Laut Aussage der Verwaltung spielt es beim Einstieg zunächst keine Rolle, ob man einen Bachelor oder Master hat – die Einstufung erfolge generell zwischen EG 10 und EG 12. Ist das so üblich und nachvollziehbar?
Üblich? Ja. Nachvollziehbar? Nein.
Ach ja, wer kennt sie nicht? Unsere lieben Personaler, die mit dem Dienststellenbudget umgehen, als wäre es das hart Ersparte im eigenen Geldbeutel. Überall Drücken wo es geht und sich dann beschweren wie anspruchsvoll die junge Generation ist, wenn diese sich nach 6 Monaten mal in die Entgeltordnung eingearbeitet und Fragezeichen im Kopf hat.
Gab es zu meinem beruflichen Einstieg auch. Je nach Behörde oder Branche gerne genutzt und immer wieder gesehen, wenn auch, wie von vorigen Foristen bereits erwähnt, tariflich nicht astrein. Lässt sich leider nicht vermeiden.
Hatte eine junge Kollegin, die noch vor der Anstellung ihren Master beendet hat, dann trotzdem noch 3 Jahre in der 10 rumgekrebst und dann gegangen ist, weil sie die Schnauze voll hatte. Sehr motiviert, deutlich mehr Arbeit als die Kolleginnen und Kollegen auf gleicher Stelle und das bei 2-3 Entgeltgruppen niedriger. Trotzdem bei Kündigung die halbe Liegenschaft: "Wie konnte das nur passieren? Den Weggang kann sich ja wirklich niemand erklären".
Um praktisch zu bleiben: Die werden an ihrer Handhabung wenig ändern und es ergibt für dich auch keinen Sinn, etwas an der Art und Weise ändern zu wollen. Das heisst aber nicht, dass du das einfach abnicken solltest.
Wenn es nicht deine Traumstelle ist, sag der Truppe, dass du bei Arbeitsbeginn einen Master hast und unter E11 nicht kommen wirst. Wenn denen die Hälfte der EGO ohnehin egal ist, dann kann man auch so etwas vertraglich vereinbaren. Erfahrungsgemäß wird die spätere Höhergruppierung eine Qual, die ich auch durch habe und deshalb niemandem empfehlen will. Ein anderer AG stellt dich an der Stelle ohne zu Zucken mit 11 oder 12 ein.
Wenn es deine Traumstelle ist: Sag es der Truppe trotzdem.
Und ganz wichtig: Lass dir das schriftlich geben. Selbst bei solchen Geschichten wie: "Ja, wenn Sie dann hier sind und den Master nachweisen, ist das kein Problem". Doch das wird ein Problem. Es geht damit los, dass du deine Stufenlauftzeit verlierst bis du dann "Höhegruppiert" wirst. Diese Menschen verstehen nichts von Eingruppierung des Tätigkeitsprofils und fassen das dann als Neubewertung der Stelle sondern schlicht und ergreifend als Höhergruppierung, weil es einfacher ist. Immer so, wie es den Herrschaften gerade genehm ist und bloß nicht zu Gunsten des Arbeitnehmers.
Das hier ist ein absolutes Paradebeispiel für das Bilderbuch der Ausbildung zukünftiger Personalabteilungen zur Fragestellung "Wie verkacke ich meine Stellenbesetzung?".
Man entschuldige mir eventuelle Entgleisungen, aber ich kann mir den Mist langsam nicht mehr anhören.