Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 86632 times)

Schmitti

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #900 am: 10.12.2025 15:47 »
...und ändert dann aber bitte in einem auch die Anspruchsvoraussetzungen so, wie sie in Österreich sind. Ansonsten sind Rentenvergleiche mit diesem lustigen Bergvolk eigentlich wenig aussagekräftig.


(Oder man würde dann feststellen, dass die Ausgaben der deutschen Rentenversicherung plötzlich so aussehen, dass das mit der auskömmlichen Rente für die, die dann noch Anspruch haben, schon mit ganz anderem Beitragsniveau möglich wäre...)

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #901 am: 10.12.2025 16:11 »
Und was verstehst Du unter "fördern" - soll Dir der Steuerzahler Geld zum Zocken an der Börse überlassen?

Das ist ein Grund, wieso lukratives Investieren am Kapitalmarkt so verpönt ist: Es heißt immer gleich "an der Börse zocken" - das ist es meist aber nicht.


Das sollte eigentlich nicht negativ rüberkommen. Ich "zocke" selbst - inzw. aber verhaltener und halte es für so wichtig, dass ich dafür Schulstunden - bitte kein ganzen Fach mit 2 Stunden/a und 8 Jahren Laufzeit - im Mathe & Sozial-/Gesellschaftskunde einbauen würde.

Macht er doch schon: Du kannst Deine Verluste steuerlich absetzen.

Nein, du kannst keine Aktienverluste steuerlich absetzen. Du kannst sie in sehr sehr engem Rahmen mit Gewinnen verrechnen - dies funktioniert aber noch nichtmal mit Gewinnen aus Aktienfonds/ETF, Zinsen oder Dividenden. (alle anderen Einkommensarten schonmal generell nicht)


Natürlich kann das nur gegengerechnet werden. Wer bitte ist nur mit einem Wertpapier unterwegs?
Das fand ich jetzt selbstverständlich - sorry.


(Btw.: Wohungsförderung ist einer der älteste gedachte Standbeine für das Alter - egal!)

Und leider eines der unlukrativsten Sparmaßnahmen. Immobilien sind durch die unglaublich hohen Nebenkosten in Deutschland einfach viel zu illequide. Es ist ja richtig, dass man private Altersvorsorge fördern möchte - aber auch das wird nur durch ziemlich miese Versicherungsprodukte gemacht. Ein gedeckeltes Steuer- und Abgabenfreies Altersdepot wäre die Zeitgemäße Lösung. Aber das traut man den Menschen a) nicht zu und b) gibt es zu viele Lobbiisten, die dagegen opponieren.

Ja! Ich besitze kein Eigenhäuschen/Wohnung", weil ich eigentlich fast nur Nachteile für mich erkennen kann und habe überschüssiges Geld anders für's Alter angelegt. Ich verstehe diesen Traum vom Eigenheim einfach nicht. Für mich ist das ein mehr oder weniger großer Klotz am Bein, der im Unterhalt viel zu teuer ist und zu viel meiner Lebenszeit auffressen würde. Aber es gibt sicherlich Hausbesitzer, die ihr Haus als Hobby betrachten und es lieben zu renovieren und Handwerkerrechnungen zu bezahlen.

In meinen Augen ist genau das ein Grund, warum Deutschland im Bereich der Medianvermögen, für ein Land seiner Größe so abgeschlagen ist, dass die Menschen nicht ausreichend gefördert werden, ein Vermögen aufzubauen. Oberhalb gewisser Beträge sieht das natürlich anders aus.

Es könnte aber auch sein, dass wir den größten Krieg aller Zeiten angefangen haben, in dessen Folge das Land total zerbombt, fast alles Eigentum vernichtet (außer das der wirklich reichen) und wir Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben. Dazu kommt, dass zumindest ein Teil Deutschlands noch vom Sozialismus runtergewirtschaftet wurde. Schaut man sich das an, haben wir vor allem ein Problem: Das Vermögen ist ziemlich ungleich verteilt. Ich habe nur zahlen von 2010 gefunden, da war in Deutschland das Durchschnittsvermögen 4 mal so hoch wie das Medianvermögen. Und ich bin sicher, dass sich das weiter verfestigt hat.

+++

Hugo Stieglitz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #902 am: 10.12.2025 16:26 »

Es könnte aber auch sein, dass wir den größten Krieg aller Zeiten angefangen haben, in dessen Folge das Land total zerbombt, fast alles Eigentum vernichtet (außer das der wirklich reichen) und wir Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben. Dazu kommt, dass zumindest ein Teil Deutschlands noch vom Sozialismus runtergewirtschaftet wurde. Schaut man sich das an, haben wir vor allem ein Problem: Das Vermögen ist ziemlich ungleich verteilt. Ich habe nur zahlen von 2010 gefunden, da war in Deutschland das Durchschnittsvermögen 4 mal so hoch wie das Medianvermögen. Und ich bin sicher, dass sich das weiter verfestigt hat.
Der zweite Weltkrieg und die DDR spielen sicher eine Rolle. Diese totale Zerstörung ist allerdings doch etwas übertrieben. Ebenso sind Italien und Japan ebenfalls vom Krieg getroffen worden und manche Staaten des ehemaligen Ostblocks ebenfalls vom Kommunismus befallen worden und finden sich heute vor Deutschland in der Statistik. Das allein kann es nicht sein. Wenn man das Steuersystem neu austarieren möchte, um Arbeit zu entlasten, halte ich das für einen diskutablen Vorschlag. Aber den Vermögensaufbau so apodiktisch mit dem Maximalsteuersatz zu belegen, wie das hier manche fordern, vor dem Hintergrund der geringen Vermögen der breiten Masse, finde ich keine gute Politik.

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #903 am: 10.12.2025 16:30 »
Ja! Ich besitze kein Eigenhäuschen/Wohnung", weil ich eigentlich fast nur Nachteile für mich erkennen kann und habe überschüssiges Geld anders für's Alter angelegt. Ich verstehe diesen Traum vom Eigenheim einfach nicht. Für mich ist das ein mehr oder weniger großer Klotz am Bein, der im Unterhalt viel zu teuer ist und zu viel meiner Lebenszeit auffressen würde. Aber es gibt sicherlich Hausbesitzer, die ihr Haus als Hobby betrachten und es lieben zu renovieren und Handwerkerrechnungen zu bezahlen.

Nachvollziehbar.
Ob man Zinsen an die Bank bezahlt oder an den Vermieter macht unterm Strich keinen Unterschied. Erst bei besonders niedrigem Hypothekenzins  im Vergleich zum Mietzins (bzw. umgekehrt) kann man drüber nachdenken.

Der einzige Vorteil am Invest "Eigenheim" ist der Mehrwert, den manchen im Wohnen sehen versus Zahlen in der Banking-App.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #904 am: 10.12.2025 16:38 »
Ja! Ich besitze kein Eigenhäuschen/Wohnung", weil ich eigentlich fast nur Nachteile für mich erkennen kann und habe überschüssiges Geld anders für's Alter angelegt. Ich verstehe diesen Traum vom Eigenheim einfach nicht. Für mich ist das ein mehr oder weniger großer Klotz am Bein, der im Unterhalt viel zu teuer ist und zu viel meiner Lebenszeit auffressen würde. Aber es gibt sicherlich Hausbesitzer, die ihr Haus als Hobby betrachten und es lieben zu renovieren und Handwerkerrechnungen zu bezahlen.

Nachvollziehbar.
Ob man Zinsen an die Bank bezahlt oder an den Vermieter macht unterm Strich keinen Unterschied. Erst bei besonders niedrigem Hypothekenzins  im Vergleich zum Mietzins (bzw. umgekehrt) kann man drüber nachdenken.

Der einzige Vorteil am Invest "Eigenheim" ist der Mehrwert, den manchen im Wohnen sehen versus Zahlen in der Banking-App.

Naja, ich kann mich an einen Ausspruch erinnern "Du hast es gut, du reist in der Weltgeschichte rum, während ich den Kredit für das Haus an Eltern und Bank abzahlen muss".

Übrigens, ich "wohne" auch und zwar nach meinen Vorstellungen und sollten die mir nicht mehr gefallen/anpassbar sein, suche ich mir was anderes ;)

Faunus

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« Antwort #905 am: 10.12.2025 16:40 »

Es könnte aber auch sein, dass wir den größten Krieg aller Zeiten angefangen haben, in dessen Folge das Land total zerbombt, fast alles Eigentum vernichtet (außer das der wirklich reichen) und wir Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben. Dazu kommt, dass zumindest ein Teil Deutschlands noch vom Sozialismus runtergewirtschaftet wurde. Schaut man sich das an, haben wir vor allem ein Problem: Das Vermögen ist ziemlich ungleich verteilt. Ich habe nur zahlen von 2010 gefunden, da war in Deutschland das Durchschnittsvermögen 4 mal so hoch wie das Medianvermögen. Und ich bin sicher, dass sich das weiter verfestigt hat.
Der zweite Weltkrieg und die DDR spielen sicher eine Rolle. Diese totale Zerstörung ist allerdings doch etwas übertrieben. Ebenso sind Italien und Japan ebenfalls vom Krieg getroffen worden und manche Staaten des ehemaligen Ostblocks ebenfalls vom Kommunismus befallen worden und finden sich heute vor Deutschland in der Statistik.


Wo findet sich diese Statistik?

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #906 am: 10.12.2025 16:50 »
Naja, ich kann mich an einen Ausspruch erinnern "Du hast es gut, du reist in der Weltgeschichte rum, während ich den Kredit für das Haus an Eltern und Bank abzahlen muss".

Übrigens, ich "wohne" auch und zwar nach meinen Vorstellungen und sollten die mir nicht mehr gefallen/anpassbar sein, suche ich mir was anderes ;)

Und dem Ausspruch entgegnen, dass jeder sein Leben selbst gestalten kann.
Ansonsten ist es ja bei dem Vergleich auch nicht so, dass der eine Haus abbezahlt und der andere sein Geld verpulvert; vielmehr investieren beide die gleiche Menge an Geld in ihre Altersvorsorge.

Faunus

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« Antwort #907 am: 10.12.2025 16:56 »
Yeap, @Organisator, aber das verstehen viele nicht, weil "wüstenrot" den Bau(sparer) schon in die Gene des D gelegt hat.


BAT

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« Antwort #908 am: 10.12.2025 18:38 »

Der einzige Vorteil am Invest "Eigenheim" ist der Mehrwert, den manchen im Wohnen sehen versus Zahlen in der Banking-App.

Nein. Er steht nicht so im Zugriff des Staates wie Kapital. Allein in den dreißig bis vierzig Jahren, die ich jetzt investieren, hat es mehrer auch negative Brüche in der Kapitalbesteuerung gegeben, nicht aber am Eigentum. Bei meinen Eltern sieht es noch mal ganz anders aus nach der Abschaffung der Reichsmark.

BAT

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« Antwort #909 am: 10.12.2025 18:40 »
Yeap, @Organisator, aber das verstehen viele nicht, weil "wüstenrot" den Bau(sparer) schon in die Gene des D gelegt hat.

Der Nichterwerb von Wohneigentum ist eigentlich eine Eigentümlichkeit von Deutschland. Es sieht nahezu überall anders aus.

Rentenonkel

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« Antwort #910 am: 11.12.2025 07:25 »
...und ändert dann aber bitte in einem auch die Anspruchsvoraussetzungen so, wie sie in Österreich sind. Ansonsten sind Rentenvergleiche mit diesem lustigen Bergvolk eigentlich wenig aussagekräftig.


(Oder man würde dann feststellen, dass die Ausgaben der deutschen Rentenversicherung plötzlich so aussehen, dass das mit der auskömmlichen Rente für die, die dann noch Anspruch haben, schon mit ganz anderem Beitragsniveau möglich wäre...)

Zum einen muss man in Österreich mindestens 15 Jahre haben, um überhaupt eine Rente zu bekommen (in Deutschland sind es 5), wodurch logischerweise die durchschnittlichen Renten höher sind. Wenn man jedoch diejenigen einbezieht, die gar keine Rente bekommen (also überwiegend Frauen) und das Gesamtversorgungsniveau ansieht, sehen die Zahlen anders aus. Somit bekommen quantitativ deutlich weniger Menschen im Rentenalter in Österreich überhaupt eine gesetzliche Rente, wobei die Quote bei Männern deutlich günstiger ist als bei Frauen. Wenn man also die Renten durch die Anzahl der Menschen im rentenfähigen Alter dividiert und nicht bloß durch die Rentner dividiert, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich die Zahlen in D und Österreich gar nicht so viel unterscheiden. Die Verteilung ist jedoch deutlich anders, um nicht zu sagen, eher patriarchisch.

Außerdem ist die Rente in Österreich voll steuerpflichtig, während sie in Deutschland nur nach dem Kohortenprinzip versteuert wird, mithin die steuerliche Belastung in D niedriger ist.

Organisator

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« Antwort #911 am: 11.12.2025 08:03 »
Yeap, @Organisator, aber das verstehen viele nicht, weil "wüstenrot" den Bau(sparer) schon in die Gene des D gelegt hat.

Der Nichterwerb von Wohneigentum ist eigentlich eine Eigentümlichkeit von Deutschland. Es sieht nahezu überall anders aus.

Was vielleicht auch daran liegt, dass der Mieter im Vergleich zu anderen Ländern ganz gut geschützt ist.

Organisator

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« Antwort #912 am: 11.12.2025 08:06 »

Der einzige Vorteil am Invest "Eigenheim" ist der Mehrwert, den manchen im Wohnen sehen versus Zahlen in der Banking-App.

Nein. Er steht nicht so im Zugriff des Staates wie Kapital. Allein in den dreißig bis vierzig Jahren, die ich jetzt investieren, hat es mehrer auch negative Brüche in der Kapitalbesteuerung gegeben, nicht aber am Eigentum. Bei meinen Eltern sieht es noch mal ganz anders aus nach der Abschaffung der Reichsmark.

Ist das so? Ich kenne eigentlich schon "seit immer", dass Kapitalerträge (und neuerdings auch aus Aktien) versteuert werden müssen, allerdings mit geringen Freibeträgen. Nicht so beim Wohneigentum, dort gibt es jedoch eine Art Vermögenssteuer im Sinne einer einmaligen Grunderwerbssteuer sowie laufender Grundsteuer.

Hugo Stieglitz

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« Antwort #913 am: 11.12.2025 08:25 »
Könnt ihr noch eben Anleihen als Invest bewerten bzw. ausschließen, dann haben wir neben Aktien und Immobilien 90% der für Privatleute investierbaren Assetklassen ausgeschlossen. So langsam ergibt sich ein Bild, warum die Deutschen es nicht so mit dem Vermögensaufbau haben. ;D

Schmitti

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« Antwort #914 am: 11.12.2025 08:52 »
Ist das so? Ich kenne eigentlich schon "seit immer", dass Kapitalerträge (und neuerdings auch aus Aktien) versteuert werden müssen, allerdings mit geringen Freibeträgen.
Die Politik hat doch ordentlich Zulauf wenn sie mal wieder verkündet, dass die massiven Gewinne dieser unsozialen Aktienschnösel keinen Beitrag für die Solidargemeinschaft bringen. Stimmt das etwa nicht?


(Nach ~20 Jahren Steuererklärung mit Anlage KAP kenne ich die Antwort, aber falls Heidi R. oder Bärbel B. hier mitlesen sollten...)