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Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation

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Julianx1:

--- Zitat von: BWBoy am 05.05.2025 10:57 ---Bin Ich eigentlich der Einzige, der sich bei den doch sehr unterschiedlichen Sichtweisen darauf, ob A13/A10 für ein Haus reicht darüber Gedanken macht, wo die jeweiligen Personen eingesetzt sind?
Denn das macht einen riesigen Unterschied, ob ich damit in München oder ländlich sitze.

Während der eine sagt ich finanziere mir für 600k locker mein Traumhaus, gibts für den anderen im Speckgürtel für 600k rein gar nichts. Das sollte eigentlich jedem Bundesbeamten klar sein, dass hier das Verdienstempfinden extrem individuell ist.

Alleine deshalb, ist es aus meiner Sicht wichtig, dass die Wertigkeit des Amtes die Grundlage bildet. Ich lebe zum Beispiel ländlich aber selbst da ist man mittlerweile locker mal 400k los und die mieten bei mir im Dorf sind auch schon gerne Mal bei 1000-1200€ warm für die Familienwohnung. Ich komme damit klar weil es verglichen zu München nur ein Bruchteil ist. Aber was wäre, wenn ich mit meiner Besoldungsstufe und den gleichen Aufgaben in München eingesetzt wäre? Dann wäre mein frei zur Verfügung stehendes Einkommen aber mal ganz schön reduzierter. Ist dadurch jetzt mein Amt an einem anderen Ort mehr oder weniger Wert? nein. Dennoch muss ein Angehöriger meiner Besoldungsgruppe der das Pech hat in München gelandet zu sein, trotzdem Amtsangemessen davon leben können.

Und was die hier scheinbar immer noch vorhandene gefühlte Überbezahlung angeht: Ich liege in meinem kleinen Kaff einer eher einkommensschwachen Region als A11 gerade mal beim unteren Mittelmaß.

--- End quote ---

Naja, aber ist das nicht die Problematik des ganzen Themas? Deswegen gehen ja hier die Meinungen soweit auseinander.

Manche vetreten die Auffassung, die Besoldung müsse generell angehoben werden. Das System der Zulagen und Zuschläge müsse ninimiert werden.

Andere verweisen auf Familienstatus, Anzahl der Kinder und Wohnort.

Weitere machen das Einkommen rein am statusrechtlichen Amt fest.

Und so gibt es die unterschiedlichsten Erwartungen an eine amtsangemessene Besoldung. Und ich kann sie alle nachvollziehen. Aber ich glaube nicht das es eine Lösung geben wird, die jedem gerecht wird.

Was mich zusätzlich triggert, sind die unterschiedlichen Sachstände bei den 16 + 1 Besoldungskreisen. Allein in meiner Familienkonstellation gibt es bei gleicher Besoldungsgruppe Unterschiede von mehr als 1.000€ im Monat!

Wenn du mich fragst was die Lösung ist???? Keine Ahnung. Mit dem nicht umgesetzten Kabinettsentwurf hätte ich gut leben können. Falsch! Besser leben können.

Ich weiß aber auch, dass mein Kollege der nicht wie ich in der Pampa lebt und sich mit 2 Einkommen bei 0 Kindern in der Kölner City viel schwieriger tut.

Wo ich in der Nahrungskette stehe, in meinem Dörfchen, weiß ich nicht. Lässt sich halt auch schwer vergleichen. Der eine ist Bauer, der nächste Ingenieur, der Dritte Zahnarzt.

Ich hoffe einfach dass das Thema "warm" bleibt und nicht einschläft. Irgendwann wird schon die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

Imperator:

--- Zitat von: MoinMoin am 05.05.2025 11:38 ---
--- Zitat von: BWBoy am 05.05.2025 10:57 ---Und was die hier scheinbar immer noch vorhandene gefühlte Überbezahlung angeht: Ich liege in meinem kleinen Kaff einer eher einkommensschwachen Region als A11 gerade mal beim unteren Mittelmaß.

--- End quote ---
So schlimm scheint es nicht zu sein.
Jährlich erhebt mitunter das Statistische Bundesamt die Höhe des Durchschnittseinkommens. 2024 lag nach Angaben der Bundesbehörde das Durchschnittseinkommen in Deutschland im Median bei 52.159 Euro brutto. Bei einer ledigen Person mit der Steuerklasse I in Baden-Württemberg ergibt das rund 2775 Euro netto im Monat.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/aktuelles-durchschnittsgehalt-so-hoch-ist-das-durchschnittsgehalt-in-deutschland/26628226.html
A11 (47-64T€)  liegt da doch da als Single ab Stufe 3 über dem Brutto Medianeinkommen.
und Netto ab Stufe 1

Aber gefühlt sollte eher ein A9 Median sein und ein A11 klar drüber.

--- End quote ---

Die Quelle nimmt den Bundesdurchschnitt zugrunde. Dabei kommen die 2775 EUR netto so ziemlich in jedem Bundesland raus.

Das Durchschnittseinkommen in Ba-Wü ist aber wesentlich höher als der Bundesdurchschnitt, nämlich 4921 € brutto (April 2024) (https://www.zeit.de/news/2025-03/27/so-hoch-ist-das-einkommen-in-baden-wuerttemberg)

Vergleicht man den Jahreswert in Ba-Wü, beträgt dieser 59.052 € Brutto. bzw. 6.893 € höher als der Bundesdurchschnitt. Im Prozentsatz ist das ein Unterschied von rund 13,22 %.

Wichtig anzumerken ist, dass der Betrag ohne Sonderzahlungen wie Weihnachts/Urlaubsgeld/Prämien zu verstehen ist! Das bedeutet, dass der bereits um rund 13 % höhere Betrag noch Weihnachtsgeld etc. dazu addiert werden. Da ist man sehr schnell im Bereich von 15-20 % mehr Lohn als der Bundesdurchschnitt.

Bei genauerem Blick erscheint mir der A9er eher unterdurchschnittlich und ein A11er mittlerweile sehr viel näher am Durchschnitt (bezogen auf Ba-Wü). Aber deiner Aussage stimme ich zu, dass ich im A11er ein gutes Stück oberhalb des Durchschnitts anzusetzen ist.

MoinMoin:
Ja, so unterschiedlich sind die Einkommen in den BLs.
Das hatte BWBoy durchaus korrekt dargestellt.

Ich weiß zwar nicht wo er wohnt, aber den Unterschied zwischen Median und Durchschnitt sollte man trotzdem beachten, ob das das Handelsblatt korrekt gemacht hat....die vermischen das ja ebenfalls sprachlich.

Unstrittig ist, dass er zu niedrig ist.

HochlebederVorgang:
Oberhalb welches Durchschnitts?

Vergleichsgruppe sind bei A11 die vergleichbaren Beschäftigten mit einem abgeschlossenen Fachhochschulstudium. Insoweit kann man aus der Statistik nichts ableiten, weil dort alle in einen Topf geworfen werden.

PolareuD:

--- Zitat von: HochlebederVorgang am 05.05.2025 12:56 ---Oberhalb welches Durchschnitts?

Vergleichsgruppe sind bei A11 die vergleichbaren Beschäftigten mit einem abgeschlossenen Fachhochschulstudium. Insoweit kann man aus der Statistik nichts ableiten, weil dort alle in einen Topf geworfen werden.

--- End quote ---

Sehe ich auch so. Deswegen hatte ich ja auch vor ein paar Tagen auf den Korn Ferry Gehaltsreport verwiesen:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,126056.msg407588.html#msg407588

Zu dem ist der Wasserkopf im öD ist normalerweise will größer als in der freien Wirtschaft, wo die Hierarchien viel steiler sind.

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