....und was ist die Quintessenz für Dich? Weiter im öD bleiben bei geringerem Engagement....Tätigkeitswechsel...?
Den ÖD zu verlassen ist für mich keine Option da ich als Leitung einer KiTa mit über 20 Jahren im Beruf bei allen möglichen Alternativen immer den schlechteren Deal eingehen würde. Bei den kirchlichen Trägern müsste ich erst einmal in die Kirche eintreten. Allein das ist für mich schon ein NoGo. Zudem erkennen die meisten Tarifverträge im VKA maximal 3-5 Jahre Erfahrung an.
Mir bleibt also einzig der TVöD SuE.
In meiner KiTa haben wir einen absolut niedrigen Krankenstand und hoch motivierte Erzieher/innen. Das schreibe ich mir als Leitung zum Teil auch auf meine Fahne; aber Arbeitgeber, Elternschaft und das Gesamtpaket tragen hier den größeren Teil dazu bei, dass es allen Beteiligten wirklich gut geht.
Ich verzichte sehr gerne auf etwas Geld, wenn Mitarbeiter, Elternschaft und Gemeinde entspannt und zufrieden sind. Bei den Kindern merken wir das sofort, unzufriedene Mitarbeiter sind wie ein Stock im Rad und daran arbeiten wir gemeinsam unentwegt.
Das wirkt sich auf meine und auf die Arbeitsmoral aller aus und wenn dann z.B mal wegen einem wichtigen Termin jemand ein paar Stunden Zeit benötigt und der Personalschlüssel es erlaubt, dann passt das auch, ohne dass im Urlaubsplan was verändert werden muss. Das sind kleine Lohnerhöhungen die ich frei einbauen darf und über die sich dann die Mitarbeiter freuen. An anderen Tagen meckert dann auch keiner wenn mal etwas mehr zu arbeiten ist. Im gesamten bekommen die Mitarbeiter aber durchaus mehr Erholungszeiten als eigentlich vorgesehen. Das schaffe ich für mich aber leider nicht.
Neben einer starken Erhöhung in den unteren Gruppen muss es deshalb eigentlich eine deutliche Erhöhung in S9/S13/S15 etc. geben.
Ähnlich wie bei den Schulen, wo es einen massiven Mangel an Interessenten für die Schulleitungen gibt, fehlt es in den KiTas ebenso massiv an Leitungen. Der Unterschied von S8a zur S9 ist einfach zu gering. Und auch danach von S9 zu S13 zu S15 etc. ist einfach ein Witz. Die Belastungen für die Leitungen sind in den vergangenen Jahren so massiv gestiegen, dass einfach keiner mehr die Leitung übernehmen will. Wer aktuell als Leitung tätig ist, befindet sich doch im Grunde permanent am Rande eines Burnouts. Und sollte der eintreten, dreht sich die Spirale ganz schnell nach unten und die KiTa hat ein massives Problem beim Personal. Sehen wir ja aktuell, Krankenstand und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass massenhaft Einrichtungen mehrere Gruppen schließen müssen oder dass es einfach nur noch eine „Aufbewahrung“ der Kinder gibt. Nicht sehr motivierend für junge Leute in der Berufsfindung.