Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1106221 times)

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,174
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3000 am: 07.01.2025 12:03 »
Na, ich hatte schon öfters angeführt, dass man beim Bürgergeld, ähnlich wie bei Unterhaltsfragen, die gesetzliche Arbeitszeitgrenze ansetzen sollte, also 48 Stunden pro Woche. Gilt auch für den Mindestlohn bzw. dessen Berechnung.

Wer also nur 40 Stunden die Woche arbeitet (und keine Betreuungspflicchten hat), muss vor Bezug nachweisen, dass er sich erfolglos um einen Zweitjob bemüht hat.

Diese Aufstocker - Geschichte ist insofern doch eher römische Dekadenz.

Hmmm, ich kenne da so einen Foristen, der immer wieder gerne erzählt, es gäbe unglaublich viele Studien, die belegen, dass der Mensch maximal 6h am Tag produktiv arbeiten könne - ist dann vielleicht auch etwas spätrömisches Denken? ;)

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,594
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3001 am: 07.01.2025 12:09 »
Es gibt einen anderen der sagt, das gilt nur, wenn die Arbeitszeit nicht mindestens für drei Stunden Pause unterbrochen wird, sonst gehen locker zehn. Dem schließe ich mich an, weil die Studien es so belegen.

Parametern für gesetzliche, sozialrechtliche Aspekte sind da etwas anders zu sehen als der Arbeitsmarkt.

Bürohengst

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 52
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3002 am: 07.01.2025 12:15 »

Das stimmt aber auch wieder nur für bestimmte Berufsfelder - in der IT beispielsweise steigt der Bedarf immernoch rasant an. Dort ist und prognostiziert bleibt ein Arbeitnehmermarkt.

Die Arbeit ist doch schon auf wenige Schultern verteilt, da sich keiner für das Geld bewirbt. Viele wechseln weg - da kann ich deine Logik nicht folgen.

Und zum Schluss ist Job-Sicherheit auch im ÖD nicht wirklich gegeben - bei uns in der Verwaltung sind in den letzten 2 Jahren ganze Abteilungen abgebaut und fremdvergeben worden.  Andere Abteilungen sollen komplett umstrukturiert werden, mit dem Ziel Mitarbeiter einzusparen.

Das ITler zu den gesuchten Berufsgruppen gehören, ist mir schon klar, mir fielen auch noch weitere ein. Aber wenn es denen wirklich nur ums Geld ginge, wieso haben sie dann überhaupt erst den Schritt in den öD gemacht, statt direkt beim DAX-Unternehmen anzufangen? Der deutliche Gehaltsunterschied zur PW war ja schon vor 10 Jahren vorhanden.

Ich werde mich ja auch nicht gegen mehr Geld wehren. Aber ich hätte auch Verständnis, wenn der nächste Tarifabschluss nicht ganz so üppig ausfällt. Woanders bibbern viele um ihre Jobs und die öDler genehmigen sich einen kräftigen Schluck aus der mit Steuergeld gefüllten Lohnpulle... das hätte schon ein ziemliches Geschmäckle.

Alfi

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 277
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3003 am: 07.01.2025 12:19 »
Damit meine ich die Flüchtlinge, Deutschland kann sich nicht leisten die halbe Welt zu versorgen und die Leistungsträger als weiter zu melken.

Endlich haben die Ausländer wieder Schuld! und natürlich die vielen faulen Bürgergeldempfänger.

Insgesamt Schuld ist die Regierung.

Aber Bürgergeld kostet über 30 Milliarden, sollen dieses Jahr sogar 46 Milliarden werden.
Das sind Milliarden für nichts tun. Ich sage doch, natürlich gibt es viele die da reingerutsch sind und dort nicht bleiben wollen, aber die meisten Bürgergeldempfänger ruhen sich dort aus, es wird alles bezahlt, Unterkunft, Heizung etc. Und jetzt sag nicht das es nicht stimmt. Falls du es nicht glaubst, guck dir so einen Bescheid mal an.

Ich hoffe einfach auf eine bessere Regierung, aber ob das nun mit CDU vorne besser wird, wage ich zu bezweifeln.

Das stimmt absolut nicht. Der aller größte Teil der Bürgergeldempfänger sind Aufstocker, bei denen der normale Verdienst (Vollzeit) nicht ausreicht, Teilzeitkräfte, die aufgrund fehlender Kinderbetreuung (zb Alleinerziehende) nicht Vollzeit arbeiten können und dadurch Unterstützung brauchen oder Menschen mit Einschränkungen.
Nur einer kleiner Teil der Bürgergeldempfänger besteht aus Verweigerern.
Es wird halt nur gerne von oben nach unten getreten....

nein der größte Teil der Empfänger sind nicht Aufstocker.

Menschen mit Einschränkungen sollen alles bekommen was benötigt wird, da bin ich überhaupt nicht dagegen.
Auch Rentner sollen normal leben können.

Das Kinder da einzeln aufgelistet werden ist einfach nur noch bekloppt. Würden die Eltern arbeiten gehen, wären die Kinder keine Bürgergeldempfänger ganz einfach.

Ich habe mal gelesen das ca. 800.000 aufstocken mit Bürgergeld und 1,5 Mio Kinder Bürgergeld bekommen und 1,6 Mio stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Egal was du mir erzählst, würde die Hilfe niedriger oder gar nicht da sein, dann würden die meisten von denen Arbeiten gehen und sich nicht eben auf der Hilfe ausruhen.

Ich bin nicht rassistisch aber ich bin gegen Menschen die unser System ausnutzen und das tun nun mal viele die hier geflüchtet sind. Oder warum wollen die Meisten eben nach Deutschland?

Das Sozialsystem explodiert warum nochmal genau? Die Krankenkassenbeiträge explodieren warum noch mal?
Die Ärzte beschweren sich warum noch mal? Die Weihnachtsmärkte müssen gesichert werden warum noch mal?
Das Land war mal viel sicherer. Man müsste Weihnachtsmärkte nicht schützen wenn man etwas vermieden hätte.

Alle die hier her kommen und sich bemühen und arbeiten gehen und ein normales Leben führen sind doch vollkommen ok und willkommen. Deshalb seht meine Aussage nicht als rassistisch. ich habe viele ausländische Freunde und Bekannte.
Aber die die her kommen und eben das System ausnutzen, sich nicht benehmen und auch noch fordern das Deutschland sich anspassen soll, also sorry das geht überhaupt nicht.
Wenn ich bei jemand zu Besuch bin, gelten seine Regeln und nicht meine.

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,174
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3004 am: 07.01.2025 12:30 »
BAT, Du bist ne Granate ;)

Wer heute als Alleinlebender ohne Betreuungspflichten einen 40h-Job zum Mindestlohn bestreitet, ist doch in der Regel bereits aus dem Bürgergeldbezug raus. Deine Argumentation läuft dahingehend doch komplett ins Leere.

Also worüber sprichst Du konkret?

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3005 am: 07.01.2025 12:46 »

Ein Wechsel in die PKV ist immer eine Wette auf die Zukunft, ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie es dort als Angestellter später läuft. Bei den Beamten gibt es dann ja 70 % Beihilfe, wenn die Pension kommt.

Die PV ist bei mir dieses Jahr bei etwa 119 Euro pro Monat  ;). Bin aber noch etwas unter der Beitragsbemessungsgrenze, da erst in Stufe 3. Also da würde noch mehr gehen, insofern ich kinderlos bleibe (das muss ja nicht so bleiben). Bei der BBG sind es wohl 132,30 Euro.

Vielleicht hilft es dir, deinen Bruttolohn und deine Einkommenssteuer mit den Einkommenssteuertabellen zu vergleichen.
Dort kann ich immer sehen, dass ich einen ganz anderen Betrag zahle als nach Einkommenssteuertabelle bei dem Steuerbrutto fällig wäre. Die Tabelle hilft mir also eigentlich immer nur bei der Steuererklärung später, um zu sehen, wo man landet, wenn alle Angaben in der Steuererklärung "durchgehen". Wobei Elster das ja auch schon anzeigt.
Demzufolge werden die Sozialabgaben (außer AV) direkt für die Steuer berücksichtigt.
Und je mehr du für die Sozialabgaben aufwenden musst, desto stärker "sinkt" die Steuer.

Je nach Steuersatz (14-42 %; 45 % im öffentlichen Dienst wohl eher nicht) bringen dir also alle 2-4 Euro Mehraufwand für Krankenkasse eine Steuerersparnis von 1 Euro.

ich schneide mal ab, sonst wird es zu viel.

Ja die Beamten haben es hier leichter. Das sind halt Sachen die man hätte sich vorher überlegen müssen.

Da die Pflichtgrenze gestiegen ist, kann ich erstmal auch nicht in die PVK wechseln. Erst hoffentlich nach den Tariferhöhungen.

Wie alt bist du das die PVK bei dir so günstig wäre?

Nur weil du die BBG übersteigst, kannst du dich noch nicht privat Versichern. Es gibt noch eine Pflichtgrenze, diese ist höher als die BBG.

Bist du in der EG13 ?

Nicht PKV, sondern PV!
Die Pflegeversicherung ist bei etwa 118 Euro, mit PKV habe ich nichts am Hut :D...

Genau, die Versicherungspflichtgrenze ist noch höher als die BBG

Auf die BBG war bezogen, dass es da dann nochmal etwas teurer wäre, da bis dahin die Pflegeversicherung ja noch steigt.

Leider nicht  ;). EG11 ist es bei mir, hoffe aber langfristig auf EG12 zu kommen wegen Aufgaben mit Auswirkungen auf Dritte in nicht erheblichem Umfang.

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3006 am: 07.01.2025 12:47 »
Damit meine ich die Flüchtlinge, Deutschland kann sich nicht leisten die halbe Welt zu versorgen und die Leistungsträger als weiter zu melken.

Endlich haben die Ausländer wieder Schuld! und natürlich die vielen faulen Bürgergeldempfänger.

Wenn sie nur hierherkommen, um vom Sozialsystem zu profitieren, können und sollten wir uns das wirklich nicht auf Dauer leisten. Ausländer/Migranten, die arbeiten gehen und arbeiten wollen, sind natürlich herzlich willkommen

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3007 am: 07.01.2025 12:48 »

Du hast Recht, das Innenministerium hatte die CDU glaube ich immer, wenn sie in der Regierung war (Schäuble, De Maizière, Seehofer).

Aber dennoch wird Nancy die ganze Zeit am Zug sein, da die letzte Gesprächsrunde am 16.03. endet. Wenn dann ein Abschluss steht, macht sie das. Sollte aber keine Einigung gefunden werden und noch Schlichtung etc. anstehen, könnte es noch dazu kommen, dass jemand anderes zum Zug kommt.

Schauen wir mal, wie es kommt. Womöglich wäre es mit ihr sogar besser. Einen Tarifabschluss abzusegnen, den der politische Gegner haushaltstechnisch ausbaden muss (Innen- und Finanzministerium künftig voraussichtlich CDU-geführt) dürfte etwas leichter fallen. ;-) Siehe die Beförderungsflut in den Ministerien kurz vor Amtsübergabe.

Das könnte hier in der Tat tatsächlich etwas vorteilhaft sein

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3008 am: 07.01.2025 12:52 »
, aber die meisten Bürgergeldempfänger ruhen sich dort aus,

und solche pauschale Behauptungen sorgen allenfalls für Vorurteile, aber nicht für Lösungen.

Und was wäre deine Lösung dafür?
Sollen die die nichts tun aus welchen Gründen auch immer, belohnt werden und die die was tun sollen bestraft werden?
Nicht nur das wir was schaffen, wir können uns dafür immer weniger leisten, also wenn die Heizung steigt, juckt es den Bürgergeldempfänger kaum, einen Angestellten jedoch schon.
Hast du was erreicht und besitzt Eigentum wirst du bestraft, die anderen nicht.

Also sag mir ob das für dich gerecht ist?

Wir werden doch schon genug bestraft mit den immer steigenden Sozialabgaben.
Heute gerade erst gelesen, dass wir bald für die Tage 1-3 keinen Lohn bekommen sollen, um die Krankenquote herunter zu bekommen. Und am besten wäre es noch, die ersten 500 bis 1000 Euro im Jahr selbst zu zahlen bevor die Krankenkassen dran sind.... Immer rein in die Fr*** der Angestellten.

Finde ich pauschal ganz schwierig. Dann hat man 1-2 Mal im Jahr Erkältung oder Magen-Darm und fällt eine Woche aus und soll dann drunter leider, weil andere ständig blaumachen?
Da sollte eher kritisch betrachtet werden, WER denn da wirklich ständig fehlt und dort ansetzen anstatt pauschal für alle das zu machen. Ich war in 2024 einmal 6 und einmal 3 Tage krankgeschrieben. Das war es. Beim ersten Mal wären immerhin 3 Tage dann mit Entgeltfortzahlung gewesen, beim zweiten Mal ... joar Pech.

https://regionalheute.de/raffelhueschen-fuer-drei-karenztage-bei-krankheit-1736204645/

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3009 am: 07.01.2025 12:58 »
Bös formuliert haben die meisten Kommunen ja jetzt bei der neuen Grundsteuer über Gebühr zugelangt, entgegen politischer Zusagen von Einkommensneutralität. Von daher, relativ uninteressant, dass dies ein möglicher "Todesstoß" wäre.

LOL! Jaaaa, bei der Grundsteuer wird soooo massiv zugeschlagen: Meine Grundsteuer steigt um knapp 1€. Pro Jahr!
Muss ich gleich mal für mehr Gehalt streiken, ich brauch bestimmt 100€ mehr um das auszugleichen.

Dein Individual-Fall ist nicht repräsentativ für die breite Masse. Google mal danach, für die meisten wird es deutlich teurer.
Hast DU denn schon deine konkrete Bescheinigung, was DU ab 2025 an Grundsteuer zu bezahlen hast?
Alle regen sich nämlich über den z.T. deutlich gesteigerten Messwert auf, der zwar Grundlage für die Grundsteuer ist, aber NICHT die Grundsteuer ist.
Die Bescheide werden nämlich erst jetzt im Januar verschickt. Von daher haben alle erstmal vom Finanzamt die Festlegung des neuen Messwertes erhalten. Und ja, der ist deutlich höher als bisher. In meinem Fall knapp doppelt so hoch.
Erst der Hebesatz der Gemeinde/Stadt macht dann daraus die Grundsteuer. Und das wird/wurde erst kurz-vor-knapp festgelegt. Und bei uns im Amtsblatt veröffentlicht und daher konnte ich schon meine Grundsteuer ausrechnen.

Das ist definitiv so nicht richtig, wie du es schilderst. Es ist keiner Kommune untersagt, den Haushalt schon im September aufzustellen - mit dem Haushalt werden in der Regel auch die Hebesätze festgelegt. Viele Kommunen kriegen das einfach nicht hin.... aber es gibt tatsächlich welche, da steht im November schon alles für das neue Jahr, was den Haushalt angeht. Und wenn der Haushalt beschlossen ist, ist der Hebesatz bekannt.

Der Vorteil für die Kommunen ergibt sich auch dadurch, dass die Genehmigung durch die Kommunalaufsicht auch immer etwas Zeit in Anspruch nimmt. Und so lange die Genehmigung nicht vorliegt, ist vorläufige Haushaltsführung angesagt.... ist meist nicht so der Hit (zum Glück bei Personalkosten egal, Tarif ist umzusetzen).

Aber tatsächlich habe ich meinen Bescheid noch nicht, weil meine Kommune nicht zu den schnellst gehört (zum Glück arbeite ich nicht in der Kommune, in der ich lebe ;)).
Gegen den Messwert liegt mein Einspruch auch noch beim Finanzamt, habe ich auch noch nichts von gehört.
« Last Edit: 07.01.2025 13:14 von KlammeKassen »

Paul Stanley

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 220
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3010 am: 07.01.2025 13:07 »
Damit meine ich die Flüchtlinge, Deutschland kann sich nicht leisten die halbe Welt zu versorgen und die Leistungsträger als weiter zu melken.

Endlich haben die Ausländer wieder Schuld! und natürlich die vielen faulen Bürgergeldempfänger.

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Gemeinkosten, welche  zu erwirtschaften sind!

Paul Stanley

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 220
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3011 am: 07.01.2025 13:08 »
, aber die meisten Bürgergeldempfänger ruhen sich dort aus,

und solche pauschale Behauptungen sorgen allenfalls für Vorurteile, aber nicht für Lösungen.

Hospitierern Sie in Einrichtungen, welche sich mit Transferleistungsempfänger "beschäftigen"!

BVerfGBeliever

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 666
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3012 am: 07.01.2025 13:10 »
Du hast die vergangene Inflation vergessen

Yep.

1.) Offizieller Verbraucherpreisindex: von 99,7 im Nov 2020 auf 119,9 im Nov 2024 -> plus 20,3% in vier Jahren
[Nahrungsmittel sogar von 99,3 auf 134,4 -> plus 35,4%]

2.) Beispiel TvöD E13 Stufe 6: von 5.899,26 im Nov 2020 auf 6.635,44 im Nov 2024 -> plus 12,5%

Das schlimme ist vor allem, dass die Lebensmittel so viel teurer geworden sind... und die Energie. Eben Sachen, die man jede Woche merkt und es daher massiv reinhaut.

So sehr ich den von BVerfGBeliever gebrachten Vergleich mit dem Verbraucherpreisindex schätze (ist viel "plastischer" als jener mit der Inflation), so sehr bleibe ich bei der These, dass es tatsächlich keinen Anspruch auf vollständigen Ausgleich der Teuerung gibt (da spielen ja externe Faktoren und auch das Wachstum mit rein)

Ja, ich fürchte ebenfalls, dass die Tarifanpassungs-Brötchen in nächster Zeit eher klein und hart aus dem Ofen kommen werden.

Umso ärgerlicher ist es aus meiner Sicht, dass der damit verbundene Reallohnverlust im öD seitens der Politik und der Medien (und teilweise sogar seitens der Gewerkschaften!) nicht wenigstens entsprechend artikuliert und gewürdigt wird, auch in Hinblick auf einen etwaigen Nachholbedarf in hoffentlich zukünftig besseren (wirtschaftlichen) Zeiten.

Stattdessen werden hetzerische Artikel gegen den öD veröffentlicht (siehe weiter oben), die dem ohnehin schon angeschlagenen gesellschaftlichen Klima sicherlich nicht gerade zuträglich sind..

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3013 am: 07.01.2025 13:11 »

Das stimmt aber auch wieder nur für bestimmte Berufsfelder - in der IT beispielsweise steigt der Bedarf immernoch rasant an. Dort ist und prognostiziert bleibt ein Arbeitnehmermarkt.

Die Arbeit ist doch schon auf wenige Schultern verteilt, da sich keiner für das Geld bewirbt. Viele wechseln weg - da kann ich deine Logik nicht folgen.

Und zum Schluss ist Job-Sicherheit auch im ÖD nicht wirklich gegeben - bei uns in der Verwaltung sind in den letzten 2 Jahren ganze Abteilungen abgebaut und fremdvergeben worden.  Andere Abteilungen sollen komplett umstrukturiert werden, mit dem Ziel Mitarbeiter einzusparen.

Das ITler zu den gesuchten Berufsgruppen gehören, ist mir schon klar, mir fielen auch noch weitere ein. Aber wenn es denen wirklich nur ums Geld ginge, wieso haben sie dann überhaupt erst den Schritt in den öD gemacht, statt direkt beim DAX-Unternehmen anzufangen? Der deutliche Gehaltsunterschied zur PW war ja schon vor 10 Jahren vorhanden.

Ich werde mich ja auch nicht gegen mehr Geld wehren. Aber ich hätte auch Verständnis, wenn der nächste Tarifabschluss nicht ganz so üppig ausfällt. Woanders bibbern viele um ihre Jobs und die öDler genehmigen sich einen kräftigen Schluck aus der mit Steuergeld gefüllten Lohnpulle... das hätte schon ein ziemliches Geschmäckle.

... und der Umkehrschluss?
Du hast also auch in den Zeiten, in denen die IG Metall 8 % rausgeholt hat, Verständnis gehabt für 1,x % im öffentlichen Dienst?

Dass ist ja das, was ich so verlogen finde. In schlechten Zeiten soll sich der öffentliche Dienst zurücknehmen, weil es der Wirtschaft nicht gut geht. Wenn die Wirtschaft aber floriert und boomt, sagt auch keiner, dass der öffentliche Dienst nun aber mal fette Gehaltserhöhungen bekommen muss, weil die anderen es auch bekommen. Dann sind die Kassen trotzdem klamm, weil ja noch sämtliche Investitionen anstehen und Schulden zurückgezahlt werden müssen.

Da die Gehälter der PW eben höher sind, muss der öffentliche Dienst hier mal etwas aufholen, um überhaupt noch wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gehen in den nächsten Jahren auch noch wahnsinnig viele Leute im öffentlichen Dienst in den Ruhestand. Das betrifft zwar grundsätzlich alle Sparten und Branchen, aber im öffentlichen Dienst arbeiten durchschnittlich noch einmal mehr Leute im Alter ab Mitte 50, so dass es hier noch deutlicher zu spüren sein wird.

Wenn um knappe Fachkräfte gebuhlt wird, ist ein geringer Unterschied vielleicht noch akzeptabel, es ist aber einfach irgendwann zu viel Unterschied... und da kann auch keiner wie Rinax sagen, Geld wäre egal und die Leute gehen in die Wirtschaft, obwohl sie da weniger verdienen.... Blödsinn
Ab EG9b gibt es die größten Abwanderungen und zum großen Teil des Geldes wegen

Alfi

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 277
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3014 am: 07.01.2025 13:13 »

Ein Wechsel in die PKV ist immer eine Wette auf die Zukunft, ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie es dort als Angestellter später läuft. Bei den Beamten gibt es dann ja 70 % Beihilfe, wenn die Pension kommt.

Die PV ist bei mir dieses Jahr bei etwa 119 Euro pro Monat  ;). Bin aber noch etwas unter der Beitragsbemessungsgrenze, da erst in Stufe 3. Also da würde noch mehr gehen, insofern ich kinderlos bleibe (das muss ja nicht so bleiben). Bei der BBG sind es wohl 132,30 Euro.

Vielleicht hilft es dir, deinen Bruttolohn und deine Einkommenssteuer mit den Einkommenssteuertabellen zu vergleichen.
Dort kann ich immer sehen, dass ich einen ganz anderen Betrag zahle als nach Einkommenssteuertabelle bei dem Steuerbrutto fällig wäre. Die Tabelle hilft mir also eigentlich immer nur bei der Steuererklärung später, um zu sehen, wo man landet, wenn alle Angaben in der Steuererklärung "durchgehen". Wobei Elster das ja auch schon anzeigt.
Demzufolge werden die Sozialabgaben (außer AV) direkt für die Steuer berücksichtigt.
Und je mehr du für die Sozialabgaben aufwenden musst, desto stärker "sinkt" die Steuer.

Je nach Steuersatz (14-42 %; 45 % im öffentlichen Dienst wohl eher nicht) bringen dir also alle 2-4 Euro Mehraufwand für Krankenkasse eine Steuerersparnis von 1 Euro.

ich schneide mal ab, sonst wird es zu viel.

Ja die Beamten haben es hier leichter. Das sind halt Sachen die man hätte sich vorher überlegen müssen.

Da die Pflichtgrenze gestiegen ist, kann ich erstmal auch nicht in die PVK wechseln. Erst hoffentlich nach den Tariferhöhungen.

Wie alt bist du das die PVK bei dir so günstig wäre?

Nur weil du die BBG übersteigst, kannst du dich noch nicht privat Versichern. Es gibt noch eine Pflichtgrenze, diese ist höher als die BBG.

Bist du in der EG13 ?

Nicht PKV, sondern PV!
Die Pflegeversicherung ist bei etwa 118 Euro, mit PKV habe ich nichts am Hut :D...

Genau, die Versicherungspflichtgrenze ist noch höher als die BBG

Auf die BBG war bezogen, dass es da dann nochmal etwas teurer wäre, da bis dahin die Pflegeversicherung ja noch steigt.

Leider nicht  ;). EG11 ist es bei mir, hoffe aber langfristig auf EG12 zu kommen wegen Aufgaben mit Auswirkungen auf Dritte in nicht erheblichem Umfang.

Oh habe wohl zu schnell gelesen, ja die PV steigt bis zur BBG aber auch diese ist dieses Jahr erheblich gestiegen.

Die PKV wird ja nur bis zu einem gewissen Alter interessant, irgendwann steigt man viel zu teuer ein und die steigt ja auch als weiter je älter man wird.