Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1096335 times)

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3540 am: 14.01.2025 14:50 »
Das Problem der Leute, die sich andauernd beschweren, ist doch, dass sie ja nicht mal in der Lage sind mit dem größeren Anteil ihres jetztigen Nettoeinkommens sich ein "Vermögen" in den nächsten 10, 20, 30 oder 40 Jahren aufzubauen.
Und diese glauben ernsthaft aus dem Solidaritättsprinzip aussteigen zu können, um ein Vermögen aufzubauen, dass sie am Ende ihres lebens 20-30 Jahre unterhält und u.U. Hunderttausende für eine Krankheitsfinanzierung als Rücklage bilden zu können?




KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3541 am: 14.01.2025 14:53 »
Meine neuen Grundbesitzabgabenbescheide sind da (Grundsteuer B).
Es wird eigentlich überall etwas teurer. Inflation geht überall ein bisschen weiter... :)

Wie viel mehr ist es geworden?

Rentenonkel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3542 am: 14.01.2025 14:56 »
Die Leute, die wenig einzahlen - Transferempfänger - haben ja nicht nur den gleichen Zugang zum System, was ja grundsätzlich richtig ist. Sie haben einen besseren Zugang und zwar durch freie Zeitgestaltung in vielen Fällen. Wieviel Urlaubstage hier schon drauf gegangen sind, um über die offene Sprechstunden einen Termin zu bekommen bie bestimmten Fachärzten.

Daher plädiere ich weiterhin für Polykliniken mit langen Öffnungszeiten, bei Einführung einer Kopfpauschale und Abschaffung der PKV.

Zur Lösung der Finanzierungsprobleme in der gesetzlichen Krankenversicherung fordert der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit Storm eine „Zeitenwende für Gesundheit und Pflege“ und schlägt einen zweistufigen GKV-Stabilitätspakt vor. „Die jahrelange Unterfinanzierung der GKV muss endlich beendet werden“, fordert Storm. So müssten den Kassen zum Beispiel die ihnen zustehenden Ausgaben für die Versicherung von Bürgergeldempfängern und -empfängerinnen in Höhe von aktuell 9,2 Milliarden Euro jährlich vom Bund erstattet werden. Ferner müsse der Bundeszuschuss für die GKV dynamisiert und jährlich angepasst werden. „Beide Forderungen stehen im Koalitionsvertrag der Ampel, wurden aber nicht umgesetzt“, kritisiert der DAK-Chef. Allein durch ein Ende der Unterfinanzierung könne der drohende Beitragssatzanstieg in der GKV langfristig um 0,6 Prozentpunkte reduziert werde.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3543 am: 14.01.2025 14:56 »
Meine neuen Grundbesitzabgabenbescheide sind da (Grundsteuer B).
Es wird eigentlich überall etwas teurer. Inflation geht überall ein bisschen weiter... :)

Und mir sagt das Finanzamt "sehr gute Wohnlage" und der Makler " mittelmäßige Wohnlage". Läuft... (der zweite hat übrigens Recht)
Ist bei euch die Wohnlage entscheidend? Bei uns ist es der Bodenrichtwert und der hat mit der Wohnlage nichts am Hut.

Der Bodenrichtwert hat schon was mit der Lage zutun. Dort, wo er eher höher ist, ist die Lage meist besser. Aber meist ist das ja in Zonen.. bei mir sind es noch 985€/m2 und ein Haus weiter sind es 1425€/m2. Da hatte ich nochmal Glück gehabt, bei mir zählt es noch zum alten "Kern", wo eher Haus-an-Haus gebaut ist, dafür meist die ganze Fläche zubetoniert. Mein Haus ist aber deutlich neuer, bzw die Straße wurde erst später errichtet und grenzt an - Glück gehabt.

Es wird ungefähr 10% teurer bei mir, aber noch bezahlbar (BJ97). Meine Eigentumswohnungen sind alle etwas teurer (5-20%), aber das zahlt ja (noch) der Mieter.

Du arbeitest im öffentlichen Dienst und bist Eigentümer mehrerer Eigentumswohnungen?  ;D
Die Zeiten müssen rosig gewesen sein in der Vergangenheit

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3544 am: 14.01.2025 14:59 »

Das liegt wahrscheinlich, zumindest in meinem Umfeld, hauptsächlich dran, dass die Leistungen in keinerlei Verhältnis mehr zu den gezahlten Beträgen stehen. Als Doppelverdiener EG9 aufwärts ist man schnell bei bei über 20k pro Jahr, die dank des gesetzlich ausgeschalteten Wettbewerbs zwischen den Krankenkassen ohne Wenn und Aber für einen an die GKV überwiesen werden. Arzttermine gibt es als Ausgleich dafür nach Monaten oder gar nicht, sollte aus einem kleinen Zipperlein nicht bereits eine große Einschränkung geworden sein. Ist man dann noch so doof und lebt gesund, vorausschauend oder ohne unnötige Kosten im Gesundheitswesen zu verursachen, wird einem dies mit noch höheren Beiträgen gedankt.

Mein GKV-Abgabe hängt etwas unter der Beitragbesmessungsgrenze (ich arbeite u.a. deswegen nicht mehr Vollzeit) und steht vordergründig nicht in Relation zu dem, was ich im Gegezug als Gesunder bekomme: "2x Vorsorgeuntersuchungen/Jahr und eine/5 Jahre + 1-2 Hausarztbesuche/Jahr. Das kleine Blutbild wrd übernommen, und die restl. Blutuntersuchung zahle ich mit 200 EUR/Jahr auch noch selbst. Wenn ich mal ein Medikament verschrieben bekomme, muss ich es selbst vollständig zahlen oder aber es kostet 12,47 und ich muss 5 EUR zuzahlen und die restl. 7,47 EUR zahlt die KV werden dann großzügig von dem 5-stelligen Betrag im Jahr bezahlt, den die GKV durch mein Einkommen erhält.
Und jetzt will diese schon wieder mehr!

Gedanklich kommen die meisten Menschen soweit und ärgern sich dann nur noch: Preis/Leistung stimmen nicht.
Wirklich?!

Darf ich in Erinnerung bringen was die GKV eigentlich ist:

Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein Umlagesystem. Das bedeutet, dass die aktuellen Ausgaben von den aktuellen Einnahmen gedeckt sein müssen. Ein Schlüssel dabei ist der Beitragssatz.
.....
Grundprinzip der sozialen Marktwirtschaft: Jeder leistet seinen Beitrag anhand seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Starke Schultern tragen mehr als schwache. Beitragsgerechtigkeit bedeutet jedoch nicht, dass jeder gleich viel zahlen muss. Der Gesetzgeber betrachtet die persönlichen Lebensverhältnisse jedes Beitragspflichtigen: Maßgebend ist das Leistungsfähigkeitsprinzip, d. h., die Höhe einer öffentlichen Abgabe sollte sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit des Bürgers richten.

Ich bin froh und dankbar gesund zu sein.
Aber sollte es mich mit einem schweren Unfall, einer schweren Erkrankung... erwischen, die 6-stellige Beträge und mehr pro Jahr verschlingt, bin ich abgesichert - wie alle GKV-Einzahler. Die allermeisten Personen/Familien würden in so einer Situation in kürzester Zeit ohne die GKV runiert sein (=eines der Armutsrisiken der US-Gesellschaft!).

Und bei den Zeilen fällt mir ein: die tausenden von EUR, die ich pro Jahr für ein anderes "armes Schwein"zahle, tun mir nicht weh.

Bei der Diskussion, die hier angestoßen wurde, geht es primär ja darum, warum die Arbeitnehmer weiter ausgebeutet werden sollen und die Großverdiener und Beamten nicht? (für die PKV gilt das ja eben nicht mti den Abgaben auf die Kapitalerträge).
Das System gerät dadurch halt noch mehr ins Wanken

Thomasmueller

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3545 am: 14.01.2025 15:01 »
Das Problem der Leute, die sich andauernd beschweren, ist doch, dass sie ja nicht mal in der Lage sind mit dem größeren Anteil ihres jetztigen Nettoeinkommens sich ein "Vermögen" in den nächsten 10, 20, 30 oder 40 Jahren aufzubauen.
Und diese glauben ernsthaft aus dem Solidaritättsprinzip aussteigen zu können, um ein Vermögen aufzubauen, dass sie am Ende ihres lebens 20-30 Jahre unterhält und u.U. Hunderttausende für eine Krankheitsfinanzierung als Rücklage bilden zu können?

Einschl. Arbeitgeberanteil liegen meine Sozialabgaben bei 21591,26€ im Jahr. Selbst ohne Lohnsteigerung und ohne Berücksichtung der ~20 Jahre die ich mit 36 jetzt schon eingezahlt habe, hätte ich bei 7% thesaurierender Anlage mit 66 > 2 Millionen € zusammen.

Unter Berücksichtung meiner bereits erfolgten Sozialabgaben, einer jährlichen ~ Gehaltssteigerung von 2%, den 2.000€/Monat in MSCI World und Co. und meinem aktuellen Portfolie kommen wir nochmal auf etwa das Doppelte.

Und das alles ohne Erbschaft oder sonst was. Ich würde ohne zu zögern aus dem Solidaritätsprinzip aussteigen.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3546 am: 14.01.2025 15:03 »

. „Beide Forderungen stehen im Koalitionsvertrag der Ampel, wurden aber nicht umgesetzt“, kritisiert der DAK-Chef.

Das ist ja das Kernproblem. Soo wichtig ist mit die Sachlage auch nicht. Aber diese ständigen Ankündigungen, die Mitte zu entlasten, das System neu zu erfinden und dann passiert nichts. Es nervt irgendwann.

Und da müssen sich dann auch mal drei Partner zusammenreißen und sich endlich mal z. B. auf die große Einkommenssteuerreform einigen. Sachlich ist das doch ganz einfach.

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3547 am: 14.01.2025 15:05 »
Gedanklich kommen die meisten Menschen soweit und ärgern sich dann nur noch: Preis/Leistung stimmen nicht.
Wirklich?!

Darf ich in Erinnerung bringen was die GKV eigentlich ist:

Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein Umlagesystem. Das bedeutet, dass die aktuellen Ausgaben von den aktuellen Einnahmen gedeckt sein müssen. Ein Schlüssel dabei ist der Beitragssatz.
.....
Grundprinzip der sozialen Marktwirtschaft: Jeder leistet seinen Beitrag anhand seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Starke Schultern tragen mehr als schwache. Beitragsgerechtigkeit bedeutet jedoch nicht, dass jeder gleich viel zahlen muss. Der Gesetzgeber betrachtet die persönlichen Lebensverhältnisse jedes Beitragspflichtigen: Maßgebend ist das Leistungsfähigkeitsprinzip, d. h., die Höhe einer öffentlichen Abgabe sollte sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit des Bürgers richten.

Ich bin froh und dankbar gesund zu sein.
Aber sollte es mich mit einem schweren Unfall, einer schweren Erkrankung... erwischen, die 6-stellige Beträge und mehr pro Jahr verschlingt, bin ich abgesichert - wie alle GKV-Einzahler. Die allermeisten Personen/Familien würden in so einer Situation in kürzester Zeit ohne die GKV runiert sein (=eines der Armutsrisiken der US-Gesellschaft!).

Alles richtig, aber das sind doch Allgemeinplätze, die mit der aktuellen Lage nur sehr wenig in Verbindung stehen. Die in den letzten Jahren stark gestiegenen Beiträge führen doch nicht daher, weil wir häufiger Unfälle oder schwere Erkrankungen erleiden, sondern weil die Bevölkerung älter wird und zusätzliche Ausgaben den Beitragszahlern aufgebrummt werden.


Wie schon mehrfach hier geschrieben:

Der Durchschnitt in unserer Gesellschaft wird immer älter (daher die Diskussion mit Rente ab 70) und durch Alkohol, Zucker und keinen Sport nicht unbedingt gesünder (daher das Kollabieren unseres Gesundheitssystems)

Sich bei den Finanzierungsproblemen auf ein 3 Mio Schutzsuchende  zu stürzen wenn dem gegenüber 83 Mio. Staatsbürger stehen.... ist für mich ein Plattitüde.


BAT

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« Antwort #3548 am: 14.01.2025 15:05 »

Ich würde ohne zu zögern aus dem Solidaritätsprinzip aussteigen.

Ich halte es weiterhin für wichtig. Wobei es das ja flächendeckend schlicht nicht gibt, sei es wegen fehlenden Willens (GKV, Steuern) oder Möglichkeiten (Kapital).

Aber du bist ja genau im richtigen Alter. Da war ich auch mal sechs oder sieben Jahre gar nicht beim Arzt. Und man kommt gleichzeitig immer näher an die BBG.

und jetzt mit Anfang 50 wird es bei mir mehr, und ich komme an die Termine nicht ran.  :D

MoinMoin

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« Antwort #3549 am: 14.01.2025 15:07 »
Für die Ermittlung des Bodenrichtwerts ist doch die Lage ein entscheidendes Kriterium.
Naja, er wird mE alleinig aus den Verkäufen innerhalb der "willkürlich" abgesteckten Region ermittelt.
Und da ist natürlich die Lage ua ein Kriterium für den erzielten Preis ebenso die Idee des Käufers, dass es eine gute Lage wird oder die Werbung des Verkäufers, dass es eine gute Lage ist.
Lage Lage Lage.

Und während ich eine Topwohnlage (Südgrundstück, ruhig trotzdem Zentral) habe, hat der Kollege 500 m weiter runter eine wesentlich schlechtere, weil direkt am Spielplatz einer Grundschule und weitere 500m (alle gleicher BRW) an einer Ampel einer Hauptverkehrsstrasse.
Lage Lage Lage halt.

Daher ist für mein Grundstück der BRW niedriger als ich beim Verkauf erzielen würde und so meine Grundsteuer günstiger als sie sein müsste.

MoinMoin

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« Antwort #3550 am: 14.01.2025 15:17 »
Wenn du über 73,8 k verdienst, verabschiedest du dich halt schön aus der Solidargemeinschaft - tolles System....
Nicht ganz korrekt, du verlässt die eine Solidargemeinschaft und gehst in die kleinere, die deiner PKV, exakter gesagt die deiner Tarifgemeinschaft innerhalb deine PKV.

Denn jede Versicherung ist eine Solidargemeinschaft !

Was würde sich denn ändern, wenn wir nicht diese dämliche Grenze hätten, ab die man wechseln darf?
Sondern nur das eine oder das andere System oder die (einmalige) freie Wahl sich für eines dieser parallel Systeme zu entscheiden?
(damit kein RosinenpickerHopping wie früher passiert, wo die Menschen Jung in die PKV und als zurück in die GKV gegangen sind)

Das Geheule hört man doch bei den Beamten aus dem mD oder unteren gD. Dass denen die PKV zu teuer ist.

Kubus

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« Antwort #3551 am: 14.01.2025 15:20 »
Meine neuen Grundbesitzabgabenbescheide sind da (Grundsteuer B).
Es wird eigentlich überall etwas teurer. Inflation geht überall ein bisschen weiter... :)

Und mir sagt das Finanzamt "sehr gute Wohnlage" und der Makler " mittelmäßige Wohnlage". Läuft... (der zweite hat übrigens Recht)
Ist bei euch die Wohnlage entscheidend? Bei uns ist es der Bodenrichtwert und der hat mit der Wohnlage nichts am Hut.

Der Bodenrichtwert hat schon was mit der Lage zutun. Dort, wo er eher höher ist, ist die Lage meist besser. Aber meist ist das ja in Zonen.. bei mir sind es noch 985€/m2 und ein Haus weiter sind es 1425€/m2. Da hatte ich nochmal Glück gehabt, bei mir zählt es noch zum alten "Kern", wo eher Haus-an-Haus gebaut ist, dafür meist die ganze Fläche zubetoniert. Mein Haus ist aber deutlich neuer, bzw die Straße wurde erst später errichtet und grenzt an - Glück gehabt.

Es wird ungefähr 10% teurer bei mir, aber noch bezahlbar (BJ97). Meine Eigentumswohnungen sind alle etwas teurer (5-20%), aber das zahlt ja (noch) der Mieter.

Du arbeitest im öffentlichen Dienst und bist Eigentümer mehrerer Eigentumswohnungen?  ;D
Die Zeiten müssen rosig gewesen sein in der Vergangenheit
.. die kommen vom früheren "Unternehmer"tum. Heute - und bei den heutigen Preisen - wäre das nicht mehr leistbar. Aber wenigstens für das Alter ist vorgesorgt.
Ich bin erst mit 28 dem öD erlegen, davor wurde geackert.

BAT

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« Antwort #3552 am: 14.01.2025 15:25 »
MoinMoin. Herzlichen Glückwunsch. Ja, es wurde schon oben angesprochen, dass für den BRW Zonen gebildet wurden, die nun mal auch nicht allen gerecht werden. Daher hätte ich mir ein äußerst einfaches Modell gewünscht, aber nun ja.

Vater einer Kollegin zahlt nach deren Aussage 20 X so viel, wie bisher. Unbebautes Grundstück.

Ansonsten geht mir die Grundsteuer von der Höhe am Ar... vorbei. Wenn da nicht der Kontext mit den ausufernden Umverteilungen wäre.

Faunus

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« Antwort #3553 am: 14.01.2025 15:29 »
Das Problem der Leute, die sich andauernd beschweren, ist doch, dass sie ja nicht mal in der Lage sind mit dem größeren Anteil ihres jetztigen Nettoeinkommens sich ein "Vermögen" in den nächsten 10, 20, 30 oder 40 Jahren aufzubauen.
Und diese glauben ernsthaft aus dem Solidaritättsprinzip aussteigen zu können, um ein Vermögen aufzubauen, dass sie am Ende ihres lebens 20-30 Jahre unterhält und u.U. Hunderttausende für eine Krankheitsfinanzierung als Rücklage bilden zu können?

Einschl. Arbeitgeberanteil liegen meine Sozialabgaben bei 21591,26€ im Jahr. Selbst ohne Lohnsteigerung und ohne Berücksichtung der ~20 Jahre die ich mit 36 jetzt schon eingezahlt habe, hätte ich bei 7% thesaurierender Anlage mit 66 > 2 Millionen € zusammen.

Unter Berücksichtung meiner bereits erfolgten Sozialabgaben, einer jährlichen ~ Gehaltssteigerung von 2%, den 2.000€/Monat in MSCI World und Co. und meinem aktuellen Portfolie kommen wir nochmal auf etwa das Doppelte.

Und das alles ohne Erbschaft oder sonst was. Ich würde ohne zu zögern aus dem Solidaritätsprinzip aussteigen.


Nicht jeder, der mit $ 200.000 anfängt kommt in seinem Leben zu einem Milliardenvermögen. Die meisten scheitern auf dem Weg.
Vielleicht verständlicher: Nicht jeder der Musik macht, war ein Mitglied der Beatles. Ich glaube es waren 4 von 6 Milliarden.

Ich habe mehr Geld "gewonnen" als verloren, aber ich habe auch Geld verloren und dass ich auf Risiko gehen konnte, lag immer daran, dass ich das Sicherheitsnetz "Solidargemeinschaft" beim Trapezakt "Börse" zu schätzen wußte. Kommt vielleicht mit dem Alter und den Reisen.
Schon mal hungernde Menschen begegnet? Das möchte ich nicht für meine HEIMAT!



.

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3554 am: 14.01.2025 15:31 »
Gedanklich kommen die meisten Menschen soweit und ärgern sich dann nur noch: Preis/Leistung stimmen nicht.
Wirklich?!

Darf ich in Erinnerung bringen was die GKV eigentlich ist:

Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein Umlagesystem. Das bedeutet, dass die aktuellen Ausgaben von den aktuellen Einnahmen gedeckt sein müssen. Ein Schlüssel dabei ist der Beitragssatz.
.....
Grundprinzip der sozialen Marktwirtschaft: Jeder leistet seinen Beitrag anhand seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Starke Schultern tragen mehr als schwache. Beitragsgerechtigkeit bedeutet jedoch nicht, dass jeder gleich viel zahlen muss. Der Gesetzgeber betrachtet die persönlichen Lebensverhältnisse jedes Beitragspflichtigen: Maßgebend ist das Leistungsfähigkeitsprinzip, d. h., die Höhe einer öffentlichen Abgabe sollte sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit des Bürgers richten.

Ich bin froh und dankbar gesund zu sein.
Aber sollte es mich mit einem schweren Unfall, einer schweren Erkrankung... erwischen, die 6-stellige Beträge und mehr pro Jahr verschlingt, bin ich abgesichert - wie alle GKV-Einzahler. Die allermeisten Personen/Familien würden in so einer Situation in kürzester Zeit ohne die GKV runiert sein (=eines der Armutsrisiken der US-Gesellschaft!).

Alles richtig, aber das sind doch Allgemeinplätze, die mit der aktuellen Lage nur sehr wenig in Verbindung stehen. Die in den letzten Jahren stark gestiegenen Beiträge führen doch nicht daher, weil wir häufiger Unfälle oder schwere Erkrankungen erleiden, sondern weil die Bevölkerung älter wird und zusätzliche Ausgaben den Beitragszahlern aufgebrummt werden.


Wie schon mehrfach hier geschrieben:

Der Durchschnitt in unserer Gesellschaft wird immer älter (daher die Diskussion mit Rente ab 70) und durch Alkohol, Zucker und keinen Sport nicht unbedingt gesünder (daher das Kollabieren unseres Gesundheitssystems)

Sich bei den Finanzierungsproblemen auf ein 3 Mio Schutzsuchende  zu stürzen wenn dem gegenüber 83 Mio. Staatsbürger stehen.... ist für mich ein Plattitüde.
Man stürzt sich ja nicht auf die Schutzsuchenden, sondern auf den Gesetzgeber. Der sollte endlich die Kosten für diese tragen und nicht die GKV. Schutzsuchende zu versorgen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das wollen aber nicht alle. Würden die Schutzsuchenden und andere Leistungsempfänger vollständig aus Steuern finanziert, müssten die Steuern steigen, was eine gute Sache wäre, da hier auch starke Schultern mehr tragen als Schwache. Im Gegenzug würden die Beiträge für die Versicherten sinken oder nicht so stark steigen.

Das verletzt aber das Interesse der Wählerklientel der Grünen. Die haben nicht so viele Aktien und sind meistens in der PKV, daher der Vorschlag mit den zusätzlichen Beiträgen auf Aktien.

Riester ist ein vollständiger Fehlschlag gewesen. Immobilien sind enorm kapitalintensiv und werden immer teurer (aufgrund höherer Standards im Bau), Aktien sollen durch KV-Beiträge belastet werden und Anleihen bringen, aus Solidarität mit unseren Nachbarn in der EU, kaum Rendite.

Seit zwanzig Jahren sagt uns die Politik, wir sollen ergänzend selbst für unsere Rente vorsorgen. Seit zwanzig Jahren trifft die Politik ausschließlich Entscheidungen, die genau das erschweren. Natürlich mit besten Absichten. Der Pfad zur Hölle ist gepflastert mir guten Absichten.