Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1109166 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4680 am: 28.01.2025 17:11 »


Kann es sein, dass diese Gewerkschaft schon wieder gegen uns kämpft? Was ist das für ein Unsinn, der da gefordert wird?
Also mal auf deutsch: ich habe nach Arbeitsvertrag z. B. im März und April jeweils 150 Stunden abzuleisten, mache aber 175 Stunden. Diese 25 Stunden (bisher Mehrstunden, demnächst für alle: Überstunden) werden mit Zuschlägen vergütet, die auch noch gleichzeitig erhöhrt werden sollen?

Dann baue ich diese Stunden im Rahmen der Gleitzeit im Mai wieder ab und habe im Mai das ganz normale Gehalt?

Das Problem ist m.M.n. dass der Abrechnungszeitraum, laut dem ersten Punkt des Flyers, ein Monat beträgt.
D.h. doch, das die Überstunden im März bereits mit Zuschlägen vergütet in das Kurzzeitkonto fließen. Die vom April dann auch noch, ebenfalls mit Zuschlägen.

Warum sollte ein Ag, in dessen Arbeitsbereich Mehrstunden nicht zwingend erforderlich sind, dem An zugestehen Mehrstunden zu machen? Mehrstunden, die er dann auch noch zusätzlich teuer vergüten muss?

Also ja, ich fürchte Verdi verschaukelt uns da mal wieder. Dafür spricht dann auch noch die erwähnte Streichung der §6 und 10 des Tvöd.

Das Problem trifft wahrscheinlich nicht so sehr auf Busfahrer, Müllwerker, Schichtarbeiter oder Bauhof Mitarbeiter zu. Für die ist das wahrscheinlich tatsächlich eine Verbesserung.

Wer aber z.B. in Projekten arbeitet hat dann wohl das nachsehen.

Wenn die Gleitzeit wegfällt, na Prost Mahlzeit.... wie ihr schon sagt, Mehrstunden werden garantiert nicht bezahlt, dann wird gesagt, weg mit der Gleitzeit und schöne starre Arbeitszeiten.
So ist es immer ganz gut, wenn viel zu tun ist und man selbst gerade zeitlich nicht privat so eingespannt ist, kann man mal länger machen und dafür schön mal 1, 2 Tage frei machen ohne Urlaub zu vergeuden.

Dann wäre das definitiv ein Schuss ins eigene Knie und absolut Attraktivitäts-mindernd

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4681 am: 28.01.2025 17:17 »
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/tarifrunde-bloss-nicht-8-prozent-mehr-geld-fuer-den-oeffentlichen-dienst-48266003

Zitat
8 Prozent mehr Geld für Rathausmitarbeiter? Bitte nicht!

Am Freitag haben die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen begonnen. Es geht um die Gehälter von 2,5 Millionen Menschen in ganz Deutschland – und um die Frage, wie weit sich der öffentliche Dienst vom Land entkoppeln darf. Ein kritischer Zwischenruf – aus vier Gründen.

...Klar muss sein: Einen Tarifabschluss in der Größenordnung der Gewerkschaftswünsche darf es auf keinen Fall geben. Aus diesen vier Gründen.

1. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise ...
2. Gehaltsplus gab es bereits letztes Jahr ...
3. Die öffentlichen Kassen sind klamm...
4. Verquere Logik...
::)

Was sind denn das für dumme Argumente schon wieder
1. Wenn die Wirtschaft boomt und es fette Abschlüsse gibt, stellt sich der Normalbürger auch nicht hin und sagt "jetzt muss es aber auch mal viel für den öffentlichen Dienst geben."
2. Selten dämliches Argument, welcher Tarifvertrag sieht denn nicht jährliche Steigerugen vor? Und Tarifverträge laufen nun mal irgendwann aus
3. Wann wurde das Argument mal nicht rausgeholt? Das kam sogar in Jahren, als die Kommunen relativ gut ausgestattet waren, weil irgendwas ist immer (Schulen, Straßen, Schuldenabbau etc.)
....
Einfach nur stupide, wie solche Meinungen von einem Medium ins andere übertragen werden, ohne mal darüber nachzudenken, was man da (ab)schreibt oder druckt

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4682 am: 28.01.2025 18:40 »
Naja, Sinn und Zweck der 1. Verhandlungsrunde ist ja, das Verdi der VKA seine Forderungen erklärt. Also was bedeutet Volumen? Was ist mit Meine-Zeit-Konto gemeint? Welche Punkte sind Verdi besonders wichtig, etc. ? Also alles gut, das in Runde 1 kein Angebot kam.

Letztens in der gleichen Zeitung ein Artikel über das viel zu niedrige Gehalt von Polizisten und ein Artikel der die Forderungen für zu hoch hielt....

Die Industrie bekommt es doch auch mit einer 35h Woche hin, warum nicht der öffentliche Dienst?

Warum Arbeitszeitverkürzung?
Lieber mehr Geld, wer dann lieber weniger arbeiten will, kann ja in TZ gehen.

Ja ich verstehe auch nicht warum bei uns keine AZ verkürzung verhandelt wird. 37 Stunde Woche wäre ein gutes Angebot was will ich mit 3 Tagen Urlaub mehr

Am besten ist eine Kombi aus weniger Arbeitszeit und mehr Geld. Derzeit können wir bei beidem nicht mit der Industrie mithalten - grade in den Bereichen, wo will Mitarbeiter gesucht werden. Daher benötigen wird beides. Jemand dessen Vollzeitwoche 35h sind wird sich niemals für die 39h bewerben - oder die Bewerbung zurückziehen, wenn er die Kombi aus Gehalt und Stunden hört.

Der Punkt ist für mich sachlich nicht nachvollziehbar.
Wenn es nur (und dann dementsprechend mehr) mehr Geld gibt, kann doch jeder individuell entscheiden, ob man auf 35 Stunden verkürzen will. Man kann also "mehr Geld" auch ganz oder teilweise "umwandeln" in "weniger Arbeitszeit".
Umgekehrt "tarifliche Einigung auf nur ein bisschen mehr Geld und dafür Arbeitszeitverkürzung" kann man aber nicht in "nur und dafür noch mehr Geld" umwandeln.

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4683 am: 28.01.2025 18:57 »
Naja, Sinn und Zweck der 1. Verhandlungsrunde ist ja, das Verdi der VKA seine Forderungen erklärt. Also was bedeutet Volumen? Was ist mit Meine-Zeit-Konto gemeint? Welche Punkte sind Verdi besonders wichtig, etc. ? Also alles gut, das in Runde 1 kein Angebot kam.

Letztens in der gleichen Zeitung ein Artikel über das viel zu niedrige Gehalt von Polizisten und ein Artikel der die Forderungen für zu hoch hielt....

Die Industrie bekommt es doch auch mit einer 35h Woche hin, warum nicht der öffentliche Dienst?

Warum Arbeitszeitverkürzung?
Lieber mehr Geld, wer dann lieber weniger arbeiten will, kann ja in TZ gehen.

Ja ich verstehe auch nicht warum bei uns keine AZ verkürzung verhandelt wird. 37 Stunde Woche wäre ein gutes Angebot was will ich mit 3 Tagen Urlaub mehr

Am besten ist eine Kombi aus weniger Arbeitszeit und mehr Geld. Derzeit können wir bei beidem nicht mit der Industrie mithalten - grade in den Bereichen, wo will Mitarbeiter gesucht werden. Daher benötigen wird beides. Jemand dessen Vollzeitwoche 35h sind wird sich niemals für die 39h bewerben - oder die Bewerbung zurückziehen, wenn er die Kombi aus Gehalt und Stunden hört.

Der Punkt ist für mich sachlich nicht nachvollziehbar.
Wenn es nur (und dann dementsprechend mehr) mehr Geld gibt, kann doch jeder individuell entscheiden, ob man auf 35 Stunden verkürzen will. Man kann also "mehr Geld" auch ganz oder teilweise "umwandeln" in "weniger Arbeitszeit".
Umgekehrt "tarifliche Einigung auf nur ein bisschen mehr Geld und dafür Arbeitszeitverkürzung" kann man aber nicht in "nur und dafür noch mehr Geld" umwandeln.

Weil die Zahl an sich abschreckt - ein potentieller Bewerber überlegt nicht "Okay also 35h sind 89,73%, das bedeutet Gehalt x , das passt." Sondern er überlegt "Moment Mal ich soll 4 h die Woche mehr arbeiten, für das Gehalt - never!" .

Abgesehen davon, das Teilzeit ein zu hohes Stigma hat, als das deine Logik aufgehen würde.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4684 am: 28.01.2025 19:01 »
Naja, Sinn und Zweck der 1. Verhandlungsrunde ist ja, das Verdi der VKA seine Forderungen erklärt. Also was bedeutet Volumen? Was ist mit Meine-Zeit-Konto gemeint? Welche Punkte sind Verdi besonders wichtig, etc. ? Also alles gut, das in Runde 1 kein Angebot kam.

Letztens in der gleichen Zeitung ein Artikel über das viel zu niedrige Gehalt von Polizisten und ein Artikel der die Forderungen für zu hoch hielt....

Die Industrie bekommt es doch auch mit einer 35h Woche hin, warum nicht der öffentliche Dienst?

Warum Arbeitszeitverkürzung?
Lieber mehr Geld, wer dann lieber weniger arbeiten will, kann ja in TZ gehen.

Ja ich verstehe auch nicht warum bei uns keine AZ verkürzung verhandelt wird. 37 Stunde Woche wäre ein gutes Angebot was will ich mit 3 Tagen Urlaub mehr

Am besten ist eine Kombi aus weniger Arbeitszeit und mehr Geld. Derzeit können wir bei beidem nicht mit der Industrie mithalten - grade in den Bereichen, wo will Mitarbeiter gesucht werden. Daher benötigen wird beides. Jemand dessen Vollzeitwoche 35h sind wird sich niemals für die 39h bewerben - oder die Bewerbung zurückziehen, wenn er die Kombi aus Gehalt und Stunden hört.

Der Punkt ist für mich sachlich nicht nachvollziehbar.
Wenn es nur (und dann dementsprechend mehr) mehr Geld gibt, kann doch jeder individuell entscheiden, ob man auf 35 Stunden verkürzen will. Man kann also "mehr Geld" auch ganz oder teilweise "umwandeln" in "weniger Arbeitszeit".
Umgekehrt "tarifliche Einigung auf nur ein bisschen mehr Geld und dafür Arbeitszeitverkürzung" kann man aber nicht in "nur und dafür noch mehr Geld" umwandeln.

Weil die Zahl an sich abschreckt - ein potentieller Bewerber überlegt nicht "Okay also 35h sind 89,73%, das bedeutet Gehalt x , das passt." Sondern er überlegt "Moment Mal ich soll 4 h die Woche mehr arbeiten, für das Gehalt - never!" .

Abgesehen davon, das Teilzeit ein zu hohes Stigma hat, als das deine Logik aufgehen würde.

Wenn er sagt "für das Gehalt komme ich nicht" wird ihn dann das noch geringere Gehalt auch bei weniger Stunden genauso abschrecken...
Im Übrigen: Wer das rechnerisch nicht umrechnen kann, den braucht der öD auch nicht...

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4685 am: 28.01.2025 19:10 »
Das Thema wurde hier schon ausgiebig ausgebreitet.

Und eine Frage wäre dann noch unbeantwortet: Warum nicht 48 tarifliche Wochenstunden, den Rest macht jeder über Teilzeit. Woher kommt diesre Fetisch mit den 39 Wochenstunden? Stehen die in der Bibel? Was stimmt mit Euch nicht?

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4686 am: 28.01.2025 19:15 »
Das Thema wurde hier schon ausgiebig ausgebreitet.

Und eine Frage wäre dann noch unbeantwortet: Warum nicht 48 tarifliche Wochenstunden, den Rest macht jeder über Teilzeit. Woher kommt diesre Fetisch mit den 39 Wochenstunden? Stehen die in der Bibel? Was stimmt mit Euch nicht?

Tatsächlich hätte ich persönlich auch nichts gegen eine Öffnungsklausel nach oben.

Umgekehrt könnte man aber auch bei jeder Tarifverhandlung sagen "lieber weniger arbeiten, als mehr Geld".
Es gibt keinen objektiven Wert für die Wochenarbeitszeit. Sowohl 32, 25, 39 als auch 45 Stunden sind alle willkürlich.
Warum dann nicht jedem über TZ die Möglichkeit geben, dass für sich richtige auszuwählen, statt für andere zwangsweise mitzuentscheiden?

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4687 am: 28.01.2025 19:20 »
Weil ein Tarifvertrag nicht für sich steht, sondern auch "am Markt" bestehen muss. Pauschalen wie der Arbeitszeit oder auch dem Urlaub machen Personalplanung einfacher.

Objektiv halte ich den Zugewinn an Luxus, den wir durchaus die letzten Jahrzehnte hatten völlig unausgeglichen. Smartphone, Smart-TV, zwei oder drei Urlaube, Autos mit über 200 PS, etc. pp. Aber an der Arbeitszeit von 1976 wollen wir festhalten. naja.

Persönlich habe ich Probleme mit Stellenbewerbungen, weil bei meiner Teilzeit eine Aufstockung bei uns im Haus erwartet wird.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4688 am: 28.01.2025 19:24 »
Man könnte so ein Stunden-Stufen-Modell auch abseits der Teilzeit einrichten, mit den gleichen Rechten und Pflichten auf jeder Stufe, und gleichen Möglichkeiten (siehe BATs Problem).


th3oretiker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4689 am: 28.01.2025 19:43 »
Naja, Sinn und Zweck der 1. Verhandlungsrunde ist ja, das Verdi der VKA seine Forderungen erklärt. Also was bedeutet Volumen? Was ist mit Meine-Zeit-Konto gemeint? Welche Punkte sind Verdi besonders wichtig, etc. ? Also alles gut, das in Runde 1 kein Angebot kam.

Letztens in der gleichen Zeitung ein Artikel über das viel zu niedrige Gehalt von Polizisten und ein Artikel der die Forderungen für zu hoch hielt....

Die Industrie bekommt es doch auch mit einer 35h Woche hin, warum nicht der öffentliche Dienst?

Wenn die Arbeitsgeberseite auf Gestaltungsspielräume verzichten möchte, evtl. gar meint, mit der bisherigen Entgeltstruktur seien Probleme wie die Mitarbeitergewinnung in den Engpassberufen gut abgedeckt und es nur darum geht, die Entgelterhöhungen generell soweit möglich zu begrenzen, dann macht sie damit alles richtig.

Statt ritualisiert nach der dritten Verhandlungsrunde mal wieder mit der Gießkanne 2,5 % darüberzusprenkeln, könnte aber genau solche Probleme analysiert, diskutiert und verhandelt werden.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4690 am: 28.01.2025 20:08 »
Wenn die Arbeitsgeberseite auf Gestaltungsspielräume verzichten möchte, evtl. gar meint, mit der bisherigen Entgeltstruktur seien Probleme wie die Mitarbeitergewinnung in den Engpassberufen gut abgedeckt und es nur darum geht, die Entgelterhöhungen generell soweit möglich zu begrenzen, dann macht sie damit alles richtig.

Statt ritualisiert nach der dritten Verhandlungsrunde mal wieder mit der Gießkanne 2,5 % darüberzusprenkeln, könnte aber genau solche Probleme analysiert, diskutiert und verhandelt werden.

Eine differenzierte Betrachtung wäre sicher ganz im Sinne der VKA, des Bundes, sowie aller Betroffenen in den Sparten mit erheblichem Fachkräftemangel - nur verdi sieht das sicher ganz anders ;)

Und ganz ehrlich: Es wäre Aufgabe der AG jene "Engpassberufe" dann mit übertariflichen Elementen attraktiver zu gestalten. Gewerkschaften kümmert das alles nicht, und das muss es vielleicht auch gar nicht.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4691 am: 28.01.2025 21:03 »
Weil ein Tarifvertrag nicht für sich steht, sondern auch "am Markt" bestehen muss.

Eben. Und aktuelle Studien (z. B. Uni Potsdam) zeigen, dass am Ende doch der harte Faktor "Geld" viel wichtiger ist als die in der jüngeren Vergangenheit scheinbar immer wichtiger werdenden weichen Faktoren wie Arbeitszeit usw.
Daher halte ich die Gehaltserhöhung auch deswegen für wichtiger, weil es am Markt attraktiver ist.
Wer dann dennoch lieber auf mehr Geld verzichten mag und dafür mehr frei haben möchte, hat ja dennoch die Option auf TZ.

Objektiv halte ich den Zugewinn an Luxus, den wir durchaus die letzten Jahrzehnte hatten völlig unausgeglichen. Smartphone, Smart-TV, zwei oder drei Urlaube, Autos mit über 200 PS, etc. pp. Aber an der Arbeitszeit von 1976 wollen wir festhalten. naja.

Auch das wird im Zweifel jeder anders sehen.
Mit der Variante "mehr Geld" und der Option auf Umwandlung durch TZ hat jeder die Chance, zu seinem persönlichen Glück zu kommen.

Persönlich habe ich Probleme mit Stellenbewerbungen, weil bei meiner Teilzeit eine Aufstockung bei uns im Haus erwartet wird.

Tatsächlich ist das bei uns nicht so. TZ ist überhaupt kein Problem und Reduzierungen auf 35 oder 32 Stunden sind nichts unübliches.
Wenn das bei dir anders ist, ok. Aber dann liegt das Problem woanders: nämlich das dein AG da stur ist.
Ich halte es da aber für falsch, dann alle in Mithaftung zu nehmen - auch wenn ich es individuell in deiner Situation verstehen kann.

Daryl

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4692 am: 28.01.2025 21:13 »


Mein frommer Wunsch ist es, dass es alleine mit der SPD nicht reicht. Die kann ruhig noch auf 12-13% absacken.

Aus dem gleichen Gedanken heraus werde ich wahrscheinlich auch FDP wählen.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4693 am: 28.01.2025 21:18 »


Mein frommer Wunsch ist es, dass es alleine mit der SPD nicht reicht. Die kann ruhig noch auf 12-13% absacken.

Aus dem gleichen Gedanken heraus werde ich wahrscheinlich auch FDP wählen.

Früher war die FDP ja eher ein rotes Tuch für den öD (ob zurecht oder zu unrecht), inzwischen sehe ich das anders (unabhängig von anderen Argumenten pro oder contra) und höre auch deutlich häufiger auf den Fluren Sympathien für die FDP.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4694 am: 28.01.2025 21:24 »
Wenn die Arbeitsgeberseite auf Gestaltungsspielräume verzichten möchte, evtl. gar meint, mit der bisherigen Entgeltstruktur seien Probleme wie die Mitarbeitergewinnung in den Engpassberufen gut abgedeckt und es nur darum geht, die Entgelterhöhungen generell soweit möglich zu begrenzen, dann macht sie damit alles richtig.

Statt ritualisiert nach der dritten Verhandlungsrunde mal wieder mit der Gießkanne 2,5 % darüberzusprenkeln, könnte aber genau solche Probleme analysiert, diskutiert und verhandelt werden.

Eine differenzierte Betrachtung wäre sicher ganz im Sinne der VKA, des Bundes, sowie aller Betroffenen in den Sparten mit erheblichem Fachkräftemangel - nur verdi sieht das sicher ganz anders ;)

Und ganz ehrlich: Es wäre Aufgabe der AG jene "Engpassberufe" dann mit übertariflichen Elementen attraktiver zu gestalten. Gewerkschaften kümmert das alles nicht, und das muss es vielleicht auch gar nicht.

Man muss der AG-Seite geradezu vorwerfen, dass sie viel zu wenig Ihrer guten Beobachtungen mit in die Verhandlungen bringen oder nur schwach vertreten. Dann sind die Erkenntnisse auch nichts anderes als scheinheilig. Verdi macht zumindest Klientelpolitik, die VKA schadet am Ende ihren Mitgliedern, weil totsparen immer noch geiler ist als langfristiger Gestaltungswille.