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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: andreb am 07.01.2025 01:21

Titel: Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: andreb am 07.01.2025 01:21
Anlässlich der aktuellen „Idee“  des Allianz-Chefs…

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/versicherer/reaktionen-krank-zur-arbeit-streit-um-vorschlag-von-allianz-chef-baete/100098903.html

In Anbetracht der Tatsache, dass diese Zahlen sehr repräsentativ sind, eine fragwürdige Entwicklung.
Sollte der Gesetzgeber hier tätig werden ?
Eins dürfte jetzt schon klar sein… die SPD dürfte bei sowas raus sein  ::)
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Schokobon am 07.01.2025 01:49
Falsche Herangehensweise.
Prämie bei NULL Krankheitstage auszahlen.
Machen private Firmen sowieso schon flächendeckend.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: NelsonMuntz am 07.01.2025 07:11
Falsche Herangehensweise.
Prämie bei NULL Krankheitstage auszahlen.
Machen private Firmen sowieso schon flächendeckend.

Hmmm, dann geht der MA mit einer Grippe brav zur Arbeit und im weiteren Verlauf fallen die Kollegen aus. Auch nicht die Lösung.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rowhin am 07.01.2025 07:55
Falsche Herangehensweise.
Prämie bei NULL Krankheitstage auszahlen.
Machen private Firmen sowieso schon flächendeckend.

Hmmm, dann geht der MA mit einer Grippe brav zur Arbeit und im weiteren Verlauf fallen die Kollegen aus. Auch nicht die Lösung.

Das war auch die Antwort des DGB - laut deren Aussage wären die wirtschaftlichen Folgekosten durch genau dieses Vorgehen etwa doppelt so hoch wie die Kosten krankheitsbedingter Fehlzeiten. Kann ich jetzt natürlich auch nicht prüfen, die Aussage, aber erscheint jetzt erstmal in den Grundzügen logisch.

Und natürlich kann man auch das übliche Argument ins Feld führen, wenn ein Allianz-Vorstand sagt, man müsse schauen, was sich die Krankenkassen in einer alternden Gesellschaft noch leisten könnten, könne er zuerst mal seinen eigenen Bonus anschauen, der 2023 nochmal um 10% erhöht wurde und im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegt. Aber die Diskussion dürfte allgemeinhin bekannt sein.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 07.01.2025 09:18
Falsche Herangehensweise.
Prämie bei NULL Krankheitstage auszahlen.
Machen private Firmen sowieso schon flächendeckend.

Kinderkrankentage und Vorsorgeuntersuchungen inklusive?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: cyrix42 am 07.01.2025 10:39
Die Allianz vertreibt nicht wenige Lebensversicherungen. Da tut man doch gut daran, wenn der Auszahlungsbetrag früher endet…
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Julianx1 am 07.01.2025 11:16
Es tut schon fast weh das zu lesen. wenn ich lese, dass der hohe Krankenstand in Deutschland ein Kostenfaktor für die Wirtschaft ist läuft es mir kalt den Rücken runter. Es gibt sovele Kostenfakoren, wie z.B. Lohnnebenkosten. Hohe Sozialleistungen. Stress am im Arbeitsalltag, schlechte Kinderbetrreung, und und und. Aber man fängt zunächst immer beim Arbeitgeber an zu suchen. Wie letztens die Diskussion um die Änderung des Arbeitszeitgesetz. Ganz schlimm sowas.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Warnstreik am 07.01.2025 11:19
Es tut schon fast weh das zu lesen. wenn ich lese, dass der hohe Krankenstand in Deutschland ein Kostenfaktor für die Wirtschaft ist läuft es mir kalt den Rücken runter. Es gibt sovele Kostenfakoren, wie z.B. Lohnnebenkosten. Hohe Sozialleistungen. Stress am im Arbeitsalltag, schlechte Kinderbetrreung, und und und. Aber man fängt zunächst immer beim Arbeitgeber an zu suchen. Wie letztens die Diskussion um die Änderung des Arbeitszeitgesetz. Ganz schlimm sowas.

Wenn du an Lohnnebekosten sparen würdest, dann würdest du doch an den Arbeitnehmern sparen.


Ich verstehe die Idee durchaus - aber wenn man sich die Nebeneffekte anschaut, dann ist es eher kontraproduktiv. Natürlich gibt es die, die sich mal Freitags oder Montags so "freinehmen" - aber die sind doch deutlich in der Minderheit.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 07.01.2025 11:22
Der Krankenstand ist aber ja objektiv sehr hoch in Relation zu anderen Ländern. Was könnte eine Alternative sein?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Bürohengst am 07.01.2025 11:25
Es gehen auch genug krank zur Arbeit, die eigentlich ins Bett gehören. Das gleicht sich dann mit denen aus, die nichts (gravierendes) haben, aber lieber im Bett liegen bleiben.
Ich möchte jedenfalls nicht mit jemandem im Büro sitzen, der nur am husten und niesen ist, weil der verständlicherweise neben den Ausgaben in der Apotheke keinen Bock auf zusätzliche Gehaltseinbuße hat. Da sähe ich dann den Arbeitgeber in der Fürsorgepflicht, einen von uns beiden ins Einzelbüro zu setzen. Kann er das nicht, muss er den Kranken heimschicken. Auf seine Kosten, versteht sich. Denn der Kranke hat seine Arbeitskraft angeboten.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 07.01.2025 11:55
Was ist denn, wenn mein erster Krankheitstag ein Sonntag ist?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 07.01.2025 12:01
Zusammen mit den Gedanken einiger AG, die HO wieder einstampfen wollen, ist das natürlich blanker Hohn.

Irgendwie scheint die Arbeitgeberwelt ein wenig den Kurs Richtung Vergangenheit einzuschlagen...
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FGL am 07.01.2025 12:35
Und natürlich kann man auch das übliche Argument ins Feld führen, wenn ein Allianz-Vorstand sagt, man müsse schauen, was sich die Krankenkassen in einer alternden Gesellschaft noch leisten könnten, könne er zuerst mal seinen eigenen Bonus anschauen, der 2023 nochmal um 10% erhöht wurde und im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegt.
Warum sollte er das?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: was_guckst_du am 07.01.2025 12:45
..der einfachere Weg wäre das Erfordernis einer AU schon ab ersten Krankheitstag...der Blaumacher geht dann lieber arbeiten, als den halben Tag beim Arzt zu verbringen, der ihn ggfls. noch nicht einmal krankschreibt...

...wenn ich manche Begründungen höre, warum man nicht zur Arbeit kommen kann, kann man nur mit dem Kopf schütteln...
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Schmitti am 07.01.2025 13:08
Irgendwie scheint die Arbeitgeberwelt ein wenig den Kurs Richtung Vergangenheit einzuschlagen...
Daran sind nunmal die schwarzen Schafe unter den Arbeitnehmern auch nicht ganz unschuldig. Es sind vielleicht nicht viele, sicher nicht die Mehrzahl, aber es gibt sie nunmal. Telefonische Krankschreibung ist Urlaub per Handy. Mit Kinderkrankentagen kann man wunderbar bei bestem Wetter mal kurzfristig ins Freibad. Homeoffice ist intensiven Eingeschaltetsein des dienstlichen Laptops während des TrashTV-Genusses usw. Wer hatte beim Lesen dieser Beispiele jetzt nicht irgendein Gesicht vor Augen?
Und diese schwarzen Schafe konsequent in die Spur zu kriegen oder notfalls eben auszusortieren kriegt man arbeitgeberseitig dann halt auch nur mit entsprechender Rückendeckung durch rechtliche Regelungen hin.
Und deshalb dann eben für alle der Kurs Richtung Vergangenheit.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: KaiBro am 07.01.2025 13:26
Die Allianz vertreibt nicht wenige Lebensversicherungen. Da tut man doch gut daran, wenn der Auszahlungsbetrag früher endet…

Und die Versicherungen könnten ein neues Produkt anbieten.

Ich finde es erstaunlich, das immer wieder gegen Arbeitnehmer vorgegangen werden soll, wo die Probleme an anderer Stelle liegen.

Stellt euch vor, die Pflegefachkraft fällt aufgrund von Überbelastung und dauerhafter Unterbesetzung aus und bekommt deshalb Krankengeld, statt Lohnfortzahlung. Die Krankenkassenbeiträge würden explodieren, dazu die Bürokratie und nur damit Oliver Bäte den Gewinn der Allianz maximieren kann. Toller Typ!

Oft sind es nicht die Arbeitnehmer, sondern die Arbeitgeber die an den Krankheitstagen schuld sind. Überbelastung, schlechte Ausstattung des Arbeitsplatzes etc.  ... und der Arbeitnehmer soll dann dafür zahlen, dass der Arbeitgeber nicht gewillt ist Stellen neu zu besetzen oder den Arbeitsplatz vernünftig auszustatten?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rowhin am 07.01.2025 14:05
Und natürlich kann man auch das übliche Argument ins Feld führen, wenn ein Allianz-Vorstand sagt, man müsse schauen, was sich die Krankenkassen in einer alternden Gesellschaft noch leisten könnten, könne er zuerst mal seinen eigenen Bonus anschauen, der 2023 nochmal um 10% erhöht wurde und im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegt.
Warum sollte er das?

Ich sage nicht, dass er das sollte/müsste oder gar verpflichtet dazu wäre, oder dass das viele an seiner Stelle tun würden. Aber dass die Diskussion in die Richtung in den Kommentarspalten natürlich auch vorhersehbarerweise anläuft, wenn die Allianz Rekordgewinne einfährt und der Vorstand seinen Bonus erhöht, während er, so das evozierte Bild, beim "kleinen" Arbeitgeber kürzt.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Organisator am 07.01.2025 15:17
Und natürlich kann man auch das übliche Argument ins Feld führen, wenn ein Allianz-Vorstand sagt, man müsse schauen, was sich die Krankenkassen in einer alternden Gesellschaft noch leisten könnten, könne er zuerst mal seinen eigenen Bonus anschauen, der 2023 nochmal um 10% erhöht wurde und im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegt.
Warum sollte er das?

Ich sage nicht, dass er das sollte/müsste oder gar verpflichtet dazu wäre, oder dass das viele an seiner Stelle tun würden. Aber dass die Diskussion in die Richtung in den Kommentarspalten natürlich auch vorhersehbarerweise anläuft, wenn die Allianz Rekordgewinne einfährt und der Vorstand seinen Bonus erhöht, während er, so das evozierte Bild, beim "kleinen" Arbeitgeber kürzt.

Wer die Aussage macht, hat doch keinen Einfluss auf deren Wahrheitsgehalt. Ansonsten kannst du gerne auch diesen Vorschlag mir zuschreiben, einer völlig anonymen Internet-Persönlichkeit, wenn es hilft.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rowhin am 07.01.2025 15:49
Wer die Aussage macht, hat doch keinen Einfluss auf deren Wahrheitsgehalt. Ansonsten kannst du gerne auch diesen Vorschlag mir zuschreiben, einer völlig anonymen Internet-Persönlichkeit, wenn es hilft.

Das stimmt natürlich - wer die Aussage macht, ändert nichts daran, ob sie objektiv wahr ist, oder nicht (sofern sich für eine gegebene Aussage eine Wahrheit definieren lässt, und sofern es sich nicht um einen Sprechakt handelt, aber solche Kleinigkeiten seien mal beiseite gelassen). Wohl aber ändert es etwas daran, welche Aufmerksamkeit sie überhaupt erfährt, wie diese aufgenommen wird, welche Glaubwürdigkeit ihr zugeschrieben wird, welche dahinterstehenden Motive, welche mit der Person sonstigen Sympathien und Antipathien direkt mit der Aussage verbunden werden, und so weiter und so fort.

Sonst hättest du in diesem Fall wohl auch nicht so viele dämliche Kurzschlussreaktionen in diversen sozialen Netzwerken, die Herrn Bäte prophezeien, ihm ergehe es demnächst wie Brian Thompson.

Aber eigentlich wollte ich genau die Diskussion um "wenn Vorstände Kürzungen vorschlagen, sollten sie bei sich selbst anfangen" vermeiden, daher der ursprüngliche Verweis darauf, dass die Diskussion allgemeinhin bekannt ist und die Argumente beiderseits zigfach angeführt. Aber da bin ich genau in die Lakoff'sche Falle getappt, wie es scheint.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Tiffy am 07.01.2025 16:01
Daran sind nunmal die schwarzen Schafe unter den Arbeitnehmern auch nicht ganz unschuldig. Es sind vielleicht nicht viele, sicher nicht die Mehrzahl, aber es gibt sie nunmal. Telefonische Krankschreibung ist Urlaub per Handy. Mit Kinderkrankentagen kann man wunderbar bei bestem Wetter mal kurzfristig ins Freibad. Homeoffice ist intensiven Eingeschaltetsein des dienstlichen Laptops während des TrashTV-Genusses usw. Wer hatte beim Lesen dieser Beispiele jetzt nicht irgendein Gesicht vor Augen?
Und diese schwarzen Schafe konsequent in die Spur zu kriegen oder notfalls eben auszusortieren kriegt man arbeitgeberseitig dann halt auch nur mit entsprechender Rückendeckung durch rechtliche Regelungen hin.
Um all das wieder in den Griff und in normale Bahnen lenken zu können, wäre erst mal eine vernünftige Umsetzung der Zeiterfassungspflicht dringend erforderlich. Wenn ich allein bei uns an der Uni sehe, welch erschreckend großer Anteil Mitarbeiter und Professoren ab und zu mal kurz reinschaut, sonst aber grundsätzlich Homeoffice macht, dann kommt mir wirklich das Kotzen. Man hat da während der Corona-Zeit die Büchse der Pandora geöffnet, sich noch arbeitgeberseitig und in der Politik dafür gefeiert, und kriegt die jetzt auf Jahre erst mal nicht wieder zu. Wenn man aber diese Zeiterfassung auch entgegen der EU-Vorgabe weiterhin nur fürs blöde Fußvolk ab Abteilungsleiter abwärts einführen bzw. beibehalten will, dann ist es genau der gleiche, grob irreführende Blödsinnsaktivismus wie mit den Waffenverbotszonen, Böllerverbotsphantasien etc. Die Schuldigen und Verursacher der Misere interessiert es einen Scheiß, während diejenigen, die kaum bis gar nichts dazukönnen, sich schärferen Bestimmungen unterwerfen sollen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: A9A10A11A12A13 am 07.01.2025 16:02
Ich finde man sollte den Versicherungen, Arbeitgebern und dem Gesundheitssystem entgegenkommen. Lohnfortzahlung nur noch vom sechsten bis zum 20. Arbeitstag für Beschäftigte und Beamte, danach Krankengeld für drei Monate zuletzt rein in die Erwerbsminderungsrente/-Pension.
Im Gegenzug aber Beweislastumkehr bei Berufs-/Dienstunfähigkeit, Unfallversicherung,Arzthaftung,... usw.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rowhin am 07.01.2025 16:09
Um all das wieder in den Griff und in normale Bahnen lenken zu können, wäre erst mal eine vernünftige Umsetzung der Zeiterfassungspflicht dringend erforderlich. Wenn ich allein bei uns an der Uni sehe, welch erschreckend großer Anteil Mitarbeiter und Professoren ab und zu mal kurz reinschaut, sonst aber grundsätzlich Homeoffice macht, dann kommt mir wirklich das Kotzen.

Zumal gerade beim wissenschaftlichen Personal an den Unis mal abseits der professoralen Ebene ein Eigeninteresse an der Erfassung von Arbeitszeit in einigen Fachgebieten auch aus Selbstschutz bestehen sollte. Denn ebenso wie manche selten bis nie auftauchen, schuften manche Doktoranden sichtlich mehr als ihre vertraglich vereinbarte Arbeitszeit, weil der Betreuer das halt so erwartet...
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Organisator am 07.01.2025 16:48
Wer die Aussage macht, hat doch keinen Einfluss auf deren Wahrheitsgehalt. Ansonsten kannst du gerne auch diesen Vorschlag mir zuschreiben, einer völlig anonymen Internet-Persönlichkeit, wenn es hilft.

Das stimmt natürlich - wer die Aussage macht, ändert nichts daran, ob sie objektiv wahr ist, oder nicht (sofern sich für eine gegebene Aussage eine Wahrheit definieren lässt, und sofern es sich nicht um einen Sprechakt handelt, aber solche Kleinigkeiten seien mal beiseite gelassen). Wohl aber ändert es etwas daran, welche Aufmerksamkeit sie überhaupt erfährt, wie diese aufgenommen wird, welche Glaubwürdigkeit ihr zugeschrieben wird, welche dahinterstehenden Motive, welche mit der Person sonstigen Sympathien und Antipathien direkt mit der Aussage verbunden werden, und so weiter und so fort.

Sonst hättest du in diesem Fall wohl auch nicht so viele dämliche Kurzschlussreaktionen in diversen sozialen Netzwerken, die Herrn Bäte prophezeien, ihm ergehe es demnächst wie Brian Thompson.

Aber eigentlich wollte ich genau die Diskussion um "wenn Vorstände Kürzungen vorschlagen, sollten sie bei sich selbst anfangen" vermeiden, daher der ursprüngliche Verweis darauf, dass die Diskussion allgemeinhin bekannt ist und die Argumente beiderseits zigfach angeführt. Aber da bin ich genau in die Lakoff'sche Falle getappt, wie es scheint.

Gerade hinsichtlich der Aufmerksamkeit stimme ich dir zu. Da ist, wie schön von dir beschrieben, jedoch das Problem, dass Leute mit großer Reichweite selten von solchen Problemen betroffen wären. Und dann wird gerne - mangels Betroffenheit - die Person in Frage gestellt und nicht über die Aussage weiter diskutiert.

Sieht man übrigens gerne bei Trump - wenn auf einer Pressekonferenz eine ihm unangenehme Frage gestellt wird, reagiert er nicht drauf, sondern diskreditiert die Person.
Oder gerade bei seinem Gerichtsverfahren.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: bebolus am 07.01.2025 16:55
Ich finde man sollte den Versicherungen, Arbeitgebern und dem Gesundheitssystem entgegenkommen. Lohnfortzahlung nur noch vom sechsten bis zum 20. Arbeitstag für Beschäftigte und Beamte, danach Krankengeld für drei Monate zuletzt rein in die Erwerbsminderungsrente/-Pension.
Im Gegenzug aber Beweislastumkehr bei Berufs-/Dienstunfähigkeit, Unfallversicherung,Arzthaftung,... usw.

Tolle Idee?! Und das machen wir dann bei Sozialhilfeempfängern auch so?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: dregonfleischer am 07.01.2025 17:08
Es gehen auch genug krank zur Arbeit, die eigentlich ins Bett gehören. Das gleicht sich dann mit denen aus, die nichts (gravierendes) haben, aber lieber im Bett liegen bleiben.
Ich möchte jedenfalls nicht mit jemandem im Büro sitzen, der nur am husten und niesen ist, weil der verständlicherweise neben den Ausgaben in der Apotheke keinen Bock auf zusätzliche Gehaltseinbuße hat. Da sähe ich dann den Arbeitgeber in der Fürsorgepflicht, einen von uns beiden ins Einzelbüro zu setzen. Kann er das nicht, muss er den Kranken heimschicken. Auf seine Kosten, versteht sich. Denn der Kranke hat seine Arbeitskraft angeboten.

Ja klasse hier gehen leute einfach nach hause weil es ihnen im zimmer zu kalt dabei werden heizlüfter angeboten
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Tiffy am 07.01.2025 17:16
Heizlüfter?! So was ist doch heute Teufelswerk!  :o Dann lieber Mitarbeiter frieren lassen.  ::)
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: clarion am 07.01.2025 18:39
 :o Also bei uns ist es warm.... zwar total veraltet und ineffizient, aber warm isses.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 07.01.2025 19:03
Wobei aber auch noch mal klar gestellt werden sollte, dass es natürlich eindeutig der Arbeitnehmer ist, welcher in Verzug gerät und ihm damit vollumfänglich für die ganze Zeit der Nichterbringung anzulasten sind.

Nur um das nochmal hier anzubringen.

Dennoch ist die Fortzahlung durchaus eine gute Errungenschaft, aber schlicht nicht selbstverständlich. So bekommen ja auch die neuen Angestellten ab 1994 auch nicht mehr so viel.

Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: kimonbon am 07.01.2025 23:13
Hahahahaaaaa ich bin sehr dafür, dann kann ich zukünftig direkt ein oder zwei Wochen nen Krankenschein nehmen hahahahaaa dumm ist derjenige der nur noch einen Finger krümmt für diese Kasperle Republik hahahaaaa
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rheini am 08.01.2025 22:12
..der einfachere Weg wäre das Erfordernis einer AU schon ab ersten Krankheitstag...der Blaumacher geht dann lieber arbeiten, als den halben Tag beim Arzt zu verbringen, der ihn ggfls. noch nicht einmal krankschreibt...

...wenn ich manche Begründungen höre, warum man nicht zur Arbeit kommen kann, kann man nur mit dem Kopf schütteln...

Was sagen die Ärzte hierzu? Freuen die sich über die dann sicherlich gut gefüllten Wartezimmer?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rudi_Regenbogen am 09.01.2025 08:45
Wenn ich mich recht erinnere wollte der Allianz-Mensch, dass das nur für Tage ohne Krankmeldung gilt. Wenn man etwas hat geht man eben zum Arzt. Wo ist das Problem? Ich denke, dass es hier um die Blaumacher geht. Ich bin über 30 Jahre im öD und habe nicht einen einzigen Tag ohne Krankmeldung gemacht. Ich hätte vor solch einer Umstellung keine Angst.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 09.01.2025 08:57
Ich habe gerade eine AU wegen eines Hundebisses auf dem Tisch inklusive Foto der Verletzung. Ganz ehrlich, solch eine Miniverletzung hätte ich noch nicht mal gemerkt.

Ist allerdings eine Postbote.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BBBB am 09.01.2025 11:17
Falsche Herangehensweise.
Prämie bei NULL Krankheitstage auszahlen.
Machen private Firmen sowieso schon flächendeckend.

Hmmm, dann geht der MA mit einer Grippe brav zur Arbeit und im weiteren Verlauf fallen die Kollegen aus. Auch nicht die Lösung.

Ist bestimmt toll fürs Klima in der Abteilung wenn man die Prämie dann nicht erhält weil ein offensichtlich kranker Kollege einen ansteckt...
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Organisator am 09.01.2025 11:31
Ich habe gerade eine AU wegen eines Hundebisses auf dem Tisch inklusive Foto der Verletzung. Ganz ehrlich, solch eine Miniverletzung hätte ich noch nicht mal gemerkt.

Ist allerdings eine Postbote.

Da ist das auch nicht so schlimm. Die Arbeitsleistung lässt sich gut vertreten und die AU-Kosten übernimmt die Versicherung vom Verursacher ;)
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 09.01.2025 11:44
Na, es bleibt ja bei einer AU für einen Mini-Kratzer. Aber sicher, mag wegen Arbeit"sunfall" andere Regelungen geben...
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Thomas09 am 09.01.2025 13:38
Das Blackrock Fritze zusammen mit seinen anderen Lobbybuddys versuchen wird elementare Arbeitnehmerrechte anzugreifen war ja zu erwarten. Der Bimbeskanzler hatte ja Mitte der Neunziger schonmal versucht das Entgelt im Krankenfall auf 80% zu reduzieren. Hatten sogar ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Die Gewerkschaften konnten durch Tarifverträge die Anwendung des Gesetz effektiv verhindern. Rot-Grün hat das 2000 dann zurückgedreht.

Wird ein heißer Tanz in den nächsten Jahren mit ewig gestrigen wie Fritze und Co. Die werden Krieg führen gegen Menschen, Grund und Arbeitnehmerrechte.  Insbesondere
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 09.01.2025 13:52
Wobei aber auch noch mal klar gestellt werden sollte, dass es natürlich eindeutig der Arbeitnehmer ist, welcher in Verzug gerät und ihm damit vollumfänglich für die ganze Zeit der Nichterbringung anzulasten sind.

Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Sepp0rl am 09.01.2025 14:12
Ihr könnt mich mal steinigen, aber ich ware im letzten Jahr 10 Tage krank mit einer richtig hartnäckigen Infektion. Davor hatte ich 5 Jahre nichts bzw. war auch mal mit einem Schnupfen im Büro. Ich finde diese Diskussion total verrückt.

Was auch noch hinzukommt ist, bevor ich einen Termin bekomme bei meinem Hausarzt, bin ich wahrscheinlich schon wieder gesund. Im letzten Jahr musste ich 4 Tage warten, da er jeden Patienten vorher sehen will. Also Thema tel. AU gibt es da nicht.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FGL am 09.01.2025 14:15
Wird ein heißer Tanz in den nächsten Jahren mit ewig gestrigen wie Fritze und Co. Die werden Krieg führen gegen Menschen, Grund und Arbeitnehmerrechte.  Insbesondere
Gegen welche "Menschen- und Grundrechte" werden die "ewig Gestrigen" denn Krieg führen?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Thomas09 am 09.01.2025 14:46
Wird ein heißer Tanz in den nächsten Jahren mit ewig gestrigen wie Fritze und Co. Die werden Krieg führen gegen Menschen, Grund und Arbeitnehmerrechte.  Insbesondere
Gegen welche "Menschen- und Grundrechte" werden die "ewig Gestrigen" denn Krieg führen?

Das Grund und Menschenrecht auf Asyl steht ganz oben auf der Liste. Das Grund und Menschenrecht azf sexuelle Selbstbestimmung gehört dazu. Die im Grundgesetz verankerkten Verbot des Entzugs der Deutschen Staatsbürgerschaft.

Das sind nur einige die Aktuell von Merz, Lindner, Söder und Antisemiten Husbi angegriffen werden.

Bei den noch weiter Rechts stehenden Nationalsozialisten geht es gleich um das pure Existenzrecht von Millionen von Menschen in Deutschland, Europa und weltweit. 
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FGL am 09.01.2025 15:08
Das Grund und Menschenrecht auf Asyl steht ganz oben auf der Liste.
Inwiefern? Ich habe nicht wahrgenommen, dass politisch Verfolgte Gegenstand der Debatte wären.

Das Grund und Menschenrecht azf sexuelle Selbstbestimmung gehört dazu. Die im Grundgesetz verankerkten Verbot des Entzugs der Deutschen Staatsbürgerschaft.
Inwiefern?

Bei den noch weiter Rechts stehenden Nationalsozialisten geht es gleich um das pure Existenzrecht von Millionen von Menschen in Deutschland, Europa und weltweit.
Inwiefern? Und welche "Nationalsozialisten" sollen das sein?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Alphonso am 09.01.2025 15:19
Wird ein heißer Tanz in den nächsten Jahren mit ewig gestrigen wie Fritze und Co. Die werden Krieg führen gegen Menschen, Grund und Arbeitnehmerrechte.  Insbesondere
Gegen welche "Menschen- und Grundrechte" werden die "ewig Gestrigen" denn Krieg führen?

Das Grund und Menschenrecht auf Asyl steht ganz oben auf der Liste. Das Grund und Menschenrecht azf sexuelle Selbstbestimmung gehört dazu. Die im Grundgesetz verankerkten Verbot des Entzugs der Deutschen Staatsbürgerschaft.

Das sind nur einige die Aktuell von Merz, Lindner, Söder und Antisemiten Husbi angegriffen werden.

Bei den noch weiter Rechts stehenden Nationalsozialisten geht es gleich um das pure Existenzrecht von Millionen von Menschen in Deutschland, Europa und weltweit.

Das ist hier wohl etwas unpassend und unsachlich noch dazu. Nicht gerade bildungsbürgerlich und sehr populistisch..

Zum Thema:
Ich hätte damit auch kein Problem. Ich  kenne meine Mitarbeiter und die sich untereinander. Da gibt es schon die Klassiker, die direkt 3 tage fehlen, wenn der Furz für quer hängt.
Es hängt aber auch vom Arzt ab, was ich so Umfeld höre. Es gibt die Ärzte, die direkt für eine Woche krankschreiben, sobald man die Praxis betritt und auch sehr gut informiert sind zwecks Krankengeld etc. und die, die schon etwas tiefer bohren, bevor der gelbe Zettel für 3 Tage ausgestellt wird, was durchaus auch schon zu Arztwechseln geführt hat.
Man kann hier die Ärzte also durchaus auch mit in die Verantwortung nehmen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Paul Stanley am 09.01.2025 18:11
Wird ein heißer Tanz in den nächsten Jahren mit ewig gestrigen wie Fritze und Co. Die werden Krieg führen gegen Menschen, Grund und Arbeitnehmerrechte.  Insbesondere
Gegen welche "Menschen- und Grundrechte" werden die "ewig Gestrigen" denn Krieg führen?

Das Grund und Menschenrecht auf Asyl steht ganz oben auf der Liste. Das Grund und Menschenrecht azf sexuelle Selbstbestimmung gehört dazu. Die im Grundgesetz verankerkten Verbot des Entzugs der Deutschen Staatsbürgerschaft.

Das sind nur einige die Aktuell von Merz, Lindner, Söder und Antisemiten Husbi angegriffen werden.

Bei den noch weiter Rechts stehenden Nationalsozialisten geht es gleich um das pure Existenzrecht von Millionen von Menschen in Deutschland, Europa und weltweit.

Wie bitte?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: shenja am 09.01.2025 18:40
Da für mich niemand meine Arbeit wegarbeiten wenn ich krank oder im Urlaub bin, bin ich dann verpflichtet den Tag, den ich nicht bezahlt bekomme, nachzuarbeiten oder darf ich die Sozialhilfeanträge getrost meinen verbeamteten Kollgen geben? Der bekommt ja immerhin weiter alles bezahlt.

Ich denke da an meine verbeamtete Kollegin, die knapp 50% Fallbestand hat anstatt 100% und deren Arbeit wir auch dann noch weiter wegarbeiten müssen, selbst wenn sie wieder da ist. Fehle ich und sie zeitgleich, kommt sie mit 0 Rückständen wieder während ich 200% habe, da ich ihres auch nacharbeiten muss. Sie ist sehr beliebt bei uns und hat dieses Jahr schon 2 Tage gearbeitet und jetzt wieder krank.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 09.01.2025 18:43
Die Auslastung eines Arbeitsplatzes dürfte mit Einpreisung einer durchschnittlichen Krankheitszeit errechnet worden sein.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Warnstreik am 10.01.2025 09:48
Da für mich niemand meine Arbeit wegarbeiten wenn ich krank oder im Urlaub bin, bin ich dann verpflichtet den Tag, den ich nicht bezahlt bekomme, nachzuarbeiten oder darf ich die Sozialhilfeanträge getrost meinen verbeamteten Kollgen geben? Der bekommt ja immerhin weiter alles bezahlt.

Ich denke da an meine verbeamtete Kollegin, die knapp 50% Fallbestand hat anstatt 100% und deren Arbeit wir auch dann noch weiter wegarbeiten müssen, selbst wenn sie wieder da ist. Fehle ich und sie zeitgleich, kommt sie mit 0 Rückständen wieder während ich 200% habe, da ich ihres auch nacharbeiten muss. Sie ist sehr beliebt bei uns und hat dieses Jahr schon 2 Tage gearbeitet und jetzt wieder krank.

Die Frage ist welcher Vorgesetzte sowas beschließt und am Ende (leider) auch, wieso du dir das gefallen lässt?



Die Diskussion um die Krankentage sollte nicht punktuell betrachtet und geführt werden. Man sollte die einzelnen Punkte betrachte und dann auch bewerten und jeweils vernünftige Vorschläge erarbeiten.  So sind (Demografie sei dank) die Arbeitnehmer im Schnitt 3 Jahre älter als vor 20 Jahren. Ältere Menschen haben öfter gesundheitliche Probleme als Junge. Dazu kommt eine (durch das mangelnde Angebot an Arbeitkräften) eine Arbeitsverdichtung. Diese könnte Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Wenn man dann noch die Auswirkungen von Covid - sei es Langzeitfolgen oder einfach die verminderten Abwehrkräfte gegen Schnupfen durch den Lockdown - dazunimmt, dann hätte man einige Stoßrichtungen.

Und na klar: Genauso wie es den Hängematten-Bürgergeldler gibt, gibts auch den Freitags-krank-macher. Aber ob beide Phänomene wirklich in einer so volkswirtschaftlich schädlichen Menge auftreten, dass man alle anderen drangsalieren müsste, weiß ich nicht.

Ob man die Kosten für Arbeitgeber und Krankenkassen allgemein senken kann über die Lohnfortzahlung UND eine Steuerungsoption hat, kann man ja diskutieren. Kind-Krank-Tage werden ja auch nicht zu 100% vergütet und andere Ersatzleistungen sind weit vom 100% entfernt. Auch das Krankengeld ist gedeckelt - also Optionen gäbe es. Ob es sinnvoll ist? Keine Ahnung...
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 10.01.2025 10:33
Subjektiv wird man das natürlich auch mal anders sehen. Liegt dann ja auch am Alter. Wenn man halt über 30 Jahre gearbeitet hat und kaum Krankentage hat und die Karenztage für die letzten 10 Jahre Arbeitszeit (wieder) eingeführt wird, fühlt man sich schon verarscht.
Ist ja auch der Grund, warum ich mit meinem Bestandschutz wegen Krankengeld und Beihilfe nicht mehr den AG wechseln möchte. Gerade für die letzten 10 Berufsjahre kann das überhaupt erstmal wichtig werden.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 12:01
"Das Geld fehlt!" schreit man in Deutschland ja quasi schon immer. Verantwortlich dafür: Kranke Mitarbeiter*innen, faule Sozialschmarotzer*innen.

In Deutschland machen alle nur blau: DAK-Studie widerlegt (https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/krankmeldung-erkaeltet-telefonische-krankschreibung-dak-100.html)

Bürgergeldempfänger*innen schmarotzen alle: die Arbeitsagentur widerlegt (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-162.html)

Man hält trotzdem dran fest und das über alle Bevölkerungsschichten und damit stereotypisch in Verbindungsgebrachte kognitive Fähigkeiten hinweg ist eines wichtiger: sich aufregen, Emotionen, "Ich weiß das besser!". Sich an "den Anderen" abarbeiten. "Ich bin doch fleißig!", "Ich bin nie (!) krank!", "Aber die!" ... "Und hast Du das neue Auto vom Heinz gesehen? Die Frau arbeitet doch gar nicht."

Die wahren Probleme unserer Zeit: Steuerschlupflöcher für Global Player wie Amazon, Apple, Google, Microsoft & Co. (wahrlich nicht die Mittelständler, die ums Überleben ringen), Steuerhinterziehung im großen Maßstab (Cum-Cum-Ex, etc.), von Russland gekaufte Politiker*innen z.B. von AfD, BSW, von Milliardären gekaufte oder im Wahlkampf vermutlich illegal gepuschte Staatsoberhäupter (und die, die es werden wollen), die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich ... wo ist denn da der Aufschrei? Warum nicht mal darüber aufregen?

Tut mir leid, aber diese immer wieder hier anklingenden Diskussionen sind wirklich erbärmlich.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 10.01.2025 12:04
Wer wegen der Diskussion über einen Karenztag so ein Fass aufmacht, sollte seinen Blutdruck mal kontrollieren lassen. Hochdruck kann zu Krankheitstagen führen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 12:09
Wer wegen der Diskussion über einen Karenztag so ein Fass aufmacht, sollte seinen Blutdruck mal kontrollieren lassen. Hochdruck kann zu Krankheitstagen führen.

"Der beschreibt ja Tatsachen, wie kann ich das am besten im Keim ersticken?" Keine eklatanten Rechtschreib- oder Grammatikfehler gefunden, oder was war los, Mr. "Ich beurteile, wann jemand krank zu sein hat und wann nicht"? Dürfte ich mit Problemen beim Blutdruck deiner Meinung nach wenigstens krank zu Hause bleiben? Sorry, aber du bearbeitest eine Krankmeldung lediglich, wenn sie über deinen Schreibtisch geht und packst sie dann bitte schön in die Ablage. Ärzte entscheiden, was eine AU wert ist und was nicht.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 10.01.2025 12:23
Abgesehen von deinem Blutdruck.

Nein, auch das entscheiden Ärzte nicht immer. Zumindest im Unterhaltsrecht nicht, da entscheide ich ob, ein Gutachten erstellt werden muss, ähnlich wie es ein Arbeitgeber bei Auffälligkeiten veranlassen können. Dann natürlich erstellt durch ärztliches Personal.

Dann wird eine arbeitsrechtliche resp. unterhaltsrechtliche Bewertung durch die Verwaltung erstellt, ob jemand nicht arbeitsfähig ist. Dem neuerlichen Vorschlag, Personen im HO, mit Knochenbrüchen arbeiten zu lassen, dürfte doch materiell nichts im Wege stehen?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 12:29
Wow, was bist Du für ein hohes Tier. Da musstest Du dich aber auch noch mal für alle hier sichtbar erhöhen.

Wenn das Weihnachtsbaumlicht der zweiköpfigen Familie die Leuchtwerbung am Autobahnrastplatz sein möchte.

Grüße mit zuletzt 126 zu 81.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 10.01.2025 12:50
Das ist Sachbearbeiterebene.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 13:00
Das ist Sachbearbeiterebene.

Oh, okay ... Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FGL am 10.01.2025 13:21
Die wahren Probleme unserer Zeit: Steuerschlupflöcher für Global Player wie Amazon, Apple, Google, Microsoft & Co. (wahrlich nicht die Mittelständler, die ums Überleben ringen), [...] die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich ... wo ist denn da der Aufschrei? Warum nicht mal darüber aufregen?
Weil es nicht nur keine "wahren" Probleme, sondern nicht einmal Probleme sind. Dass diese Umstände immer wieder zum Problem aufgebauscht werden sollen, das ist erbärmlich.

[...] Steuerhinterziehung im großen Maßstab (Cum-Cum-Ex, etc.) [...]
Sorry, aber seitdem ich in der Sozialverwaltung tätig bin, habe ich Verständnis für jeden, der seine Ressourcen der Besteuerung entzieht.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Finanzer am 10.01.2025 13:57
Die wahren Probleme unserer Zeit: Steuerschlupflöcher für Global Player wie Amazon, Apple, Google, Microsoft & Co. (wahrlich nicht die Mittelständler, die ums Überleben ringen), [...] die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich ... wo ist denn da der Aufschrei? Warum nicht mal darüber aufregen?
Weil es nicht nur keine "wahren" Probleme, sondern nicht einmal Probleme sind. Dass diese Umstände immer wieder zum Problem aufgebauscht werden sollen, das ist erbärmlich.

[...] Steuerhinterziehung im großen Maßstab (Cum-Cum-Ex, etc.) [...]
Sorry, aber seitdem ich in der Sozialverwaltung tätig bin, habe ich Verständnis für jeden, der seine Ressourcen der Besteuerung entzieht.

1. Würde es Sie nicht erfreuen, wenn der Staat mehr Mittel zur Verfügung hätte, um seinen Verpflichtungen nachzukommen? Würde es Sie nicht erfreuen, wenn die Überreichen weniger schnell reich werden und der Rest der Bevölkerung mehr zur Verfügung hätte?

2. Möchten Sie das ausführen, warum sie Verständnis für Verbrecherische Banden haben (Cum-Ex)?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FGL am 10.01.2025 14:15
1. Würde es Sie nicht erfreuen, wenn der Staat mehr Mittel zur Verfügung hätte, um seinen Verpflichtungen nachzukommen?
Nein. Mich würde es erfreuen, wenn der Staat seine selbst auferlegten Verpflichtungen drastisch abbauen würde.

Würde es Sie nicht erfreuen, wenn die Überreichen weniger schnell reich werden und der Rest der Bevölkerung mehr zur Verfügung hätte?
Sofern dies staatlich gelenkte Umverteilung bedeutet: Nein.

2. Möchten Sie das ausführen, warum sie Verständnis für Verbrecherische Banden haben (Cum-Ex)?
Ich habe kein Verständnis für Extinction Rebellion, Antifa und sonstige verbrecherische Banden, die Leben, Freiheit und/oder Eigentum ihrer Mitmenschen beeinträchtigen. Ich führe gern aus, warum ich Verständnis für denjenigen habe, der seine Ressourcen der Besteuerung entzieht.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Finanzer am 10.01.2025 14:27
1. Würde es Sie nicht erfreuen, wenn der Staat mehr Mittel zur Verfügung hätte, um seinen Verpflichtungen nachzukommen?
Nein. Mich würde es erfreuen, wenn der Staat seine selbst auferlegten Verpflichtungen drastisch abbauen würde.

Würde es Sie nicht erfreuen, wenn die Überreichen weniger schnell reich werden und der Rest der Bevölkerung mehr zur Verfügung hätte?
Sofern dies staatlich gelenkte Umverteilung bedeutet: Nein.

2. Möchten Sie das ausführen, warum sie Verständnis für Verbrecherische Banden haben (Cum-Ex)?
Ich habe kein Verständnis für Extinction Rebellion, Antifa und sonstige verbrecherische Banden, die Leben, Freiheit und/oder Eigentum ihrer Mitmenschen beeinträchtigen. Ich führe gern aus, warum ich Verständnis für denjenigen habe, der seine Ressourcen der Besteuerung entzieht.

1. Da hätte ich eine lange Liste, ich fürchte aber die überschneidet sich nicht mit Ihrer.
2. Mir wäre eine staatliche gelenkte Rückverteilung lieber, als das es irgendwann knallt und ungeordnet verläuft.
3. Die maßgeblichen verbrecherischen Banden, welche dem Staat Steuern entziehen sind nunmal die Cum-Ex-Täter. Was die von Ihnen genannten Gruppierungen da zu suchen haben erschließt sich mir nicht.

Sie schrieben das Sie in der Sozialbehörde arbeiten. Ihre Erfahrungen (und die Schlussfolgerungen daraus) würden mich persönlich definitiv interessieren, da ich in einem völlig anderem Bereich tätig bin.
Gerne auch per PM, falls zu offtopic.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: FGL am 10.01.2025 14:59
1. Da hätte ich eine lange Liste, ich fürchte aber die überschneidet sich nicht mit Ihrer.
Zumindest in Teilen dürfte die deckungsgleich sein. Neben einer ganzen Reihe von Sozialleistungen stehen auf meiner Liste zum Beispiel auch Subventionen und Zuwendungen.

2. Mir wäre eine staatliche gelenkte Rückverteilung lieber, als das es irgendwann knallt und ungeordnet verläuft.
Mir tatsächlich nicht. Mit "knallen" meinen Sie vermutlich gewaltätige Aufstände, Unruhen. In diesem Fall sehe ich es als staatliche Aufgabe, die Bürger und ihr Eigentum zu schützen, indem er die Aufständischen in die Schranken verweist und nicht sogar deren Anliegen präventiv mittels staatlicher Repression besorgt.

3. Die maßgeblichen verbrecherischen Banden, welche dem Staat Steuern entziehen sind nunmal die Cum-Ex-Täter. Was die von Ihnen genannten Gruppierungen da zu suchen haben erschließt sich mir nicht.
Sie sprachen von verbrecherischen Banden. Und da gehören die von mir genannten Gruppen meiner Ansicht nach eindeutig dazu.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 10.01.2025 15:16
Genauso wie es den Hängematten-Bürgergeldler gibt, gibts auch den Freitags-krank-macher. Aber ob beide Phänomene wirklich in einer so volkswirtschaftlich schädlichen Menge auftreten, dass man alle anderen drangsalieren müsste, weiß ich nicht.


Man möge mich korrigieren:

Hat nicht die Kohl-Regierung 1996 "Karenztag" mit den u.a. "Blaumacher"-Argument eingeführt und die Schröder-regierung 1998 wieder abgeschafft, weil "Arztpraxen überlastet, Krankheitsstand angestiegen ist.... also sich als kontraproduktiv erwiesen hat?

Ich weiß ja nicht, ob derjenige, der den Stein mit seiner Forderung/laut ausgesprochenen Idee sich irgendwas gedacht hat oder gar mit den Gründen - für wie wider - der letzten 50 Jahre auseinandergesetzt hat...

Immer wieder die gleiche Leier: ein paar Blaumacher überfordern die Vorstände/Chefs diese in die Pflicht zu nehmen/zu sanktionieren und daher wird das Giesskannenprinzip angewendet und die AN wieder mit ein biserl Bürokratie mehr zu etwas weniger Motivation "geführt" und sich dann wundern, dass es letztlich teurer für die Unternehmen wird. Es gibt Vorstände/VO, die mit ihrer mangelhaften Leistung eindeutig überbezahlt sind.



Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 15:33
@FGL:
Hat sich der forumsinterne Christian Lindner Fanclub eigentlich schon mal im Reallife getroffen, um den Daumen auf der Faust beim Faustschwingen und schlechten Whataboutism zu üben, während man abwechselnd in Bart Simpson Manier auf die mitgebrachte Kreidetafel „Ich soll nicht mit Linksgrünversifften sprechen“ schreibt? Ich gebe eine Runde Seifenschaum aus. Oder auch Sahnetorte, wenn ihr nett seid. ;D
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: schlumpf am 10.01.2025 15:52
2. Möchten Sie das ausführen, warum sie Verständnis für Verbrecherische Banden haben (Cum-Ex)?
Ich habe kein Verständnis für Extinction Rebellion, Antifa und sonstige verbrecherische Banden, die Leben, Freiheit und/oder Eigentum ihrer Mitmenschen beeinträchtigen. Ich führe gern aus, warum ich Verständnis für denjenigen habe, der seine Ressourcen der Besteuerung entzieht.
Dann scheinen sie nicht zu wissen, dass diese Cum Ex Verbrecher nicht ihre Ressourcen der Besteuerung entzogen, sondern Steuererstattung ermogelt, zu denen sie kein Anrecht hatten.
Das ist doch ein sehr großer Unterschied.
Die einen verheimlichen etwas, damit es ncht besteuert wird.
Die anderen sind aktiv tätig um dem Staat Geld zu klauen!
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 15:57
Ach, FGL ist doch nur ein Troll.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 10.01.2025 16:25

Hat nicht die Kohl-Regierung 1996 "Karenztag" mit den u.a. "Blaumacher"-Argument eingeführt und die Schröder-regierung 1998 wieder abgeschafft, weil "Arztpraxen überlastet, Krankheitsstand angestiegen ist.... also sich als kontraproduktiv erwiesen hat?


Da hat schon jeder seinen Unfug gebaut über die Jahrzehnte. Schröder hat dann ja auch das Kohl`sche Krankenhaus-Notopfer abgeschafft, bei dem dann jeder irgendwie bezahlt hatte, ich sogar noch wesentlich mehr, was er schon angewiesen hat. Kraut und Rüben gab es immer schon, und auch ähnlich dämliche Namen wie Gute-Kita-Gesetz.

Aber bitte nicht bei jedem müden Vorschlag den Klassenkampf rühren.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 10.01.2025 17:52

Aber bitte nicht bei jedem müden Vorschlag den Klassenkampf rühren.

Du kannst Dich gerne für Deinen AG einsetzten und diesen zu Deinem oder dem Nachteil von anderen glücklich machen.
Mein AG kann das ganz gut selbst, aber für meine Belange und der Belange von Kollegen/MA/Menschen setze ich mich schon mal gaz gerne ein.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 10.01.2025 18:43
Hat neben von @Warnstreik denn noch irgendjemand etwas brauchbares Beizutragen jenseits von Anekdoten, Ideologie oder Polemik? Es ist ja zumindest auffällig, dass der Krankenstand in Deutschland doppelt so hoch ist wie in der Schweiz und höher als in fast allen anderen Ländern der Union. Und mit den hier widrigen Lebensumständen dürfte es jedenfalls nicht vollständig zu erklären sein. Mein Verdacht ist daher auch: Es wird einem insbesondere in den ersten sechs Wochen zu leicht gemacht.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: schlumpf am 10.01.2025 19:05
Der AG kann, wenn er will ab dem ersten Tag eine AUB verlangen.
Also wo ist das Problem? Das die AGs es massenhaft nicht machen, also da soll die Flachpiepe von Allianz-Chefs mal entsprechend seine Kollegen drauf hinweisen.
Und dann sollte man mal eine Studie machen, ob bei den Ags, die ab dem ersten Tag AUB verlangen ein anderen Krankenstand als bei den "Karenztage" AGs gibt.

Dann können wir weiter reden.

Und worüber redet man dann:
Das man den Ärzten vorwirft, sie würden leichtfertig AUBs verteilen?
Dann sollen die hohen Herren doch dieses Horn Schmettern:
Skandal: Ärzte vergeben AUB ohne zuprüfen und verursachen Millardenschäden bei der Wirtschaft!
Und die lieben AGs müssen dann mit der vollen Härte des Rechtstaates, diese willfährigen Ärzte zur Rechenschaft ziehen.
Es gibt durchaus Ärzte, die Schadensersatzklagen verloren haben und zahlen mussten, weil sie "Gefälligkeits" Bescheinigungen geschrieben haben.

Eine mögliche Entlastung der Ärzte wäre es, wenn der Stamm-Apotheker auch AUBs verteilen dürfte, frei nach dem Motto: Hier ist ihr Paracetamol und 2 Tag AUB, damit sie wieder auf die Beine kommen.  ;D

Das beste Mittel gegen Blau machen ist, keine Blaumacher einzustellen oder zu erzeugen.
Denn es machen doch Menschen nur Blau, wenn sie keinen Sinn und Spaß und Wertschätzung an und in ihrer Arbeit finden.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 10.01.2025 19:18
Die einzig wichtige Frage, im historischen Wirtschafts-Powerhouse Europas ist doch, was sich in den letzten Jahren verändert hat. Denn die Bedingungen rund um die Krankschreibung haben sich ja nicht geändert. Ich erlebe selber (man werfe hier einen Blick auf das Thema zur amtsangemessenen Besoldung), dass von Arbeitgebern und Dienstherren Dinge fehlen:

Wertschätzung und geben, statt nur verlangen. Ausreichend Personal einstellen, sodass ich nicht Überstunden mache, weil Arbeit für drei Leute da ist. Wir haben einen riesigen Niedriglohnsektor seit der Agenda 2010.

Man muss sich selbst oder beim Blick auf andere Angestellte/Beamte fragen: Wozu die Extrameile gehen? Da reden wir nicht vom Blaumachen, sondern eben sich krank doch nicht aufzuraffen. Meine Frau wollte sich in ihrem Ausbildungsunternehmen entwickeln und fing dafür ein berufsbegleitendes Studium für knapp 18.000 Euro an. Damit könne man nicht so viel anfangen und man sähe sie seinerzeit auf ihrer Position genau richtig. Auf den Hinweis hin, sie würde sich auch mal extern bewerben gab es Belächeln und ein „Ist ja manchmal nicht schlecht, seinen tatsächlichen Marktwert gespiegelt zu bekommen.“ Nach der ersten Bewerbung war sie weg, mit 28% mehr Gehalt. Dann hieß es „Ach, hätten Sie doch mal was gesagt.“

Nun kann man argumentieren, man müsse nur mal den Druck erhöhen und mehr USA wagen, indem man Arbeitnehmerrechte kürzt. Dann komme ich aber zu der Frage zurück, wieso man das vorher nicht musste. Der Chef meines Vaters (mittelständisches Unternehmen) kam noch zu meiner Taufe, mitsamt Geschenk und seine Witwe kam 18 Jahre nach Verkauf des Unternehmens an einen Großkonzern zur Beerdigung meines Vaters. Der Vater meines besten Freundes wurde vorletzes Jahr verberentet. Nach 48 Jahren (!) im gleichen Unternehmen gab es einen Blumenstrauß und einen 50€ Gutschein für Edeka. Ich rede hier ja nicht von Gier auf Geldwerte, sondern von Wertschätzung, die heute fehlt.

Sind nur Anekdoten, aber wie gesagt: das Blaumachen isses erwiesenermaßen nicht.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 10.01.2025 19:54
Es ist ja zumindest auffällig, dass der Krankenstand in Deutschland doppelt so hoch ist wie in der Schweiz und höher als in fast allen anderen Ländern der Union.

Woher kommt die Steigerung von 40 %?
Bisher sind die Durchschläge für die Kankenkassen der vom AG verlangten AUs ab dem 1. ersten Krankentag in der Regel nicht an die Krankenkassen weitergegeben worden. Warum auch? Der Arbeitgeber zahlt die ersten 6 Wochen.

Beispiel: Ich habe meine 2-wöchige Krankschreibung bei Corona nicht an die KK geleitet, sondern ausschließlich an den AG! Mir ging es 2, 3 Tage richtig dreckig und dann habe ich an meine privaten PC meine Arbeitsstelle malträtiert  8). 

JETZT gib es die elektronische AU, die automatisch an die Krankenkassen weitergeleitet wir - und voila: Anstieg 40%
Und die Schweiz ist mit der elektronischen AU noch nicht so weit und wird deshalb jetzt um die ca. 40% niedriger liegen. Deshalb vielleicht jetzt fast doppelt so hoch?!

Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 10.01.2025 20:10
@Faunus
Das könnte eine Erklärung sein. So hatte ich die Berichterstattung jedoch nicht verstanden (was nichts heißen muss, da ich gerne auch mal auf der Leitung stehe). Durch die veränderte Erfassung, ao dachte ich, erklärt sich der Anstieg, aber nicht das absolute unherschiedliche Niveau. Dabei unterstelle ich, dass die Erfassung in allen EU-Staaten/Schweiz nach halbwegs gleichen Methoden erfolgt.

Außerdem erinnere ich mich an die Aussage des Merzedes-Chefs, der mit Blick auf die weltweit verteilten Werke von ähnlich unterschiedlich hohen Krankenständen berichtete, bei denen die deutschen Standorte auffällig seien.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 10.01.2025 20:15
Ich kann es auch an einem anderen realen Bsp. erklären:
Eine MA fällt ca. alle 4 Wo.  aus und zwar für einen Tag und alle heiligen Zeiten auch mal 2.
Wenn man nicht völlig empathielos ist, keine Angst vorm anderen Geschlecht hat und auch mal eine Frauenzeitschrift im Wartezimmer in die Hand nimmt , könnte man auch als Mann eine Ahnung bekommen, was es sein könnte.

Glaubt irgendjemand, dass die Frauen, die an Endometriose (das habe ich nachsehen müssen, damit ich es richtig schreibe  ;D) leiden jedes Mal der Krankenkasse den Wisch zukommen lassen?
Und sollte mein AG auf die Idee kommen wegen häufigen Fehlens eine AU vom 1. Tag an zu verlangen, krempel ich meine Ärmel hoch und latsch mit 'ner ziemlich schlechten Laune zum Personalchef rüber!

Es gibt Firmen, die vom 1. Tag an eine AU verlangen, ich bezweifel das die betroffenen Frauen (ca. 2 Mio in D) jemals die AU an die KK geleitet haben! Jetzt geht die elektronische automatisch zur KK
Der Typ von der Allianz ist für mich echt zum Fremdschämen!
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 10.01.2025 20:27
Das Beispiel kann ich mit viel gutem Willen nachvollziehen. Ebenso ließen sich auch Gegenbeispiele finden. Mehr als drei Wochen Abwesenheit (im Durchschnitt!) erscheinen mir dennoch nicht gerade wenig.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 10.01.2025 20:27
@Faunus
Das könnte eine Erklärung sein. So hatte ich die Berichterstattung jedoch nicht verstanden (was nichts heißen muss, da ich gerne auch mal auf der Leitung stehe). Durch die veränderte Erfassung, ao dachte ich, erklärt sich der Anstieg, aber nicht das absolute unherschiedliche Niveau. Dabei unterstelle ich, dass die Erfassung in allen EU-Staaten/Schweiz nach halbwegs gleichen Methoden erfolgt.

Außerdem erinnere ich mich an die Aussage des Merzedes-Chefs, der mit Blick auf die weltweit verteilten Werke von ähnlich unterschiedlich hohen Krankenständen berichtete, bei denen die deutschen Standorte auffällig seien.

In den USA sind wie viele AN krankenversichert (=Organisationsgrad zur Nachvollziehbarkeit des Krankenstands)?
Wie schnell kommt man da in die Gosse?  Da kann schon 1x Krebsdiagnose ausreichen!
Und zum Mitschreiben: die USA wie RUSSLAND sind  Länder, die für mich in keiner Art und Weise eine irgendwiegeartete Vorbild-Funktion erfüllen oder deren "Dreck" ich nachmachen möchte. Und mit Schwellenländern oder gar Entwicklungsländern möchte ich keine Vergleiche ziehen.

Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 10.01.2025 20:34
Das Beispiel kann ich mit viel gutem Willen nachvollziehen. Ebenso ließen sich auch Gegenbeispiele finden. Mehr als drei Wochen Abwesenheit (im Durchschnitt!) erscheinen mir dennoch nicht gerade wenig.

Zitat
Ein Drittel der zusätzlichen Fehltage ergibt sich seit 2022 zudem durch verstärkte Erkältungswellen und Corona-Infektionen", so die DAK weiter.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 10.01.2025 20:56
In den USA sind wie viele AN krankenversichert (=Organisationsgrad zur Nachvollziehbarkeit des Krankenstands)?
Wie schnell kommt man da in die Gosse?
Scheinbar gut 90%. Der hohe Anteil überrascht mich gerade selbst. Kann auch nicht ermessen, ob das typischerweise einer Vollversicherung nach mitteleuropäischer Lesart entspricht. Deshalb würde ich die Quote erstmal mit Vorsicht genießen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 10.01.2025 20:59
Zitat
Ein Drittel der zusätzlichen Fehltage ergibt sich seit 2022 zudem durch verstärkte Erkältungswellen und Corona-Infektionen", so die DAK weiter.
[/quote]
Die Begründung allein halte ich noch nicht für überzeugend. Denselben Effekt dürfte man schließlich überall anders auch beobachten können.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rowhin am 10.01.2025 21:03
@Faunus
Das könnte eine Erklärung sein. So hatte ich die Berichterstattung jedoch nicht verstanden (was nichts heißen muss, da ich gerne auch mal auf der Leitung stehe). Durch die veränderte Erfassung, ao dachte ich, erklärt sich der Anstieg, aber nicht das absolute unherschiedliche Niveau. Dabei unterstelle ich, dass die Erfassung in allen EU-Staaten/Schweiz nach halbwegs gleichen Methoden erfolgt.

Dazu gab es vor kurzem (die Debatte flammt ja durch Bätes Aussage nur gerade mal wieder auf und ist nicht grundlegend neu) einen längeren Report im Spiegel (siehe  https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/krankenstand-ist-deutschland-ein-paradies-fuer-blaumacher-a-75643682-4469-4e25-b122-bb869513776f?sara_ref=re-so-app-sh (https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/krankenstand-ist-deutschland-ein-paradies-fuer-blaumacher-a-75643682-4469-4e25-b122-bb869513776f?sara_ref=re-so-app-sh), leider hinter der Paywall, daher hier nur mal zusammenfassend zitiert).

Hier kommen verschiedenste Seiten zu Wort und kommen aufgrund verschiedener Zahlen zu verschiedenen Schlüssen, ob Deutschland hier jetzt ein besonderes Problem hat im Vergleich zu Nachbarländern und sonstigen vergleichbaren Ländern. Der Vertreter der OECD sagt hier zB: Nein, haben wir nicht, wir liegen im Mittelfeld, Frankreich liegt etwas höher, Belgien und Schweden auf etwa demselben Niveau, Österreich und die Niederlande etwas besser da. Schweden habe außerdem einen Karenztag und danach 80%ige Weiterzahlung, man zweifle also auch an deren Effizienz in dieser Sache.

Zumindest die OECD Daten werden methodisch gleich erhoben. Andere Stimmen im Artikel führen andere Zahlen und subjektive Eindrücke aus Führungsebenen an. Manche sehen einen Anstieg durch die bessere Erfassung, manche nicht.

Einigkeit besteht also schon bei den Zahlen nicht, und erst recht nicht bei den Maßnahmen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 11.01.2025 10:30
Danke @Rowhin

Letztlich vermute ich mal dass die Meinungen und  damit auch die Zahlenwerte in jedem Land "kullern". Oberster Wert einer Meinung mit unterstem Wert anderer Meinung zweier verschiedener Länder verglichen, wird immer auf fruchtbaren Boden bei Ungebildeten fallen.
Und wenn dann desinformierten Vorstände unreflektiert ihre Meinung im besten Stammtischniveau von sich geben... das ist für mich ein Indiz von nicht vorhandener Führungsqualität.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass die nordischen Länder etwas niedriger Krankenquoten haben, da Ihre Alkoholpolitik seit 3 Jahrzehnten immer restriktiver und präventiver wurde, so dass deren Alkoholkonsum heute zu den niedrigsten in Europa gehört.
In Deutschland wird Bier immer noch als "Grundnahrungsmittel" angepriesen und gehört zu einem positiven Lebensgefühl - zumindest laut der Werbung, über die man überall stolpert.!

Zitat
„Viele der nordischen Länder sind gut darin, die mit Alkohol verbundenen Risiken zu kommunizieren – eine giftige und abhängig machende Substanz, die für mehr als 200 Erkrankungen und Gesundheitsprobleme, einschließlich Krebs, verantwortlich ist“, erklärt Dr. Carina Ferreira Borges, Leiterin des Programms für Alkohol, illegale Drogen und Gesundheit im Strafvollzug bei WHO/Europa
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 11.01.2025 11:49
Habe mir die Zahlen der mal angeschaut:

=dsDisseminateFinalDMZ&df[id]=DSD_HEALTH_STAT%40DF_AWDI&df[ag]=OECD.ELS.HD&df[vs]=1.0&dq=.A...........&pd=2010%2C&to[TIME_PERIOD]=false&ly[cl]=TIME_PERIOD&ly[rs]=MEASURE&ly[rw]=REF_AREA&vw=tb]https://data-explorer.oecd.org/vis?df[ds]=dsDisseminateFinalDMZ&df[id]=DSD_HEALTH_STAT%40DF_AWDI&df[ag]=OECD.ELS.HD&df[vs]=1.0&dq=.A...........&pd=2010%2C&to[TIME_PERIOD]=false&ly[cl]=TIME_PERIOD&ly[rs]=MEASURE&ly[rw]=REF_AREA&vw=tb (https://data-explorer.oecd.org/vis?df[ds)

Bei den vergüteten Abwesenheiten aufgrund Erkrankung finde ich bei Deutschland den höchsten Krankenstand europaweit. Leider sind die Zahlenreihen nur bis 2022 halbwegs vollständig angegeben, so dass die Corona-Situation noch hineinwirkt, wo Abwesenheiten ja mitunter auch politisch gewollt waren. Aber das Bild ändert sich auch nicht, wenn ich mit z. B. 2019 den Zeitraum vor Corona betrachte. Im Ergebnis ist der Wert in Deutschland danach auffällig hoch - und zwar nicht geringfügig, sondern eher im Umfang von mindestens einer Woche pro Jahr mehr als in den anderen Ländern.

Man mus jetzt Bäte nicht das Wort reden. Aber unrühmlich wäre der Status tatsächlich.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: BAT am 11.01.2025 15:52

Aber bitte nicht bei jedem müden Vorschlag den Klassenkampf rühren.

Du kannst Dich gerne für Deinen AG einsetzten und diesen zu Deinem oder dem Nachteil von anderen glücklich machen.
Mein AG kann das ganz gut selbst, aber für meine Belange und der Belange von Kollegen/MA/Menschen setze ich mich schon mal gaz gerne ein.

Schön und gut. Es fällt aber sehr schwer mit Dir eine Sachdiskussion zu führen, wenn du bei der Frage von Karenztagen sofort mit überbezahlten Vorständen anfängst. Das hat nunmal mit dem Thema nichts zu tun.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 11.01.2025 20:37

Aber bitte nicht bei jedem müden Vorschlag den Klassenkampf rühren.

Du kannst Dich gerne für Deinen AG einsetzten und diesen zu Deinem oder dem Nachteil von anderen glücklich machen.
Mein AG kann das ganz gut selbst, aber für meine Belange und der Belange von Kollegen/MA/Menschen setze ich mich schon mal gaz gerne ein.

Schön und gut. Es fällt aber sehr schwer mit Dir eine Sachdiskussion zu führen, wenn du bei der Frage von Karenztagen sofort mit überbezahlten Vorständen anfängst. Das hat nunmal mit dem Thema nichts zu tun.


O.K.

Wenn Parteien/Politiker um Entscheidungsfindungen/Handlungen/Argumentationen ringen und Meinungen von sich geben/Diskussionen anstoßen, um für die Gesellschaft und derem Wohl zu  Entscheidungen kommen, dann ist das ihre Arbeit für die diese bezahlt werden. Um dem zu folgen ist der Bürger schon gut gefordert.

Dann gibt es noch das Klientel der Lobbyisten, die gesellschaftliche Entscheidungsprozeße für ihren Auftraggeber Industrie versuchen zu beeinflußen - auch gegen das Wohl  der Gesellschaft (siehe das Gerangel um Alkohol - einem krebserzeugendem Nervengift). Die Wahrheitsbeugungen/-verdrehungen im Auftrag der Gewinnmaximierung der Industrie sind  für viele Bürger schlecht zu durchschauen. so sind sie konditioniert worden.

Und dann kommen noch Leute um die Ecke mit Meinungen/Handlungen zu Entscheidungsprozessen der Gesellschaft, die irgendwelche Positionen inne haben, die einen gewissen Bekanntheitsgrad ausmacht und daher Menschen erreichen kann.
 "Wenn der/die das sagt, muss es stimmen/etwas dran sein".
Die legitime Frage ist dann "welches Interesse verfolgt die betreffende Person?"
Gesellschaftliches Wohl (Politiker - hoffentlich) oder Eingeninteresse (Lobbyisten/Unternehmen)?!

Ich denke,  "Herr Allianz" hat das Unternehmenswohl doch hoffentlich im Blick:
- sei es ein  exorbitanter hoher Krankenstand im eigenen Hause, dem er nicht Herr wird.
- sei es ein neues Produkt zu lanzieren (Versicherungen für unbezahlte Arbeitstage an den Mann/die Frau zu bringen)
- Es gibt sicherlich noch andere "Gründe", aber Gemeinwohl? Warum sollte er?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 12.01.2025 09:47
Faunus. Du vergisst, dass Du hier (und woanders) ja auch vorwiegend auf den Typ

- Autorität aus der Ferne: "Wenn der/die das sagt, muss es stimmen/etwas dran sein", oder den Typ
- Groupie: Wow, was der macht, möchte ich auch gerne können. Der hat **** in der Hose" triffst.

Deshalb findest Du Leute, die über kein nennenswertes Vermögen (oder sagen wir, ein "ganz normales Vermögen" wie ein Haus und ein Auto) verfügen, aber strikt gegen eine Reichensteuer (z.B. ab 5 Mio. Euro) sind. Die leben in der Illusion auch mal soweit zu kommen (was ohne fettes Erbe, das in Aussicht steht, sehr unwahrscheinlich ist – insbesondere als Beamter oder Beamtin oder generell im öD; manch ein User hier schließt das sechste Online-Depot ab, um die 100 Euro Prämie auf dem Weg zum Milliardär mitzunehmen) oder wollen nicht neidisch rüberkommen und driften dann ins andere Extrem. Da sind dann (wobei hier auch der Neid wieder ins Spiel kommt) Kranke die Blauchmacher und Bürgergeldempfänger*innen die Sozialschmarotzer.

Nicht umsonst wählen Menschen Trump, AfD (neben den reinen Hobby-Faschisten und -Nazis; wobei das bei der AfD auch kaum noch zu trennen ist und Naivität zu sehr entschuldigen würde), oder andere Rechtspopulisten, obwohl sie nachweislich Hauptopfer der Politik werden. Zudem haben Menschen, besonders im Netz (was bei der Anonymität im Netz ja eigentlich lächerlich ist) häufig verlernt, aus Fehlern zu lernen und sich diese auch vor Anderen einzugestehen.

Insofern finde ich es immer wieder faszinierend, wie hier User in einem fast 500 Forenseiten langen Thema die amtsangemessene Besoldung fordern, sich über die Dreistigkeit der Verwährung eben dieser aus haushaltspolitischen Gründen echauffieren (eigentlich ja völlig zurecht), aber dann die neoliberale Keule schwingen, wenn es darum geht, wie die Kassen u.a. für oben Beschriebenes ausreichend gefüllt werden könnten. Man gibt sich lieber dem Populismus hin und betreibt ihn selbst im Kleinen: zur Selbstillusion, Selbsterhöhung, Abgrenzung von Anderen, etc.

So wie letztlich ja auch BAT, der Dir Vorwürfe zur Diskussionskultur macht und gerne das objektive Narrativ verkörpern will, aber sich selbst auf Themenseite 3 schäbig über eine Hundebissverletzung eines Postboten lustig macht, statt seinen Job zu machen und bei seinen Kompetenzen zu bleiben, deren Grenzen ich ihm ja schon hier erklären musste.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 12.01.2025 10:33
Hat der Antifa-Stuhlkreis heute wegen Schlechtwetter geschlossen oder wo kommt die überschüssige Energie her?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: PushPull am 12.01.2025 10:56
Die sind eher noch müde von gestern, nehme ich an. Und ich glaube, die haben mit dem öD auch nicht so viel am Hut. Aber das sind nur Vermutungen, denn ich habe mit der Antifa nichts am Hut.

Der Knappheit und hilflosen Plumpheit deines Kommentars entnehme ich, dass Du dich irgendwo in meinem Beitrag wiederfindest?! Betroffene Hunde und so? Wobei das ja nicht mal ein Bellen eines Handtaschenhundes war.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 11:54
Zitat
Ein Drittel der zusätzlichen Fehltage ergibt sich seit 2022 zudem durch verstärkte Erkältungswellen und Corona-Infektionen", so die DAK weiter.
Die Begründung allein halte ich noch nicht für überzeugend. Denselben Effekt dürfte man schließlich überall anders auch beobachten können.
[/quote]

Die weitere Begründung, warum der Krankenstand sich in dne letzten 20 Jahren verdoppelt hat:
vor 20 Jahren waren der Hauptteil der AN gesünder, weil jünger Heute sind die Babyboomer nun mal  alt und daher häufiger krank.
Krebs hat nun mal mehr Krankheitstage/Jahr als Endometriose. Geht aber beides in die Statistik ein - 6 Monate mehr als 12 Tage!

Mich würde mal interessieren, was der Karenztag bezwecken soll?
Blaumacher  abhalten? Die paar lachen sich schepps und der große Rest wird wieder ein Stück demotiviert.
Kosten senken? Der daraus resultierende Bürokratismus wird damit anwachsen und den "Gewinn" verbrennen.

Die Zahl der geleisteten Stunden an Arbeit sind noch nie so hoch in D gewesen wie aktuell!
Hat sich das der Herr Allianz, der so 7,5 Mio /Jahr verdient, auch mal angesehen?
Und @BAT Du kannst Dich gerne wieder echauffieren, aber für mich hat das schon einen beschixxenen Beigeschmack.
Jemand der besser verdient kuriert seine Krankheit mit allem Piepapo aus, ein Hermes-Fahrer oder eine Pflegekraft kann sich das nicht leisten.
Das ist respektlos.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 12.01.2025 12:11
Eine alternde Gesellschaft dürften viele andere OECD-Staaten aber auch aufweisen, ebenso wie Endometriose und Krebs.
Mit dem Karenztag will man sicherlich den Blaumachern an den Kragen. Leider erwischt man damit auch mit voller Wucht alle anderen, die regulär arbeitsunfähig sind. Im Karenztag muss man m. E. daher nicht die Lösung finden. Die vergleichsweise hohe Zahl von Krankheitstagen kann einen trotzdem nicht glücklich zurück lassen, gleich aus welchem Grund.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 12:44
Eine alternde Gesellschaft dürften viele andere OECD-Staaten aber auch aufweisen, ebenso wie Endometriose und Krebs.
Mit dem Karenztag will man sicherlich den Blaumachern an den Kragen. Leider erwischt man damit auch mit voller Wucht alle anderen, die regulär arbeitsunfähig sind. Im Karenztag muss man m. E. daher nicht die Lösung finden. Die vergleichsweise hohe Zahl von Krankheitstagen kann einen trotzdem nicht glücklich zurück lassen, gleich aus welchem Grund.

Du bist doch ein schlaues Kerlchen und kannst doch googeln:
Welche andere OECD-Staat hat eine vergleichbare vollständige Erfassung der Krankheitstage?

Wen man diskutieren will, muss man auch aus seinem Kindchenschema mal raus und sich selbst um Infos kümmern und nicht immer nur den Unfug anderer nachplappern.
 z.B. ist mir bei einer kurzen Rechereche aufgefallen, dass die Schweiz die Krankheitstage von Vollzeitstellen angibt.
Wie es gemeint ist? K.A. Ich bin ja nicht derjenige, der die Vergleiche mit anderen bringt. Ist mir letztlich egal.

Ich frage mich alleine: welchen nutzen hätte Herr Allianz, wenn er seinen Gehirnfurz durchbrächte. Höhere Bonuszahlung?
Letztlich ist es egal. Ich finde es einfach nur ärgerlich, dass so ein Angriff auf unser Sozialsystem von einem Beschäftigten mit 7,5 Mio Jahreseinkommen so begeistert von den dann Betroffenen aufgenommen wird.

Mir kann es letztlich egal sein. Ich kann mir den Tag leisten und baue zum Ausgleich noch ein paar dann dran  ;)


Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 12.01.2025 13:01
Warst Du es nicht selbst, der schrieb, dass "[z]umindest die OECD Daten (...) methodisch gleich erhoben" werden? Habe mich ausschließlich auf die von Dir referenzierten Daten bezogen. Dafür muss auch niemand googeln, sondern kann einfach den von mir geposteten Link zu den OECD-Statistikem anklicken.

Und von wem ein Argument kommt, sagt über das Argument an sich ja nichts aus. Mir selbst könnte es auch egal sein. Habe seit elf Jahren keinen Tag mehr gefehlt. Aber was tut sowas zur Sache?
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 13:06
Warst Du es nicht selbst, der schrieb, dass "[z]umindest die OECD Daten (...) methodisch gleich erhoben" werden? Habe mich ausschließlich auf die von Dir referenzierten Daten bezogen. Dafür muss auch niemand googeln, sondern kann einfach den von mir geposteten Link zu den OECD-Statistikem anklicken.

Und von wem ein Argument kommt, sagt über das Argument an sich ja nichts aus. Mir selbst könnte es auch egal sein. Habe seit elf Jahren keinen Tag mehr gefehlt. Aber was tut sowas zur Sache?

Möchtest Du bitte wenigstens in diesem Thread nachlesen, bevor du falsche Aussagen von Dir gibst.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Rowhin am 12.01.2025 13:40
Warst Du es nicht selbst, der schrieb, dass "[z]umindest die OECD Daten (...) methodisch gleich erhoben" werden? Habe mich ausschließlich auf die von Dir referenzierten Daten bezogen.

Das war ich, und auch wenn ich Faunus in vielem zustimme, sind wir zwei unterschiedliche Personen und man darf mir meine Fehler, sollte ich hier einem aufgesessen sein, schon selbst anlasten 😉
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: andreb am 12.01.2025 14:10
Heikle Diskussion ist es ja geworden ;)

Am Ende kann es nicht schwarz und weiß geben, sondern irgendwas dazwischen …

Man muss aber auch mal folgende Feststellungen in den Raum werfen dürfen.
1. Der Grundsatz von (privatrechtlichen) Arbeitsverhältnissen ist vordergründig erstmal in die Privatautonomie mit etwaigen Hauptpflichten auf beiden Seiten. Die Hauptpflicht des Arbeitnehmers ist die Erbringung von Arbeitsleistungen, die des Arbeitgebers, die Entgeltzahlungspflicht.
2. Krankheiten verhindern die Erbringung von Arbeitsleistungen. Somit stellt das Entgeltfortzahlungsgesetz einen staatlichen Eingriff in o.a. Privatautonomie dar. Gleichwohl ist die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall eine sozialstaatliche Errungenschafft!
3. Das Entgeltfortzahlungsgesetz belastet i.d.R. ausschließlich die Arbeitgeber; entlastet jedoch die gesetzlichen Krankenversicherungen in nicht unerheblichem Umfang. Man muss bedenken, dass der Anspruch auf Krankengeld als Versicherungsleistung bereits ab dem 1. Tag der Erkrankung besteht (sofern das Entgelt eben nicht fortgezahlt wird).
4. Die speziellen Spezialfälle („Blaumacher“) nutzen diese Regelungen massivst zu Ihren Gunsten. Die durchschnittliche Fehlzeiten von 22,4 Arbeitstagen (2023) darf nicht als Gradmesser herangezogen werden, weil es eben nur die halbe Wahrheit ist.
5. sich von diesen „Blaumachern“ zu trennen wird durch die hiesige arbeitsgerichtliche Rechtsprechung massiv erschwert. Der Aufwand sich von solchem Personal zu trennen, stehen i.d.R. geringe Erfolgschancen gegenüber.
Der Fakelzug, den ein Arbeitgeber bis zur Kündigung fahren muss, steht doch in keinem Verhältnis
(bEM, „tarifliche Unkündbarkeit“, Schutzvorschriften SGB IX, massive Beeinträchtigung der Arbeitgeberinteressen, negative Prognose, ggf. Ärztliche Untersuchungen, finale Interessenabwägung etc.pp. )


Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 14:17
Mir ist es egal wie die Zahlen wer veröffentlich, weil sowieso nichts miteinander vergleichbar ist. Wer nur ein biserl nachdenkt, kann sich vorstellen, dass eine "Dachorganisationen" auf die Zahlen der Unterorganisationen zugreift und da hat dann auch jede wieder einen andere Vorstellung der Erhebung.
Ich schrieb ja bereits, dass beim Googeln über den Krankenstand in der Schweiz mir als Zahlenwert "Krankentage bei Vollzeitstellen" entgegengekommen ist.  Ich fange das jetzt nicht an auseinanderzupuzzeln.

Und ehrlich, was andere machen, ist mir im Normalfall egal!

Mit mir könnte man darüber reden, den Gehalt von Krankheitstage anteilig (ein Kranker benötigt u.U. weniger Geld - müsste man mal prüfen) in einen Topf zu werfen - auch und vor allem die Gehälter nach 6 Wochen (Krankenkasse übernimmt), die frei werden weil die Stelle nicht besetzt wird und die Arbeit umverteilt wird auf die anderen AN  8)
Das Geld könnte dann den Krankenkassen zu Gute kommen um z.B. Präventionsmaßnahmen verstärkt auszubauen, um gesündere AN zu erzeugen oder sonst was sinnvolles.
Darf ich daran erinnern, dass die AG bereits aus dem 50/50-System bei den KK ausgestiegen sind!

Mein Vorschlag ist für Bürokratie-Abbauer natürlich ein neuer Alptraum. Für mich wäre es einer. Allerding bin ich nicht bereit dem Abbau des Solidaritätsprinzips zuzusehen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 12.01.2025 14:21
Möchtest Du bitte wenigstens in diesem Thread nachlesen, bevor du falsche Aussagen von Dir gibst.
Ich habe eine Frage gestellt, keine Behauotung aufgestellt. Erkennt man am Satzzeichen.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 12.01.2025 14:24
Für mich wäre es einer. Allerding bin ich nicht bereit dem Abbau des Solidaritätsprinzips zuzusehen.
Unsolidarisch ist nur der Blaumacher.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 14:43
Heikle Diskussion ist es ja geworden ;)


4. Die speziellen Spezialfälle („Blaumacher“) nutzen diese Regelungen massivst zu Ihren Gunsten. Die durchschnittliche Fehlzeiten von 22,4 Arbeitstagen (2023) darf nicht als Gradmesser herangezogen werden, weil es eben nur die halbe Wahrheit ist.
5. sich von diesen „Blaumachern“ zu trennen wird durch die hiesige arbeitsgerichtliche Rechtsprechung massiv erschwert. Der Aufwand sich von solchem Personal zu trennen, stehen i.d.R. geringe Erfolgschancen gegenüber.
Der Fakelzug, den ein Arbeitgeber bis zur Kündigung fahren muss, steht doch in keinem Verhältnis
(bEM, „tarifliche Unkündbarkeit“, Schutzvorschriften SGB IX, massive Beeinträchtigung der Arbeitgeberinteressen, negative Prognose, ggf. Ärztliche Untersuchungen, finale Interessenabwägung etc.pp. )

Mein Vater hat mir schon als "Aufmunterung" vor ca. 35 Jahren zu meiner 1. leitenden Funktion mit auf dem Weg gegeben, dass ich immer bei 10 MA mit einem "faulen Apfel" leben muss und meine Energie alleine in die 9 anderen MA stecken sollte. Hat immer gut funktioniert  8)

Anm. Wenn ich Deinen Beitrag so lese, dann frage ich mich ob Du AG-Vertreter bist?
Wie kannst Du eigentlich als AN mit gutem Gewissen die "Unkündbarkeit" nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit (15 Jahre im ÖD - im BAT gab es alleine diese Unkündbarkeit) so angreifen?
Und wenn VW/der ÖD dieses Jahr Standorte in D schließt, dann schützen 25/15 Jahre Betriebszugehörigkeit nicht vor einer Entlassung! Ist Dir das bewußt?

Weil irgendwo ein MA die AG aufmischt und der Abt.-leiter nicht in der Lage ist den in Griff zu kriegen/los zu werden... da verdient wohl der Leiter zu viel!

Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 14:45
Möchtest Du bitte wenigstens in diesem Thread nachlesen, bevor du falsche Aussagen von Dir gibst.
Ich habe eine Frage gestellt, keine Behauotung aufgestellt. Erkennt man am Satzzeichen.

Schreib ich doch jetzt klarer: sogar zu Faul hier im Thread nachzulesen, aber immer munter Unfug in die Welt setzten!
Oder: nette Rhetorik - mach weiter und lass mir mei Ruh 8)
So kann keine Diskussion - schon garnicht auf Augenhöhe - sinnvoll/vernünftig ablaufen!
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: 2strong am 12.01.2025 15:14
Macht mit Dir tatsächlich keinen Sinn. Von Die kommt kein konstruktiver Beitrag. Nur Neid auf Vorstandsgehälter und Anekdoten von Deinem Opa.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 12.01.2025 15:26

3. Das Entgeltfortzahlungsgesetz belastet i.d.R. ausschließlich die Arbeitgeber; entlastet jedoch die gesetzlichen Krankenversicherungen in nicht unerheblichem Umfang. Man muss bedenken, dass der Anspruch auf Krankengeld als Versicherungsleistung bereits ab dem 1. Tag der Erkrankung besteht (sofern das Entgelt eben nicht fortgezahlt wird).
4. Die speziellen Spezialfälle („Blaumacher“) nutzen diese Regelungen massivst zu Ihren Gunsten. Die durchschnittliche Fehlzeiten von 22,4 Arbeitstagen (2023) darf nicht als Gradmesser herangezogen werden, weil es eben nur die halbe Wahrheit ist.


Am Freitag sagte jdn. im Spass zu mir (ich hatte eine kratzigen Hals und ne trockene Nase) : wenn Du am Montag rotzend und schniefend hier auftauchst, dann verklage ich Dich, weil Du mich grob fahrlässig versuchst anzustecken  ::)

Es sollen also ein paar Blaumacher u.U. (ist ja auch noch nicht klar) ausgebremst werden und das Groh (nicht nur die Karrieregeilen) der ehrlichen AN schleppt sich dann halt rotzend und schniefend an den AP.
Darf dann der Gesunde im Gegenzug seinen AG wegen grober Fahrlässigkeit verklagen, da er die Gesunden zwingt den AP mit einem kranken AN zu teilen und der AG keine Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hat, um den Gesunden am AP vor Ansteckung zu schützen?

Ehrlich: wenn ich bezahlen soll, weil mein AG mich nicht vor Präsentismus schützt, geht der besser in Deckung! Das könnte man als Körperverletzung auslegen.
Ich finde es einen Schmarren, aber wegen ein paar Blaumacher, die von Ihren überbezahlten VO nicht in die Schranken gewiesen werden können und deshalb die komplette Arbeitnehmerschaft in Regress zu nehmen, ist für mich auch ein Schmarren.

Nochmal: diese Zahlen, die jetzt herumgeistern, sind begründet in der aktuellen Totalerfassung des Scheins für die KK, der hohen älteren AN-Schaft (Boomer) und der Verweigerung der Nichtkranken mit der Geiz-ist-Geil-Mentalität nachzudenken.

PS: Ich dachte es wären 15,1 Tage/Jahr in 2023. Woher kommen den jetzt wieder die 22,4 *nervtöt*



Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: MoinMoin am 13.01.2025 10:27
Der Fakelzug, den ein Arbeitgeber bis zur Kündigung fahren muss, steht doch in keinem Verhältnis
(bEM, „tarifliche Unkündbarkeit“, Schutzvorschriften SGB IX, massive Beeinträchtigung der Arbeitgeberinteressen, negative Prognose, ggf. Ärztliche Untersuchungen, finale Interessenabwägung etc.pp. )
Bei nachweislichen Blaumachern ist das aber kein Fakelzug, sondern eine ganz normale fristlose Kündigung.
Hier ist halt nur der Nachweis ein Problem.
Wer wegen Rücken blau macht und dann beim Zementsackschleppen erwischt wird, ist halt schnell raus.
Wer wegen "Migräne" blau macht, dem wird man kaum was nachweisen können.

Das wo ein Fakelzug notwendig ist, ist bei einer ordentlichen Kündigung wegen häufiger Krankheit.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: MoinMoin am 13.01.2025 10:32
Habe mir die Zahlen der mal angeschaut:

=dsDisseminateFinalDMZ&df[id]=DSD_HEALTH_STAT%40DF_AWDI&df[ag]=OECD.ELS.HD&df[vs]=1.0&dq=.A...........&pd=2010%2C&to[TIME_PERIOD]=false&ly[cl]=TIME_PERIOD&ly[rs]=MEASURE&ly[rw]=REF_AREA&vw=tb]https://data-explorer.oecd.org/vis?df[ds]=dsDisseminateFinalDMZ&df[id]=DSD_HEALTH_STAT%40DF_AWDI&df[ag]=OECD.ELS.HD&df[vs]=1.0&dq=.A...........&pd=2010%2C&to[TIME_PERIOD]=false&ly[cl]=TIME_PERIOD&ly[rs]=MEASURE&ly[rw]=REF_AREA&vw=tb (https://data-explorer.oecd.org/vis?df[ds)

Bei den vergüteten Abwesenheiten aufgrund Erkrankung finde ich bei Deutschland den höchsten Krankenstand europaweit. Leider sind die Zahlenreihen nur bis 2022 halbwegs vollständig angegeben, so dass die Corona-Situation noch hineinwirkt, wo Abwesenheiten ja mitunter auch politisch gewollt waren. Aber das Bild ändert sich auch nicht, wenn ich mit z. B. 2019 den Zeitraum vor Corona betrachte. Im Ergebnis ist der Wert in Deutschland danach auffällig hoch - und zwar nicht geringfügig, sondern eher im Umfang von mindestens einer Woche pro Jahr mehr als in den anderen Ländern.

Man mus jetzt Bäte nicht das Wort reden. Aber unrühmlich wäre der Status tatsächlich.
Ja, die Daten sind erstaunlich.
Was ich mich frage ist, sind da die Karenztage immer schon mit erfasst. Sind da Sonntage miterfasst.
Es sind jedoch mW nur die bezahlten Tage dort erfasst. Wo es also keine Entgeltfortzahlung gibt, da würden 0 Krankheitstage dort stehen, wenn ich mich nicht täusche.
Und ist hier ein Schwerstkranker, der ein Jahr ausfällt (Krebs o.ä.) in allen Ländern mit ~250 Tagen erfasst?

Zumindest sagt die OECD selbst, dass diese Daten so einfach nicht vergleichbar sind, wenn ich die Berichte im Netz richtig lese.
Titel: Antw:Karenztage… zwingendes Erfordernis oder Rückfall in frühere Zeiten?
Beitrag von: Faunus am 13.01.2025 11:44
In der Tat erstaunlich:

Datenerfassung Österreich:  Alle Krankheitstage, für die eine ärztliche Bestätigung an die Sozialversicherung geschickt wird, = alle mehr als drei Tage; unter 3 Tage kann eine ärztl. Bestätigung vorliegen!

Und PUNKT!

Datenerfassung D:
Der Zahlenwert soll die krankheitsbedingte Abwesenheit von Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkasse darstellen. Es ist zu beachten, dass solche Fälle nur dann erfasst werden müssen, wenn sie länger als drei Arbeitstage dauern. Daher sind die Zahlen nicht "klassifiziert"
=> Unterschätzung: Die Ergebnisse werden auf der Grundlage von Daten extrapoliert… Arbeitsunfähigkeitstage geteilt durch die jahresdurchschnittliche Zahl der GKV-Mitglieder der jeweiligen Versichertengruppe (in der GKV pflichtversicherte Arbeitnehmer ohne Rentner, Studenten, Praktikanten und Vorruheständler).

Deutschland liegt nach der OECD-Statistik bereits unangefochten auf Platz 1 der Krankheitsstatistik - und das ohne die freiwillig versicherten Angestellten und Beamten. Studenten und Rentner haben sie nach eigener Angabe nicht miteinberechnet. Jetzt frage ich mich, wie eine Werkstudenten oder ein weiterarbeitender Rentner mit GKV erkannt wurde... Ist letztlich egal.

UK hatte die mit die meisten Toten im Coronajahr 2020 - aber nur 6,4 Krankheitstage?

Da bleiben so viele Fragen offen und dann noch die "Extrapolitur" - ah, nee!

=> Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht angefertigt hast! 8)