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Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe

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Organisator:

--- Zitat von: Frank123 am 22.12.2021 18:09 ---Das ist sicher total kompliziert. Im Gegensatz zum Ingenieur, der Projekte im mehrstelligen Millionen Bereich abwickelt und dabei sämtliche Bau-, Vergabe- und Verwaltungsrechtliche Dinge neben seiner eigentlichen
Kernaufgabe dem Engineering berücksichtigen muss. Wer da mit einer Gewerbeuntersagung um die Ecke kommt, bestätigt nur alles von mir oben gesagte. Da muss sich wirklich niemand wundern, dass die Personalsituation so ist wie sie ist.

--- End quote ---

Das zeigt eine sehr eingeschränkte und egozentrierte Sicht auf die Dinge. Meinen Hinweis als substanzlos zu bezeichnen zeugt auch noch von Ignoranz.

Letzer Versuch noch von mir hinsichtlich einer sachlichen Diskussion: vergleiche mal eine Ingenieursaufgabe mit dem Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit.

WasDennNun:

--- Zitat von: Organisator am 23.12.2021 08:03 ---
--- Zitat von: Frank123 am 22.12.2021 18:09 ---Das ist sicher total kompliziert. Im Gegensatz zum Ingenieur, der Projekte im mehrstelligen Millionen Bereich abwickelt und dabei sämtliche Bau-, Vergabe- und Verwaltungsrechtliche Dinge neben seiner eigentlichen
Kernaufgabe dem Engineering berücksichtigen muss. Wer da mit einer Gewerbeuntersagung um die Ecke kommt, bestätigt nur alles von mir oben gesagte. Da muss sich wirklich niemand wundern, dass die Personalsituation so ist wie sie ist.

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Das zeigt eine sehr eingeschränkte und egozentrierte Sicht auf die Dinge. Meinen Hinweis als substanzlos zu bezeichnen zeugt auch noch von Ignoranz.

Letzer Versuch noch von mir hinsichtlich einer sachlichen Diskussion: vergleiche mal eine Ingenieursaufgabe mit dem Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit.

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@Organisator
Klassischer Fall von mein Job ist der Nabel der Welt und am schwierigsten.

Aber wie gesagt: Das MINTs Wertvoller sind als Verwaltungsmenschen liegt am Mangel der Kräfte die es machen können, nicht weil sie so Toll sind und so schwere Dinge machen.

Bestes Beispiel: Webdesigner
Am Anfang der DotCom Blase eine 100T€ Job, jetzt kriegst die für 50T€

Genauso wie die meisten ITler meinen, ohne sie würde der Laden nicht laufen und dabei vergessen, dass ohne die anderen der Laden nicht existieren würde.

Lady Wilmore:
Das Einzige, was die Verwaltungsabteilung am bestimmungsgemäßen Handeln stört, ist das technische Personal.
Geflügelte Worte bei uns.

Frank123:
Ich nehme das mit den trivialen Aufgaben der Verwaltungsleute zurück.
Habe meine Erfahrung mit den studierten Verwaltungsmitarbeitern gemacht und bin sehr froh, dass ich in meiner Abteilung für die haarigen Fälle Volljuristen habe, aber es gibt sicherlich auch Bereiche wo gute und anspruchsvolle Aufgaben gemeistert werden ;)
Im Übrigen haben Verwaltungsleute bei der Tarifrunde 2018 doch auch deutlich von dem Mangel an technischen Personal profitiert. Nicht zuletzt gab des deswegen deutliche Steigerungen in den entsprechenden Entgeltgruppen.

Das Zulagensystem ist leider an der Realität gescheitert. Nicht nur, weil es in der Praxis selten genutzt wird, es ist auch unattraktiv, da zeitlich befristet. Wer möchte nach einigen Jahren wieder schlechter bezahlt werden trotz Stufenaufstieg? Niemand, wie man sieht. Außerdem würde es zu ungleicher Bezahlung führen, jeder weiß was in den Ableitungen los ist, wenn gleiche Aufgaben derart unterschiedlich vergütet werden.


--- Zitat von: Lady Wilmore am 22.12.2021 21:39 ---
--- Zitat von: Frank123 am 22.12.2021 12:34 ---Hallo zusammen

Die Situation der MINT- Beschäftigten im öffentlichen Dienst insbesondere Ingenieure (Bau und Elektrotechnik) sowie IT-Fachleute muss aus meiner Sicht dringend aufgewertet werden. Bei uns ist es mittlerweile so, dass Gelder für Digitalisierung und Infrastruktur nicht abgerufen werden können, weil Ingenieure fehlen. Selbst Ingenieure, welche wir selber im Amt ausbilden, wechseln aufgrund der schlechten Konditionen i.d.R. nach dem Studium in die freie Wirtschaft.

Welche Strategien könnte es aus eurer Sicht geben die Situation zu ändern?

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Die Frage ist doch: Soll die Situation überhaupt geändert werden?
Die Verantwortlichen setzen doch alles daran die Situation durchweg zu verschlimmbessern.
Siehe Gründung der Autobahn GmbH während des größten Investitionsstaus in unserem Land.
Außerdem bin ich der Auffassung, dass der Point of no return, zumindest was die Verkehrsinfrastruktur betrifft, bereits vor fünf bis zehn Jahren erreicht wurde.
Gesperrte Autobahnen wird es zukünftig öfter geben, die werden als erstes gesperrt. Innerhalb kürzester Zeit sind die Umleitungsstrecken auch marode.
Irgendwann in ferner Zukunft erkennt dann die Politik, dass da ein bisschen zu viel an der Sparschreube gedreht wurde.
Ist halt nur keiner da, der das dann vielleicht kommende neue Personal einarbeitet.
Daher wird es wohl so laufen, dass der Eurocode über Bord geht und die Brücken zukünftig aus China kommen.
Überprüfung auf Haltbarkeit unerwünscht.
Interessant auch, dass alle sich einig sind, dass die Pflegeberufe etc. aufgewertet werden müssen.
Ich würde aber vielleicht auch ein Helipad an jedes KH bauen, weil die Verkehrswege gesperrt werden und für RTWs auch kein Durchkommen mehr ist.
Das wäre vielleicht mal vorausschauend.
Ich für meinen Teil übe mich in der Leistung mittlerer Art und Güte, denn je eher dieses System kollabiert, desto geringer der Gesamtschaden.

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Die Politik hat zum Teil schon reagiert, allerdings nur mit Geld. Dieses kann aber oft nicht abgerufen werden, da es an Ingenieuren fehlt, die das ganze umsetzen. Stattdessen wurde bei uns nun eine hoch dotierte Verwaltungsstelle für Öffentlichkeitsarbeit geschaffen, welche den Bürgen nun blumig vermitteln soll, warum nichts vorwärts geht. Unglaublich. Statt das Geld genutzt wird um Personal für die Kernaufgabe zu gewinnen, wird der Verwaltungsapparat weiter aufgebläht. An der eigentlichen Problematik ändert sich nichts.

Ich denke, es bleibt vorerst nur die Möglichkeit, die Politik und Gewerkschaften auf die Situation aufmerksam zu machen. Dazu sind in meinen Augen die sozialen Medien (Twitter) ein gutes Werkzeug. Dbzgl. können wir von den MA der sozialen Berufe viel lernen, die haben in den letzten Jahren durch beständiges Klagen und Jammern ständige Aufwertung erfahren, siehe bspw. Erzieherinen etc.


Organisator:

--- Zitat von: Frank123 am 23.12.2021 10:52 ---Das Zulagensystem ist leider an der Realität gescheitert. Nicht nur, weil es in der Praxis selten genutzt wird, es ist auch unattraktiv, da zeitlich befristet. Wer möchte nach einigen Jahren wieder schlechter bezahlt werden trotz Stufenaufstieg? Niemand, wie man sieht.

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Die höhere Stufe macht schon mal 500,-- € im Monat aus. Dauerhaft. Die Zulage kann für bis zu 10 Jahren bezahlt werden. Nochmal 1.000 € über einen sehr langen Zeitraum. Wer plant den ernsthaft über 10 Jahre hinaus?
Ich habe beobachtet, dass dieses Zulagensystem geeignete Mitarbeiter beschert hat.


--- Zitat von: Frank123 am 23.12.2021 10:52 --- Außerdem würde es zu ungleicher Bezahlung führen, jeder weiß was in den Ableitungen los ist, wenn gleiche Aufgaben derart unterschiedlich vergütet werden.

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Sind ja keine gleichen Aufgaben. Die einen sind ITs, die anderen Ingenieure, die anderen Juristen, die anderen Verwaltungswirte usw..
Ansonsten stünde es ja jedem frei, eine andere, besser bezahlte Aufgabe zu übernehmen. Wie du ja schon selbst schreibst, würde in einem IG-Metall-Unternehmen trotz vergleichbarer Bildungsvoraussetzung der Ingenieur und der Verwaltungsmitarbeiter unterschiedlich hoch bezahlt werden.

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