Tarifverhandlung TV-L ab 09/2021 - Vorschläge/Wünsche

Begonnen von Franch, 21.10.2020 11:51

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Otto1


Muschebubu

Zitat von: Otto1 in 15.09.2021 18:30
Wann geht es offiziell weiter??

Wie weiter? Es hat doch noch nicht einmal angefangen... Erster Terim 08.10.2021.

Auch so ein Witz, dass ver.di schon jetzt weiß, dass man 3 Runden braucht. Aber das kennen wir ja nicht anders. Also ganz eigentlich geht es erst an 28.11. los, letzter Verhandlungstag. Davor wird nur das Büfett geplündert.

Alitalia

Das Problem ist ja, dass man immer die ganzen Beamten, egal ob aktiv oder in Pension mit als Verhandlungsmasse dabei hat.
Was auch auffällt ist, dass einerseits in der dritten Verhandlungsrunde wirklich Schluss ist und es am Ende nie Probleme mit dem Haushalt gibt. Mir ist nicht bekannt, dass man massiv in anderen Bereichen am Ende sparen oder gar einen Nachtragshaushalt oder dergleichen verabschieden musste, aufgrund einer Tarifverhandlung.
Die normalen 1-2% sind somit eh weiterhin gängig.

WasDennNun

Zitat von: Alitalia in 15.09.2021 23:26
Das Problem ist ja, dass man immer die ganzen Beamten, egal ob aktiv oder in Pension mit als Verhandlungsmasse dabei hat.
Was auch auffällt ist, dass einerseits in der dritten Verhandlungsrunde wirklich Schluss ist und es am Ende nie Probleme mit dem Haushalt gibt. Mir ist nicht bekannt, dass man massiv in anderen Bereichen am Ende sparen oder gar einen Nachtragshaushalt oder dergleichen verabschieden musste, aufgrund einer Tarifverhandlung.
Die normalen 1-2% sind somit eh weiterhin gängig.
Gut beobachtet  ;), liegt wahrscheinlich daran:
Der AG hat für sich schon festgelegt, wie groß der Kuchen für die Angestellten maximal ausfallen wird.
Die Verteilung auf die einzelnen EGs oder JSZ oder ... wird verhandelt
und evtl. ob eine geringere Geldmasse an die Angestellten geht, als man maximal vorgesehen hat, damit man an anderer Seite Geschenke verteilen kann.


Erst wenn durch echten Streik auf dem AG Druck ausgeübt werden sollte, könnte man von Verhandlungen über die höhe reden.
Da aber im TV dieses schier unmöglich ist.
Uni Schliessung-> wird nicht bestreikt, da relevante MA kaum in der Gewerkschaft bzw. kein Interesse an TV, da nur 3-8 Jahre dort.

KiTas: sind ja eh nur wenige im TV Regime
Schulausfall: die paar TBler in den meisten Länder, könnte man verknusen und die lassens sich eh mit sich
machen.
Krankenhäuser: zu unmoralisch, mache die dortigen Menschen nicht
Pflegeheime: ebenso Hier wäre alleinig die Möglichkeit Tagespflege und Kurzzeitpflege mit entsprechenden Vorlauf einzustellen.

Landesverwaltungen:
Das juckt doch niemanden, ob die EDV dort läuft, oder

Ohne Müllberge oder verzweifelte Eltern, die nicht wissen wohin mit den Kindern (ach ja, dass haben sie jetzt Dank Corona wieder gelernt)

Also: Wo soll da Streikdruck entstehen im öD??


Andererseits frage ich mich auch immer wieder, warum ein AG mehr als Reallohn Stabilisierung zahlen soll, wenn er keinen Produktivitätszuwachs erhalten hat.

In der mich umgebene PW wird grundsätzlich ausreichend (ohne Gewerkschaft) jährlich ein Aufschlag gezahlt, der die Inflation ausgleicht und 3-5 stellige Bonis ja nach Jahresergebnisse

Spid

Die meisten staatlichen Schulen gehen doch personell derart auf dem Zahnfleisch, daß auch 3-4 streikende Lehrer nicht kompensiert werden könnten - dann geht es auch in diesem Schuljahr gleich mit erheblichen Defiziten los. Wenn Unis nicht aufgeschlossen werden, finden auch keine Lehrverastaltungen statt - das Personal dafür ist eher selten befristet. Ansonsten gibt es auch durchaus weitere unbefristet Beschäftigte, auch in der Lehre. Wer soll die ersetzen? Die verbeamteten Professoren? Wie soll das gehen, wenn denen keiner die vor 20 Jahren beschriebene Kurbelfolie in den Proki spannt? Mal ganz abgesehen davon, daß die häufig ihre Qualitäten ohnehin nicht in der Lehre haben. Wenn die TB in Krankenhäusern und der Pflege nicht streiken wollen, wenn die Gewerkschaft aufruft, sollte man sich fragen, wofür die überhaupt Mitglied in der Gewerkschaft sind. Auch das Rechtswesen dürfte am Boden liegen, wenn die Justizbeschäftigten in den Ausstand treten.

Isi

Zitat von: WasDennNun in 16.09.2021 09:03
Zitat von: Alitalia in 15.09.2021 23:26
Das Problem ist ja, dass man immer die ganzen Beamten, egal ob aktiv oder in Pension mit als Verhandlungsmasse dabei hat.
Was auch auffällt ist, dass einerseits in der dritten Verhandlungsrunde wirklich Schluss ist und es am Ende nie Probleme mit dem Haushalt gibt. Mir ist nicht bekannt, dass man massiv in anderen Bereichen am Ende sparen oder gar einen Nachtragshaushalt oder dergleichen verabschieden musste, aufgrund einer Tarifverhandlung.
Die normalen 1-2% sind somit eh weiterhin gängig.
Gut beobachtet  ;), liegt wahrscheinlich daran:
Der AG hat für sich schon festgelegt, wie groß der Kuchen für die Angestellten maximal ausfallen wird.
Die Verteilung auf die einzelnen EGs oder JSZ oder ... wird verhandelt
und evtl. ob eine geringere Geldmasse an die Angestellten geht, als man maximal vorgesehen hat, damit man an anderer Seite Geschenke verteilen kann.


Erst wenn durch echten Streik auf dem AG Druck ausgeübt werden sollte, könnte man von Verhandlungen über die höhe reden.
Da aber im TV dieses schier unmöglich ist.
Uni Schliessung-> wird nicht bestreikt, da relevante MA kaum in der Gewerkschaft bzw. kein Interesse an TV, da nur 3-8 Jahre dort.

KiTas: sind ja eh nur wenige im TV Regime
Schulausfall: die paar TBler in den meisten Länder, könnte man verknusen und die lassens sich eh mit sich
machen.
Krankenhäuser: zu unmoralisch, mache die dortigen Menschen nicht
Pflegeheime: ebenso Hier wäre alleinig die Möglichkeit Tagespflege und Kurzzeitpflege mit entsprechenden Vorlauf einzustellen.

Landesverwaltungen:
Das juckt doch niemanden, ob die EDV dort läuft, oder

Ohne Müllberge oder verzweifelte Eltern, die nicht wissen wohin mit den Kindern (ach ja, dass haben sie jetzt Dank Corona wieder gelernt)

Also: Wo soll da Streikdruck entstehen im öD??


Andererseits frage ich mich auch immer wieder, warum ein AG mehr als Reallohn Stabilisierung zahlen soll, wenn er keinen Produktivitätszuwachs erhalten hat.

In der mich umgebene PW wird grundsätzlich ausreichend (ohne Gewerkschaft) jährlich ein Aufschlag gezahlt, der die Inflation ausgleicht und 3-5 stellige Bonis ja nach Jahresergebnisse

In den SBBZ´s - davon gibt es doch recht viele, wenn Eltern von Kindern mit Behinderungen diese nicht mehr unterbingen können (viele mit Körperbehinderungen sind dort im Heimbereich untergebracht), Hör- und Sehgeschädigte Kinder nicht mehr unterrichtet werden dürfte der Aufschrei doch recht groß sein.

In den Heimsonderschulen gibt es eine große Anzahl von Angstellten Fachlehrern, Krankenschwestern / Heilberuflern und Erziehern. Und ohne Küchen & Hauswirtschaftspersonal geht da auch nichts. Gleiches gilt für die Landeserziehungsheime und die sonstigen Heimschulen.

Das würde schon gehen...  ich sehe nur den politischen Willen zur Konfrontation nicht.

WasDennNun

Zitat von: Spid in 16.09.2021 09:21Ansonsten gibt es auch durchaus weitere unbefristet Beschäftigte, auch in der Lehre. Wer soll die ersetzen?
In Laboren etc. durchaus, aber das ist für die Gesamtheit der Uni eher etwas, wo man mehr aufsehen erregt, wenn die Mensa dicht ist, als wenn da <4% der VL / Übungen ausfallen.
Und Schlüsselmeister für die Türen sind nicht relevant und können keine Online VL "dauerhaft" verhindern.
Zitat
Auch das Rechtswesen dürfte am Boden liegen, wenn die Justizbeschäftigten in den Ausstand treten.
Richtig, juckt aber beim 4 wöchigen Streik niemanden, weil sich die Bevölkerung eh daran schon gewöhnt hat.
Da dürft 0 Druck- Wirkung auf die Politik/AG erwachsen.
Zitat
Wenn die TB in Krankenhäusern und der Pflege nicht streiken wollen, wenn die Gewerkschaft aufruft, sollte man sich fragen, wofür die überhaupt Mitglied in der Gewerkschaft sind.
Richtig, ein ungelöstes Rätsel.
Muss wohl am glauben in das Gute im Menschen liegen und an der emotionale Bindung zu ihren Kunden.

Spid

Ich kenne auch genug Hochschulen mit unbefristet Beschäftigten im AN-Status als LfB, WiMi oder Dozenten. In die Onlinelehre muß man auch erstmal wieder wechseln - einschließlich der damit verbundenen Beteiligung des PR. Während der Pandemie funktionierte das Rechtswesen nicht unbedingt schlechter als sonst. Wenn nun aber wochenlang einstweiliger Rechtsschutz zwar vor Gericht erstritten werden kann, aber mangels wirksamer Zustellung keine Wirkung erzielt, geht allein im wettbewerbsrechtlichen Bereich der Schaden in die Milliarden. Man sollte immer eine gesunde Distanz zum Objekt seiner Arbeit haben.

Lothar57

Hat es eigentlich im Bereich des TV-L bzw. seines Vorgängers BAT auf Länderebene jemals einen Erzwingungsstreik gegeben????

Lehrkräfte in Schulen sind m.W. von der GEW noch nie zu einem Erzwingsstreik aufgerufen worden. Die Streikkasse dürfte daher gut gefüllt sein, oder?

Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.

sapere aude

Wenn ich sehe, was die GDL erreicht hat, dann bin ich im Hinblick auf die Tarifverhandlung des Öffentlichen Dienstes nicht optimistischer geworden. Im Gegenteil ich sehe schwarz! Bei steigender Inflation einen Vertrag mit langer Laufzeit und geringer Erhöhung zu "unterschreiben, ist nicht tragbar.

was_guckst_du

..die haben sich aber Prozente "abkaufen" lassen, mit dem Zugeständnis der bahn, dass der Tarifvertrag auch für Werkstätten und Verwaltung gilt (nicht nur für Lokführer)...das war das eigentliche Ziel des Streiks
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Spid

Eben. Die GDL hat durch massive Streiks ihr Hauptziel erreicht.

calmac

Zitat von: Lothar57 in 16.09.2021 14:29
Hat es eigentlich im Bereich des TV-L bzw. seines Vorgängers BAT auf Länderebene jemals einen Erzwingungsstreik gegeben????

Lehrkräfte in Schulen sind m.W. von der GEW noch nie zu einem Erzwingsstreik aufgerufen worden. Die Streikkasse dürfte daher gut gefüllt sein, oder?

Lehrer streiken aber nicht, weil sie sich selber ins eigene Fleisch schneiden.
Da müssen Klassenarbeiten verschoben werden, Inhalte nachgeholt, und und und..."die armen Kinder" ...

Was würde passieren, wenn sie während der Abschlußprüfungen streiken würden? Da würde es noch mehr Haß auf sie geben!

sapere aude

Dass sich die GDL an anderer Stelle durchgesetzt hat, intetessiert in der pauschalen Vergleichsbetrachtung nicht. Meine Befürchtung: Der öffentlich Diest kann nicht mehr bekommen als die Lokführer. Also 32 Monat bei "3%" und Corona-Prämie. Die Erhöhung wird natürlich gestreckt.

Organisator

Zitat von: sapere aude in 16.09.2021 16:57
Dass sich die GDL an anderer Stelle durchgesetzt hat, intetessiert in der pauschalen Vergleichsbetrachtung nicht. Meine Befürchtung: Der öffentlich Diest kann nicht mehr bekommen als die Lokführer. Also 32 Monat bei "3%" und Corona-Prämie. Die Erhöhung wird natürlich gestreckt.

Dann darfst du nicht vergessen, dass die Betriebsrente für Neueinsteiger abgeschafft wird. Absolutes NoGo, schwach von der GDL, dass nicht verhindert zu haben.