Autor Thema: Lohnt sich Arbeit noch?  (Read 34335 times)

Bob Kelso

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #180 am: 13.11.2023 14:06 »
Zitat
Der Platz ist schlicht begrenzt.

Das halte ich für eine rechtspopulistische Lüge. Immerhin haben die Hamburger Grünen und weitere Zivilbündnisse sowie NGOs vor kurzem noch "#WirHabenPlatz" skandiert.

 ;D

Warnstreik

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #181 am: 13.11.2023 15:09 »
Zitat
Der Platz ist schlicht begrenzt.

Das halte ich für eine rechtspopulistische Lüge. Immerhin haben die Hamburger Grünen und weitere Zivilbündnisse sowie NGOs vor kurzem noch "#WirHabenPlatz" skandiert.

Haha - da wollte jemand geistreich sein ;-)     Is natürlich Quatsch, hat aber sogar schon jemanden gefunden der dem applaudiert.

Wir haben genug Wohnraum - und auch genug Platz. Leider ist der Wohnraum derzeit fehlallokiert und es gibt zu viele faktische aber auch gesetzliche Anreize um diese Fehlallokation beizubehalten.
Fakten: in den letzten 30 Jahren hat sich der Wohnraum pro Kopf um fast 40% erhöht. Bürger, die älter als 65 Jahre sind, benötigen sogar doppelt so viel Wohnraum wie der Durchschnitt 1991. 30% der über 65ig-Jährigen leben auf über 100m2 pro Person.
Und das doofe: für viele ist das alternativlos, da es wenig Möglichkeiten für sinnvolle Tausch- oder Zusammenlegungskonzepte gibt. Hier ist eine sinnvolle Initiative wichtig - ich bin gespannt wie das angegangen wird.

BAT

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #182 am: 13.11.2023 15:30 »
Haben wir jetzt zuwenig oder genug Wohnraum, Warnstreik?

Vielleicht auch mal die Begriffe Wohnraum und Wohnfläche sich zur Gemüte führen.

Zur Problematik sich passenden Wohnraum zu suchen, insbesondere wegen der Grunderwerbssteuer, wurde hier schon zigfach hingewiesen.

Es gibt natürlich auch genug Flächen für Neubaugebiete, man muss es nur wollen. Es widersprecht jedweder Erfahrung, dass die Menschen sich auf ein Downgrade einlassen, weder bei mehr Urlaub, mehr Auto, mehr Wohnfläche. Das ist schlicht Wohlstandsentwicklung kombiniert mit kleineren Familiengrößen.

Herbert Meyer

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #183 am: 13.11.2023 15:33 »
Zitat
Der Platz ist schlicht begrenzt.

Das halte ich für eine rechtspopulistische Lüge. Immerhin haben die Hamburger Grünen und weitere Zivilbündnisse sowie NGOs vor kurzem noch "#WirHabenPlatz" skandiert.

Haha - da wollte jemand geistreich sein ;-)     Is natürlich Quatsch, hat aber sogar schon jemanden gefunden der dem applaudiert.

Wir haben genug Wohnraum - und auch genug Platz. Leider ist der Wohnraum derzeit fehlallokiert und es gibt zu viele faktische aber auch gesetzliche Anreize um diese Fehlallokation beizubehalten.
Fakten: in den letzten 30 Jahren hat sich der Wohnraum pro Kopf um fast 40% erhöht. Bürger, die älter als 65 Jahre sind, benötigen sogar doppelt so viel Wohnraum wie der Durchschnitt 1991. 30% der über 65ig-Jährigen leben auf über 100m2 pro Person.
Und das doofe: für viele ist das alternativlos, da es wenig Möglichkeiten für sinnvolle Tausch- oder Zusammenlegungskonzepte gibt. Hier ist eine sinnvolle Initiative wichtig - ich bin gespannt wie das angegangen wird.

Mein Wohnraum hat sich in den letzten 20 Jahren auch um mehr als 40 Prozent erhöht - vom Studentenzimmerchen, über die Zweizimmerwohnung ins durchschnittliche Eigenheim. Das habe ich aber ehrlicherweise nicht unbedingt als Fehlkalkulation wahrgenommen, sondern als Wohlstandsgewinn.

Aber jetzt mal ernsthaft: Sicherlich wären frische Konzepte für eine flexiblere Wohnraumverteilung sinnvoll. Aber ich befürchte leider, dass Anreize (z. B. Senkung der Grunderwerbssteuer, damit Senioren mit weniger Nebenkosten vom Eigenheim in die altersgerechte Eigentumswohnung wechseln können) eher die zweite Geige spielen werden und dem Zwang der Vorrang geben wird (das Zentrum für Immobilienwirtschaft (IREBS) der Universität Regensburg hat da z. B. schon wirklich tolle Enteignungs-Werkzeuge erdacht).

BAT

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« Antwort #184 am: 13.11.2023 15:40 »
Es wäre auch ein Bruch in der bisherigen Vorgehensweisen, Wohlstandsgewinne zu minimieren bzw. gar Schranken aufzusetzen.

Das wird in allen Bereichen (Autos, Reisen, Freizeit allgemein, etc.) durch Optimierung der Verhaltensweise (Antriebsarten, Wärmekonzepte, Ausgleichsregelungen, etc.) vorgenommen. Warum sollte es beim Wohnraum anders sein?

Opa

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« Antwort #185 am: 13.11.2023 15:46 »
Dieser Schwachsinn von den Senioren, die zu viel Wohnfläche verbrauchen, geistert nun seit einiger Zeit durch die mediale Diskussion. Und die Freunde einfacher Lösungen wissen natürlich auch, was zu tun ist: Die Alten sollen umziehen.

Dabei ist jedem, der sich mal mit einer Ü70-Person darüber unterhalten hat bekannt, dass es denen im Leben nicht einfällt, ihr gewohntes Umfeld für eine seniorengerechte Wohnung oder gar eine Einrichtung zu verlassen. Schon gar nicht, wenn das gewohnte Umfeld ein eigenes, hart erarbeitetes Häuschen ist.

Die neunmalklugen Umverteiler meinen selbstverständlich immer nur die anderen. Wenn sie selbst mal im Alter allein auf ihren 130 qm leben, soll sich jedoch bloß niemand wagen, sie zum Platz machen aufzufordern.

BAT

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« Antwort #186 am: 13.11.2023 15:53 »
Es wird nicht die Masse sein, aber doch ein guter Anteil, da hat das nichts mit Häusern zu tun, sondern oft mit Eigentumswohnungen. Zweimal habe ich das schon gehabt, also die Senioren, die in das Erdgeschoss wollen und die Jüngeren, die mit dem Dachgeschoss wechseln würden. Ist immer an den Kosten der Grunderwerbssteuer gescheitert.

Ansonsten sollen die Senioren gerne in ihren EFH bleiben, dann muss sich die Gesellschaft aber auch durchringen und massiv Grünflächen durch Wohnflächen zu ersetzten. Aber diese kindische, gar nichts davon zu wollen, ist auch nicht zielführend.

Warnstreik

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« Antwort #187 am: 13.11.2023 16:28 »





Haben wir jetzt zuwenig oder genug Wohnraum, Warnstreik?

Vielleicht auch mal die Begriffe Wohnraum und Wohnfläche sich zur Gemüte führen.

Du weißt doch worauf ich hinauswill: Wir haben genug Wohnraum im Sinne von verfügbarer (Wohn)-Fläche. 

Es gibt natürlich auch genug Flächen für Neubaugebiete, man muss es nur wollen. Es widersprecht jedweder Erfahrung, dass die Menschen sich auf ein Downgrade einlassen, weder bei mehr Urlaub, mehr Auto, mehr Wohnfläche. Das ist schlicht Wohlstandsentwicklung kombiniert mit kleineren Familiengrößen.

Flächen sind endlich. Das ist ein Faktum. Sieht man gut an den Flächenpreisen in den Metropolen und auch schlicht an der Verfügbarkeit. Es bringt nichts ein Wohngebiet in Görlitz auszuweisen, wenn ich den Bedarf in Hamburg oder München habe - aber selbst in Görlitz gibt es Beschränkungen der Zersiedelung.

Mein Wohnraum hat sich in den letzten 20 Jahren auch um mehr als 40 Prozent erhöht - vom Studentenzimmerchen, über die Zweizimmerwohnung ins durchschnittliche Eigenheim. Das habe ich aber ehrlicherweise nicht unbedingt als Fehlkalkulation wahrgenommen, sondern als Wohlstandsgewinn.

Aber jetzt mal ernsthaft: Sicherlich wären frische Konzepte für eine flexiblere Wohnraumverteilung sinnvoll. Aber ich befürchte leider, dass Anreize (z. B. Senkung der Grunderwerbssteuer, damit Senioren mit weniger Nebenkosten vom Eigenheim in die altersgerechte Eigentumswohnung wechseln können) eher die zweite Geige spielen werden und dem Zwang der Vorrang geben wird (das Zentrum für Immobilienwirtschaft (IREBS) der Universität Regensburg hat da z. B. schon wirklich tolle Enteignungs-Werkzeuge erdacht).

Natürlich gibt es eine (natürliche) Inflation der Wohnungsgröße. Und man will auch niemandem etwas neiden - wer ein Eisenbahn- oder Nähzimmer braucht, der soll das haben. Ich würde auch nie für Zwang plädieren. Allerdings gibt es genug ältere Leute, die den Platz weder brauchen noch wollen. Aber diese haben aber oft keine Möglichkeit günstig gegen ein kleine Wohnung zu tauschen. Meine Genossenschaft treibt das aktiv vorran und bietet hier beiden Parteien gleiche Konditionen und unterstützt zum Teil auch beim Umzug. Auch würde ein kinderloses Paar wenig Chancen auf eine der doch recht seltenen 4- oder 5-Raumwohnungen haben. Bei privaten Vermietern oder Konzernen ist es oft andersrum.

Und genau diese Potentiale meine ich. Dazu kommt, dass oft am Bedarf vorbei gebaut wird. Viel Fläche auf wenig Zimmern ist mittlerweile Standard geworden.
Ich habe ein großes Bauprojekt gesehen, da werden modulare Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut, die bei Bedarf ohne Umbau in 2 oder 4 Parteien getrennt werden können. Somit kann sich die junge Familie ein großes Haus kaufen und wenn die Kids aus dem Haus sind (oder im Alter), günstig im angestammten Umfeld wohnen bleiben. Das meine ich mit "es braucht Konezpte" - nicht den Zwang.

BAT

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« Antwort #188 am: 13.11.2023 16:38 »
Gute Ausführungen, Warnstreik.

Aber Flächen sind genug da, man muss sie nur Wohnbebauung nutzen. Ökologisch ist das natürlich Mist.

Aber gerade Hamburg und Berlin haben genug und Platz satt. Wieviel bekommt man auf das Tempelhofer Feld? Platz für 200000 oder 300000 Personen? Nach Hong Kong Art wohl 500000, auch so etwas ist für die Großstadt adäquat. Und nochmals, Hamburg hat als einzige Großstadt den Flughafen mitten in der Stadt, ebenso wie Berlin, Platz für 200.000 oder 3000000 Person mit bester Verkehrsanbindung!

Natürlich wird dann in Quickborn oder sonstwo Fläche versiegelt für den neuen Flughafen.

MoinMoin

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« Antwort #189 am: 13.11.2023 16:49 »
Aber gerade Hamburg und Berlin haben genug und Platz satt. Wieviel bekommt man auf das Tempelhofer Feld?
Du möchtest dich also für einen neuen Bürgerbescheid bzgl. des Tempelhofer Feldes aussprechen?
Immerhin haben damals mehr als 60% sich gegen eine Bebauung ausgesprochen und deswegen gibt es doch das Gesetz, welches eine Bebauung verbietet.
Aber das ist halt sehr offtopic und auch nur ein Randproblem einer einzelnen Stadt.

BAT

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« Antwort #190 am: 13.11.2023 16:52 »
Noch randstägiger ist es , Bürgentscheide per se abzuschaffen. Weil auch oft Unfug rauskommt wie beim Tempelhofer Feld oder beim Brexit.  ;)

Sie ist im Kern eine Aushöhlung der repräsentativen Demokratie.

Bob Kelso

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« Antwort #191 am: 13.11.2023 17:06 »
Dieser Schwachsinn von den Senioren, die zu viel Wohnfläche verbrauchen, geistert nun seit einiger Zeit durch die mediale Diskussion. Und die Freunde einfacher Lösungen wissen natürlich auch, was zu tun ist: Die Alten sollen umziehen.

Dabei ist jedem, der sich mal mit einer Ü70-Person darüber unterhalten hat bekannt, dass es denen im Leben nicht einfällt, ihr gewohntes Umfeld für eine seniorengerechte Wohnung oder gar eine Einrichtung zu verlassen. Schon gar nicht, wenn das gewohnte Umfeld ein eigenes, hart erarbeitetes Häuschen ist.

Die neunmalklugen Umverteiler meinen selbstverständlich immer nur die anderen. Wenn sie selbst mal im Alter allein auf ihren 130 qm leben, soll sich jedoch bloß niemand wagen, sie zum Platz machen aufzufordern.

 ;D

MoinMoin

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« Antwort #192 am: 13.11.2023 17:47 »
Noch randstägiger ist es , Bürgentscheide per se abzuschaffen. Weil auch oft Unfug rauskommt wie beim Tempelhofer Feld oder beim Brexit.  ;)

Sie ist im Kern eine Aushöhlung der repräsentativen Demokratie.
Meines Wissens nach hat die repräsentative Demokratie doch das Gesetz verabschiedet.
aber das ist off off topic

Warnstreik

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« Antwort #193 am: 13.11.2023 21:24 »
Gute Ausführungen, Warnstreik.

Aber Flächen sind genug da, man muss sie nur Wohnbebauung nutzen. Ökologisch ist das natürlich Mist.

Aber gerade Hamburg und Berlin haben genug und Platz satt. Wieviel bekommt man auf das Tempelhofer Feld? Platz für 200000 oder 300000 Personen? Nach Hong Kong Art wohl 500000, auch so etwas ist für die Großstadt adäquat. Und nochmals, Hamburg hat als einzige Großstadt den Flughafen mitten in der Stadt, ebenso wie Berlin, Platz für 200.000 oder 3000000 Person mit bester Verkehrsanbindung!

Natürlich wird dann in Quickborn oder sonstwo Fläche versiegelt für den neuen Flughafen.

Und genau da liegt ebenzder Hase im Pfeffer: aus den zentralen Flächen muss man in jeglicher Hinsicht viel rausholen - bedeutet mehrgeschossige Wohnungsbebauung. Ist gut für die Natur, fürs Klima, für die Infrastruktur und für den Wohnungsmarkt.

Bauernopfer

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« Antwort #194 am: 13.11.2023 22:34 »
Dieser Schwachsinn von den Senioren, die zu viel Wohnfläche verbrauchen, geistert nun seit einiger Zeit durch die mediale Diskussion. Und die Freunde einfacher Lösungen wissen natürlich auch, was zu tun ist: Die Alten sollen umziehen.

Dabei ist jedem, der sich mal mit einer Ü70-Person darüber unterhalten hat bekannt, dass es denen im Leben nicht einfällt, ihr gewohntes Umfeld für eine seniorengerechte Wohnung oder gar eine Einrichtung zu verlassen. Schon gar nicht, wenn das gewohnte Umfeld ein eigenes, hart erarbeitetes Häuschen ist.

Die neunmalklugen Umverteiler meinen selbstverständlich immer nur die anderen. Wenn sie selbst mal im Alter allein auf ihren 130 qm leben, soll sich jedoch bloß niemand wagen, sie zum Platz machen aufzufordern.
Unterschreibe ich zu 100%.
Außerdem ist das erarbeitete Häuschen, nachdem wir es bis zum 60. Lj. abbezahlt haben, auch dazu da, um uns mit Garten -und Renovierungsarbeiten die Zeit zu vertreiben. Was soll man sonst mit der ganzen freien Zeit anfangen  :)?