Das ist die von mir oft kritisierte Mentalität bei uns im öffentlichen Dienst.
Der Verwaltungslehrgang I ist für Personen konzipiert, die über keine passende Berufsausbildung verfügen, also meistens Quereinsteiger, die aus unterschiedlicher Vita heraus nun fit gemacht werden sollen für Aufgaben in der Verwaltung. Auch wenn die Rahmenbedingen im Detail sehr unterschiedlich sein können, läuft es häufig darauf hinaus, dass die Mitarbeiter freigestellt werden und nur einen geringen Eigenbeitrag leisten müssen.
Man bekommt unter Fortzahlung seinens Entgelts eine Qualifizierung geschenkt, die faktisch einem einem vollstängigen Berufsabschluss entspricht, der auch bei anderen Arbeitgebern innerhalb des ö. D. eine Karriere bis zur EG 9a ermöglicht. Das klingt für mich ziemlich komfortabel. Sollte man da nicht sogar ein gewisses Maß an Dankbarkeit erwarten können?
Wie wir an den Fragen und Geschichten hier im Forum sehen können, scheinen sich viele Lehrgangsteilnehmer im Gegenteil aber als Opfer zu sehen, die von ihrem Arbeitgeber durch die Lehrgangsteilnahme bestraft werden. Schließlich wollte ich das ja gar nicht, sondern der AG...Ja, mag sein, aber die Kohle nehmt ihr schließlich auch ohne zu meckern, oder? Ihr könnte ja gerne zurückwechseln in euren ursprünglichen Beruf, wenn das hier so unhaltbare Zustände sind. Anstatt freitags oder wann auch immer mal zwei, drei Stunden "länger" zu arbeiten, werden abenteuerliche Ausreden gefunden.
Ich sage immer: es wird lieber drei Stunden darüber diskutiert, weshalb man etwas nicht machen kann/möchte, anstatt es in einer Stunde einfach zu erledigen.