Autor Thema: 7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …  (Read 23942 times)

MoinMoin

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #75 am: 13.08.2024 19:26 »
Das Schonvermögen sollte vor allem aus politischen, nicht aus sachlichen Gründen geringer sein. Solche Beträge sind nicht vermittelbar und stören die Akzeptanz des Gesamtsystems.

Und natürlich hast du Recht in Bezug auf die Konjunktur. Wobei man immer Bedenken, muss dass man vor dem Bezug des Bürgergeld (bitte Namen ändern) doch etliche Zeit im ALG I Bezug ist.

Ansonsten ist zur Kürzung ja nunmehr eine Grundgesetzänderung angedacht, damit das zukünftig geht. Auch komplett für alle Ewigkeiten. Und das ist gut so.
Ja, das Horrorszenario war doch früher immer:
Der Ing, 35 Jahre gebuckelt, 2 Kinder durch die Uni (selbstfinanziert) gebracht (weil nix Bafög) Haus abbezahlt,
kann 5 Jahre wg. Krankheit nicht mehr (voll) arbeiten, 3 Jahre BGler und Haus Zwangs-verkauft, erspartes Weg und dann kann er noch 10 Jahre bei Null anfangen um bis zur Rente buckeln ohne Rücklagen.

Selbstständiger: Ein gute gelebt, aber so gut gewirtschaftet, das er Rücklagen hat, Rente durch MFH gedeckt. Kann 5 Jahre wg. Krankheit nicht mehr (voll) arbeiten, 3 Jahre BGler und Haus(er) mies Zwangs-verkauft, erspartes Weg und dann kann er noch 10 Jahre bei Null anfangen um bis zum Ende buckeln ohne Rücklagen und BGler bleiben.

Und dann Knalltüte (egal ob Ing oder Selbständig) alles verjubelt permanent knapp über die Verhältnisse gelebt und kann dann nicht mehr 5 Jahre wg. Krankheit, zack BGler bis er mal wieder bock hat.

und so weiter ...

Das sind doch die Geschichten wieso warum wie hoch und was als Schonvermögen
Sozial Gercht, Emotional Ok und sowieso ist

MoinMoin

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #76 am: 13.08.2024 19:33 »
Ich bin schlicht Freund davon, Geld an der Quelle zu besteuern, und das auch vernünftig zu machen.

Vermögen resultiert aus nicht oder schlecht besteuernten Einnnahmen. Ganz einfach.
Vermögen, welche ich bei mir behalte und nicht jemanden anderes gebe, nicht zu besteuern, da kann ich mitgehen.
Vermögen, was ich jemanden anderes gebe, dass muss an der Quelle besteuert werden, ok.
(Aktien Verkauf wäre ja so eine Quelle, Oder Schenkung, Vererbung, Immobilienverkauf)
Also willst du jede Vermögensübergangstransaktion mit dem Grenzsteuersatz besteuern und der Mensch kann dann per Steuererklärung es auf seinen individuelle Steuersatz runder erklären?
macht Sinn, für alle Vermögensübergänge  ;)
Bin ich Voll dabei.
(auch wenn ich dann abkotzen muss, weil ich noch mehr steuern als jetzt bezahlen müsste)

BAT

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #77 am: 13.08.2024 20:17 »
Nö, die Aktien oder andere Vermögensgegenstände, sind doch aus Einnahmen enstanden, die bereits versteuert wurden (oder sollten). Und zwar so hoch gut, dass die Schenkung dann halt nicht 10000 sondern nur 7500 beträgt.

Bist ja schlimmer als der Raubritter im Mittelalter ;)

Nochmals, der Staat schwimmt im Geld.

 

NelsonMuntz

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #78 am: 13.08.2024 21:08 »
Nö, die Aktien oder andere Vermögensgegenstände, sind doch aus Einnahmen enstanden, die bereits versteuert wurden (oder sollten). Und zwar so hoch gut, dass die Schenkung dann halt nicht 10000 sondern nur 7500 beträgt.

Bist ja schlimmer als der Raubritter im Mittelalter ;)

Nochmals, der Staat schwimmt im Geld.

Och BAT, das Geld, mit dem ich meinen Friseur bezahle, ist doch auch schon besteuert. Blöd, dass der Friseur trotzdem Steuern zahlen muss .... und im Gegensatz zum Erben hat er sogar was geleistet.

Schon schwierig,  oder?

BAT

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #79 am: 14.08.2024 08:50 »
Nö, du vermischt mal wieder alles.

Denn wenn Gelder der Schenkung beim Friseur ausgegeben wären, hätten wir bei einer Besteuerung von Schenkungen das Geld inzwischen dreimal und nicht wie bei deinem Beispiel zweimal versteuert.

Also habe Gehalt und es wird versteuert, ich schenke davon meiner Schwägerin 100 € für einen Friseurbesuch, die Schenkung wird besteuert, sie geht zum Friseur, die Leistung wird besteuert - und ganz am Ende wird der Steuerzahler bescheuert ;D
« Last Edit: 14.08.2024 08:57 von BAT »

Tagelöhner

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #80 am: 14.08.2024 09:26 »
Ist das jetzt gesunder Menschenverstand oder neuerdings schon eine neoliberale unsoziale kapitalistische Denkweise?  ;D

MoinMoin

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #81 am: 14.08.2024 09:33 »
Nö, du vermischt mal wieder alles.

Denn wenn Gelder der Schenkung beim Friseur ausgegeben wären, hätten wir bei einer Besteuerung von Schenkungen das Geld inzwischen dreimal und nicht wie bei deinem Beispiel zweimal versteuert.

Also habe Gehalt und es wird versteuert, ich schenke davon meiner Schwägerin 100 € für einen Friseurbesuch, die Schenkung wird besteuert, sie geht zum Friseur, die Leistung wird besteuert - und ganz am Ende wird der Steuerzahler bescheuert ;D
Kapitaler Denkfehler.

Nein, die Versteuerung findet immer nur einmal pro Empfänger statt.
Und immer nur dann wenn jemanden Geld zufließt.

Umgekehrt, könnte man mit deiner Argumentation sagen, dass das Shampoo, welches mir der Friseur auf den Kopf batscht auch schon 10 mal versteuert wurde.
Der Rohstoffersteller, Produzent, der Händler, der Großhändler .....

Also so what, dann wird es halt dreimal versteuert, was daran ist falsch?


Tagelöhner

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #82 am: 14.08.2024 09:39 »
MoinMoin steht es ja frei gerne (noch) mehr Steuern zu bezahlen als es in anderen westlichen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard üblich ist, wenn das die Richtung seines sozialisierten Kompass so verlangt. Schenkungen/Spenden an die öffentliche Hand oder gemeinnützige Organisationen sind immer möglich.

Ich halte es da eher wie BAT, der Staat hat ein massives Ausgabenproblem und möchte jetzt den vermeintlich einfachen Weg gehen und die Geldquellen bzw. das Vermögen der Leistungsträger anzapfen, dabei müsste er sich eher mal einer radikalen schmerzhaften Diät unterziehen. Das Gute an diesem Ungleichgewicht ist, der Markt wird es langfristig von alleine regeln und die Geschichte hat gezeigt, dass sozialistische Phantasien dabei nicht zum Erfolg führen werden.

BAT

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #83 am: 14.08.2024 09:43 »

Nein, die Versteuerung findet immer nur einmal pro Empfänger statt.
Und immer nur dann wenn jemanden Geld zufließt.

Also so what, dann wird es halt dreimal versteuert, was daran ist falsch?

Falsch ist, das der Staat im Geld schwimmt und damit sich endliche mal zurückhalten muss. Ich wiederhole mich nun zum zehnten Mal. Man kann sicherlich über mehr Steuern nachdenken, aber nur in der Krise. Nicht bei prosperierenden, geradezu überlaufenden Kassen.

Und selbstredend wird bereits jetzt nicht jeder Geldzufluss besteuert, wenn ich meine ETW nach jahrelangem Bewohnen mit 50 K Gewinnn verkaufe, ist die Steuer Null.

MoinMoin

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #84 am: 14.08.2024 09:49 »
MoinMoin steht es ja frei gerne (noch) mehr Steuern zu bezahlen als es in anderen westlichen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard üblich ist, wenn das die Richtung seines sozialisierten Kompass so verlangt. Schenkungen an die öffentliche Hand oder gemeinnützige Organisationen sind immer möglich.
Nun ich will nicht die Einnahmen erhöht wissen, sondern nur die Vermögenden mit einbezogen wissen, damit Menschen wie du und KlammeKasse weniger beitragen müssen, aber das ist euch wohl zu sozial gedacht.

Und was die sogenannte hohe Quote in D angeht, die steht auch nur auf dem Papier.
Die einen haben halt einer höhere USt oder mehr Gebühren oder private Kosten für Dinge die bei uns via Steuern erledigt werden ...

Zitat
Ich halte es daher eher wie BAT, der Staat hat ein massives Ausgabenproblem und möchte jetzt den vermeintlich einfachen Weg und die Geldquellen bzw. das Vermögen anzapfen, dabei müsste er sich eher mal einer radikalen schmerzhaften Diät unterziehen. Das Gute an diesem Ungleichgewicht ist, der Markt wird es langfristig von alleine regeln und die Geschichte hat gezeigt, dass sozialistische Phantasien dabei nicht zum Erfolg führen werden.
Da bin ich auch voll dabei, das die ausgaben runter müssten und dass leider die Gefahr sehr hoch ist, dass nicht vernünftig umverteilt wird, sondern nur andere Geschenke verteilt werden und die Ausgaben nicht gesenkt werden.

MoinMoin

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #85 am: 14.08.2024 09:51 »

Nein, die Versteuerung findet immer nur einmal pro Empfänger statt.
Und immer nur dann wenn jemanden Geld zufließt.

Also so what, dann wird es halt dreimal versteuert, was daran ist falsch?

Falsch ist, das der Staat im Geld schwimmt und damit sich endliche mal zurückhalten muss. Ich wiederhole mich nun zum zehnten Mal. Man kann sicherlich über mehr Steuern nachdenken, aber nur in der Krise. Nicht bei prosperierenden, geradezu überlaufenden Kassen.

Und selbstredend wird bereits jetzt nicht jeder Geldzufluss besteuert, wenn ich meine ETW nach jahrelangem Bewohnen mit 50 K Gewinnn verkaufe, ist die Steuer Null.
und ich wiederhole mich zum 11 mal, es geht mir nicht darum die Einnahmen zu erhöhen, sondern die Last anders zu verteilen.

Faunus

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #86 am: 14.08.2024 09:58 »
Alle Nase lang wird hier behauptet irgendjemand hätte behauptet, dass der Staat zu wenig Einnahmen hat. Das ist unwahr! Niemand hat das je andeutungsweise geschrieben. Lasst doch bitte diese unsinigen Nebenschauplätze!


Es geht alleine um eine Umverteilung, da die Belastungen ungleich zw. Leistungsträgern und Vermögenden in D verteilt sind - mal grob ausgedrückt.
Und Gewinne wie z.B. Dividenden sind Einkommen und entsprechend der Einkommenssteuersätze zu besteuern und nicht  "je mehr da ist, umso leichter beim Fiskus Richtung 0 zu rechnen"

Dieser Aussage weichen gerade die Neoliberalen hier - oder wenn schon von Raubrittern die Rede ist, dann halt Raubtierkapitalisten - aber massiv aus.

NelsonMuntz

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #87 am: 14.08.2024 10:23 »
Alle Nase lang wird hier behauptet irgendjemand hätte behauptet, dass der Staat zu wenig Einnahmen hat. Das ist unwahr! Niemand hat das je andeutungsweise geschrieben. Lasst doch bitte diese unsinigen Nebenschauplätze!


Es geht alleine um eine Umverteilung, da die Belastungen ungleich zw. Leistungsträgern und Vermögenden in D verteilt sind - mal grob ausgedrückt.
Und Gewinne wie z.B. Dividenden sind Einkommen und entsprechend der Einkommenssteuersätze zu besteuern und nicht  "je mehr da ist, umso leichter beim Fiskus Richtung 0 zu rechnen"

Dieser Aussage weichen gerade die Neoliberalen hier - oder wenn schon von Raubrittern die Rede ist, dann halt Raubtierkapitalisten - aber massiv aus.

Das ist eben eine der fatalen Fehlurteile, die sich in Deutschland hartnäckig halten: Man wähnt einen Menschen mit 90k brutto reich und wünscht sich eine saftige Besteuerung. Gleichzeitig befüllt man sein Sparbuch und wünscht darauf eben keine Steuern auf Zinsgewinne (weil man ja nicht so "reich" ist, wie jener mit 90k Einkommen).

Final erfreut das aber nur die wirklich Vermögenden, deren Lebensunterhalt auch ohne Erwerbsarbeit gesichert ist.

Arbeit wird in Deutschland zu hoch, Kapitalerträge (zu denen ich hier Erbschaften mal dazupacke) werden zu wenig besteuert.

(aber dann wird herumgeplärrt, dass die Abgabenlast so dramatisch ansteigt und man deshalb nur noch 30h arbeiten möchte ;))

Faunus

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Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
« Antwort #88 am: 14.08.2024 10:24 »
90k sind Peanuts und bestenfalls obere Mittelschicht und leistungsträger der Gesellschaft - verdammt!

Ich bezweifle, dass hier der Hauptteil zu den 2,8 Mio. Millionären in D gehört, außer @BAT, der ja scheinbar mehrere Immobilien besitzt und daher den Raubtierkapitalismus so verteidigt. Immobilien lassen sich nicht so einfach auf die Caymans verschieben 8)
« Last Edit: 14.08.2024 10:33 von Faunus »

Faunus

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« Antwort #89 am: 14.08.2024 10:32 »
Arbeit wird in Deutschland zu hoch, Kapitalerträge (zu denen ich hier Erbschaften mal dazupacke) werden zu wenig besteuert.

Guten Morgen! ;)