Es macht immer noch einen Unterschied, ob man nun im Anarchokommunismus leben möchte oder einfach nur bedarfsgerecht libertäre Maßnahmen anwendet, um damit auf konkrete Probleme zu reagieren. Aber was ich halt als ekelhafter Bildungsbürger, dessen Bibliothek von Marx bis von Mises bestückt ist und der im Studium auch den obligatorischen Das Kapital-Lesezirkel besucht hat, sagen wollte: Libertarismus ist schon etwas tiefgründiger als das Gesülze vom Habeck-Stammtisch.
Der Libertarismus enthält eben auch den "Anarcho-Kapitalismus" - Letzendlich handelt es sich hier doch um eine unheimlich breit gefächerte Philosophie-Schule. Wenn wir aber mal in die Realität blicken und die PKV und die dort implementierten Möglichkeiten beleuchten, schwer Vorerkrankte zu versichern, dann sehen wir eigentlich ganz gut, wie "super" so ein libertäres, marktorientiertes Sozialwesen funktionieren würde.
Welcher "Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit" aus der Zeit vor Bismarck hätte denn einen von Geburt an Blinden unterstützt?
Der Libertarismus als Idee hätte eine Chance, wenn wir sicherstellen, dass alle Menschen von Grund auf die gleichen Möglichkeiten und Fähigkeiten haben. Das ist nur leider nicht der Fall.
... all das rechtfertigt natürlich nicht die überbordende Sozialtransfer-Politik linker Parteien.