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Lohnt sich Arbeit noch?
Warnstreik:
--- Zitat von: Bob Kelso am 06.11.2023 15:10 ---Einzig die Frage nach dem Einkommen / Auskommen/ möge hier beleuchtet werden.
Es mögen keine moralischen / gesellschaftspolitischen Gesichtspunkte eingebracht werden.
Isoliert davon darf ich hier die beiden "Modelle" gegenüberstellen.
Erwerbstätigkeit eines Akademikers im sozialen Dienst.
In unserer Einrichtung werden Sozialarbeiter B.A. beschäftigt. Beispiel Stufe 4
Familie hat drei Kinder : 4; 7 und 9 Jahre. Mutter arbeitet nicht! Vater hat Zöliakie!
SU 11b ; Brutto: 4137 Euro
Netto: 2972,86 Euro zggl. Kindergeld: 750 Euro ergeben:
3662 Euro Monatseinkommen!
Davon werden bezahlt: Warmmiete in Düsseldorf : 1.400 Euro
KiTa Platz für 1 Kind
und und und und !
Sollte diese Familie eine Mietanpassung erhalten, wird diese durch den AG nicht übernommen.
Sollte diese Familie ein weiteres Kind bekommen, wird das Entgelt nicht erhöht.
Bürgergeld!
Antragsteller : 451,00 €
Mehrbedarf für kostenaufwändige Ernährung: Zöliakie/Sprue 66,00 €
Ehepartner/in, Partner/in, Lebenspartner/in: 451,00 €
Kinder 5 Jahre und jünger: 318,00 €
Kinder bis 13 Jahre: 696,00 €
Summe der Leistungen: 1.982,00 €
Kosten für die Unterkunft
Kaltmiete: 1.200,00 €
Heizkosten: 200,00 €
Summe der Unterkunftskosten: 1.400,00 €
Einkommen
Kindergeld: 750,00 €
Summe der Einkünfte: 750,00 €
Berechnung des Anspruchs
Summe der Leistungen: 1.982,00 €
+ Summe der Unterkunftskosten: 1.400,00 €
- Summe der Einkünfte - 750,00 €
= vermutlicher Anspruch: 2.632,00 €
zzgl. Kindergeld: 750 3.382,00
KiTa Platz und Verpflegung sind gebühren und beitragsfrei
--- End quote ---
Muss jetzt schon eine Krankheit herhalten, um die Rechnung zumindest halbwegs plausibel zu machen?
1. Die obige Familie hat mit Sicherheit schon vor den Kids ein gutes Stück an Vermögen zusammengetragen, was jetzt entweder die (freie) Entscheidung der Mutter nicht zu arbeiten abfedert oder einen Teil der Miete trägt. Dieses Vermögen hat die Bürgergeldfamilie schlicht nicht.
2. Du hast das Wohngeld vergessen. In diesem Fall (eben ziemlich genau berechnet) 553€ bei 1200€ Kaltmiete.
3. Es spricht nichts - aber auch garnichts dagegen, dass die Mutter zumindest einen Mini- oder Midi-Job macht. Von einer regulären Teil- oder Vollzeitbeschäftigung ganz zu schweigen.
4. Selbst wenn man sich dafür entscheidet die Kinder noch lange selbst zu betreuen, wendet sich das Blatt sobald entweder die Frau wieder arbeitet oder den Bürgergeldempfängern ihre anrechenbaren Kinder ausgehen. Dann spreizt es sich wieder massiv.
Leider greifst du wieder genau so ein Beispiel heraus, wo man erstmal plakativ etwas darstellen kann. Wieso vergleichst du nicht denselben Sozialarbeiter aber alleinstehend, mit seinem alleinstehenden Bürgergeld-Pendent? Oder wieso nicht das Sozialarbeiter-Dink-Pärchen mit dem Bürgergeldpärchen?
MoinMoin:
--- Zitat von: Warnstreik am 06.11.2023 16:50 ---Leider greifst du wieder genau so ein Beispiel heraus, wo man erstmal plakativ etwas darstellen kann. Wieso vergleichst du nicht denselben Sozialarbeiter aber alleinstehend, mit seinem alleinstehenden Bürgergeld-Pendent? Oder wieso nicht das Sozialarbeiter-Dink-Pärchen mit dem Bürgergeldpärchen?
--- End quote ---
Also ich finde das Beispiel hervorragend, da es doch aufs deutlichste zeigt, dass arbeiten sich lohnt.
10 Mille mehr im Jahr, obwohl Frau zu 100% zuhause ist.
Und wenn die Kindergrundsicherung kommt, dann wird das Blatt sich noch deutlicher (und mit weniger Einkommen bei drei Kindern und Alleinverdiener Model) zum Blatt: Arbeiten lohnt sich richtig wenden.
Von der Zeit nach der Kindererziehung mal ganz zu schweigen.
außer wenn es eine Lebens"model" ist, immer mit 3 Kindern durchs leben zu gehen.
Opa:
--- Zitat von: MoinMoin am 06.11.2023 16:48 ---
--- Zitat von: Bob Kelso am 06.11.2023 16:45 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 06.11.2023 16:34 ---
--- Zitat von: Opa am 06.11.2023 15:58 ---Also lehrt uns das Beispiel, dass sich selbst in einer extrem teuren Stadt wie Düsseldorf, selbst mit 3 Kindern, selbst wenn man es trotz langjähriger Berufserfahrung nicht über die S11b (Einstiegsgehalt) herausgebracht hat, das tägliche Arbeiten gehen (auch) finanziell lohnt.
--- End quote ---
Nun, wer als Berufsanfänger (oder Student) anfängt drei Kinder zu bekommen, der ist halt als Alleinverdiener damit nicht weit vom Grundbedarf entfernt.
Aber wenn er sich erstmal in die Stufe 5 hoch gearbeitet hat, dann lohnt sich das arbeiten für ihn um so mehr.
Aber ein höheres Kindergeld wäre dort halt sehr hilfreich.
--- End quote ---
Stufe 4 ist nicht die Einstiegsstufe! Sonden mehrjährige Erfahrung!
--- End quote ---
Nun wenn er jetzt Stufe 4 ist dann ist er dort nach 6 bis 9 Jahre Berufstätigkeit hin gekommen.
Mit einem 9 jährigem Kind (sofern es sein eigenes ist) muss dann die Zeugung als Berufseinsteiger gewesen sein.
Und wenn man 12x500€ Wohngeld zu den 3600€ nimmt, sind wir durchaus bei 10 Mille mehr.
Wenn man da noch die JSZ einberechnet.
--- End quote ---
Und mit den 10.000 Euro mehr pro Jahr hat man als Familie einen erheblich höheren Lebensstandard, als ohne. Die immateriellen Vorteile der Erwerbstätigkeit kommen on top. Und wer 10 Jahre nach seinem Berufseinstieg noch in der niedrigsten EG für einen Sozialhansel ist, legt wohl auf Karriere und finanzielle Aspekte weniger Wert, als auf den immateriellen Aspekt.
Stufe und Entgeltgruppe sollte man übrigens unterscheiden können, wenn man hier mit so vielen Ausrufezeichen herumkrakelt. S11b ist das Minimum für einen Sozialhansel. Wer mehr verdienen möchte, hat eine große Auswahl an Stellen von S12 bis S14. Jugendämter suchen immer.
Opa:
Oder hier bewerben. S14. Viel Erfolg!
https://www.stellenanzeigen.de/job/diplom-sozialarbeiter-diplom-sozialpaedagoge-sozialarbeiter-sozialpaedagoge-m-w-d-duesseldorf-8788034/?utm_source=joblift_de&utm_medium=paid-partner&utm_campaign=A&campaign=joblift-A&utm_term=27980bd3444c41d28e1cde8da72911da
Bob Kelso:
--- Zitat von: MoinMoin am 06.11.2023 16:48 ---
--- Zitat von: Bob Kelso am 06.11.2023 16:45 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 06.11.2023 16:34 ---
--- Zitat von: Opa am 06.11.2023 15:58 ---Also lehrt uns das Beispiel, dass sich selbst in einer extrem teuren Stadt wie Düsseldorf, selbst mit 3 Kindern, selbst wenn man es trotz langjähriger Berufserfahrung nicht über die S11b (Einstiegsgehalt) herausgebracht hat, das tägliche Arbeiten gehen (auch) finanziell lohnt.
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Nun, wer als Berufsanfänger (oder Student) anfängt drei Kinder zu bekommen, der ist halt als Alleinverdiener damit nicht weit vom Grundbedarf entfernt.
Aber wenn er sich erstmal in die Stufe 5 hoch gearbeitet hat, dann lohnt sich das arbeiten für ihn um so mehr.
Aber ein höheres Kindergeld wäre dort halt sehr hilfreich.
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Stufe 4 ist nicht die Einstiegsstufe! Sonden mehrjährige Erfahrung!
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Nun wenn er jetzt Stufe 4 ist dann ist er dort nach 6 bis 9 Jahre Berufstätigkeit hin gekommen.
Mit einem 9 jährigem Kind (sofern es sein eigenes ist) muss dann die Zeugung als Berufseinsteiger gewesen sein.
Und wenn man 12x500€ Wohngeld zu den 3600€ nimmt, sind wir durchaus bei 10 Mille mehr.
Wenn man da noch die JSZ einberechnet.
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Würden Sie auch bei einer BG Familie derern Familienplanung in Diskurs nehmen!
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