Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1097461 times)


NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4141 am: 22.01.2025 08:52 »
Gab es hier eigentlich schon eine Meinung zur Pressemappe:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/tarifverhandlungen-2025-pressemappe.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Oh, ja, das ist klasse! Auf Seite 6 ist  klar zu erkennen, dass es bezogen auf den VPI die Möglichkeit gäbe, die Entgelte sogar um grob 10% zu kürzen!

Sind nicht auf den Kopf gefallen, die Damen und Herren aus dem BMI ;)

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4142 am: 22.01.2025 08:59 »
Gab es hier eigentlich schon eine Meinung zur Pressemappe:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/tarifverhandlungen-2025-pressemappe.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Oh, ja, das ist klasse! Auf Seite 6 ist  klar zu erkennen, dass es bezogen auf den VPI die Möglichkeit gäbe, die Entgelte sogar um grob 10% zu kürzen!

Sind nicht auf den Kopf gefallen, die Damen und Herren aus dem BMI ;)

ich finde die Darstellung krass. Das macht den Anschein, als wären die Gehälter Netto im Schnitt immens gestiegen (Seite 9). Sind da eigentlich die jährlich akkumulierten Inflationszahlen berücksichtigt, die gestiegenen Sozialabgaben und die grundsätzlich enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten etc?

Das scheint mir die gleiche Milchmädchenrechnung zu sein wie wenn ich sage ich kaufe mir heute ein Haus im Wert von 300k und verkaufe es in 20 Jahren für 600k und mache 300k Gewinn. Völliger Irrsinn.

Für Politiker, die weder ökonomisches Verständnis noch ein ökonomisches Risiko haben, wird sich das so lesen als sei alles in Ordnung und eigentlich gar kein Handlungsbedarf vorhanden.

Sukram10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4143 am: 22.01.2025 09:12 »
ist das so? dann schau Dir mal nicht-arbeitenden Fachkräfte an, deren 5-köpfige Familie nachgezogen ist und eine Familie, in der beide für den Mindestlohn arbeiten.

Nur über Zuschläge kommen die Familien, die für den Mindestlohn arbeiten gehen, auf das gleiche Netto wie Familien im Bürgergeld inkl. Kindergeld, Wohngeld, Heizungsgeld, Taschengeld usw.

Dabei weiß ich nicht, an welche Bedingungen diese Zuschläge gekoppelt sind. Ich kann mir vorstellen, dass alles an Vermögen offengelegt werden muss und sich die Höhe der Zuschläge, falls es überhaupt welche gibt, daran orientieren.

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/buergergeld-familien-mit-oder-ohne-arbeit-wer-hat-mehr-geld/29366620.html

Hier noch besser berechnet. Die Mindestlohn-Familie hat am Ende 270€ netto mehr zur Verfügung. Dafür stellt sich mit Sicherheit niemand 23x im Monat den Wecker

https://www.n-tv.de/ratgeber/Familien-mit-oder-ohne-Arbeit-Wer-bekommt-mehr-Geld-article24365409.html
Vorteil bei Arbeit: Kein Rechenschaft ggü. irgendwelchen Ämtern, keine Anrechnung von irgendwelchen zusätzlichen Einnahmen, Lohnsteigerungen sind direkt spürbar, keine Scham BG zu empfangen. Das sind für sehr viele Leute genug Grund, sich 23x im Monat den Wecker zu stellen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4144 am: 22.01.2025 09:13 »
Habe gerade gelesen, dass die Gewerkschaften sowie die Grünen und die SPD den Mindestlohn massiv anheben möchten, von derzeit 12,82€ auf 15,00€

Dies entspräche einer Gehaltssteigerung von 17%.

Sollte es so kommen wäre ich dafür die Verhandlungen abzubrechen und dieses Ergebnis direkt auf die Entgelttabellen des öffentlichen Dienstes zu übertragen.

Und gerade noch gelesen, ich zitiere:
"Die Bundesbürger beurteilen die Lage Deutschlands einer Umfrage zufolge so pessimistisch wie seit Jahren nicht. Mit 18 Prozent glaubt nicht einmal mehr jeder fünfte Deutsche nach einer am Montag in Hamburg veröffentlichten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos, dass sich Deutschland auf dem richtigen Weg befindet. So pessimistisch war die Stimmung demnach seit Beginn der Erhebungen des sogenannten Sorgenbarometers vor gut zehn Jahren nicht.

Die wirtschaftliche Lage wird der Umfrage zufolge nur noch von einem Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) als gut bezeichnet. Das sind elf Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage unter mehr als 23.000 Teilnehmern aus 29 Ländern. In Deutschland wurden zwischen dem 22. November und dem 6. Dezember 2024 etwa tausend Menschen befragt. Für rund ein Drittel (35 Prozent) der befragten Deutschen zählt die Migration demnach zu den drei größten persönlichen Sorgen. An zweiter Stelle steht das Thema Armut und soziale Ungleichheit (33 Prozent), gefolgt von der Inflation (31 Prozent). Die Sorge vor militärischen Konflikten nahm demnach deutlich zu und liegt mit 26 Prozent auf Platz vier des Sorgenbarometers"

Wow....das klingt nicht gut für die Wirtschaft. Gut das wir alle im Elfenbeinturm des öffentlichen Dienstes sitzen und über gut und schlecht schwadronieren dürfen.

Ich frage mich eher, wo diese 27 Prozent herkommen, die die wirtschaftliche Lage als gut beurteilen?
Waren die betrunken oder auf Drogen?

Dass Rot-Grün den Karren komplett an die Wand gefahren hat, ist doch kein Geheimnis. Ein Teil der Wirtschaft protestiert am 29.01. auch gegen die Wirtschaftspolitik von Scholz und Habeck.

Merz wird gefordert sein, dass alles wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Ihm ist es aber jedenfalls eher zuzutrauen als SPD und Grün

Wie gesagt, viele die von der Ampel enttäuscht sind, werden am 23.02.25 die CDU wählen. Merz wird Bundeskanzler und mit den Grünen koalieren. Unter Grüne fallen für mich alle linksgewandten Parteien, also auch SPD. Es wird schwarz-grün oder schwarz-rot-grün.

Die Fahrt wird also so weitergehen wie unter der Ampelregierung, Kosten werden für alle enorm steigen (Sozialabgaben sowie Steuern) und 2029 wird man dann feststellen, dass es rückblickend die dunkelste Legislaturperiode seit der Wiedervereinigung war und dann wird es unumkehrlich sein, aufgrund starker Umfragewerte der AfD, mit diesen zu koalieren.

Die nächsten 4 Jahre werden für uns alle hart, sehr hart.

Zurzeit ist die CDU doppelt so stark wie die SPD, das heißt, dass die SPD gar nicht superviel durchbringen wird können.

Insofern die FDP in den Bundestag kommt (aktuellste Umfrage sind sie jetzt wieder bei 5 %), ist zumindest das Problem beseitigt, dass sie mit zwei linken Parteien zusammenarbeiten muss. Schwarz-Rot-Gelb dürfte schon einige sinnvolle Sachen dann durchsetzen können.
Wenn die FDP nicht reinkommt, dürften die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag aber eigentlich so sein, dass eine 2-Parteien-Regierung ausreicht für eine Mehrheit. Also auch nur eine linke Partei mit deutlich weniger Gewicht als die CDU
« Last Edit: 22.01.2025 09:22 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4145 am: 22.01.2025 09:15 »

Ja okay, durch das megateure "Wohnen" in den letzten Jahren, gerät tatsächlich einiges komplett aus dem System.
Die Familie könnte sich dann natürlich feiern, weil sie mehr hat als ich, der Vollzeit arbeiten geht.

Nein, Du argumentierst hier falsch:

Dein Gehalt ist eher so "erbärmlich", dass Du die genannte Familie mit Deinem Einkommen nicht mal über das Existenzminimum heben könntest. Dein Wohlstand würde sich auch nicht einen Deut verbessern, wenn Du jenes Bürgergeld zusammenstreichst.

Der objektive/absolute definitiv nicht, aber der relative bzw. gefühlte Wohlstand wahrscheinlich

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4146 am: 22.01.2025 09:16 »
Das scheint mir die gleiche Milchmädchenrechnung zu sein wie wenn ich sage ich kaufe mir heute ein Haus im Wert von 300k und verkaufe es in 20 Jahren für 600k und mache 300k Gewinn. Völliger Irrsinn.

Na, im VPI ist die Inflation schon berücksichtigt. Wichtig ist bei solchen Gegenüberstellungen natürlich die Wahl des Bezugszeitraums.

Da hat der (raffgierige) TB aber zwischendurch ganz schön zugelangt. Jetzt heißt es: Frag nicht, was Dein Land für Dich tun soll, sondern was Du für Dein Land tun kannst. Wäre doch auch eine Form des Patriotismus, oder? ;)

KlammeKassen

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« Antwort #4147 am: 22.01.2025 09:18 »
Gab es hier eigentlich schon eine Meinung zur Pressemappe:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/tarifverhandlungen-2025-pressemappe.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Oh, ja, das ist klasse! Auf Seite 6 ist  klar zu erkennen, dass es bezogen auf den VPI die Möglichkeit gäbe, die Entgelte sogar um grob 10% zu kürzen!

Sind nicht auf den Kopf gefallen, die Damen und Herren aus dem BMI ;)

ich finde die Darstellung krass. Das macht den Anschein, als wären die Gehälter Netto im Schnitt immens gestiegen (Seite 9). Sind da eigentlich die jährlich akkumulierten Inflationszahlen berücksichtigt, die gestiegenen Sozialabgaben und die grundsätzlich enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten etc?

Das scheint mir die gleiche Milchmädchenrechnung zu sein wie wenn ich sage ich kaufe mir heute ein Haus im Wert von 300k und verkaufe es in 20 Jahren für 600k und mache 300k Gewinn. Völliger Irrsinn.

Für Politiker, die weder ökonomisches Verständnis noch ein ökonomisches Risiko haben, wird sich das so lesen als sei alles in Ordnung und eigentlich gar kein Handlungsbedarf vorhanden.

Die Sozialabgaben interessieren nicht, da die Verhandler (Welge, Faeser) Beamte sind und im BMI auch sehr viele Beamte und kaum Angestellte arbeiten. Denen ist daher nicht bewusst, das über 1/5 des Bruttos immer schonmal so weg ist.
Die sind immer der Auffassung "bisschen Steuer runter = Netto".

Daher ist ein Anstieg an Sozialabgaben aus deren Sicht nicht erwähnenswert bzw. wirkt sich aus deren Sicht nicht aus.

Hier zeigt sich halt zunehmend auch das Problem der "inhalts- und zeitgleichen Übertragung auf die Beamten". Je stärker die Sozialabgaben nach oben gehen - und das werden sie noch weiter tun - desto mehr Ungleichgewicht schafft das

KlammeKassen

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« Antwort #4148 am: 22.01.2025 09:20 »
Gab es hier eigentlich schon eine Meinung zur Pressemappe:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/tarifverhandlungen-2025-pressemappe.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Ich habe auf sowas eigentlich immer bei der VKA gewartet.... dort gab es die letztes Mal. Vielleicht wechseln sie sich auch ab oder die VKA hatte keine Zeit, weil sie zu sehr mit den Ärzten und dem Marburger Bund beschäftigt war

NelsonMuntz

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« Antwort #4149 am: 22.01.2025 09:21 »

Ja okay, durch das megateure "Wohnen" in den letzten Jahren, gerät tatsächlich einiges komplett aus dem System.
Die Familie könnte sich dann natürlich feiern, weil sie mehr hat als ich, der Vollzeit arbeiten geht.

Nein, Du argumentierst hier falsch:

Dein Gehalt ist eher so "erbärmlich", dass Du die genannte Familie mit Deinem Einkommen nicht mal über das Existenzminimum heben könntest. Dein Wohlstand würde sich auch nicht einen Deut verbessern, wenn Du jenes Bürgergeld zusammenstreichst.

Der objektive/absolute definitiv nicht, aber der relative bzw. gefühlte Wohlstand wahrscheinlich

Relativ zum Bürgergeld? Was bringst Dir das außer dem guten Gefühl?

Würdest Du 25 Milliarden beim Bürgergeld sparen, würdest Du fantastische 300€ pro Nase in Deutschland freibekommen. Pro Jahr, nicht Monat! (und nicht vergessen: Verteidigung und Straßenbau wollen auch mehr Geld!)

... Da würde ich direkt einen Termin beim Porsche-Händler machen ;)

KlammeKassen

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« Antwort #4150 am: 22.01.2025 09:29 »

Ja okay, durch das megateure "Wohnen" in den letzten Jahren, gerät tatsächlich einiges komplett aus dem System.
Die Familie könnte sich dann natürlich feiern, weil sie mehr hat als ich, der Vollzeit arbeiten geht.

Nein, Du argumentierst hier falsch:

Dein Gehalt ist eher so "erbärmlich", dass Du die genannte Familie mit Deinem Einkommen nicht mal über das Existenzminimum heben könntest. Dein Wohlstand würde sich auch nicht einen Deut verbessern, wenn Du jenes Bürgergeld zusammenstreichst.

Der objektive/absolute definitiv nicht, aber der relative bzw. gefühlte Wohlstand wahrscheinlich

Relativ zum Bürgergeld? Was bringst Dir das außer dem guten Gefühl?

Würdest Du 25 Milliarden beim Bürgergeld sparen, würdest Du fantastische 300€ pro Nase in Deutschland freibekommen. Pro Jahr, nicht Monat! (und nicht vergessen: Verteidigung und Straßenbau wollen auch mehr Geld!)

... Da würde ich direkt einen Termin beim Porsche-Händler machen ;)

Vergleichen sich Menschen nicht immer?
Du sagst doch sicherlich auch, dass du als Akademiker schon mehr verdienen solltest als ein Bürokaufmann.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass du dein Studium nur aus reinem Interesse gemacht hast, sondern auch, um mehr geld  ALS VORHER (Vergleich) zu verdienen.

Ansonsten hättest du auch abends auf dem Sofa einfach Fachliteratur lesen können  ;).

Es geht eigentlich um das Leistungsprizip (Leistung soll sich lohnen), was du auch regelmäßig ansprichst. Es macht halt keinen guten "Eindruck", wenn du nachher weniger Geld zur Verfügung hast, obwohl du qualifiziert bist, jeden Tag deine Freizeit "opferst" und sich das eben nicht lohnt.

Aber mindestens  ;). Oder direkt einen Tesla, um Trump junior zu supporten  :-X

KlammeKassen

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« Antwort #4151 am: 22.01.2025 09:30 »
Das scheint mir die gleiche Milchmädchenrechnung zu sein wie wenn ich sage ich kaufe mir heute ein Haus im Wert von 300k und verkaufe es in 20 Jahren für 600k und mache 300k Gewinn. Völliger Irrsinn.

Na, im VPI ist die Inflation schon berücksichtigt. Wichtig ist bei solchen Gegenüberstellungen natürlich die Wahl des Bezugszeitraums.

Da hat der (raffgierige) TB aber zwischendurch ganz schön zugelangt. Jetzt heißt es: Frag nicht, was Dein Land für Dich tun soll, sondern was Du für Dein Land tun kannst. Wäre doch auch eine Form des Patriotismus, oder? ;)

Das gute ist ja immer, dass andere Branchen und deren Gewerkschaften nur aus Gründen der Selbterfüllung und Nächstenliebe arbeiten/agieren und nicht um Geld zu verdienen. Die haben daher alle nie Erhöhungen erhalten  :D

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4152 am: 22.01.2025 09:44 »

Wie gesagt, viele die von der Ampel enttäuscht sind, werden am 23.02.25 die CDU wählen. Merz wird Bundeskanzler und mit den Grünen koalieren. Unter Grüne fallen für mich alle linksgewandten Parteien, also auch SPD. Es wird schwarz-grün oder schwarz-rot-grün.

Du kannst ja tun und lassen was du willst, ich werde dich nicht aufhalten, aber so selbsterstellte Definitionen wie "grün ist alles links" lassen deine Beiträge schwurbliger aussehen als sie sein müssten.

Ich will das inhaltlich gar nicht ausdiskutieren, ich wollte nur meinen Eindruck mitteilen und dir diesen Tipp geben.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4153 am: 22.01.2025 10:18 »

Vergleichen sich Menschen nicht immer?
Du sagst doch sicherlich auch, dass du als Akademiker schon mehr verdienen solltest als ein Bürokaufmann.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass du dein Studium nur aus reinem Interesse gemacht hast, sondern auch, um mehr geld  ALS VORHER (Vergleich) zu verdienen.

Ansonsten hättest du auch abends auf dem Sofa einfach Fachliteratur lesen können  ;).

Es geht eigentlich um das Leistungsprizip (Leistung soll sich lohnen), was du auch regelmäßig ansprichst. Es macht halt keinen guten "Eindruck", wenn du nachher weniger Geld zur Verfügung hast, obwohl du qualifiziert bist, jeden Tag deine Freizeit "opferst" und sich das eben nicht lohnt.

Aber mindestens  ;). Oder direkt einen Tesla, um Trump junior zu supporten  :-X

Ja, Menschen vergleichen sich immer. Das ist richtig und im Prinzip auch gar nicht so falsch. Aber man muss schon das Gleiche gegenüberstellen, d.h. Du darfst Dein Gehalt nicht mit dem Existenzminimum einer 5-köpfigen Familie vergleichen, sondern eher mit einem Single im Bürgergeld. Ich bin mir sicher, dass das dann schon etwas entspannter auf das Gemüt wirkt. So Du verheiratet bist, vergleicht Euer gemeinsames Gehalt mit einer entsprechenden Bedarfsgemeinschaft. Wird in der Regel wohl auch ausreichend Abstand bestehen.

Die Schwierigkeit beginnt bei den Kindern, denn dort liegen die steuerlichen Vergünstigungen durch den Kinderfreibetrag bzw. das Kindergeld deutlich(!) unter den realen Kosten für den Nachwuchs. Das gilt eben auch auf dem Niveau des Existenzminimums.

Kinder schmälern den Lebensstandard gerade in unteren Regionen zum Teil erheblich und können durch die zusätzliche Verantwortung/Arbeit eben auch hinderlich auf die Karrieregestaltung wirken.

-> Deshalb bekommen die Deutschen zu wenig Kinder.
-> und deshalb geraten die Umlageverfahren (zumindest anteilig) in Schieflage.

Man kann jetzt (bzw. hätte dies vor Jahrzehnten beginnen sollen) Justagen an den Sozialversicherungen und deren Finanzierung vornehmen. Vorschläge gibt es da zu Hauf. Aber die einseitige Fokussierung auf Bürgergeld und Migration wird den Karren nicht aus dem Dreck holen. Davon unbenommen gibt es selbstverständlich auch in letztgenannten Themen Optimierungsbedarf. Aber das ist sicher nicht der "große Hebel".

Zum Thema "Leistung muss sich lohnen": Da bin ich voll bei Dir. Aber dann muss man sich insbesondere in der pW auch fragen, ob denn der Wert der Leistung auch immer angemessen an die Leistenden ausgezahlt wird, und eben nicht in Form von Rendite z.B. im Ausland investiert (und so dem heimischen Wirtschaftskreislauf entzogen) wird. ... Hier mache ich jetzt nicht mehr weiter, sonst rufen wieder alle "Sozialismus"!!1!eins!!elf! ;)

Es gibt als also ganz viele Faktoren, die diesen stauchenden Effekt zwischen Existenzminimum und verfügbarem Nettogehalt von Arbeitnehmern verursachen. Ich habe da auch keine Lösung, aber mich stört die Einseitigkeit der Betrachtungen und ich habe die Befürchtung, dass trotz vollmundiger Wahlversprechen sich die Sachlage selbst nach Umsetzung der Maßnahmen eben nicht signifikant verbessert. Das wäre dann der Weg zu "Weidel 2029"  :-\

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4154 am: 22.01.2025 10:24 »
Gab es hier eigentlich schon eine Meinung zur Pressemappe:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/tarifverhandlungen-2025-pressemappe.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Oh, ja, das ist klasse! Auf Seite 6 ist  klar zu erkennen, dass es bezogen auf den VPI die Möglichkeit gäbe, die Entgelte sogar um grob 10% zu kürzen!

Sind nicht auf den Kopf gefallen, die Damen und Herren aus dem BMI ;)

ich finde die Darstellung krass. Das macht den Anschein, als wären die Gehälter Netto im Schnitt immens gestiegen (Seite 9). Sind da eigentlich die jährlich akkumulierten Inflationszahlen berücksichtigt, die gestiegenen Sozialabgaben und die grundsätzlich enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten etc?

Das scheint mir die gleiche Milchmädchenrechnung zu sein wie wenn ich sage ich kaufe mir heute ein Haus im Wert von 300k und verkaufe es in 20 Jahren für 600k und mache 300k Gewinn. Völliger Irrsinn.

Für Politiker, die weder ökonomisches Verständnis noch ein ökonomisches Risiko haben, wird sich das so lesen als sei alles in Ordnung und eigentlich gar kein Handlungsbedarf vorhanden.

Die Sozialabgaben interessieren nicht, da die Verhandler (Welge, Faeser) Beamte sind und im BMI auch sehr viele Beamte und kaum Angestellte arbeiten. Denen ist daher nicht bewusst, das über 1/5 des Bruttos immer schonmal so weg ist.
Die sind immer der Auffassung "bisschen Steuer runter = Netto".

Daher ist ein Anstieg an Sozialabgaben aus deren Sicht nicht erwähnenswert bzw. wirkt sich aus deren Sicht nicht aus.

Hier zeigt sich halt zunehmend auch das Problem der "inhalts- und zeitgleichen Übertragung auf die Beamten". Je stärker die Sozialabgaben nach oben gehen - und das werden sie noch weiter tun - desto mehr Ungleichgewicht schafft das


Du verstehst da was falsch, Beamte haben es immer schlechter. Selbst wenn man ihnen vorrechnet, das sie im Jahr um die 4000€ mehr zur Verfügung haben, haben Sie es schlechter. Weil du weißt doch, 41 Stunden Wochenarbeitszeit.