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Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
Vollender:
Trotz teils recht dramatischer Finanzlage zahlen Kommunen nach TVöD seit Jahren besser als die Länder nach TV-L (einschließlich JSZ). Mir ist völlig schleierhaft wie Gewerkschaften so neue Mitglieder anlocken wollen.
Warum konkret sollte man zum Beispiel als Ingenieur (TV-L) Mitglied bei Verdi sein?
Tagelöhner:
Richtig, dafür gibt es keinen Grund. Aus Verdi-Sicht ist man als Ingenieur bereits ausreichend privilegiert und soll mit seinem höheren Beitrag zur Solidargemeinschaft mehr beitragen, damit diejenigen, für die sich wirklich einsetzen, mehr davon haben.
Das was man sich da als Mitgliedsbeitrag spart lieber in eine gute Rechtschutzversicherung investieren um ggf. einen Anwalt engagieren zu können und sich selber im Tarifrecht Grundkenntnisse aneignen, damit man vom Arbeitgeber nicht übervorteilt wird.
Zinc:
--- Zitat von: Vollender am 21.06.2025 10:23 ---Trotz teils recht dramatischer Finanzlage zahlen Kommunen nach TVöD seit Jahren besser als die Länder nach TV-L (einschließlich JSZ). Mir ist völlig schleierhaft wie Gewerkschaften so neue Mitglieder anlocken wollen.
Warum konkret sollte man zum Beispiel als Ingenieur (TV-L) Mitglied bei Verdi sein?
--- End quote ---
Das ist doch gewollt und wird auch so bleiben. Bei uns sind ausnahmslos alle aus der Gewerkschaft ausgetreten. Die Nachrücker werden vermutlich dann auch nach einer gewissen Phase das Handtuch schmeißen und so führt sich der Kreislauf fort, wie schon immer. Auch das Tarifergebnis Ende des Jahres wird wieder hinter dem des TVöD liegen.
Mario Nette:
--- Zitat von: InVinoVeritas am 17.06.2025 23:40 ---
Ja, das ist schon komisch zumal die Forderung für die TVöD Verhandlungen zuletzt im Oktober 2024 veröffentlicht wurden. Also mindestens 2 Monate vor Ende des alten TVöD.
Hier nun fast 3 Wochen nachdem der alte TV-L abgelaufen ist. Wieso ??? Ist das Kalkül oder was soll das :o
Auch soll nach Seite 6 des zuvor geteilten Links zum PDF des DBB die Einkommensrunde erst im Dezember also 1-2 Monate nach Ende des aktuellen TV-L starten. Die Verhandlungen dauern nach Erfahrung auch mindestens dann nochmal 3 Monate. Es ist also kein Abschluss vor Februar 2026 zu erwarten.
--- End quote ---
Damit das Ganze dann auch noch weiter fair ist, sieht die Einigung dann eine erste Erhöhung zum Oktober 2026 vor, die sich dann schonmal nicht auf die JSZ 2026 auswirkt.
Warnstreik:
Ich kann den individuellen Gedankengang verstehen - aber am Ende beißt sich die Katze in den Schwanz. Ohne starke Mitarbeitervertretung gibt es eben auch keine starke Mitarbeitervertretung. Das Blöde ist, dass die Arbeitgeber viel zu groß sind, um seine individuelle Macht zu merke. Ähnlich ist es ja bei der Wahl: theoretisch kann man sich seine eine Stimme sparen und lässt das Wählen sein. Wäre aber fatal wenn es alle tun.
Am Ende sind Gewerkschaften Zusammenschlüsse von Arbeitnehmern um ihre im Vergleich zum Kapital/Arbeitgeber schwachen Rechte zu stärken. Es ist kein Dienstleister an den man für eine Leistung Gebühren zahlt. Leider wird das oft so gesehen und auch die Gewerkschaften selbst tun wenig dagegen. Dabei gibt es - gerade auch für Junge Menschen - so viele Möglichkeiten mitzuwirken.
Ich habe vor einigen Jahren mal auf der Arbeitnehmerseite (einfach als Gewerkschaftsmitglied) einige Jahre die Forderungen für einen Haustarifvertrag gesammelt, die eine große Gewerkschaft dann für uns verhandelt hat. Da sieht man den Einfluß natürlich viel deutlicher.
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