoppen? Man kauft hochklassige Kleidung, weil man sie für längere Zeit trägt. Du solltest dich nicht über zu wenig Geld beschweren, wenn du sinnlos Geld verpulverst.
Meine Werte sind übrigens die oberen Werte aus der Statistik für 4-Personen-Haushalte, die 180€ Leasingrate Tageswert für einen Leasingvertrag für nen MG EHS Hybrid. Ich zahle für mein Auto seit Jahren nur 65€ monatlich plus Sprit, also mehr als realistisch.
Das erinnert mich dann doch leicht an Merz, der auch denkt er sei Mittelschicht.
jorgk37:
--- Zitat von: NelsonMuntz am 08.07.2025 10:13 ---Die "wirklich Reichen" beziehen kein Einkommen aus sozialversicherungspflichtiger Erwerbsarbeit! -
--- End quote ---
Doch, tun die (ausser Superreiche) als unselbstständige Arbeit, mit einem Lohn der gerade mal Sozialversicherungspflichtig ist, denn die Vorteile sind:
- die Krankenkassenbeiträge (auf die unselbstständige Arbeit) sind schön klein,
- die anderen Einkünfte (Mieten; Kapitalerträge, z.B. Zinsen) müssen zwar versteuert werden, aber es fallen darauf _keine_ (null!) Sozialversicherungsbeiträge an,
- für die Kapitalerträge bleibt es bei der Steuer recht günstig: 25% KapESt & Soli.
Gerecht wäre die BBG so hoch anzusetzen, dass der Beitragssatz endlich wieder sinken könnte. Davon haben dann auch die was, die jetzt ± in Höhe der BBG verdienen und dafür monatlich irre Summen in's System geben (zusammen mit ihrem AG).
Fettschwanzmaki:
--- Zitat von: NelsonMuntz ---Ui, da war ich jetzt aber mal ganz weit links draußen ;)
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Und genau hier liegt das Problem.
Die hier beschriebenen Phänomene sind eben "nicht ganz weit links außen", sondern betreffen den überwiegenden Teil der (arbeitenden) Bevölkerung, die sich mit +- 20% um den Gehaltsmedian bewegen. Die sind ganz weit in der Mitte. Das nennt man eine gelungene Diskursverschiebung durch interessierte Kreise. Wer die Verteilungs- und Gerechtigkeitsfrage stellt, wird schnell als "links", Sozialist oder gar Kommunist gelabelt. Nichts davon entspricht der Realität.
Allein schon die hier zu lesende Selbsteinschätzung, man würde mit 80k Brutto zur unteren Mittelschicht gehören, offenbart diese kognitive Verzerrung. Wo soll denn dann die "unterste Unterschicht" anfangen? Negative Bruttogehälter? Sklaverei?
"Die reichsten 10 % der Bevölkerung halten über 67 % des Nettovermögens...", https://www.youtube.com/watch?v=_xCr42uLZEU
"Mit 60 mio € ist man nicht reich"... :D
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61763/einkommensgruppen/
Eine weitgehend gerechte Lastenverteilung sorgt für politische Stabilität - die Auswirkungen der Entwicklungen der letzten Jahre können dabei nicht nur in D. beobachtet werden, sondern das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte ist in nahezu allen Demokratien zu verzeichnen. Populisten geht es niemals, wirklich NIEMALS, um Teile der Bevölkerung. Populisten geht es immer nur um sich selbst, das sollten auch die armen Arbeiter verstehen, die aufgrund von Frust, Wut, Angst und Politikverdrossenheit die "Alternative" gewählt haben, die nicht im Ansatz ihre Interessen vertritt.
Nicht die "armen Hartzis" sind "asozial" im Sinne der Definition (Ausnahmen bestätigen die Regel), sondern die Überreichen, die in ihrer maßlosen Gier, ihrem Konsumverhalten und ihrem Egoismus alle Vernunftgrenzen pulverisieren. Das sind die wahren "Volksschädlinge", zu denen viele, viel zu viele, neidvoll aufschauen.
"Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug", Epikur
Hier brennt die Hütte (KV, PV RV, Infrastruktur, demographische Entwicklung, Versagen der Bildungspolitik, Verdummung weiter Teile der Bevölkerung durch Dauerberieselung mittel asozialer Medien, fehlender und bezahlbarer Wohnraum, Überforderung der integrativen Kräfte hinsichtlich einer ungeregelten Migration, massive Aufrüstung aufgrund von Bedrohungen durch alte, weiße Männer u. v. m.) und wir unterhalten uns über die verspätete Auszahlung von drei Prozent mehr Gehalt ab 01.04.25.
"§ 14 GG (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Ja nee, is klar!
Schweppes:
--- Zitat ---Ich finde das Wahlprogramm der AFD auch nicht besonders ansprechend. Ich sage nur, dass die SPD das gleiche zu tun beabsichtgt, nur halt nicht über die Steuer sondern über die Sozialbeiträge.
--- End quote ---
Man muss das Gesamtbild betrachten, was natürlich bei den gewaltigen Ausmaßen besonders schwierig ist. Das AfD-Programm unterscheidet sich ganz gewaltig von allen anderen Parteien. Im Vergleich zu allen anderen forciert die wirtschaftslibertäre AfD eine deutlich radikalere Reduzierung der Daseinsvorsorge. Der normale Bundesbürger kann deutlich weniger Leistungen vom Staat erwarten und bekommt dafür marginale Steuererleichterungen. Am Ende des Tages ist das ein erheblicher Wohlstandsverlust für die Normalsterblichen, denn der Warenkorb wird mit allerhand Gütern gefüllt, die vorher kostenlos oder im Preis ermäßigt waren. Am erheblichsten wird sich das auf der Nebenkostenrechnung bemerkbar machen. Die AfD hat nur ein Herz für unternehmens- bzw. wirtschaftsbezogene Investitionen und nicht für Investitionen der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Moral von der Geschichte: Nicht nur auf öde Steuerentlastungsplatitüden verlassen. Man sollte sich auch immer den Preis für diese "Geschenke" angucken. Der Preis kann deutlich manigfaltigere Formen annehmen als den Euro. Sicherheit, Unversehrtheit, Freiheit.
Bastel:
--- Zitat von: Schweppes am 09.07.2025 00:44 ---
--- Zitat ---Ich finde das Wahlprogramm der AFD auch nicht besonders ansprechend. Ich sage nur, dass die SPD das gleiche zu tun beabsichtgt, nur halt nicht über die Steuer sondern über die Sozialbeiträge.
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Man muss das Gesamtbild betrachten, was natürlich bei den gewaltigen Ausmaßen besonders schwierig ist. Das AfD-Programm unterscheidet sich ganz gewaltig von allen anderen Parteien. Im Vergleich zu allen anderen forciert die wirtschaftslibertäre AfD eine deutlich radikalere Reduzierung der Daseinsvorsorge. Der normale Bundesbürger kann deutlich weniger Leistungen vom Staat erwarten und bekommt dafür marginale Steuererleichterungen. Am Ende des Tages ist das ein erheblicher Wohlstandsverlust für die Normalsterblichen, denn der Warenkorb wird mit allerhand Gütern gefüllt, die vorher kostenlos oder im Preis ermäßigt waren. Am erheblichsten wird sich das auf der Nebenkostenrechnung bemerkbar machen. Die AfD hat nur ein Herz für unternehmens- bzw. wirtschaftsbezogene Investitionen und nicht für Investitionen der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Moral von der Geschichte: Nicht nur auf öde Steuerentlastungsplatitüden verlassen. Man sollte sich auch immer den Preis für diese "Geschenke" angucken. Der Preis kann deutlich manigfaltigere Formen annehmen als den Euro. Sicherheit, Unversehrtheit, Freiheit.
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Man kann sicherlich über die Finanzierbarkeit streiten, aber so sieht echte Entlastung aus.
https://www.smartsteuer.de/blog/2025/01/30/die-steuerplaene-der-afd-zur-bundestagswahl-2025/
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