Home Office kürzen durch Referatsleitung

Begonnen von HanWursto, 17.06.2025 15:27

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Zitat von: SteBe am 23.06.2025 15:11
Bin ich der Einzige, der viele Kollegen hat, die (mittlerweile) gar keine Lust mehr auf (übermäßig) Homeoffice haben?
Die Begründungen sind oft gleich. Die sind froh mal zu Hause rauszukommen, die direkten Kontakte zu den Arbeitskollegen und einige berichten auch, dass die am Arbeitsplatz deutlich weniger abgelenkt werden und mehr schaffen, als zuhause. Ganz zu schweigen von denen, die froh sind, eben nicht zuhause zu sein, wenn der / die Partner*in da ist oder vielleicht auch noch Kinder oder aber auch die Fahrt mit dem Auto / Motorrad / Fahrrad hin und zurück jeden genießen.  :D

Ich könnte zum größten Teil ins Homeoffice, wann ich will. Nutze es aber vielleicht 2x im Monat und echt nur dann, wenn ich bestimmte Arbeiten mache, wo ich weiß, dass ich das an dem Tag viel besser zuhause könnte.  ;)

Ich habe so das Gefühl, dass man, wenn man damit großzügig behandelt wird, es auch viel schneller "gelassener" sieht.
Bei Leuten, die es stark limitiert oder reglementiert betreiben (müssen) habe ich auch oft das Gefühl, die nutzen den Tag eher als zusätzlichen "freien Tag" als als Arbeitstag.

Homeoffice ist nice, muss aber nicht ständig oder regelmäßig sein. Zu wissen, dass man die Gelegenheit dazu hat, ist toll.

Leider versauen es sich viele selber. Die sind so doof und verraten sich auch noch selber.
Am tollsten sind die, die vielleicht kurzfristig (einen Tag vorher) mitgeteilt bekommen, doch den Dienst im Büro zu machen. Hier mal ein paar originale Zitate. Ich wette, die hat jeder andere auch schon gehört.  ::)

Zitat"Wie soll ich das machen? Ich hab keinen, der dann meine Mutter betreut."

"Ist schlecht, es kann niemand mein Kind in die Kita bringen, abholen und danach betreuen."

"Morgen Büro? Ist doof. Die Handwerken kommen."

"Morgen ist der einzige trockene Tag, ich wollte mal meinen Rasen mähen."


Wir haben geregelt, dass man jederzeit aus dem HO in "Notfällen" ins Büro gerufen werden kann. Da hört man dann schon mal sowas:

Zitat"Ich hab jetzt kein Auto."

"Ich kann mein Kind nicht alleine lassen."

"Ist schlecht, ich bin gerade einkaufen und hab auch noch meine Mutter dabei. Die müsste ich erst nach Hause bringen. Zwei Stunden dauert das alles jetzt."

Wir Deutschen besitzen das Talent, uns alles selber zu versauen um dann hinterher stundenlang darüber zu jammern, wie schlecht es uns geht und dass alle Vorgesetzten so böse sind. Nur man selber nicht.

Manche deiner Beispiele finde ich gar nicht schlimm, wie zum Beispiel KInd zur Kita bringen oder abholen, wenn man sich dafür ausstempelt. Ist eigentlich bei allen Beispielen so, wenn man sich ausstempelt kein Problem.

Handwerker im Haus? Hatte ich auch schon, die benötigen max. 5 min. Aufmerksamkeit.  Und Kinder ab Grundschulalter müssen ja auch nicht durchgehend betreut werden, die meisten beschäftigen sich selbst. Es muss nur einer zu Hause sein, wegen Aufsichtspflicht und für kurze Fragen.

Ansonsten verstehe ich auch völlig wenn jemand nicht spontan ins Büro kommen kann. Durch die Wegezeiten kann da mal die komplette Tagesplanung durcheinander geworfen werden. (Ist halt n Unterschied ob man ab 15Uhr zur Verfügung steht, weil man um 15 Uhr zu Hause Feierabend macht, oder erst um 16Uhr durch die Wegstrecke)

Ich stimme aber clarion zu:
ZitatAnwesenheit im Büro = besseres Kennenlernen der Kollegen = bessere Teamzusammenhörigkeir = mehr Kommunikation = mehr Leistung

Ich glaube ja eher, dass bei Firmen, der Grund das Homeoffice einzuschränken  nicht die paar schwarzen Schafe sind, sondern weil es im Team nicht klappt.

Ist der Grund warum bei uns der Betriebsrat 100% Homeoffice nicht will.

Bei uns im Team ist aber auch niemand auf soziale Kontakte im Büro angewiesen.


2strong

Halte die genannten Gründe grundsätzlich auch für völlig unproblematisch. Ich wünsche jedem der Kollegen neben dem Dienst noch ein eigenes Leben zu haben. Die Vereinbarkeit zwischen Dienst und Privatleben wird bei uns und vielen anderen Dienststellen bewusst proklamiert. Und solange dienstliche Belange nicht zurückstehen, will heißen: solange die Arbeit gemacht wird, kann jeder meinetwegen auch innerhalb irgendwelcher Kernzeiten die Kinder bespaßen, den Hund ausführen, zum Sport gehen oder die Nachbarin bumsen.

BAT

Also bei uns gilt auch im HO weiterhin die Kernzeit, die abzudecken ist und keine Pause gemacht werden darf. Ausnahme: Raucherpause.

troubleshooting

Zitat von: HanWursto am 24.06.2025 10:13
...
in meiner Einzelvereinbarung, welche mit dem Ref. Personalamt geschlossen wurde steht u.a.

Kündigung
Die Beendigung kann unter Einhaltung einer dreimonatigen Frist zum Ende des Kalendermonates auch durch ordentliche Kündigung der Arbeitgeberin/des Dienstherrn erfolgen, wenn dienstliche Gründe einer Fortführung der mobilen Arbeit/ des Homesoffices entgegenstehen. Aus wichtigem Grund kann die Arbeitgeberin/ der Dienstherr eine außerordentlichen fristlose Kändigung der mobilen Arbeit/des Homeoffices aussprechen.


Heißt für mich, es kann nur mit einer Frist von 3 Monaten gekündigt werden und auch nur wenn dienstliche Gründe gegen eine weiterführung sprechen und aus wichtigen Grund Fristlos.

Also so einfach eine neue Regel erlassen, welche dann die jeweiligen Einzelvereinbarungen nichtig macht, ist eigentlich nicht zulässig oder ?

Ja, es müssen immer Gründe vorliegen bzw. genannt werden. Ohne Begründung ist keine Änderung mgl.
Der zweite Punkt ist, dass ausdrücklich die Kündigung durch den AG erfolgen muss. Für diesen zu sprechen, ist alles was über dienstliche Anweisungen hinaus der Vorgesetzte idR gar nicht befugt.

HanWursto

So, lange war es ruhig und alle gingen davon aus, dass die Angelegenheit im Sande verlaufen ist... Nein.

Typisch für unsere Vorgesetzten kam jetzt eine Infomail (vor Weihnachten! Ist mit Absicht, des Öfteren würde schon so verfahren), dass wir ja genügend Zeit hatten uns auf die Regeländerungen einzustellen und ab dem 01.03 die neuen Regeln greifen und sämtliche betroffenen Mitarbeiter Mitte Januar informiert werden und angehalten sind, ihre Einzelvereinbarung den neuen Regeln anzupassen.

Das Thema ist echt zermürbend langsam...
Wie schon gesagt eine individuelle tragfähige Kündigung liegt bisher nicht vor und kann mir nicht vorstellen, dass es einen Kündigungsgrund geben sollte, da ich meine Arbeit ja gewissenhaft mache und teilweise sogar noch nach Feierabend immer wieder ans Handy gehen und Probleme löse.
Im Büro ist wenn Tür zu auch Feierabend :)

Ist jetzt die Frage ist es hier ratsam einen Anwalt einzuschalten, wenn im Januar die "Kündigung" kommt?
Personalrat ist bisher keine Hilfe gewesen, sagen zu einem man solle erst abwarten und ja sind halt neue Regeln die aufgestellt worden sind und man soll sich daran halten.

Da Stelle ich mir die Frage wofür gibt es dann Verträge/Vereinbarungen wenn der AG die jederzeit anpassen kann?

Bisher wird halt darauf spekuliert, dass wir die Einzelveranstaltungen von uns ändern, einige haben das wohl aus "Angst" kein Home Office mehr zu haben auch getan.

Was meint ihr dazu?
Arbeitgeber mit Anwalt "drohen" ist ja immer so ne Sache, OK geht ja nicht gegen meine direkten Vorgesetzten von daher sollte das Arbeitsklima darunter nicht leiden.

MoinMoin

Einseitige Änderungen von Verträgen sind isR nicht möglich und damit auch rechtlich irrelevant.

Wer sich mit seinem AG anlegt muss selber wissen wo er steht.
Wenn ein AG sich mit seinem AN anlegt muss er wissen was er davon hat.