Was jetzt meine politische Orientierung hier zur Sache tut, vermag ich nicht zu erkennen. Allerdings überrascht es schon, wie man von meiner - zugegeben etwas zugespitzten - Forderung nach einer Besoldungskürzung auf eine linksorientierte Haltung schließen kann.
Na, man muss ja bei provokanten Thesen auch ein wenig zurückschießen, wenn man der Sache auf den Grund gehen möchte

Zunächst grundsätzlich eine Frage: mD, gD, hD .... verbeamtet? Falls Ja, dann bitte mit der These nebenan in den entsprechenden Fäden zur amtsangemessen Alimentation mal auftrumpfen. Das wird bestimmt lustig

Aber nun mal im Ernst (aus der Sicht einer obersten, operativen Ebene im technischen Dienst, über der nur noch reine Führungsebenen liegen (die Du ja hier adressiert hast): Hier gebe ich Dir insofern Recht, als dass der öD generell etwas "gemütlicher" als die pW gestaltet ist. Ich kann hier den bestehenden Gap zu den Gehältern "da draußen" durchaus nachvollziehen und sehe tatsächlich nicht die Notwendigkeit, hier gleichziehen zu müssen, wie so manche das gerne ausformulieren.
Zur Digitalisierung auch der folgende Gedanke: Natürlich gibt es immer wieder auch Projekte, in denen Externe mitmischen und zum Teil sogar die federführende Leitung übernehmen. Ob das immer ideal ist, lasse ich hier mal offen ... aus meiner persönlichen Erfahrung aus vielen Projekten, die gemeinsam mit einem großen, deutschen Telekommunikationsanbieter durchgeführt wurden, kann ich nur sagen: Die bekommen zwar mehr Geld, eine höhere kognitive Leistung kann man dabei aber auch nicht erwarten (und auch hier fließt das Steuergeld). Final steht am Ende auch der Betrieb der so erstellten Lösungen an: Da hätte ich dann doch gerne kompetentes und motiviertes Personal am Start. Hier reden wir primär natürlich auch über den gD, respektive über EG zwischen 9 und 13 - aber wenn wir darüber 10% Gehalt streichen, wird die Führungsebene faktisch nur noch mit Schlümpfen besetzt werden können. Wollen wir das? Ich hege Zweifel.
Ebenso ist es aber auch Tatsache, dass insbesondere im öffentlichen Dienst teilweise eine enorme Bequemlichkeit in Kombination mit Selbstüberschätzung der eignen Leistung herrscht. Jeder hier kennt diese Charaktere aus dem eigenen behördlichen Umfeld.
Ja, da ist sicher etwas dran - inwieweit eine Gehaltskürzung an dieser Situation etwas verbessern könnte, erschließt sich mir an dieser Stelle nicht. Vielleicht wäre es klüger, das Beamtentum abzuschaffen und leistungsbedingte Kündigungen einzuführen? Dann dürfen die Gehälter auch sicher wieder steigen.