Was spricht dagegen Menschen, die 45! Jahre in die Rente eingezahlt haben, zwei Jahre früher in diese zu entlassen (was nicht mit 63 sondern bald mit 65 ist)? Viele sind dann eh kaum arbeitsfähig und Akademiker betrifft das eh nicht.
Die Tatsache, dass genau diese Generation zu wenig Kinder in die Welt gesetzt hat, um die eigene Rente zu bezahlen, während die gleiche Generation davon profitiert mit vielen Geschwistern die Lasten der eigenen Elterngeneration auf viele Köpfe verteilt zu sehen.
Nicht drauf eingehen. Es gibt bisher kein valides Argument für eine abschlagsfreie, frühere Rente. Zunächst müssen die Befürworter eine sachgerechte Begründung abliefern.
Wer die realen Gründe nicht sehen will, der will sie auch nicht sehen. Aber ich kann auf dem Niveau dieses Threads ein bisher hervorragendes Argument liefern: "Weil es im Gesetz steht". Mit diesem Argument wird auch immer das aus der Zeit gefallene Prinzip der Amtsangemessenen Besoldung der ganzen Familie nach den "altehergebrachten Regeln des Berufsbeamtentums" gerechtfertigt. ;-)
Aber nochmal im Ernst: Die Rente hat (bis auf wenige Ausnahmen) keine monetären Sozialfaktoren. Körperliche Arbeit wird genauso behandelt wie weniger- oder nicht-körperliche Arbeit. Im Arbeitsleben sind aber eben genau die körperlichen Berufe oft im höheren Alter nicht mehr ausübbar während man mit ihnen im Schnitt aber deutlich früher anfängt. Hierdurch ergab sich in der Vergangenheit oft ein GAP zwischen dem Ende der (realen) Berufsfähigkeit und der Möglichkeit des Eintritts in die Rente. Die meisten überbrücken das aber irgendwie über andere Jobs oder ihr Erspartes oder halten sich mit Arbeitslosigkeit/Krankschreibungen über Wasser.
Hier wird aus meiner Sicht einer von zwei Faktoren massiv falsch bewertet: Es steht die Einzahlung der dafür geleisteten Arbeit gegenüber. Die Rente nach 45 Einzahlungsjahren ist ein Weg um diese Ungleichgewichtung ein wenig einzuhegen. Mir fällt kein gutes Argument ein um für die Rente neben einem Eintritts-Höchstalters (gerne auch >70 Jahre) einen Einzahlungszeitraum zu definieren, bei dem man "genug" gearbeitet hat.
Nebenbei kommt dazu, dass die, die am wenigsten Jahre für ihre Rente gearbeitet haben, statistisch am meisten davon haben. Die Kausalität ist nicht ganz sauber, weil oft die Lebens- und Bildungsumstände parallel laufen, aber aus meiner Sicht ist genug Evidenz gegeben.