Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1117675 times)

Sukram10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4230 am: 23.01.2025 13:53 »
Für die Attrakivität würde ich eine Reduktion der Stufenzahl auf 3 vorschlagen. Bringt mir zwar nichts mehr, aber für Neueinsteiger ist das Endgehalt dann perspektisch schneller erreichbar.


Wie würdest du denn dann die Stufen zusammenfassen?
Beispielhaft:
1 + 2 = 1
3 + 4 = 2
5 + 6 = 3
Ich würde die 1, die 3 und die 5 streichen. Erste Stufe gleich der jetzigen 2, zweite Stufe gleich der jetzigen 4 und die dritte Stufe entspricht dem Endgehalt.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4231 am: 23.01.2025 13:58 »
Für die Attrakivität würde ich eine Reduktion der Stufenzahl auf 3 vorschlagen. Bringt mir zwar nichts mehr, aber für Neueinsteiger ist das Endgehalt dann perspektisch schneller erreichbar.


Wie würdest du denn dann die Stufen zusammenfassen?
Beispielhaft:
1 + 2 = 1
3 + 4 = 2
5 + 6 = 3

Das muss man natürlich aushandeln. Stelle mir drei Stufen vor: Trainee, Junior, Senior, wobei Senior dann der Stufe 6 entsprechen sollte. Nach spätestens 5 Jahren sollte man dort auch landen. Von "Sitzfleisch-Prämien" halte ich nicht so viel.

Das volle Gehalt erst nach 15 Jahren zu bekomen, wirkt grundsätzlich irgendwie wenig attraktiv.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4232 am: 23.01.2025 13:58 »

ich sprach ja von der Verwaltung. Über die Möglichkeit der Umsetzung in anderen Bereichen kann ich nichts sagen.

Das gilt kopfmässig für alle Bereiche. Natürlich auch für die o. g. - daher wäre eine AZV mit einer 5-Tage Woche im Regelfall eine Effizienzsteigerung, könnte also mit Lohnerhöhungen zusammen durchgeführt werden, eine 4-Tage-Woche, auch mit 35 Stunden, wäre ein klares Downgrade.

Körperliche Arbeiten können länger ausgeführt werden.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4233 am: 23.01.2025 14:01 »

Jep, da dies eine Altersdiskriminierung darstellt. Da aber das AGG keine Diskriminierung wegen Dienstalter verbietet, könnte man den Urlaubsanspruch aber daran koppeln...

Zwei Punkte zur Ergänzung:

- im BAT gab es  weniger Urlaub für Jüngere, als mehr Urlaub für Ältere; es war also keine Aufstockung für Ältere, sondern eine kürzere für Jüngere

- die geforderten Zusatztage ab 60: in der Praxis gehen die bei uns ganz klar in einen früheren Renteneintritt (also die letzten 8 Wochen nur Stundenabbau und Urlaub)

Gifty

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4234 am: 23.01.2025 14:30 »
Für die Attrakivität würde ich eine Reduktion der Stufenzahl auf 3 vorschlagen. Bringt mir zwar nichts mehr, aber für Neueinsteiger ist das Endgehalt dann perspektisch schneller erreichbar.


Wie würdest du denn dann die Stufen zusammenfassen?
Beispielhaft:
1 + 2 = 1
3 + 4 = 2
5 + 6 = 3

Das muss man natürlich aushandeln. Stelle mir drei Stufen vor: Trainee, Junior, Senior, wobei Senior dann der Stufe 6 entsprechen sollte. Nach spätestens 5 Jahren sollte man dort auch landen. Von "Sitzfleisch-Prämien" halte ich nicht so viel.

Das volle Gehalt erst nach 15 Jahren zu bekomen, wirkt grundsätzlich irgendwie wenig attraktiv.

Dem würde ich zustimmen, das würde die Attraktivität sicherlich erhöhen.

Zudem wirkt die Aufteilung von Sukram10 ganz stimmig  :)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4235 am: 23.01.2025 14:59 »

Jep, da dies eine Altersdiskriminierung darstellt. Da aber das AGG keine Diskriminierung wegen Dienstalter verbietet, könnte man den Urlaubsanspruch aber daran koppeln...

Zwei Punkte zur Ergänzung:

- im BAT gab es  weniger Urlaub für Jüngere, als mehr Urlaub für Ältere; es war also keine Aufstockung für Ältere, sondern eine kürzere für Jüngere

- die geforderten Zusatztage ab 60: in der Praxis gehen die bei uns ganz klar in einen früheren Renteneintritt (also die letzten 8 Wochen nur Stundenabbau und Urlaub)

Es verbleibt ja so, oder so eine Ungleichbehandlung - damit eben auch die Altersdiskriminierung.

... bei uns wird gerade (unabhängig von Tarif) an einer Art "Lebensarbeitszeitkonto" gebastelt, in dem man Stunden in Summe von 12-18 Monaten ansammeln können soll. Das wird dann sicher von vielen bei nahem Rentenbeginn für eine persönliche AZV genutzt werden.

HochlebederVorgang

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4236 am: 23.01.2025 15:06 »
Stundensammeln ist eine Superlösung.

Die Leute schön unbezahlt mehrarbeiten lassen. Die "teuren Kollegen" dann früher in Rente schicken. Und den Spaß dann durch die Sozialsysteme tragen lassen.


KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4237 am: 23.01.2025 15:06 »
Ich würde, an Faeser Stelle, nun folgendes Angebot abgeben:

JSZ für alle auf 90%. Keine Schlechterstellung mehr
Keine Mindestbeiträge
Erhöhung um 5% auf 24 Monate

Daraufhin würde Verdi empört ablehnen, da ja die höheren EG´s mehr profitieren.
Elegant wird wieder öffentlich gemacht, dass Verdi sich nur für die unteren und mittleren Eg´s einsetzt.
Mit großen Parolen kommt Verdi um die Ecke dass nur Verbesserungen erreicht werden, wenn alle streiken und Mitglieder werden.

Da ein großteil der Verdi-Klientel hier auf 10% JSZ verzichten müsste, wird das wohl mit Sicherheit nicht kommen.


Ich tendiert zu

100% JSZ für alle
kompletter Inflationsausgleich seit den letzten Verhandlungen + 3% Erhöhung pro Jahr
Eine Streichung der Stufen 2,3 und 5
sowie eine 50% erhöhung der Vergütung für Sonderdienste.

3 Stufen nur noch wäre nice

nicht wenn man in der Stufe 1 landet  ;D

Übrigens Klammekasse, du kannst doch auch eine Verkürzung der Stufenlaufzeit beantragen, dein Vorgesetzter muss dem nur zustimmen.
Oder geht das erst ab der Stufe 4? Theoretisch kann der Magistrat oder Gemeindevorstand alles machen was er will, wenn die könnten dich auch erst für 6 Monate in die nächste Stufe und dann nochmal eine Stufe weiter.

Bei meinem Arbeitgeber ist das noch nicht angekommen, dass es Fachkräftemangel gibt. Man wundert sich zwar, dass oftmals für die hohen Stellen keine Bewerbungen kommen.... aber scheint tatsächlich jedes Mal noch an zufällige Umstände zu denken  ;).
Zusätzliche Leistungen? Nein, nicht einen Cent. Wegen sparsamer Umgang mit Steuergeldern und Angst vor VKA offenbar....

Dass aber unbesetze Stellen und mehr Fremdvergaben teurer werden, ist ja nicht so schlimm, weil das nicht in den Personalausgaben auftaucht  8)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4238 am: 23.01.2025 15:09 »
Ich hoffe der Abschluss wird moderat ausgehandelt und dass nur eine moderate Steigerung kommt. Sonst wird der Hass auf den Staat immer größer. Die Folge wäre ein Politikwechsel den niemand will und der alles zerstören würde...

Na sicher, wenn wir keine Polizei, keine Sanitäter, keine Feurwehr mehr haben und noch mehr Straftaten begangen werden, da es nicht ausreichend Polizei gibt, wird die Öffentlichkeit sicherlich endlich ihren wahren Stolz und ihre tiefgründige Liebe für den öffentlichen Dienst, der dann nur noch aus einer Mangelbelegschaft, weshalb das Rathaus ständig geschlossen ist, zeigen.
Der Bürger nimmt es dann gerne in Kauf, dass er sich nirgendwo sicher fühlt und keine Termine im Rathaus bekommt; DENN: die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben in 2025 ja wenigstens 4 % weniger als die IG Metall bekommen, von daher alles gut  :)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4239 am: 23.01.2025 15:10 »
Hatte ich in dieser Tarifrunde schon wie 2005, 2007, 2009, 2012, 2014, 2016, 2019, 2021, 2023 geschrieben, dass die Erhöhung der VL auf 40 € ganz angenehm wäre?

Gestern standen die Vergütungen bei LIDL in der Zeitung. Bei einigen Sachen sehen wir da doch sehr alt aus.

Hast du Zahlen?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4240 am: 23.01.2025 15:11 »
Es wäre ja auch möglich älteren und erfahreneren Mitarbeitern extra Urlaubstage zu gewähren.
Wird in einigen Firmen (PW) so praktiziert.

Dann machen wir mal die Wunschliste auf:
100% JSZ für alle
5% Erhöhung für 2025
4% Erhöhung für 2026
3 Erfahrungsstufen
Erhöhung der VL auf 40€
Erhöhung der ZVK
Familien-/Kinderzuschläge um junge Familien zu unterstützen
Sonderurlaubstage für Ü60
Mangelberufe (Ingenieure, ITler etc.) feste Technikerzulage (400 €)
Übernahme im TVÖD nach Anpassung an Beamtenvergütungen
Analog der Anpassung der Beamtenbezüge an unseren Tarifverhandlungen
Flexibilität
Deutlichere Abstufung der EG Gruppen. Verantwortung, Führung, Studium muss sich auch monetär lohnen

Die Liste kann gerne erweitert werden :-)

Meine Stimme hast du  :D

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4241 am: 23.01.2025 15:15 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

Unternehmen, die eine 35-Stunden-Woche einführen und trotzdem ihre Leistung halten wollen, setzen auf verschiedene Strategien. Sie optimieren ihre Arbeitsprozesse und nutzen moderne Technologien, um effizienter zu arbeiten. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Arbeit besser an ihre Bedürfnisse anzupassen. Statt nur die Stunden zu zählen, konzentrieren sie sich auf Ergebnisse und Ziele. Teamarbeit und offene Kommunikation spielen ebenfalls eine große Rolle, um Aufgaben schneller zu erledigen. Außerdem investieren viele Firmen in die Motivation und Entwicklung ihrer Mitarbeiter, was zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität führt. - All das was der öffentliche Dienst leider nicht kann/macht

Und dann wird wieder gemeckert, warum der x-te ITler eingestellt wird, um neue Technologien einzuführen. Dabei ist es schon schwierig, gute Fachkräfte zu finden, vor allem bei den aktuellen Gehältern.

Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, braucht es dringend ein Tarifergebnis, das wirklich etwas bewirkt. Nur so können neue Mitarbeiter gewonnen werden, die nicht nur die entstehenden Lücken füllen, sondern auch langfristig dazu beitragen, den Dienst attraktiv zu halten.

Das könnte durch eine Gehaltssteigerung von mindestens 10% und Fachkräftezulagen geschehen. Zudem sollte die Arbeitszeit schrittweise auf 35 Stunden pro Woche reduziert werden, idealerweise mit der Option auf eine 4-Tage-Woche. Ein höherer Urlaubsanspruch, ähnlich dem, was große Unternehmen bieten, wäre ebenfalls wichtig.

Das kann ich sofort unterschreiben. Gerade vergangenes Wochenende habe ich mich durch Zufall mit jemandem unterhalten, der meine Stelle damals gesehen hatte (immerhin eine 9c/4 mit 4649€ brutto). Er hätte damals nur gegrinst und sich in der PW in eine vergleichare Position beworben und wäre auch genommen worden mit ca. 1000€ brutto mehr/Monat. Allerdings, dass stellten wir beide heraus, geht er freitags nicht um 12 Uhr ;)

Also ja, der öffentliche Dienst muss DRINGEND handeln und wenn sie schon keine Entgelterhöhungen wollen, dann zumindest drastische Arbeitszeitverkürzungen.

Um was für einen Job geht es denn; also der vergleichbare Job in der Privatwirtschaft?

DepletedWorker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4242 am: 23.01.2025 15:18 »
Dieses Mal haben wir eine gute Vergleichbarkeit zu anderen Branchen, bei denen die Forderungen ähnlich sind

https://www.dgb.de/service/weiterer-service/tarifmeldungen/

Forderungen
Deutsche Post: 7%
Textil und Bekleidung: 6,5%
TUIfly: 17% (ok das ist nicht vergleichbar :D)
SRH Kliniken: 8%
Brot- und Backwarenindustrie: 6,5%
Getränkeindustrie: 6,5%
Regionalverkehr Bodensee: 9%
Kautschuk: 6,5%
Deutsche Post Bielefeld: 7%

Da ich grade über den Abschluss des Marbuger Bund und der VKA gestoßen bin könnte uns etwas ähnliches passieren:

Der Marburger Bund fordert eine Entgelterhöhung in Höhe von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr. Dazu kommen weitere Forderungen:

    Anhebung der Bereitschaftsdienstentgelte auf das individuelle Stundenentgelt,
    Erhöhung der Pauschale für Rufbereitschaften,
    Änderung der Regelungen zu Schicht- und Wechselschichtarbeit:
    Definition eines arbeitszeitrechtlichen Korridors im Zeitraum von 7.30 bis 18.00 Uhr,
    Einführung eines zusätzlichen Randzeitenzuschlags bei Arbeit außerhalb dieses Korridors,
    Regelung der Wechselschicht spätestens einen Monat vor Beginn des Planungszeitraums,
    Bewertung und Erhöhung der Zuschlagshöhe und des Zusatzurlaubsanspruchs

___

"Die Einigung sieht eine stufenweise Erhöhung der Entgelte vor: Rückwirkend zum 1. Juli 2024 steigen die Gehälter um 4,0 Prozent, zum 1. August 2025 um weitere 2,0 Prozent und zum 1. Juni 2026 nochmals um 2,0 Prozent. Daneben wurden deutliche Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen vereinbart."

Das würde ich einfach mal ausklammern:

Deutliche Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen: Ab Juli 2025 wird der Nachtzuschlag von 15 auf 20 Prozent erhöht und die Nachtarbeitszeit erweitert. Auch die Zulagen für Schicht- und Wechselschichtarbeit werden deutlich angehoben und die Regelung zu den Zusatzurlaubstagen vereinfacht. Zusätzlich wurde eine Ausweitung der bereits bestehenden Regelungen zur Dienstplangestaltung vereinbart, die nun Planungssicherheit für alle Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus bedeutet. Auch der Zuschlag für die Arbeit an Samstagen wurden auf 20 Prozent erhöht.
Die Tarifeinigung soll eine Laufzeit von 30 Monaten bis zum 31.12.2026 haben

Grob gerechnet: Sprich 8% auf 30 Monate, 3,2% p.a.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4243 am: 23.01.2025 15:19 »
Ich verstehe die immer wiederkehrende Argumentation nicht, dass weniger Arbeitszeit ein gangbarer Lastenausgleich wäre.

1. Mit mehr Geld habt ihr mehr Spielraum eure Arbeitszeit zu verkürzen ohne einen Großteil derjenigen die auf das Einkommen angewiesen sind zu beeinträchtigen.

2. Weniger Arbeitszeit, heißt mehr Belastung  durch gleichen Arbeitsaufwand in weniger Zeit. Wen lockt eine solche Aussicht in den öffentlichen Dienst?

Wir haben in unserem Rathaus eine Fluktuation an Personal die ist kaum zu beschreiben. Spricht man mit den Kollegen geht es um die kalten, nackten Zahlen, denn Arbeitszeit zu reduzieren ist perse kein Problem. Zudem belastet die Inkonsistenz der gewählten politischen Vertreter in der Stadt sowie dem glauben derer alles besser wissen zu müssen die Belegschaft stark.

Ich mag meine Ingenieursstelle und meine Tätigkeit, wenn ich jedoch sehe das meine Frau in der Privatwirtschaft als Senior Expert (150.000 Euro im Jahr) verdient braucht man sich nicht wundern, wenn man kein Personal findet, wenn man sich als Arbeitgeber weigert nicht einmal die Inflation der letzten 5 Jahre auszugleichen.

Sich hier hinzustellen und im Forum zu schreiben, die Städte und Länder könnten sich hohe Lohnsteigerungen nicht leisten ist ein Treppenwitz. Was sich alleine bei uns im schönen Hessen Bürgermeister alles leisten um Wählerstimmen zu generieren oder das 12. DGH für 2 Millionen Euro zu sanieren weil der Parteifreund Vorsitzender des Dorfvereins ist ist ein Witz.
Und wenn doch kein Geld da ist, dann werden eben die Steuern erhöht. Wenn alle Kosten steigen und das weitergegeben werden kann, dann darf ich als Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auch erwarten, dass dies auch mit dem Lohn gemacht wird.

Ich sage ja..... das Problem sind nicht primär die Einnahmen, sondern dieses Rauswerfen von Steuergeldern für unnötige Dinge.
Haushalt des Bundes = 8,8 % für Personalaufgaben... wenn man bedenkt, dass es sich um Dienstleistungen handelt, ist es ja nun nicht so krass.

Vielleicht sollte man mal andere Unternehmen im Dienstleistungssektor fragen, wie hoch dort die Personalkosten sind. Das dürfte deutlich mehr sein.

NelsonMuntz

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« Antwort #4244 am: 23.01.2025 15:24 »
Stundensammeln ist eine Superlösung.

Die Leute schön unbezahlt mehrarbeiten lassen. Die "teuren Kollegen" dann früher in Rente schicken. Und den Spaß dann durch die Sozialsysteme tragen lassen.

 ;D ;D ;D - sagt der Beamte, der vom Staat für jedes Kind eine Zulage bekommt ;)

Ist ja ein Ansparsystem. Wenn der so in ein LAZ-Konto "einzahlende" MA auch wirklich arbeitet, dann verkauft er sich in dieser Zeit unter Wert und der Staat spart wahres Geld! ... Muss er dann natürlich konsequenterweise Rückstellungen draus bilden und dann belastet das mal gar nichts - erst recht nicht die Sozialsysteme!