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Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern

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Vollender:
Wird dann als großer Erfolg verkauft. Ebenso die Tricks mit langen Laufzeiten. Mich wundert die Abneigung gegen Gewerkschaften nicht. Die haben sich damals beim Wechsel vom BAT zu den TV schon kräftig über den Tisch ziehen lassen. Und hatten seinerzeit sehr viele Mitglieder.

Faunus:

--- Zitat von: Warnstreik am 26.06.2025 11:33 ---Wieso die Übertreibung? Ich habe kein "achsotolles" Bild der gewerkschaftlichen Vertretung, du hast doch selbst gesagt, wieso es z.B. im TV-L nicht sonderlich gut klappt. Aber keine Gewerkschaft ist keine gute Alternative - dann hast du nämlich auch keinen Tarifvertrag und dass Betriebe mit Tarifvertrag deutlich bessere Verdienste und Bedinungen haben ist erwiesen und am Ende auch logisch. Wie man die PS richtig auf die Straße bekommt ist aber fraglich - ich persönlich halte den TV-L einfach für viel  viel viel zu groß und umfangreich. In Hamburg oder München an Anbetracht der dortigen Arbeitsmärkte einen identischen Tarif zu haben wir in Görlitz, Neubrandenburg oder Duisburg funktioniert einfach nicht. In der IG Metall gibt es starke regionale Unterschiede in den Tarifen und auch in den dem Lohn folgenden Bedinungen. (z.B. erlaubte Abweichung von der 35h-Woche)

--- End quote ---

Ist es nicht so, dass die Mitgliederzahlen fast bei jeder Gewerkschaft seit 20 Jahren kontinuierlich fallen?
Ist es nicht auch so, dass Gewerkschaften generell keinen guten Ruf genießen?
Ich denke, dass es nur zum Teil an den diversen Tarif-Abschlüsse liegt.

Gewerkschaften haben den Staub des 19. Jhd. immer noch nicht abgeschüttelt und sind im digitale  Zeitalter m.M. nach auch noch nicht angekommen.

Woran liegt es, dass die Gewerkschaften mit 5,4 Mio. Mitgliedern iin Bewertungsportal bei fast 1 liegen z.B. von 630 BW-Abgaben für ver.di sind 600  1-Stern und  ein Hand voll 5-Sterne jammern rum, dass die braune Soße und die Nichtmitglieder, die eh nichts zu sagen haben, die miesen Bewertungen abgegeben habe. Mag sein, aber das ist genauso ein PR-Desaster wie die diversen HPs der Gewerkschaften.
Damit können sie keinen Nachwuchs gewinnen. 

Sie gelten also als vertaubt, alles andere als innovativ, unflexibel und jede Gewerkschaft steht dem Verwaltungsabläufen des ÖD näher als jedem privatwirtschaftlichen Unternehmen.

Und ich gehöre zu der Generation, die "Neu Heimat" mit "co op AG" und "Zuwendungen" für den VW-Betriebsrat live erlebt hat und das was mir dann so an Gewerkschaftsmitgliedern über den Weg lief... ne!  Der Mitgliederschwund führte zu Zusammenlegungen, das wiederum zu dem Gefühl der "Heimatlosigkeit" der Mitglieder in dem riesen Konstrukt ver.di... So dreht sich das ganze im Kreis und davon haben sich die Gewerkschaften letztlich nie erholt.
Die Gewerkschaften sind so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie die Zeichen der Zeit einfach nicht gesehen haben. Und Fehler einzugestehen, ist keine Eigenschaft einer Gewerkschaft.

So mein Eindruck.

Und ja @warnstreik, ich gebe Dir recht: je mehr Mitglieder desto stärker könnte eigentlich eine Gewerkschaft sein, wenn denn dann die Verhandlungsköpfe in den Maßanzügen und bei Lachshäppchen mal ihre dogmatische Haltung mal bei Seite schieben und rausholen, was insgesamt rauszuholen ist und das Gießkannen-Prinzip in die Mülltonne klopfen.
Gewerkschaften müssen moderner und flexibler werden - und ja, Du hast recht,  der Tarif in Görlitz kann eigentlich nicht der gleiche Tarif wie in Hamburg sein!

Ich bin mir sicher, dass ich in meinem Arbeitsleben als Gewerkschaftsmitglied nicht so weit gekommen wäre, wie ich es mit  meiner Arbeitsrechtschutz alleine geschafft habe. Weiß aber, dass nicht jeder in der Lage ist dem Vorgesetzten vom Vorgesetzen des Vorgesetzten die Stirn zu bieten. Ich bin der Meinung, dass viele AN eigentlich eine Vertretung für Verhandlungen brauchen, sonst würde der eine oder andere noch Geld zum Arbeiten mitbringen  ;).

Bastel:
Die Erhöhung der JSZ für die höheren EGs ist krass unsozial und sollte rückgängig gemacht werden. Lieber einen höherer Sockelbetrag für die schwer schuftenden EG5/6.

Vollender:

--- Zitat von: Bastel am 29.06.2025 09:38 ---Die Erhöhung der JSZ für die höheren EGs ist krass unsozial und sollte rückgängig gemacht werden. Lieber einen höherer Sockelbetrag für die schwer schuftenden EG5/6.

--- End quote ---

Genau auf so ein Gerede (auch wenn es vielleicht sarkastisch gemeint ist) springen Gewerkschaften vermutlich gerne an und benachteiligen weiter die höheren EGs systematisch. Im Übrigen ist im TV-L die Situation bisher ja eine krass andere. Zum Beispiel EG5/6 haben eine JSZ von ca. 88 %. EG12 zum Beispiel hat nur ca. 46 %. Das ist krass unsozial und kann so nicht bleiben.

FearOfTheDuck:
Die Gewerkschaften springen nicht darauf an. Es sind Gewerkschaftler (Führungsriege), die diese Aussagen tätigen.

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