Ich selbst würde als Zugewanderter ganz sicher auch in meinen Integrationsbemühungen scheitern, wenn ich dort, wo mir eigentlich geholfen werden soll, auf Menschen träfe, die mich wegen meines kulturellen Hintergrunds von vornherein ablehnen.
Ich würde erst keine Integrationsbemühungen entwickeln, wenn ich in Massenunterkünfte gepackt würde, vom selbständigen Erwerb des Lebensunterhalts (erstmal) abgeschottet würde bis irgendein Antrag nach Wochen/Monaten mal entschieden wird, den ich vielleicht nicht 100%ig korrekt ausgefüllt habe, weil mein Sprachkurs später anfängt, überfüllt ist, oder abgesagt wird, und ich in den Nachrichten mitbekomme, dass in Deutschland der Staat erstmal den Staat verklagt um zu klären, welche Umwege ein Steuereuro erst gehen muss, bis er in irgendeiner Art von Integrationförderung landen könnte, wenn Staat dafür das Personal hätte...
Die Rahmenbedingungen, damit aus Migration Integration wird, sind in Deutschland einfach grottenschlecht. Seit Jahren. Als Merkel sagte "Wir schaffen das", hätte es lauten müssen "Wir schaffen das, wenn..." und dann folgt eine Aufzählung mit mind. einem dutzend Spiegelstrichen an Voraussetzungen, von denen die meisten von Staat/Politik bis heute nicht geschaffen wurden. Und diese Diskrepanz zwischen Wollen und Können des Staates, Menschen zu integrieren, ihnen damit zu helfen, die ist für einen großen Teil der Ablehnung in der Bevölkerung verantwortlich. Der Rest sind ein paar rechte Spinner.
Und ich halte es nicht gerade für ein Patentrezept, diesbezüglich für mehr Zustimmung und Unterstützung zu sorgen, in dem man einfach alle, die v.a. vom Staat mehr Integrationsvoraussetzungen erwarten und zunehmend daran zweifeln, das Integration ohne diese überhaupt funktionieren kann, auch gleich zu rechten Spinnern erklärt.
Du sprichst mir aus der Seele. Nicht jeder, der die in diesem Thread beschriebenen Mißstände beklagt, ist ein Feind/Gegner von Flüchtlingen/Asylanten. Es muß aber erlaubt sein, die Wurzeln des Übels zu finden, in diesem Fall meiner Meinung nach die vom Staat geschaffenen Rahmenbedingungen. Deshalb auch mein früherer Hinweis, dass hinterfragt werden muß, warum im Bezug auf Integration bestimmte Quoten in anderen Ländern besser sind. Ein Blick über den Tellerrand hinaus bedeutet keineswegs ein Schielen in die rechte Ecke.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass alle die sich darüber tiefergehende Gedanken machen und Missstände ungeschönt aufzeigen die wahren Helfer und Freunde der Demokratie sind - ähnlich wie ein guter Kumpel der einem mal offen und ehrlich die Meinung sagt. Und alle anderen nicht wirkliches Interesse haben bzw. sogar noch falsche Tipps geben müssen.
Schweigen über die Missstände ist in diesem Zusammenhang absolut demokratieschädigend. Man überlege nur was die CDU in Richtung Bildungspolitik alles an Schönung im Kontext Migration gemacht haben, z.B. PISA-Statistiken entwertet durch die nicht sachgerechte Konsolidierung von Daten, z:B. der Entfernung des Herkunftslandes als Angabe eines Schülers/Schülerin. Es wurden Teilnahmen an PISA bewusst ausgesetzt. Förderschulen würden unter dem Deckmantel der "Inklusion" abgeschafft, eine Inklusion die heute nicht mal ansatzweise funktioniert, denn es fehlt an speziellem Personal damit förderungsbedürftige Menschen nicht zu kurz kommen und zukünftige Spitzenleistungsträger von morgen nicht unterfordert und gelangweilt sind. Von der fehlenden Sprachförderung an fast allen Schulen mal ganz zu schweigen.
Und hier hört das alles nicht auf, denn irgendwie hängt irgendwo alles miteinander zusammen, auch Bildungspolitik mit dem Arbeitsmarkt und Lohnentwicklung. Es gibt in Europa Länder mit entsprechendem Bildungsniveau die ein gewisses Lohnniveau aufrecht halten können, z.B. die Schweiz, Schweden oder (Überraschung!) Deutschland! Aber dieses Niveau werden wir nicht halten können, wenn es so weiter geht. Und ich befürchte die Weichen können in diesem Fall auch nicht spontan umgestellt werden. Die Ausbildungszeit einer Lehrkraft dauert min. 5 Jahre.
Was bedeutet das wiederum für unseren Wohlstand? Ziemlich viel! Denn die Genies und Leistungsträger von gestern und vorgestern haben durch ihre Innovationen Deutschland zu einem Innovationsland gemacht, mit entsprechendem Exportpotenzial. Ohne Innovation und der Beteiligung an aufstrebenden Marktsegmenten bei denen wir mit Fachexpertise glänzen können, wird es zwangsläufig einen deutlichen Verlust des Wohlstandes geben.
Im Übrigen alles die Nachwirkungen von 2005-2020 Schwarz-Rot und die Ampel darf auch diesen Karren aus den Dreck ziehen....oder auch nicht, wir werden sehen. Es kotzt einfach nur noch an. Reiß dich zusammen mein Freund, Deutschland, so kann es nicht weiter gehen. Du musst etwas an dir ändern, ich helfe dir, aber wenn du nicht willst, sehe ich nicht dabei zu wie du ins Elend stürzt.