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Lohnt sich ein kompletter Ausstieg und Neuanfang ?

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DiVO:
Vor fünf Jahren hätte ich gesagt: schmeiß hin, fang was Neues an und versuche den Job mit mehr Kohle zu kriegen!

Heute, inzwischen glücklich verheirat und einem gemeinsamen Kind sowie eigener Immobilie, haben sich meine Prioritäten verschoben und es ist mir egal, ob ich in einer anderen Branche oder Job 500 Euro mehr bekomme. Warum ist das so? Meine aktuelle Stelle macht mir sehr viel Spaß und ich habe hier eine super Work-Life-Balance. Der Kühlschrank ist voll, die Immobilie wird abbezahlt, die Bude ist warm, wir haben zwei schöne Autos, fahren reglmäßig in den Urlaub und trotzdem bleibt noch Geld übrig Und das alles bei geregeltem Feierabend, keiner Reisetätigkeit ins Ausland, festem Home-Office und jede gearbeitete Minute wird aufgeschrieben und nichts verfällt.

Ein guter Freund von mir ist Maschinenbau-Ingenieur im Projektmanagement. Verdient netto das Gleiche wie ich, arbeitet regelmäßig 45 bis 50 Stunden pro Woche und muss jeden Monat mindestens einmal für mehrere Tage ins tiefste Osteuropa, um dort einen neuen Produktionsstandort aufzubauen. Ihm macht das momentan Spaß und er ist familiär noch nicht gebunden.

Für mich wäre das nichts, nicht bei 1000 netto mehr im Monat, mir kommt da mein Privatleben zu kurz.

Garfield:
Ich bin zwar kein Beamter, finde aber die Prämissen in deiner Threaderöffnung schon recht mutig.
So ein Studium geht zum Bachelor schon mindestens 3,5 Jahre ( du hast zumindest nicht geschrieben, dass du dir irgendwas anrechnen lassen könntest). Und das auch nur, wenn man alles in der Regelstudienzeit macht.

Da du vermutlich schon ein Studium hast müsstest du bei einem Zweitstudium auch Studiengebühren zahlen.

Dann kommt evtl noch die Zeit für einen Master drauf. Dann wärst du schon bei mindestens 5 Jahren.

Und du meinst wirklich du holst 4-5 Jahre deines jetzigen Gehalts + Studiengebühren + Leben als Student dann noch locker auf? Weil die Industrie dir direkt als Absolvent dann die Hundertausende hinterherwirft?

Zumal vieles zu den Maschinenbauern und Ingenieuren hier ja schon gesagt wurde. Ob die in 5 Jahren alle noch auf Wolke 7 schweben und IGM Tarifverträge abschließen, wenn kein Mensch mehr Verbrenner baut und die besten Autos aus China kommen?
Mal schauen, wäre jedenfalls eine sehr gewagte Wette.

clarion:
800 Euro Netto mehr plus Firmenwagen, wäre für mich nun wahrlich kein Grund, mein schönes Beamtensein hinzuschmeißen, erst recht nicht, wenn ich mir nicht sicher sein kann, dass es auch tatsächlich so  kommt.

Ich vergebe öfters Aufträge  an Planungbüros, und diese schicken idR junge Ingenieure, die viel arbeiten. Ich glaube  nicht, dass die angestellten Ingenieure netto mehr bekommen als ich, wie denn auch, die fetten Autos  fahren nämlich die Firmeninhaber.

Wenn Deine einzige  Motivation  f0r das neue Studium mehr Geld sein sollte, dann gehst Du ein hohes Risiko ein. Wenn es hingegen innerlich bei dem Gedanken schüttelt noch 30 Jahre auf dem Amt zu sitzen,  dann riskiere es.

Flash91:
Ich möchte mal ein paar dankenswerterweise erhaltene Fragen beantworten:
- Ich bin B-Eng Bauingenieurwesen, würde ich never ever wieder machen, um Gottes Willen, das kann nur jemand studieren der sich nicht richtig informiert hat (wie offensichtlich ich). Der letzte Platz unter den Ingenieuren. Ich möchte in der Baubranche auch nicht arbeiten. Als Bauleiter in einer Firma hätte man immer einen Firmenwagen, das ist der einzige Vorteil der mir einfällt. Die IG BAU ist ein schlechter Witz und faktisch, nicht meinungsbezogen gegenüber IG Metall oder IG BCE ein Armutszeugnis. Das war der Hauptgrund warum ich die Staatsprüfung geschrieben habe und Beamter wurde, denn im Amt sind Üstd bezahlt und man ist mit dem Maschinenbau, E-Techniker gleichauf.
- Danke für den Hinweis mit den Studiengebühren, das war mir nicht bekannt. Der Plan war auf 3 1/2 Jahre Vollzeit Maschbau zu studieren. Auf Nachfrage bei meiner FH würde mir vom Bauingenieurwesen keine einzige Prüfung angerechnet werden. Deswegen sagte ich, mein Studium ist dafür nicht verwendbar.
- Tatsächlich fehlt mir der Mut und mich halten die enormen Risiken ab. Das es sich finanziell nicht lohnt kann ich mir nicht vorstellen, Maschinenbauer in der Automobilbranche sind das Gegenteil von Bauingenieuren, nämlich Top-Verdiener. Autos sind auch interessanter als Straßen, für die ich momentan in einem Bauamt Landesbeamter bin. Dieses Amt ist allerdings echt gut, man kann hier schön arbeiten und wird nicht künstlich eingeschränkt.

Der gezogene Vergleich mit den Planungsbüros wäre ein Vergleich in der Baubranche ? Das kommt nicht in Frage, da müsste man ja irre sein.

EiTee:

--- Zitat von: Flash91 am 19.02.2022 13:38 ---I Das war der Hauptgrund warum ich die Staatsprüfung geschrieben habe und Beamter wurde, denn im Amt sind Üstd bezahlt und man ist mit dem Maschinenbau, E-Techniker gleichauf.

--- End quote ---

Wo werden einem Beamten die Überstunden ausbezahlt?

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