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[Allg] Welche PKV

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shimanu:
Ich habe ein Beispiel, wo es nicht konkret um Heilmittel, sondern um Hilfsmittel geht.

Konkret erstattet die HUK bei Prothesen regulär bis zu 15.000 Rechnungsbetrag (also 7.500,00 € bei 50 %), bei C-Leg Prothesen bis zu 30.000 € Rechnungsbetrag (15.000 € bei 50 %).
Wenn du allerdings in der Situation sein solltest, eine Prothese zu benötigen, würdest du dann auf eine hochwertigere, mit besseren Funktionen ausgestattete Prothese wie z. B. das Genium Kniegelenk für 48.000 € verzichten wollen? Sofern die Beihilfe 50 % erstattet (24.000 €) und die HUK eine Erstattung analog C-Leg (also 15.000 €) vornimmt, würdest du in Summe 39.000 € erstattet bekommen. Der Beihilfeergänzungstarif der HUK sieht keine zusätzliche Erstattung für Prothesen vor, sodass du einen Eigenanteil von 9.000 € hättest (48.000 € - 39.000 €).

Für z. T. nur geringfügig mehr Beitrag und einem anderen Versicherungstarif (insbesondere vernünftigen Beihilfeergänzungstarif) gäbe es keinen Eigenanteil.

Natürlich hofft man selbst, nie in solch eine Situation zu gelangen, aber was sind 20 € im Monat mehr für solch einen gravierenden Unterschied?

Interessant hierzu übrigens: Die GKV'en erstatten ein Genium-Kniegelenk nach einem Urteil aus 2018 ihren Versicherten, sofern ein Gebrauchsvorteil besteht. In diesem Punkt sind Versicherte bei o. g. Versicherer schlechter dran als GKV-Patienten.


Woldemar:

--- Zitat von: Fragmon am 02.06.2022 12:49 ---
Ich habe lange verglichen und mir waren du super Beihilfetarife zu riskant. Zwar bekomme ich vermutlich absolut alles erstattet, aber demnach jeder andere auch. Und das hat immens Auswirkung auf die zukünftige Beitragsentwicklung.

--- End quote ---

Du verwechselst da meiner Meinung nach die Beitragshöhe mit der Beitragsentwicklung. Ein Versicherer, der beispielsweise Hilfsmittel in der Erstattungshöhe deckelt, oder besonders teure Teile gar nicht übernimmt, kann vielleicht 5% weniger Beitrag nehmen, die generelle Entwicklung der Kosten nach oben (Inflation, medizinischer Fortschritt, Demografie) wird dadurch aber nicht gehemmt und in Folge steigt der Beitrag prozentual ebenso, wie bei einem Versicherer, der diese Limitierungen nicht im Vertrag hat.

Du zahlst also vielleicht absolut in Summe weniger, aber relativ unterliegst du den gleichen Steigerungen wie der Rest der Branche.

@Alphonso

Sorry, habe ich spontan keins parat, dafür bin ich zu wenig im Thema. Aber auch wenn da viel drinsteht, muss man sich ja bloß fragen, wieso die sich die Mühe machen eine ellenlange Liste mit konkrete Positionen zu erstellen, wenn sie denn vorhätten "eigentlich" sowieso alles zu übernehmen? ;-)

Und ja, die können die Liste natürlich mit den Jahren erweitern, aber ebenso können (und werden) sie diese kürzen. In jedem Fall also ne nicht ganz so coole Ausgangslage, wenn die PKV sich darauf bezieht.

Bei mir steht beispielsweise einfach drin "Erstattungsfähig sind...ergotherapeutische Behandlungen". Damit muss ich mir keine Gedanken darüber machen, was die Beihilfe unter diesem Punkt an Leistungen aufzählt. Ich war beim Ergotherapeuten --> es wird bezahlt. Fertig.
Und das, via Beihilfeergänzungstarif, eben auch, wenn die Beihilfe unter Verweis auf ihre Liste, gar nicht zahlt.

Übrigens: Ein wenig beachteter Vorteil solcher "Luxustarife" ist halt auch, dass es weniger Diskussionen gibt. Kürzt mir die Beihilfe etwas raus, reiche ich via App den Bescheid bei der PKV ein und Ende. Keine peinliches Abfragen der Abrechnungsmodalitäten vor Behandlungsbeginn, kein Widerspruch bei der Beihilfe, keine "Stellungnahme" irgendwelcher Behandler, kein Warten aufs Geld und im Ergebnis halt auch keine Selbstkosten.

Allein das wäre mir schon einen nennenswerten Betrag wert ;-)

Alphonso:
So sollte es auch nicht klingen.
Ich bin in der Hinsicht auch etwas vorgeschädigt und auch auf der Seite der Premiumversorgung, nachdem mein Vater mittlerweile locker 25k Eigenleistung in die Kauleiste mit allem drum und dran stecken musste. War zwar sicherlich ein besonders negatives Beispiel, aber das prägt, wenn es im direkten Familienumfeld passiert leider sehr und man möchte nicht das gleiche erleben, wenn man selbst mal in die Situation horrender Rechnungen kommt. Da drücke ich lieber jeden Monat etwas mehr ab, einfach gesagt.

Fragmon:
Das mehr"abdrücken" funktioniert aber vermutlich nicht, da es keine PKV gibt, die absolut alles abdecken kann, ohne, dass man schon prophezeien kann, die Beiträge zeitnah steigern, da insbesondere die "Babyboomer "Kohorte diese Leistungen abrufen wird.

Ich bin fest der Meinung, das insbesondere Versicherungen, welche eine überdurchschnittlich hohe Abdeckung der Kosten vertraglich zugesichert haben, ordentlich an der Beitragsschraube drehen müssen.

Ob dies nur 5% sind bezweifle ich.

clarion:
@retmaeb,

ein elektrischer Rollstuhl und dann noch das ganze drumherum wird Dich finanziell sehr schnell überfordern! Es gibt Menschen, die brauchen E-Rollstühle mit Kinnsteuerung und die Möglichkeit alles mögliche zu verstellen und man ist schwuppdiwupp im Kostenbereich eines neuen Oberklasseautos. Und dann braucht man zusätzlich Adaptionen, um mit dem Computer umgehen zu können, elektrische Türen, ein Dusch-WC und so weiter und so fort. Das nimmt finanziell überhaupt gar kein Ende.

Im Bereich Hörgeräte tun es zunächst nur ganz normale Hörgeräte ohne Schnickschnack. Die sind auch noch relativ kleines Geld zu haben, und werden von Beihilfe und der PKV übernommen. Dann wird das Hören schlechter und man braucht vielleicht ein oder mehrere Zusatzmikrofone, die zahlt eine Kasse mit geschlossenen Hilfsmittelkatalog schon mal nicht und die Beihilfe evtl. nach Widerspruch. Dann wird das Hören noch schlechter, und man braucht vielleicht noch zwei Cochlea Implantate. Die OP zahlt Beihilfe und sogar lausige PKVen. Stress bekommt man jedoch dann, wenn man alle paar Jahre neue externe Teile für das CI braucht, allein die haben einen Kaufpreis eines Mittelklasseautos. Dann kommen da noch Batterien und Akkus dazu, die sind sehr teuer. Viele PKV-Versicherte müssen Batterien/Akkus selbst zahlen, GKV-Versicherte im Übrigen nicht! Und weil man nichts hört, braucht man spezielle Rauchmelder. Die sind irre teuer, ein einziger kostet knapp unter 400 Euro. Überflüssig zu erwähnen, dass sogar sonst sehr guten Krankenkassen sich zieren, sie zu übernehmen, denn Rauchmelder sind Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens.

Dann bekommt man vielleicht etwas amputiert und braucht Prothesen, siehe die Ausführungen shimanu.

Die meinst das ist ein vernachlässigbares Lebensrisiko? Mitnichten!!!! Ich kenne sogar welche, die behinderungsmäßig sogar zwei Mal in die Sch* gegriffen haben und als Kinder keine Behinderung hatten.

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