Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1089942 times)

heike2106

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2340 am: 08.12.2024 18:15 »
Deine Berechnung ist leider sehr verzerrt. Erstens: Braucht der Angestellte deutlich weniger Zeit bis er in der Stufe 6 ist. Beim Beamten dauert es deutlich länger bis er in der Stufe 8 ist. Bei uns sind die Beamten ca. erst ab Mitte 50 in der Stufe 8 und bezahlen bei einem großen Versicherer PKV Beträge in Höhe von ca. 500€ (Tendenz steigend). Und ja, diese sind in jungen Jahren direkt nach der Schule ins Beamtentum eingestiegen - ohne Risikozuschlag. Im mD ist die Verbeamtung in meinen Augen keine gute Entscheidung. Besser sieht es dagegen im hD aus.

Es ist richtig, dass man das bei den Erfahrungsstufen nicht 100% vergleichen kann, aber leider lässt Du bei Deiner Argumentation auch außen vor, dass der Angestellte, um von E5 (Eingangsamt) nach E8 zu kommen dreimal befördert werden muss. Bei jeder (!) Beförderung wird die Wartezeit in der jeweiligen Erfahrungsstufe zurückgesetzt. Das ist bei Beamten anders. Hier läuft die Zeit einfach weiter, sogar über Laufbahnwechsel hinweg.
Was die PKV angeht, so kenne ich zwar ältere Kollegen, die mehr bezahlen, aber in den Fällen dann wirklich sehr alt (noch unter 67) sind, so dass in absehbarer Zeit mit Pensionseintritt die Beihilfe auf 70% erhöht und damit der PKV Beitrag sinkt, weil nur noch 30% statt 50% versichert werden müssen. Und als zweite Gruppe gibt es noch die, bei denen Kinder und Ehefrauen mitversichert sind in der PKV und das zu einem höheren Beitrag führt, aber in den Fällen findet auch ein Ausgleich über den Familienzuschlag statt (in dem von mir aufgeführten Beispiel bekommt ein Beamter verheiratet mit zwei Kindern dafür auch Netto 300 € mehr pro Monat).

Es gibt bei Angestellten kein Eingangsamt, genauso wenig wie es Beförderungen gibt.
Übst du eine Stelle auf E5 aus, bist du E5. Bewirbst du dich auf eine E8, kommst du in E8. Man durchläuft keine Gruppen.

Bob Kelso

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2341 am: 08.12.2024 19:48 »
Hallo alle zusammen,

seit mehreren Jahr(zehnt)en bin ich - insbesondere bei anstehenden Tarifverhandlungen - passiver Mitleser dieses Forums.

Und seit genauso vielen Jahren stelle ich mir die Frage, welcher Sinn in der Tarifunion besteht. Faktisch ist es doch so, dass Beamte nicht Streiken dürfen und somit keinen Druck auf die Arbeitgeber ausüben können. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass die zu den Beamten korrespondierenden Netto-Verdienste eines Angestellten signifikant unterhalb des Netto-Verdienst des (ledigen) Beamten liegen (Kosten für die PKV sind da schon abgezogen). Ich möchte das an einem Beispiel mal unterlegen. Ich nehme dafür einfach mal die EG 8 und vergleiche diese direkt mit der A 8. Aber der Vergleich ist für alle Besoldungsstufen/Entgeltgruppen ähnlich nachstellbar - in vielen Fällen fällt die Differenz sogar höher aus. Zu den Kosten der PVK habe ich folgende Aussage gefunden ("2023 betrug er für Erwachsene durchschnittlich 232 Euro. In allen Lebensaltern lag er in den Beihilfetarifen immer deutlich unter 300 Euro.") und setzte mal 300 € pro Monat an.

A 8 (ledig, Erfahrungsstufe 8) als Bundesbeamter:


Monats-Brutto: 3982.32 €
Monats-Netto: 3230.16 €

Netto abzgl. PKV (300 € pro Monat): 2930.16 € <-- Hier ist die steuerliche Absetzbarkeit der PKV Beiträge noch nicht berücksichtigt.


E 8 (Erfahrungsstufe 6) als Tarifangestellter beim Bund:

Monats-Brutto: 3995.85 €
Monats-Netto: 2507.57 €
Anteilige Jahressonderzahlung: 151,47

Effektives Monats-Netto: 2659,04 €

Damit beide Werte miteinander verglichen werden können, muss noch Arbeitszeitdifferenz berücksichtigt werden. Arbeitszeitbereinigt (41h vs 39h) würde das Monats-Netto eines Beamten bei 2787,23 € liegen. Hier ist zu berücksichtigen, dass dieses Gehalt auf Grund der steuerlichen Effekte in der Realität noch höher sein wird. Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass der Familienstand das Gehalt noch weiter erhöhen kann. Aber selbst ohne diese Effekte liegen Angestellte Netto mindestens 128,19 € (2787,23 - 2659,04) pro Monat hinter dem vergleichbaren Beamten und das obwohl Beamte kein Risiko tragen ihren Job zu verlieren, eine sensationell gute Altersabsicherung (Pension) sowie eine bessere Krankenversicherung haben.

Aus meiner Sicht sollten die Gewerkschaften (im Endeffekt primär Verdi) mal dafür sorgen, dass endlich eine Netto-Parität zwischen Angestellten und Beamten geschaffen wird. Das wäre aus meiner Sicht eine valide und vom Dienstherren kaum abzulehnende Forderung...zumindest wäre es interessant wie sie das der Öffentlichkeit erklären wollen...

Ich gebe dir Recht, dass man die Netto Parität zwischen Angestellten und Beamten durchweg (von mD bis zur obersten Ebene) gerechter gestaltet um falsche Behauptungen gegenüber dem Beamtentum endlich zu beseitigen. Viele Behauptungen gegenüber dem Beamtentum sind total falsch. Vielleicht würde dann der ganze Neid, Bashing und unbegründete Aussagen relativiert werden. Die meisten Leute schnappen das auf was z.B. in der Bild Zeitung erwähnt wird und treiben damit falsche Ansichten und Behauptungen.

herrlich, daas die BILD-Zeitung immer herhalten muss!

Bastel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2342 am: 08.12.2024 23:49 »
Es ist richtig, dass man das bei den Erfahrungsstufen nicht 100% vergleichen kann, aber leider lässt Du bei Deiner Argumentation auch außen vor, dass der Angestellte, um von E5 (Eingangsamt) nach E8 zu kommen dreimal befördert werden muss.

Wird das bei euch so gehandhabt?

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2343 am: 09.12.2024 08:25 »
Es ist richtig, dass man das bei den Erfahrungsstufen nicht 100% vergleichen kann, aber leider lässt Du bei Deiner Argumentation auch außen vor, dass der Angestellte, um von E5 (Eingangsamt) nach E8 zu kommen dreimal befördert werden muss. Bei jeder (!) Beförderung wird die Wartezeit in der jeweiligen Erfahrungsstufe zurückgesetzt. Das ist bei Beamten anders. Hier läuft die Zeit einfach weiter, sogar über Laufbahnwechsel hinweg.

Weder gibt es bei Angestellten Eingangsämter noch Beförderungen. Im Gegensatz zu Beamten können Angestellte gleich bei der E8 starten, wohin lediglich die Beamten im Eingangsamt starten und auf Beförderungen hoffen müssen.

Weiterhin sind die Altersbezüge von Beamten und Angestellten im öD (zumindest im mD) ähnlich hoch.

Nordheidjer74

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2344 am: 09.12.2024 09:05 »
Hallo alle zusammen,

seit mehreren Jahr(zehnt)en bin ich - insbesondere bei anstehenden Tarifverhandlungen - passiver Mitleser dieses Forums.

Und seit genauso vielen Jahren stelle ich mir die Frage, welcher Sinn in der Tarifunion besteht. Faktisch ist es doch so, dass Beamte nicht Streiken dürfen und somit keinen Druck auf die Arbeitgeber ausüben können.

....

Aus meiner Sicht sollten die Gewerkschaften (im Endeffekt primär Verdi) mal dafür sorgen, dass endlich eine Netto-Parität zwischen Angestellten und Beamten geschaffen wird. Das wäre aus meiner Sicht eine valide und vom Dienstherren kaum abzulehnende Forderung...zumindest wäre es interessant wie sie das der Öffentlichkeit erklären wollen...

Na das ist ja mal ein ganz neues Thema ... ;-)

Immerhin ein Thema, dass deutlich dichter am Kern dieses Threads dran sein dürfte, als so viele andere breitgekaute Themen hier.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2345 am: 09.12.2024 09:05 »

Weiterhin sind die Altersbezüge von Beamten und Angestellten im öD (zumindest im mD) ähnlich hoch.

Noch(!) ist das so - wenn sich die Rechtsmeinung durchsetzt, alle Beamten wären mindestens 30% höher zu besolden, dann ändert sich das ;)

Spaß!

Aber auf die Tarifverhandlungen zurückkommend habe ich einen neuen Gedanken:

Könnte sich durch die Bereitschaft des F. Merz, die Schuldenbremse zu "reformieren", ein positiver Effekt auf das Ergebnis des kommenden TV ergeben? Schließlich würde das den Ausgabenrahmen doch erweitern (und mit einer Reform der Bremse auf Länderebene würden auch Kommunen profitieren, da man dann von dort mehr "Stoff" in Form von Fördertöpfchen bereitstellen könnte).

Für die SPD gehört die Schuldenbremse ja ohnehin abgeschafft - Wenn Frau F. hier auf einen besonders hohen Abschluss hinarbeitet, dann kommt der kommende Kanzler M. hier unter größeren Druck.
 

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2346 am: 09.12.2024 10:38 »
@JC83:

Wenn Du in der E12 faktisch den ganzen Tag nur "Bullshitting" betreibst, dann bist Du doch ganz auf Linie von verdi ...

Ja, mag sein - aber nicht bewusst. Es sind meine Erfahrung aus nunmehr 10 Jahren in Landes- und Bundesverwaltungen. Dass das ggf. nicht überall so ausgeprägt ist, geschenkt. Tendenziell glaube ich aber fest daran, dass Parkinson bei aller Ironie schlicht recht hatte. Ist ja nicht nur im öD so, sondern überall - man schaue sich die diversen Themen auf Reddit hierzu an - einer hat es jüngst sogar bis auf Focus geschafft^^


ZU mindestens kann man sagen, hast du deine Aufgaben sowie die, die höher E9b arbeiten, nicht kapiert.

Natürlich ist man in solchen Position weniger am Bürger. Allerdings muss man Zeit für Entscheidungsfindungen (ja die Meetings dafür sind wichtig), für Weiterbildungen (stell dir einen Ingenieur oder ITler vor der sich ein Jahr lang nicht weitergebildet hat - Grausam), für Informationsfindung (grade im Projektbereich) , für MA-Schulungen und so weiter einplanen.

Wenn du den ganzen Tag nur bullshitest machst du etwas falsch - weil dann hast du min. eine deiner Aufgaben (Weiterbildung und Informationssammlung) nicht gemacht. Die armen Mitarbeiter, die deine Entscheidungen umsetzen müssen.

In der IT und bei Ingenieuren bezahlst du außerdem definitiv auch einfach das Wissen mit.

Farold

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2347 am: 09.12.2024 10:53 »
"Weiterhin sind die Altersbezüge von Beamten und Angestellten im öD (zumindest im mD) ähnlich hoch".

Man darf hier aber nicht vergessen dass Angestellte dafür in die Rentenkasse einbezahlen müssen und dass uns die Zusatzversorgung monatlich auch nicht gerade wenig kostet, Geld, das sich ein Beamter als private Altersabsicherung auf die Seite legen kann.

Wie wäre es wenn Verdi fordern würde dass Angestellte die Zusatzversorungsbeiträge vom Arbeitnehmer übernommen bekämen? Dann hätten wir auch etwas mehr Netto in der Tasche und die Beamtenschaft könnte sich dort nicht einfach als Trittbrettfahrer anhängen weil das nur den Tarifbeschäftigten zu Gute käme.

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2348 am: 09.12.2024 11:05 »
"Weiterhin sind die Altersbezüge von Beamten und Angestellten im öD (zumindest im mD) ähnlich hoch".

Man darf hier aber nicht vergessen dass Angestellte dafür in die Rentenkasse einbezahlen müssen und dass uns die Zusatzversorgung monatlich auch nicht gerade wenig kostet, Geld, das sich ein Beamter als private Altersabsicherung auf die Seite legen kann.

Wie wäre es wenn Verdi fordern würde dass Angestellte die Zusatzversorungsbeiträge vom Arbeitnehmer übernommen bekämen? Dann hätten wir auch etwas mehr Netto in der Tasche und die Beamtenschaft könnte sich dort nicht einfach als Trittbrettfahrer anhängen weil das nur den Tarifbeschäftigten zu Gute käme.

Aus diesem Grund wurde die Besoldung der Beamten entsprechend gekürzt.
Insofern ist es ein Nullsummenspiel - genausogut könnte man die Angestellteneinkommen um 10 % kürzen und den Arbeitgeber verpflichten, die Rentenversicherungsbeiträge alleine zu tragen.

Ansonsten ist die Beamtenschaft auch nicht Trittbrettfahrer sondern im Gegensatz zu den Tarifbeschäftigten dem Willen des Gesetzgebers unterworfen. Solltest du mit den Erhöhungen für Beamte nicht einverstanden sein, wäre Regierung / Parlament dein Ansprechpartner.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2349 am: 09.12.2024 11:27 »

Weiterhin sind die Altersbezüge von Beamten und Angestellten im öD (zumindest im mD) ähnlich hoch.

Noch(!) ist das so - wenn sich die Rechtsmeinung durchsetzt, alle Beamten wären mindestens 30% höher zu besolden, dann ändert sich das ;)

Spaß!

Aber auf die Tarifverhandlungen zurückkommend habe ich einen neuen Gedanken:

Könnte sich durch die Bereitschaft des F. Merz, die Schuldenbremse zu "reformieren", ein positiver Effekt auf das Ergebnis des kommenden TV ergeben? Schließlich würde das den Ausgabenrahmen doch erweitern (und mit einer Reform der Bremse auf Länderebene würden auch Kommunen profitieren, da man dann von dort mehr "Stoff" in Form von Fördertöpfchen bereitstellen könnte).

Für die SPD gehört die Schuldenbremse ja ohnehin abgeschafft - Wenn Frau F. hier auf einen besonders hohen Abschluss hinarbeitet, dann kommt der kommende Kanzler M. hier unter größeren Druck.

Merz würde es vielleicht für Investitionen machen. Buchhalterisch werden weder Personalkosten noch Fortbildungskosten investiv verbucht..... und für konsumtive Sachverhalte möchte er keine Reform der Schuldenbremse durchsetzen.

Personal ist konsumtiv zu verbuchen, wobei das immer sehr kurz gedacht ist....

Für das Anlagengitter wäre es vielleicht mal ganz interessant, das Personal als "Know How" im immateriellen Vermögen abzubilden; manche wären da definitiv schon vollständig abgeschrieben  :D ;) - oder/und hatten eh nie einen hohen Anfangs-/Anschaffungswert.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2350 am: 09.12.2024 11:51 »

Merz würde es vielleicht für Investitionen machen. Buchhalterisch werden weder Personalkosten noch Fortbildungskosten investiv verbucht..... und für konsumtive Sachverhalte möchte er keine Reform der Schuldenbremse durchsetzen.
...

Das ist ja richtig, dennoch verbleibt mehr Raum für das Konsumtive, wenn das Investive eben nicht in voller Höhe aus den laufenden Einnahmen gedeckt werden muss.

Ferner die folgende, buchhalterische Frage: Wenn man in das Schienennetz investiert, aber durch dessen Nutzung im Rahmen des Deutschlandtickets niemals nicht zu einem ROI gelangt - dann ist das schlußendlich doch auch nur eine Konsumausgabe, oder? ;)


KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2351 am: 09.12.2024 12:03 »
"Weiterhin sind die Altersbezüge von Beamten und Angestellten im öD (zumindest im mD) ähnlich hoch".

Man darf hier aber nicht vergessen dass Angestellte dafür in die Rentenkasse einbezahlen müssen und dass uns die Zusatzversorgung monatlich auch nicht gerade wenig kostet, Geld, das sich ein Beamter als private Altersabsicherung auf die Seite legen kann.

Wie wäre es wenn Verdi fordern würde dass Angestellte die Zusatzversorungsbeiträge vom Arbeitnehmer übernommen bekämen? Dann hätten wir auch etwas mehr Netto in der Tasche und die Beamtenschaft könnte sich dort nicht einfach als Trittbrettfahrer anhängen weil das nur den Tarifbeschäftigten zu Gute käme.

Dass mit der Zusatzversorgung ist ohnehin der Hammer, wie hier vor kurzem festgestellt wurde. Bei der VBL sind es 1,81 %, die vom brutto abgehen. Bei einigen Zusatzversorgungskassen, die ebenfalls nach TVöD bezahlen, hat die Satzung festgelegt, dass der Arbeitnehmer 0,00 % selbst zahlt. Insbesondere in den höheren Entgeltgruppen befindet man sich hier im Rahmen von 100 bis 150 Euro, die netto einfach wegsind jeden Monat für die gleiche Leistung.
Es wurde nämlich festgestellt, dass die Berechnung der Altersvorsorge bei allen Zusatzversorgungskassen identisch ist (Gehalt / 12.000 x Lebenaltersfaktor x 4 Euro), auch der LF-Faktor war in  jedem Lebensalter identisch.
Daher hast du schon über 100 Euro netto mehr, wenn dein Arbeitgeber bei einer anderen Zusatzversorgungskasse ist, die keine eigenen Beiträge erhebt.

Umlauf

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« Antwort #2352 am: 09.12.2024 12:11 »
Deine Berechnung ist leider sehr verzerrt. Erstens: Braucht der Angestellte deutlich weniger Zeit bis er in der Stufe 6 ist. Beim Beamten dauert es deutlich länger bis er in der Stufe 8 ist. Bei uns sind die Beamten ca. erst ab Mitte 50 in der Stufe 8 und bezahlen bei einem großen Versicherer PKV Beträge in Höhe von ca. 500€ (Tendenz steigend). Und ja, diese sind in jungen Jahren direkt nach der Schule ins Beamtentum eingestiegen - ohne Risikozuschlag. Im mD ist die Verbeamtung in meinen Augen keine gute Entscheidung. Besser sieht es dagegen im hD aus.

Es ist richtig, dass man das bei den Erfahrungsstufen nicht 100% vergleichen kann, aber leider lässt Du bei Deiner Argumentation auch außen vor, dass der Angestellte, um von E5 (Eingangsamt) nach E8 zu kommen dreimal befördert werden muss. Bei jeder (!) Beförderung wird die Wartezeit in der jeweiligen Erfahrungsstufe zurückgesetzt. Das ist bei Beamten anders. Hier läuft die Zeit einfach weiter, sogar über Laufbahnwechsel hinweg.
Was die PKV angeht, so kenne ich zwar ältere Kollegen, die mehr bezahlen, aber in den Fällen dann wirklich sehr alt (noch unter 67) sind, so dass in absehbarer Zeit mit Pensionseintritt die Beihilfe auf 70% erhöht und damit der PKV Beitrag sinkt, weil nur noch 30% statt 50% versichert werden müssen. Und als zweite Gruppe gibt es noch die, bei denen Kinder und Ehefrauen mitversichert sind in der PKV und das zu einem höheren Beitrag führt, aber in den Fällen findet auch ein Ausgleich über den Familienzuschlag statt (in dem von mir aufgeführten Beispiel bekommt ein Beamter verheiratet mit zwei Kindern dafür auch Netto 300 € mehr pro Monat).

Es gibt bei Angestellten kein Eingangsamt, genauso wenig wie es Beförderungen gibt.
Übst du eine Stelle auf E5 aus, bist du E5. Bewirbst du dich auf eine E8, kommst du in E8. Man durchläuft keine Gruppen.

Ja, du hast recht. Trotzdem verstehe ich was mit gemeint ist.
Ich habe 5 Höhergruppierungen erleben dürfen. Nur die letzten beiden fanden unter der neuen Regel, dass die Stufe erhalten bleibt statt. Allerdings begann die Laufzeit immer von vorne.

Es ist eben ein anderes System als bei Beamten.

BAT

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« Antwort #2353 am: 09.12.2024 12:14 »
Ich hatte sieben Höhergruppierungen, die ersten vier hatten die Beibehaltung der Stufe inne ;)

Dann kam der TVÖD :D

KlammeKassen

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« Antwort #2354 am: 09.12.2024 12:26 »

Ansonsten ist die Beamtenschaft auch nicht Trittbrettfahrer sondern im Gegensatz zu den Tarifbeschäftigten dem Willen des Gesetzgebers unterworfen. Solltest du mit den Erhöhungen für Beamte nicht einverstanden sein, wäre Regierung / Parlament dein Ansprechpartner.

Nicht?
Die bekommen ja in der Regel die Prozente aus den Tarifverhandlungen und dann noch zusätzlich Erhöhungen, wenn das nicht reicht, um eine amtsangemessene Alimentation sicherzustellen, gibt es halt noch etwas oben drauf.
Also gewissermaßen demnach schon.

Denn diese Erhöhung wird dann ja nicht an Tarifangestellte weitergegeben.