Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I  (Read 49757 times)

Garfield

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 429
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #180 am: 24.11.2025 18:16 »
Soeben gelesen, dass Werneke gesagt hat, die rote Linie sei der Abschluss aus der Tarifrunde von Bund und Kommunen. "Wir haben nicht vor, unter dem Tarifergebnis für Bund und Kommunen abzuschließen" - 5,8 Prozent Gehaltserhöhung für 27 Monate".
Habs heute morgen auch gelesen. Nun, es war ja ohnehin klar, dass es beim TVL das gleiche Ergebnis geben wird wie beim TVÖD. Nun ist es aber noch klarer... :D
Wofür jetzt eigentlich noch verhandeln? Zwei Monate lang?
Ergebnis kann eigentlich jetzt schon Ende der Woche verkündet werden. Weil wir eh schon alle wissen wie es lauten wird.

Mit der wichtigste Punkt war aber die Erhöhung der JSZ. Und da im TV-L sowohl Struktur als auch Anfangswerte unterschiedlich sind, muss da schon noch ein wenig Rechen und Verhandlungsarbeit erfolgen, selbst wenn man andere Sachen 1:1 übernehmen würde.

Und ich persönlich könnte mit dem Ergebnis des TVÖD sehr gut leben.

Tagelöhner

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,140
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #181 am: 24.11.2025 19:01 »
Wenn man sich als Führungskraft gehaltstechnisch auf PW beruft, sollte man auch demzufolge bitte die Verantwortung für seine Fehlentscheidungen tragen müssen.
Das passiert aber nicht! Also: aus welchem Grund müssen Vorgesetzte nicht nur etwas, sondern wesentlich mehr Gehalt bekommen als ihre MA?
Nur wenn der bequeme bis zur Rente angesagte Weg erfolgsabhängig ist - also wir Führungskräfte auch gefeuert werden können - dann würden diese Gehaltsforderungen Sinn machen.

Sehe ich auch so. In der FW rollen schneller mal Köpfe, wird trickreich umstrukturiert um eine betriebsbedingte Kündigung hinzubekommen oder die Zermürbung wird so gelebt, dass die Person auch wirklich irgendwann aus Selbstschutz verschwindet.

Im ÖD bilden sich viel zu viele auf ihre "Führungsrolle" etwas ein, dabei sind es in der Regel nur bessere Verwalter, die die nächst höhere Führungsebene als Schutzschild nach unten installiert. Die Verantwortung tragen letztendlich trotzdem die Instanz(en) darüber, wenn es mal wirklich hart auf hart kommt.

Das wird nicht ohne Grund gerne durch verbeamtetes Personal gelöst. Die sind stärker an den Dienstherr gebunden, und müssen Schlucken was ihnen hingeschmissen wird. Außerdem braucht gerade Personal im Beamtenbereich die ständige Beförderungskarotte, die vor die Nase gespannt wird. Dafür sind "Funktionsstellen" ideal...

Muschebubu

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 299
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #182 am: 24.11.2025 20:37 »
Okay, ich hatte was von kurzer Zündschnur geschrieben. Aber ganz ehrlich, wenn ich hier so Beiträge lese, dann geht es gar nicht anders. Helfen uns Neiddebatten hier weiter? Die einen meinen, wir bekommen eh schon genug, andere kennen offenbar nur Führungskräfte, die nicht können, nichts machen und offensichtlich sich jeden Tag die… egal. Wenn das alles so entspannt ist und man so leicht als FK sein Geld verdient, dann frage ich mich, warum da nur kaum Bewerber vor der Tür stehen. Ja, wir FK könnten auch was anderes machen, so wie jeder. Aber was ist das denn für eine Logik, immer zu sagen, wenn es euch nicht gefällt, dann geht. Dann lassen wir es doch wirklich mit den Tarifverhandlungen. Der Arbeitgeber gibt uns einfach, was er für richtig hält und dann schauen wir eben. Und wer als MA hier echt neidisch ist, auf, auf… fortbilden und selber FK werden. Nicht aber dann rum heulen, dass ständig alle was wollen, die politische Leitung, die Bürger mit ihren Beschwerden, vor allem die Mitarbeiter, denen ständig ein Furz quer hängt und man dann noch für Millionenbudgets Verantwortung trägt. Dafür kann man zweifünfzig für zahlen, dann bekommt man aber eben manchmal auch genau das oder man erkennt an, dass auch Verantwortung sich lohnen sollte. Von mir aus auch mit Leistungskomponenten. Und in meiner Wahrnehmung wird hier nichts Unmögliches gefordert… aber gut, der Deutsche braucht halt seine Neiddebatte. Es kann einem nur gut gehen, wenn es anderen eben in der eigenen Wahrnehmung schlechter geht. Richtig, dass FK eben eine deutlich geringere JSZ erhalten (Beispiel). Hat sich mal jemand den Tarifvertrag angeschaut, welche Schmankerl da noch drin stecken? Je nach Funktion leistet man nämlich auch unbezahlte Überstunden… den MA will ich sehen, der da nicht längst krank wäre (nun muss auch mal ein Vorurteil her).

alray

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #183 am: 26.11.2025 08:26 »
Neiddebatten helfen natürlich nicht, denoch ist es so das nicht nur in Bayern sondern generell im Öffentlichen Dienst es zwei Welten gibt und das zu extrem großen Problemen führt. Gerade jetzt Diskussion Renten usw. ist es für die Angestellten wichtig gute Tarifabschlüsse zu haben. Auch wenn es immer keiner sagen möchte, das Problem liegt in einer Verbeamtung, diese machen Sinn in einigen Bereichen aber in einer Verwaltung ist dies schlichtweg Geldverschwendung. Und natürlich ist da Neid dabei zu Recht, ein E3 Pförtner (Schichtdienst) 44 Jahre gearbeitet Rente 1087 Euro, sein Kollege im Wechselschicht A6 Beamter beide zur gleichen Zeit das Berufsleben beendet: 2011 Euro tja das sind mal unterschiede...könnten dies mal weiter spielen welche Gehaltstufe im öffentlichen Dienst in der E- Klasse solch eine Rente bekommt.
In einem Tarifvertrag in dem beide Klassen verhandelt werden ist hier wenig zielführend. Wir müssen weg davon in Verwaltungen teure Beamtenstellen zu schaffen, zumal diese dann auch noch des öfteren Krank sind und ihre Tätigkeit nicht nachkommen. Bevor dieser Satz falsch ankommt es gibt natürlich auch einige die ihren Job nachkommen, aber da ich Statistiken für alle Bereiche erstelle fällt das stark auf, Langzeitkranke Führungskräfte sind ein großes Problem vorallem im Universitären Bereich.
Fazit Neid bringt uns nicht weiter ist aber absolut berechtigt.
Fazit Tarifverhandlungen das wird auch diese Runde nicht ändern wie auch, in in den oberen E Klassen haben dann dewutlich mehr Abzüge in unserem Steuersystem, Hebesätze der Sozialversicherung werden angepasst Fazit sogut wie keine Wirkung in den Gehältern. Die unteren Klassen E profitieren zwar etwas mehr aber um im Leben damit weiterzukommen reicht das auch nicht.
Und bevor das Argument kommt hätten sie mal etwas anderes gelernt, denen sage ich deutlich wir brauchen alle in einem Sozialstaat, das Problem der Menschen ist täglich zu sehen wie groß die Schere auseinander geht.

troubleshooting

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 621
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #184 am: 26.11.2025 08:38 »
Etliche Stellen sind unbesetzt trotz mehrfacher Ausschreibung und EG12 statt üblicher EG11. Das kann zu denken geben...

Also bringt nicht mal mehr Geld etwas...

Falsch, es zeigt nur, wie groß der Rückstand zu anderen Arbeitgebern ist!

Vollender

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 205
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #185 am: 26.11.2025 08:43 »
Im Vergleich mit der Jahrestabelle der Kommunen von 2025 bereits 5000 € Rückstand bei der EG12. Immerhin über 400 € Brutto Moant für Monat. Das schreckt bei EG12 und höher ab. Das wurde mir wiederholt auch bei Gesprächen mit Ingenieuren die für uns interessant sind gespiegelt. Kann so nicht weitergehen. Dazu kein Wort zu den JSZ seitens von Gewerkschaften.

troubleshooting

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 621
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #186 am: 26.11.2025 08:54 »
Dazu sollte man insbesondere bei der EG 12 nicht vergessen, dass es da keinen stufengleichen Aufstieg gibt, wenn man aus der EG 11 kommt.
Da verzichten insbesondere erfahrene Leute mit entsprechenden Erfahrungsstufen regelmäßig auf Bewerbungen mit höherwertigen Tätigkeiten.
Hatte ich seinerzeit immer mal wieder bei den örtlichen Gewerkschaftsvertretern angesprochen. Antwort: Vergiss es, dass steht ganz oben bei den Streichforderungen zur Verhandlung.

Vollender

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 205
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #187 am: 26.11.2025 10:40 »
Wir können mittlerweile in Folge auch einige Stellen EG8/9 derzeit nicht besetzen, weil zu dieser Abteilung kein Personal für EG12 gefunden wird. Das ist notwendig um die geplante Abteilung aufzubauen und fachlich zu leiten. Sonst sind keine untergeordneten EG möglich.

So legen sich Gewerkschaften und ihre Mitglieder eigene Steine in den Weg. Ohne attraktive Besetzung höherer EG‑Stellen wie EG12 blockiert sich der Aufbau nachgeordneter EG selbst ???.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 10,372
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #188 am: 26.11.2025 13:33 »
und dann mit einem Pförtner der nen Job macht für die man keine Schulausbildung braucht und obendrein 44 jahr nicht Vollzeit gearbeitet hat als Eg3er vs. eines Beamten mit Ausbildung, der A6 erreicht hat.
das ein 3er halb soviel hat wie der 6er ist doch klar, 3 ist auch halb so groß wie 6

Stefan35347

  • Moderator
  • Full Member
  • *****
  • Beiträge: 218
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #189 am: 26.11.2025 15:46 »
Bitte wieder zum Thema zurückkommen!

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,374
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #190 am: 26.11.2025 16:06 »
Bitte wieder zum Thema zurückkommen!

Was war denn noch mal das Thema? ... ach ja: Tarifverhandlungen ;)

Ich mach mal einen Tipp: Man bleibt bei der Erhöhung eng am Abschluss des TVöD. Aber: Keine Anpassung der JSZ, kein freiwilliges Aufstocken der Wochenarbeitszeit und auch keine Möglichkeit, die JSZ in Urlaub umzuwandeln.

... also eigentlich eine Sache, die man in 30-45 Minuten Verhandlung festzurren könnte. ;)

Mario Nette

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 58
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #191 am: 26.11.2025 19:47 »
... Dazu kein Wort zu den JSZ seitens von Gewerkschaften.

Ist es denn so clever, die Anpassung der JSZ zu fordern? Ich denke es macht mehr sinn, die FOrderung aufs Tabellenentgeld zu lenken und die JSZ dann im Laufe der Verhandlungen mit einzubauen. Taktisch kann man da meiner Meinung nach keinen Vorwurf mach.

Vollender

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 205
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #192 am: 26.11.2025 20:21 »
Ist es denn so clever, die Anpassung der JSZ zu fordern? Ich denke es macht mehr sinn, die FOrderung aufs Tabellenentgeld zu lenken und die JSZ dann im Laufe der Verhandlungen mit einzubauen. Taktisch kann man da meiner Meinung nach keinen Vorwurf mach.

Betroffen von prozentual deutlich schlechterer JSZ sind höhere EG. Wenn man die JSZ nicht von Anfang an adressiert, könnte sie im weiteren Verlauf unter den Tisch fallen oder nur marginal berücksichtigt werden. Vielleicht Taktik der Gewerkschaften um für das eigene Klientel noch mehr raus zu holen.

Bleibt die Hoffnung auf Druck durch die AG bei höheren EG Gerechtigkeit herzustellen.

alray

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #193 am: 26.11.2025 20:29 »
und dann mit einem Pförtner der nen Job macht für die man keine Schulausbildung braucht und obendrein 44 jahr nicht Vollzeit gearbeitet hat als Eg3er vs. eines Beamten mit Ausbildung, der A6 erreicht hat.
das ein 3er halb soviel hat wie der 6er ist doch klar, 3 ist auch halb so groß wie 6

Was hat das ganze mit der Tarifverhandlung zu tun!
Bei Berücksichtigung der Forderungen bleiben nach der Abgabenanpassung, nicht mal ein Inflationsausgleich übrig.
(alleine Prognose des Zusatzbeitrages der Krankenkasse reicht da schon fast aus) von der Rentenanpassung die jährlich angehoben wird mal abgesehen.
Leicht profitieren werden die unteren Einkommen, was auch völlig in Ordnung geht. Meine Argumentation geht nur in die Richtung weil im öffentlichen Dienst dringend Führungskräfte gesucht werden die in manchen Bereichen völlig vakant sind.
Kernaussage von mir ein TVL in dieser Art bringt dem Öffentlichen Dienst keine Gewinn. Deshalb der Vergleich E zu A

@MoinMoin
1.Nun tja das ist das Problem mit dem Halbwissen, Beamtenrecht wurden die unteren A Klassen A3 usw vor Jahren angepasst auf A6. bei gleicher Tätigkeit
2. Nein die Pförtner haben ganz im Gegenteil zur Annahme eine Berufsausbildung und wurden vor Jahren nicht harmonisiert.
3. Über zulagen eines Beamten in einer gleichen Tätigkeit denke darüber brauchen wir nicht reden.
Deine Annahme ist fachlich völlig falsch.

Goldene Vier

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 205
Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #194 am: 26.11.2025 23:08 »
Hier mal die Intention der Nordländer FM:

https://www.mf.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/vierte-nord-finanzminister-konferenz-in-lubeck-lander-diskutieren-uber-die-aktuelle-haushaltslage-die-reform-der-schuldenbremse-und-gemeinsame-ziele-in-der-geldwasche-bekampfung-246809.html

Haushaltssituation der Länder und anstehende Tarifverhandlungen

Trotz einer teils positiven Oktober-Steuerschätzung bleibt die Haushaltslage der Länder weiterhin angespannt. Zur Finanzierung der notwendigen Ausgaben werden aktuell auch Kredite und Entnahmen aus Rücklagen benötigt. Die Handlungsspielräume bleiben begrenzt. Verschärft wird die Lage durch Steuerrechtsänderungen des Bundes sowie stark steigende Personal- und Sozialausgaben. Um die positive Tendenz der Oktober-Steuerschätzung zu einem Trend zu verstetigen, fordern die Nordländer gemeinsame Anstrengungen und ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Bund und Ländern, um die Wirtschaft weiter zu stärken.

Die angespannte Haushaltslage begrenzt zudem den finanziellen Spielraum für die Tarifverhandlungen, die im Dezember beginnen. Hinzu kommt die aktuelle Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, die noch einer intensiven rechtlichen Prüfung unterzogen werden muss. In den kommenden Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften 7 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 300 Euro monatlich, für die Laufzeit von nur einem Jahr. Dafür müssten die Länder in Deutschland insgesamt jährlich rund 4 Milliarden Euro zusätzlich aufbringen. Mit einer Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten stiegen die Kosten auf etwa 12,6 Milliarden Euro pro Jahr. Die norddeutschen Finanzressorts sind sich einig, dass diese Forderungen auch angesichts der Lage der öffentlichen Haushalte nicht realistisch sind.