Wer sich beruflich verändern will, verlässt in der Regel ohnehin den Arbeitgeber. Höhere Stellen gibt es dann ja auch teilweise bei anderen Kommunen
Mamchmal zahlt sich auch Beharrlichkeit aus. Meine Frau hat in einer kleinen Kommune in der E8 begonnen. Über die 9a in die 9c (inkl. AL2) und dann in die 11. Jetzt steht die 12 vor der Tür (inkl. Stufenlaufzeitverkürzung, damit die Stufe 5 nicht von vorn begonnen werden muss). Und ja, das wurde auch möglich, weil andere keine Lust mehr haben oder gehen. Es ist eben auch nicht nur der Tarif
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Ja, natürlich gibt es diese Leute.
Aber wenn du mal wie ich abends aus Langeweile durchs Fernsehen zappst und zufällig bei RTL II landest, wird dir schlecht. Es gibt eben auch solche Leute ....
Jedenfalls sind solche Berichte echt für Arbeitnehmer, die jeden Tag arbeiten gehen und horrend hohe Steuern und Sozialabgaben zahlen, wie ein Knockout.
Du hast Abitur und studiert. Lass mich bitte den Glauben an unser Bildungssystem nicht verlieren: Wer RTL2 oder die BILD für bare Münze nimmt, hat definitiv die Kontrolle über sein Leben verloren! Das ist primitive Unterhaltung und selbstverständlich pickt man sich diejenigen da raus, die sich zum Skandalisieren wirklich eignen. Aber sei doch mal ganz ehrlich: Könnstest Du einen der dort gezeigten Protagonisten in Deiner Kommune sinnvoll beschäftigen, wenn man diesem das Bürgergeld entzieht? Nein, weil das mal ganz salopp gesagt "Psychos" sind, die im regulären Arbeitsmarkt keine Chance haben.
Was RTL2 und die Bild nicht zeigen, sind z.B. solche Fälle, die im Kindesalter missbraucht wurden, diverse Selbstmordversuche hinter sich, und nie im Leben einen Fuß auf den Boden bekommen haben. Das Problem ist, dass man auch diesen Menschen unterstellt, arbeitsverweigernder "Abschaum" zu sein, wenn man das Thema Bürgergeld/Existenzminimum undifferenziert und durch die Boulevardmedien gefärbt betrachtet.
Davon völlig unbenommen kann ich trotzdem die zunehmende Stauchung der Nettohaushaltseinkommen kritisieren, die das Leistungsprinzip in unserer Gesellschaft unterminieren. Vielleicht sollte man dabei aber nicht nur nach unten schauen, sondern auch mal nach (ganz) oben. Wir leben tatsächlich in einer Welt, in der vorgeblich liberale Parteivorsitzende im Fernsehen "mehr Milei und Musk wagen" proklamieren, und dabei (unwissend und geradezu blöde naiv) eine klare Wahlempfehlung für die AfD aussprechen. Oder anders: Manche Erbengeneration macht sich für maximal disruptiven Klimaschutz stark, ohne dabei die Leistungsfähigkeit der Mitte der Gesellschaft überhaupt erfassen zu können.
Ist jetzt gar nicht böse gemeint, aber im libertären Denken ist es schlicht Dein eigenes Unvermögen und Deine Inkompetenz, wenn Du in der E11 festhängst. Der Tarif hat da keine Schuld. Wenn Du aber im Tarif argumentierst, dann sollte Dein Blick sich nach oben richten - denn wenn Du den Ärmsten etwas nimmst, kommt das ganz sicher überall, aber nicht bei Dir an.
Wie gesagt: beim Zappen draufgestoßen. Das ist definitiv nicht das, was ich mir sonst angucke, keine Sorge

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Jedoch sieht man die Arbeitslosenzahlen und die freien Stellen (gut, jetzt hat sich das ohnehin etwas zerschlagen, aber beispielsweise Anfang 2024 oder 2023) und fragt sich, ob wirklich überall nur ein Mismatch vorliegt.
Wie gesagt, für berechtigte Zahlungen bin ich vollkommen wie die von dir benannten Gruppen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es bei einer Anzahl von mehreren Millionen Leuten nur eine Handvoll Menschen gibt, die kein Bock hat, zu arbeiten.
Dafür spricht auch nicht, dass es immer mehr Arbeitgeber gibt, die in Reportagen von ARD und ZDF (nicht RTL (II)) geäußert haben, dass es sich für das Gehalt, das gezahlt werden soll, nicht lohnt, zu arbeiten und sie dann lieber zu Hause bleiben und ihre Freizeit genießen. Für das Nötigste ist ja gesorgt....
Und es gab 2 Mal 12 %, die kein Arbeitnehmer in Deutschland bekommen hat und die gestiegenen Mieten müssen im Gegensatz zu den Arbeitnehmern auch nicht selbst getragen werden
Das Problem verschärft sich halt umso mehr, je stärker die Mieten (oder das "Wohnen" generell) steigen, je stärker die Sozialabgaben noch weiter nach oben gehen, je weniger die Löhne steigen und je weniger netto auf dem Zettel später unten steht.
Die sozialistisch geprägten Tarifabschlüsse und das ständige Anheben der Beitragsbemessungsgrenzen helfen natürlich auch nicht besonders

.... immer wenn man fast bei der BBG ist, steigt diese rasant an

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Zum Glück sind die Kreditraten und die Tilgung fix.... wenn die auch noch inflationsbedingt angepasst würden....

Ich bin der Meinung, dass sich einiges ändern werden muss und auch wird. Die große Unzufriedenheit zeigt sich ja leider zunehmend auch in den Wahlumfragen und bei den Landtagswahlen auch in den -ergebnissen. Gestern erst gelesen, wie wenig Motivation generell bei Arbeitnehmern noch vorhanden ist.
Nach den Kostensteigerungen der letzten Jahre die nächste Keule herauszuholen und zu sagen "och wenn ihr krank seid, könnt ihr ruhig mal auf Gehalt verzichten" ist jetzt auch nicht so die krasse Motivationsbombe.
Na siehst du, dann hat deine Frau doch alles richtig gemacht

. Neue Stelle oder Neubewertung der Stelle auf EG12?
Darauf hoffe ich nämlich noch etwas... Weil die Differenz zwischen 11 und 12 ist schon gewaltig in den letzten Stufen. Meine Stellenbeschreibung gibt das eigentlich auch her, wenn ich das mit Gerichtsurteilen vergleiche. Ich bin da dran, Begründung geht im Frühjahr spätestens noch "raus". Die Stellenbeschreibung ist natürlich Asbach Uralt und seitdem gibt es so viele Änderungen, ohne dass sich die übertragenen Aufgaben geändert haben -- also § 13 Abs. 1 TVöD-VKA.
Grundsätzlich finde ich das Gehalt auch in Ordnung - die Stauchung in der Tabelle und die zunehmende/wachsende Differenz zur PW sind eher das Problem als das "absolute" Entgelt an für sich.