Vergleichen sich Menschen nicht immer?
Du sagst doch sicherlich auch, dass du als Akademiker schon mehr verdienen solltest als ein Bürokaufmann.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass du dein Studium nur aus reinem Interesse gemacht hast, sondern auch, um mehr geld ALS VORHER (Vergleich) zu verdienen.
Ansonsten hättest du auch abends auf dem Sofa einfach Fachliteratur lesen können
.
Es geht eigentlich um das Leistungsprizip (Leistung soll sich lohnen), was du auch regelmäßig ansprichst. Es macht halt keinen guten "Eindruck", wenn du nachher weniger Geld zur Verfügung hast, obwohl du qualifiziert bist, jeden Tag deine Freizeit "opferst" und sich das eben nicht lohnt.
Aber mindestens
. Oder direkt einen Tesla, um Trump junior zu supporten 
Ja, Menschen vergleichen sich immer. Das ist richtig und im Prinzip auch gar nicht so falsch. Aber man muss schon das Gleiche gegenüberstellen, d.h. Du darfst Dein Gehalt nicht mit dem Existenzminimum einer 5-köpfigen Familie vergleichen, sondern eher mit einem Single im Bürgergeld. Ich bin mir sicher, dass das dann schon etwas entspannter auf das Gemüt wirkt. So Du verheiratet bist, vergleicht Euer gemeinsames Gehalt mit einer entsprechenden Bedarfsgemeinschaft. Wird in der Regel wohl auch ausreichend Abstand bestehen.
Die Schwierigkeit beginnt bei den Kindern, denn dort liegen die steuerlichen Vergünstigungen durch den Kinderfreibetrag bzw. das Kindergeld deutlich(!) unter den realen Kosten für den Nachwuchs. Das gilt eben auch auf dem Niveau des Existenzminimums.
Kinder schmälern den Lebensstandard gerade in unteren Regionen zum Teil erheblich und können durch die zusätzliche Verantwortung/Arbeit eben auch hinderlich auf die Karrieregestaltung wirken.
-> Deshalb bekommen die Deutschen zu wenig Kinder.
-> und deshalb geraten die Umlageverfahren (zumindest anteilig) in Schieflage.
Man kann jetzt (bzw. hätte dies vor Jahrzehnten beginnen sollen) Justagen an den Sozialversicherungen und deren Finanzierung vornehmen. Vorschläge gibt es da zu Hauf. Aber die einseitige Fokussierung auf Bürgergeld und Migration wird den Karren nicht aus dem Dreck holen. Davon unbenommen gibt es selbstverständlich auch in letztgenannten Themen Optimierungsbedarf. Aber das ist sicher nicht der "große Hebel".
Zum Thema "Leistung muss sich lohnen": Da bin ich voll bei Dir. Aber dann muss man sich insbesondere in der pW auch fragen, ob denn der Wert der Leistung auch immer angemessen an die Leistenden ausgezahlt wird, und eben nicht in Form von Rendite z.B. im Ausland investiert (und so dem heimischen Wirtschaftskreislauf entzogen) wird. ... Hier mache ich jetzt nicht mehr weiter, sonst rufen wieder alle "Sozialismus"!!1!eins!!elf!

Es gibt als also ganz viele Faktoren, die diesen stauchenden Effekt zwischen Existenzminimum und verfügbarem Nettogehalt von Arbeitnehmern verursachen. Ich habe da auch keine Lösung, aber mich stört die Einseitigkeit der Betrachtungen und ich habe die Befürchtung, dass trotz vollmundiger Wahlversprechen sich die Sachlage selbst nach Umsetzung der Maßnahmen eben nicht signifikant verbessert. Das wäre dann der Weg zu "Weidel 2029"
