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Tarif 2025 ist kein Witz, es ist eine Beleidigug

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TVOEDAnwender:

--- Zitat von: BalBund am 22.04.2025 11:09 ---Gewerkschaftssprech Deluxe, ich danke für diese Amusement am frühen morgen.

Ich habe tatsächlich einen anderen Ansatz gewählt, nämlich über die Beamten. Haben diese einen - wie auch immer - fixierten Weg zur Besoldungsanpassung würde folglich die Schere zu den Arbeitnehmenden stetig größer werden.

Der Sekretär aka Anwender sagt zu Recht, dass in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis keine Verpflichtungen zur Anpassung bestehen. Er gibt aber auch den Hinweis, auf den es hier ankommt. Gäbe es keinen Tarifvertrag würde jeder Arbeitnehmer individuell seine Gehaltswünsche gegenüber dem Arbeitgeber postulieren. Was der Anwender aber übersieht:

Das hätte eine völlige Überlastung des Verwaltungsapparates zur Folge und ist deshalb für einen AG dieser Größe nicht realistisch. Folglich würde es zu einer alternativen Regelung kommen um den Betriebsfrieden sicherzustellen, wozu sich rein zufällig der gleiche Maßstab anbieten würde, wie bei meiner fiktiven Beamtenregelung. Im Ergebnis hätte die Mehrheit der heutigen Gewerkschaftszahler zumindest keinen Verlust am Monatsende, da die - wie von Believer skizzierte - Erhöhung in Teilen der Belegschaft zwar geringer ausfallen würde, man andererseits aber auch keine Mitgliedsbeiträge abführen müsste.

Insofern: Ja, weg mit den Gewerkschaften im öffentlichen Dienst, her mit neuen Ideen wie das ganze mit dem größten Arbeitgeber des Landes ausgestaltet werden kann :-)

--- End quote ---

Ich spreche mich überhaupt nicht dagegen aus. Mir ist es inzwischen egal – ganz ehrlich. Wir haben in Deutschland die positive und negative Koalitionsfreiheit. Wenn sich die überwältigende Mehrheit gegen die Gewerkschaften ausspricht, dann ist das eben so. Irgendwann wird sich die Frage ganz von alleine stellen, ob Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ab einem bestimmten Organisationsgrad überhaupt noch Sinn machen (meines Erachtens ist dieser Punkt nicht mehr weit entfernt).


--- Zitat ---Das hätte eine völlige Überlastung des Verwaltungsapparates zur Folge und ist deshalb für einen AG dieser Größe nicht realistisch. Folglich würde es zu einer alternativen Regelung kommen um den Betriebsfrieden sicherzustellen, wozu sich rein zufällig der gleiche Maßstab anbieten würde, wie bei meiner fiktiven Beamtenregelung
--- End quote ---

Wogegen ich mich aber wehre, ist Deine Annahme, dass das dann automatisch kommt – dass alle Kommunen, die Länder und der Bund dann das System der EU-Beamten übernehmen. (Das ist außerdem eine reine, unbewiesene Spekulation deinerseits.)

Die Länder sind zum Beispiel nicht ohne Grund 2004 aus der damaligen Tarifgemeinschaft mit Bund und Kommunen ausgetreten. Es wird meines Erachtens ein großer Flickenteppich entstehen, und es wird noch mehr nach Kassenlage gezahlt – so, wie wir es ja teilweise nach der Föderalismusreform bei den Beamten gesehen haben. Am Ende wird jeder noch mehr machen, was er will. Der Kannibalismus zwischen Bund, Ländern und den Kommunen untereinander wird noch stärker werden, als er jetzt teilweise schon herrscht.

Aber nochmal: Ihr seid alle freie Menschen, und mir persönlich ist es egal. Dann schauen wir mal, ob Du oder ich am Ende recht behalten werden. Ich glaube immer noch, dass es nicht besser wird – und dass es freiwillig (für den größten Teil) dann nichts oder so gut wie nichts geben wird.

Bastel:

--- Zitat von: TVOEDAnwender am 22.04.2025 13:52 --- Der Kannibalismus zwischen Bund, Ländern und den Kommunen untereinander wird noch stärker werden, als er jetzt teilweise schon herrscht.

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Angebot und Nachfrage? Aber das scheut der Sozialist wie der Teufel das Weihwasser.

TVOEDAnwender:

--- Zitat von: Bastel am 22.04.2025 14:22 ---
--- Zitat von: TVOEDAnwender am 22.04.2025 13:52 --- Der Kannibalismus zwischen Bund, Ländern und den Kommunen untereinander wird noch stärker werden, als er jetzt teilweise schon herrscht.

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Angebot und Nachfrage? Aber das scheut der Sozialist wie der Teufel das Weihwasser.

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Ja, ist ja ok. Da gibts halt immer Gewinner und Verlierer am Ende. Ich glaube aber, es wird mehr Verlierer als Gewinner am Ende geben. Man sieht ja aktuell, dass der Fachkräftemangel (meiner Meinung nach ein Kampfbegriff) ja auch gar nicht so schlimm ist, wie alle denken. Ansonsten würde es sich tatsächlich in der Breite als steigende Löhne zeigen. Es besteht vielleicht in speziellen Teilbereichen tatsächlich FK-Mangel. Aber der Großteil der Beschäftigten ist doch am Ende austauschbar. Über KI will ich erst gar nicht sprechen. Und zB im Erzieherbereich wird z.B. damit reagiert, dass einfach die Leistungen verschlechtert werden (Betreuungsschlüssel). Das wird dann halt in anderen Bereichen genauso sein. Wir kriegen keine Bademeister mehr? Dann wird das Schwimmbad halt geschlossen. Dann ist das am Ende so. Kannibalismus hat auch am Ende Verlierer, nicht nur Gewinner.

troubleshooting:

--- Zitat von: TVOEDAnwender am 22.04.2025 14:30 ---... Und zB im Erzieherbereich wird z.B. damit reagiert, dass einfach die Leistungen verschlechtert werden (Betreuungsschlüssel). Das wird dann halt in anderen Bereichen genauso sein. Wir kriegen keine Bademeister mehr? Dann wird das Schwimmbad halt geschlossen. Dann ist das am Ende so. Kannibalismus hat auch am Ende Verlierer, nicht nur Gewinner.

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Dann konkret geantwortet: Der Betreuungsschlüssel ist hier in der Gegend ausgereizt. Die Stadt findet keine Erzieher(innen) und wollte eine Zulage zahlen. Durfte sie nicht, da der Haushalt damit nicht durch kam. Resultat: Grad wird wieder eine KiGa-Gruppe geschlossen. ABER, die Eltern haben einen Rechtsanspruch. Damit muss die Stadt viel teureren Tagesmütter zahlen. Jaja, die Grundsatzurteile hat die Stadt reihenweise verloren!

Fehlende Bademeister führen zur Schliessung der Schwimmbäder? Richtig, allerdings ist das Schwimmbad hier nun schon eine Weile privat geführt. Und, Überraschung: die Stadt zahlt nun ordentlich Miete für den Schwimmunterricht!

Weitere Beispiele? Lehrer finden genug Arbeit bei den Privatschulen in der Nähe. Oder, aktuell dauert ein Termin bei der Führerscheinstelle aufgrund fehlendem Personal etwas über 3 Monate! Und, das obwohl tatsächlich schon viel digitalisiert wurde. Bauamt kommt nicht mal ansatzweise hinterher, damit springen aber auch Investoren ab, weil Genehmigungen zu lange dauern....

In der Praxis sind die Tätigkeiten mit ausreichendem Personal die absolute Ausnahme! Entsprechend, ist jeder MA selbst schuld, wenn er sich ohne Zulagen bzw. mit dem verhandelten Tarif abspeisen lässt.

Meiner Meinung nach sind die Führungskräfte der Gewerkschaften (verdi und dbb) so dermaßen im Parteifilz verstrickt, dass sie eben gar nicht frei und im Sinne der MA verhandeln können. Wenn auf beiden Seiten Leute dem gleichen Parteibuch sitzen, wird das nix. Zudem sind die Gewerkschaften zu groß geworden und betrifft es die Verhandler auf Gewerkschaftsseiten das Ergebnis aber mal so gar nicht selbst. Also, was interessierts? Mehr war nicht zu bekommen....blabla - Schulterzucken - fertig! Seht zu, wie ihr kalr kommt.

Aber klar, will man allgemein von AG-Seite insbesondere im ÖD weiterhin nur mit den Gewerkschaften verhandeln. Was besseres kann ja mit aufgrund ihres Auftretens sich selbst abschaffenden Waschlappen-Gewerkschaften nicht passieren. Nur, auf den untersten Ebenen schlägt es halt durch. Wer strikt den TV umsetzt, findet keine MA und zahlt in der Folge drauf (s.o.)!

Bastel:

--- Zitat von: BalBund am 18.04.2025 15:03 ---
Um die konkreten Argumente einmal aufzugreifen:
Stärke Position der Arbeitgeberseite: Ja, aber nur weil die Spartengewerkschaften sich zusammengetan haben und die Streikkasse über Jahrzehnte in anderen Branchen verwendet haben, so dass aktuell die Gelder von ver.di und vbob nicht einmal ausreichen würden um einen flächendeckenden Stillstand von mehr als 10 Tagen durchzustehen.


--- End quote ---

Es wäre wirklich mal interessant zu erfahren, ob die Kassenlage wirklich so schlecht ist. Irgendwie muss der Wasserkopf, Demos gegen Rääächts und allerlei linker Quatsch ja finanziert werden.

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