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BAT:
Das mag richtig sein, jedoch sehe auch auch den paternalistischen Staat als Verantwortlichen an.

"Verhalte dich wie du willst, wir werden dich schon um dich kümmern".

Zu stark ausgeweitete Sozialleistungen/ Umverteilungen sind oft ein Grund für solche Misstände.

beamtenjeff:

--- Zitat von: BAT am 08.10.2025 15:12 ---Das mag richtig sein, jedoch sehe auch auch den paternalistischen Staat als Verantwortlichen an.

"Verhalte dich wie du willst, wir werden dich schon um dich kümmern".

Zu stark ausgeweitete Sozialleistungen/ Umverteilungen sind oft ein Grund für solche Misstände.

--- End quote ---

Selbstverständlich ist der Staat dafür verantwortlich. Schließlich setzt er die Rahmenbedingungen.
Wie motiviert ich doch als junger Mensch war, und wie frustriert bei der Feststellungen Jahre später, dass man sich den Ganzen Stress sparen kann, da die Erzählungen von Mama und Papa noch auf einer Leistungsgesellschaft fußten, heute Vermögen aber nur noch hin und her geschoben wird und der Traum vom "sozialen Aufstieg" immer mehr zum Alptraum wird.

Warnstreik:

--- Zitat von: Rowhin am 08.10.2025 11:37 ---
--- Zitat von: Rentenonkel am 08.10.2025 11:33 ---Eine Rückfrage, um es besser zu verstehen:

Es geht Dir also vor allem darum, die Eigentumsquote bei Immobilien zu stärken und das als alternative Altersvorsorge stärker in den Blick zu nehmen?

--- End quote ---

Dazu gab es jüngst einen Artikel im Spiegel - wenn auch großteils aus der Erbperspektive - dem man sicher nicht in allen Teilen zustimmen muss. Tenor: Immobilien sind gar nicht so geil.

Da hinter Paywall, hier mal der Einstieg/die zentralen Thesen - für die aktuelle Diskussion natürlich besonders relevant die letzte (Hervorhebung von mir):


--- Zitat ---Was ich in meiner Praxis immer wieder beobachte: Die meisten Menschen fühlen sich mit einer Immobilie als Vermögenswert ausgesprochen wohl. Zu diesem Wohlgefühl trägt maßgeblich bei, dass viele Investoren gegenüber den vorhandenen Risiken und Nachteilen von Immobilien blind sind:


* Immobilienbesitz lässt sich, wenn man kein immenses Vermögen besitzt, kaum streuen – alle Eier liegen in einem Korb.
* Immobilienbesitz lässt sich nicht stückweise verbrauchen, wenn man Kapital benötigt. Er reduziert so häufig die Lebensqualität im Alter.
* Die wenigsten Menschen haben eine Übersicht über die realen Kosten ihrer Immobilie. Die gefühlte Rendite ist daher meist viel höher als die tatsächliche.
* Da es – anders als an der Börse – keine transparenten Preise gibt, werden Wertschwankungen oft ausgeblendet. Hätten Sie gewusst, dass Wohnimmobilien an einem traumhaften Standort wie München zwischen 1991 und 2007 einen Preisrückgang von 40 Prozent  nach Inflation verkraften mussten?
* Und nicht zuletzt: Auf keinen Vermögenswert kann der Staat über Steuern und Regulatorik so leicht zugreifen wie auf Immobilien: Mietdeckel, Mietpreisbremse, Umwandlungsverbot, Grundsteuer, Grunderwerbssteuer etc.
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Wenn es um Eigentumsquote (sprich selbstbewohntes Eigentum) geht, dann sind Mietpreisdeckel, Mietpreisbremse, Umwandlungsverbot und ähnliches egal. Und ja - bleibt noch die Grundsteuer und eventuelle Regulatorik rund um die Bausubstanz (Stichwort Heizungsgesetz). Im Grunde nicht so viel anders als bei Steuern/Abgaben auf (Betriebs-)Renten oder gar auf liquidere Anlagen wie z.B. Aktien.

Das Problem, was ich viel eher im Alter sehe ist, dass Immobilien in Deutschland relativ illequide sind. Sowohl gedanklich aber auch vom Aufwand und den Kosten. Ich habe gehört, dass z.B. in den Niederlanden und Irland die Nebenkosten nur ein Bruchteil von unseren Kosten betragen und man seine Immoblilie immer in Immobilie tauscht, die grade angemessen ist. Hier in Deutschland denkt man dynastisch - was bei kleinen Einfamilienhäusern und der Lebenserwartung allerdings wenig bringt. Faktisch wohnen viele Ältere auf (für sie) viel zu viel Wohnfläche und wollen das z.T. garnicht. Ein Tausch ist umständlich und teuer und die Generation, die dann erbt braucht die Immobilie oft garnicht (eventuell die nächste Generation).



Ich bin da ganz bei BAT: Man muss auch an der Ausszahlungsquote Hand anlegen. Den Demografiefaktor wieder einführen und für viele würde im Fall der Fälle auch eine Rentenkürzung nicht allzu dramatisch sein.

Warnstreik:

--- Zitat von: beamtenjeff am 08.10.2025 15:16 ---
--- Zitat von: BAT am 08.10.2025 15:12 ---Das mag richtig sein, jedoch sehe auch auch den paternalistischen Staat als Verantwortlichen an.

"Verhalte dich wie du willst, wir werden dich schon um dich kümmern".

Zu stark ausgeweitete Sozialleistungen/ Umverteilungen sind oft ein Grund für solche Misstände.

--- End quote ---

Selbstverständlich ist der Staat dafür verantwortlich. Schließlich setzt er die Rahmenbedingungen.
Wie motiviert ich doch als junger Mensch war, und wie frustriert bei der Feststellungen Jahre später, dass man sich den Ganzen Stress sparen kann, da die Erzählungen von Mama und Papa noch auf einer Leistungsgesellschaft fußten, heute Vermögen aber nur noch hin und her geschoben wird und der Traum vom "sozialen Aufstieg" immer mehr zum Alptraum wird.

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Es gibt immer noch genug Aufstiegsgeschichten - allerdings auch Abstiegsstorys. Und am Ende kann es natürlich frustrieren, wenn man selbst heute nicht klug/fleißig/glücklich genug war um eine Aufstiegsgeschichte hinzulegen. Nur Mittel- und Oberschicht kann es eben nicht geben. Mittlerweile sind aber auch Krieg und Wiedervereinigung so weit entfernt, dass selbst denen, die nicht auf- oder sogar abgestiegen sind, durch Erbschaften manchmal ein ruhige Leben ermöglicht wird. Die Aussicht hatte nach dem Krieg oder der Wiedervereinigung kaum jemand.

Rentenonkel:
Ich sehe das Problem des bezahlbaren Wohnraums auch, sehe allerdings auch eine andere Lösung.

Selbstgenutzte Immobilien können eine Form der Altersvorsorge sein, wenn bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden.

a) Die Immobilie muss zum Zeitpunkt des Eintritts in den Ruhestand vollständig bezahlt sein
b) Das Einkommen im Rentenalter muss so bemessen sein, dass man in der Lage ist, die Nebenkosten zuzüglich einer Instandhaltungsrücklage von 1,50 EUR / qm und Monat zu finanzieren
c) Während der Finanzierung muss bis zum geplanten Renteneintritt auch das Risiko der Erwerbsminderung durch eine adäquate private Zusatzversicherung abgedeckt sein und
d) sofern man Familie hat, muss diese durch eine zusätzliche Risikolebensversicherung so abgesichert sein, dass die Immobilie für den Worst Case bezahlt ist

Für die vielen Menschen, die jedoch nicht gewillt oder in der Lage sind, eine Immobilie zu erwerben, ist bezahlbarer Wohnraum ein Grundbedürfnis. Daher ist aus meiner Sicht unverständlich, warum sich der Gesetzgeber aus dem sozialen Wohnungsbau so massiv zurück gezogen hat wie in den letzten 30 Jahren.

Wir brauchen dringend neuen und bezahlbaren Wohnraum und da sehe ich den Staat in der Verpflichtung, hier das Grundbedürfnis auf Wohnen nicht nur durch soziale Transferleistungen im Bedarfsfall zu befriedigen, sondern durch eigene Wohnungsbaugenossenschaften für solchen bezahlbaren Wohnraum auch selbst zu sorgen, wenn der Markt versagt.

Dann könnte man auch die sozialen Transferleistungen wieder runter fahren und Arbeit würde sich wieder lohnen, weil das Delta zwischen Grundsicherung und Mindestlohn so spürbar steigen würde.

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