Also zunächst einmal zur Inflation: Diese wurde durch den Krieg in der Ukraine und die dadurch induzierten Preisanstiege der fosillen Energieträger verursacht. Da wir selbst in diesem Bereich auf Importe angewiesen sind, handelt es sich um eine rein extern versursachte Teuerung. Da kann man erstmal nix machen, weil eine über die gesamte Breite der Arbeitnehmerschaft ausgerollte, kompensative Entgelterhöhung die Inflation nur weiter treibt. Dieses Lohn-Preis-Spirale-Theorem hast Du selbst hier schon angebracht - ist also blöd, lässt sich aber nicht so einfach ändern.
Dass sich in diesem Inflations-Boost manche Lebensmittelhersteller dazu veranlasst sahen, ihre Produkte im Preis (über)deutlich zu erhöhen, ist wiederum eine andere Ebene - wenn Du Aktionär einer solchen Firma bist, dann hast Du sicher auch hier Verständnis
. Darüber hinaus schlugen die Teuerungs-Effekte auf Lebensmittel in Deutschland besonders stark durch, weil wir hier ohnehin einen der härtesteten Märkte mit maximaler Preisoptimierung haben. Das hat man insbesondere dadurch gemerkt, dass gerade die günstigen Eigenmarken der Discounter relativ betrachtet am kräftigsten gestiegen sind.
Vor diesem Hintergrund empfand ich die letzte Entgelterhöhung auch gar nicht so schlecht. Ich hätte mir natürlich lieber diesen 200€-Festbetrag erspart, aber weil gerade Lebensmittel für kleiner EG einen größeren Posten darstellen, hätte ich hier eine nach oben hin abschmelzende Einmalzahlung für durchaus angebracht gehalten. Keine Sorge: Das hätte das Wohlstandsgefüge und die Leistungsorientierung der Einkommen nicht tangiert.
Zu den Transferleistungsempfängern: Zunächst einmal ist es in Umlagesystemen völlig unerheblich, was jemand früher mal geleistet hat. Das ist ja kein Ansparsystem und wer nach 30 Jahren Arbeit im Bürgergeld landet, dessen Steuern und auch Sozialabgaben der Vergangenheit sind längst wieder ausgegeben. Zu den Migranten: Deren Anwesenheit fußt zunächst sehr oft auf dem Grundrecht auf Asyl respektive der Flüchtlingskonvention. Das sind so Sachen, die man vielleicht einmal ganz grundsätzlich beleuchten muss. Wenn man dann zu der Auffassung gelangt, dass dies vom Prinzip her eigentlich ganz gute Ideen sind (was ich tue!), muss man sich auch über deren Konsequenzen bewusst sein. Davon völlig unbenommen kann (und muss) man Fehlverhalten natürlich ahnden, aber der rezente Diskurs formuliert Thesen, dass der (dank Schengen und Dublin) grundsätzlich(!) illegale Migrant ja ohnehin nur ein "messerstechender Gruppenvergewaltiger", oder eben die Vorhut der islamistischen Weltübernahme sei. Das ist aber weitestgehend Unfug! Sowohl die Syrer aus 15/16 als auch die Ukrainer ab 22 haben einen Anspruch auf Schutz - Das wir es grundsätzlich nicht schaffen, Arbeit attraktiver als das Bürgergeld zu gestalten (um vielleicht die Renditen der oft eigentlich gar nicht mehr so tollen Unternehmen zu schützen), kann man weder den Migranten, noch den aufstockenden Geringverdienern, die mit Kindern direkt im Sozialtransfer landen, wahrlich nicht anlasten!
Zur GKV eine kurze Anekdote: Ich hatte als Kind einen durchaus schweren Unfall mit dem Fahrrad. Beim Hausarzt und im Klinikum wurde seinerzeit neben einer Gehirnerschütterung nichts gefunden, ich hatte aber über viele Monate hinweg schwere Rückenschmerzen. 2016 hatte ich eine Überweisung für ein Röntgen. Kein Termin, sondern einfach spontan vorbeikommen. Beim Röntgen festgestellt, dass vielleicht ein MRT sinnvoll wäre, um das Problem einzugrenzen. Termin? Nö! Einfach nur die Frage, ob ich etwas Zeit hätte, dies direkt durchzuführen. War alles in einem komplett anderen Zusammenhang, aber: Man hat einen längst verheilten Rückenwirbelbruch festgestellt - das war der Fahrradunfall von früher! ... Also: Sind die Leistungen der GKV(!) nun über die Zeit wirklich schlechter geworden? Nö, ich finde nicht!
Eigentlich bist Du doch ein schlaues Kerlchen - Wenn Du Dir erst mal bewusst wirst, dass Du mit Deiner E11 eben nicht einer jener vielbesungenen Leistungsträger bist, und die Tatsache, dass Du Dir ja noch Vermögen aufbauen möchtest, Dich ferner auch auch vom originär bürgerlichen Milieu exkludiert, dann kommst Du vielleicht viel entspannter durchs Leben. Du schaffst das sicher noch - Bei so "Kollegen" wie Bastel (der doch eigentlich vor vielen, vielen Monden seinem Dienstherren die Urkunde spuckend vor die Füße geworfern haben will, aber immer noch hier ist) habe ich da keine Hoffnung mehr! 
Ja, mit den Ursachen der Inflation hast du Recht - mir geht es auch eher um ganz andere Dinge; dennoch sind wir verglichen mit anderen Branchen nicht unbedingt mit am besten weggekommen (ich sage nur 14 Monate Nullrunde; der Abschluss für 2024 war so gesehen ganz gut - es darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass es 2020 eine Nullrunde gab, 2021 1,4 % und 2022 1,8 %) - das Problem begann also schon vor Anfang/Mitte 2022.
Es ist halt langweilig jedes Mal wieder die klammen Kommunen hervorzuheben... anstatt diese einfach vernünftig zu "entschädigen" für die Aufgaben, die sie übernehmen.
Einige Hersteller haben ihre Macht schamlos ausgenutzt, das stimmt - als Aktionär, der ich ja auch bin, ist das natürlich ganz nett. Genügend andere durften dafür Insolvenz anmelden.
Die Idee mit der EInmalzahlung, die nach oben abschmelzt, hätte ich hierfür tatsächlich auch begrüßt, das wäre ein gutes Mittel gewesen.
Grundsätzlich hast du natürlich Recht, dass es kein Ansparsystem ist. Wer aber immer Bürgergeld bezieht, weil er kein Bock hat, obwohl es offene Stellen am Arbeitsmarkt gibt, führt jeden Monat wieder dazu, dass es weniger Steuereinnahmen gibt und gleichzeitig mehr Steuermittel hierfür verwendet werden müssen --- gleiches gilt eben für die Sozialabgaben. Jeden Monat wieder gibt es dadurch weniger Einnahmen und die Gelder müssen für ihn genutzt werden (weniger Einnahmen + mehr Ausgaben = doppelte Belastung für das Gesamtsystem).
Zur Migration: Ich habe grundsätzlich Zustimmung hierfür, da ich es auch wie du sehe, dass Schutzsuchende aufgenommen werden sollten. Und Migration von Fachkräften brauchen wir sowieso. Nur finde ich - und das tun die Grünen gar nicht und die SPD auch nur sehr wenig - sollte man auch auf die Sorgen der Bevölkerung eingehen. Es gibt nachweislich zunehmend Kommunen, die nicht mehr können, dies geht natürlich einerseits um das Finanzielle, aber auch um Wohnungsmöglichkeiten und Menschen, die sich um diese Personen kümmern.
Politisch gibt es in diesem Kontext eben die folgenden Probleme, die die Sozialkassen belasten und in der Bevölkerung zu einem Rechtsruck führen
A) Grüne sagen: Auch Straftäter sind nach wie vor hier herzlich Willkommen
B) Wer sich nicht integriert, kein Interesse an der Sprache oder Arbeit zeigt, und fortwährend die Polizei beschäftigt (und man kann hier mittlerweile leider nicht mehr nur noch von Einzelfällen sprechen), ist meiner Meinung nach nicht auf Schutz angewiesen --> denn dann würde man zumindest sich systemkonform verhalten
C) Die Leute trauen sich zunehmend nachts nicht auf die Straße, das ist meiner Meinung nach eine besorgniserregende Entwicklung
D) Deutschland soll laut der Grünen alle aufnehmen, auch wenn sich andere Länder nicht daran halten, Deutschland ist so reich, da müssen wir die dann alle abnehmen
E) Leute, die sich integrieren und arbeiten gehen, werden abgeschoben (eben weil sie ehrlich sind und ihren Pass nicht weggeworfen haben....)
F) Leute, die Straftaten begehen, werden nicht abgeschoben, erhalten aber fein Sozialleistungen weiter
........
Das sind in meinen Augen die ganz großen Probleme hier. Jedes Mal, wenn sowas wie in Magdeburg oder in Kiel (Messerstecherei im Zug) passiert, ploppt auf, dass die schon Dutzende Male vorbestraft sind und hätten abgeschoben werden müssen.
Es geht mir also nicht, um Leute, die Schutz suchen und sich vernünftig verhalten.
Dennoch muss auch ein "so reiches" (was ich schon gewagt finde) Land wie Deutschland anerkennen, dass wir unsere Grenzen haben und nicht die ganze Welt aufnehmen können. Wir haben erheblichen Wohnungsmangel und erhelbliche wirtschaftliche Probleme zurzeit. Dass sich die anderen EU Staaten teilweise komplett herausziehen, kann halt auch nicht sein.
Zur GKV:
Dann hattest du wirklich Glück, ich bin an einen MRT Termin überhaupt nicht rangekommen. Zum Glück hatte sich das Problem später alleine erledigt. Aber eben in die Praxis setzen mit viel Wartezeit und dann kommt man dran, funktioniert hier leider bei sowas nicht. Bitte mach nicht den Fehler und sieh das als Normalfall an. Ich hätte frühestens in 3 Monaten einen Termin bekommen können - während PKV Patienten schon in der folgenden Woche hätten Termine bekommen können (die teilweise halb so viel zahlen....).
Auch musst du vielleicht bedenken, dass du in EG12 St 6 doch noch ein etwas höheres Gehalt hast als ich in EG11 St 3, 1.800 Euro brutto etwa, da du deutlich über der BBG bist, sind deine letzten Euro zumindest auch nicht mehr von GKV und PV belastet, dir bleibt also etwas auch dort noch übrig

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Ja es wird sich zeigen, wohin der Weg führt, zurzeit ist ein Wechsel in die Wirtschaft aber keine Option, da muss erst "Fritze Merz" die Wirtschaft wieder in Schwung bringen und eine gewisse Zeit wird das auch dauern. Die Zeiten sind mir zurzeit etwas zu unsicher dafür, wer zuletzt kommt, fliegt im Zweifel auch zuerst dann wieder.
Sollte der Wechsel in die EG12 klappen, wäre das auch schon sehr gut, das sind in den hinteren Stufen mal eben 500 Euro mehr. (bis dahin ist ja aber noch ein Stück)
EG13-15 sind im kommunalen Bereich (keine Großstadt) viel zu rar gesät bzw. fast gar nicht vorhanden. Medizin habe ich leider nicht studiert.