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[BE] PKV-Öffnungsaktion (invididuelle Beihilfe) vs. GKV (pauschale Beihilfe)?

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clarion:
Hallo,

aktuell scheint es so zu sein, dass das Land Berlin auch dann die Hälfte übernimmt, wenn man noch andere Einkünfte wie Vermietung, Verpachtung und Zinserträge hat.

In die KVdR würdest Du reinkommen, Betriebsrenten also VBL sind wohl beitragspflichtig, Kapitaleinkünfte nicht, wobei nach der Bundestagswahl sicherlich diskutiert werden wird, dass man alle Einkunftstarten über gewisse Freibeträge hinaus berücksichtigen muss aufgrund der Situation der Kranken- und Pflegeversicherung.

Den Zuschuss von 8,55% ( Zahl kann abhängig vom Zusatzbeitrag leicht variieren) gibt die Rentenversicherung  bei privat Versicherten Rentnern. Bei den gesetzlich Versicherten geht das direkt zur GKV. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/In-der-Rente/Kranken-und-Pflegeversicherung-der-Rentner/kranken-und-pflegeversicherung-der-rentner_node.html

Bei individueller Beihilfe würde der Beihilfesatz auf 70% steigen. Die heutigen Pensionäre  zahlen für die 30% PKV ca. 240 bis 280 Euro, wenn ich mir die Zahlen aus dem Forum so rekapituliere. 4.000 Euro Pension Brutto bekommen vielleicht höhere Dienste, die auf mindestens 35 anrechenbare Jahre kommen, der weitaus größte Anteil der Pensionäre wird weniger Pension bekommen und die meisten können mit den KV Beiträgen dennoch gut leben.

Wie kommt die Beraterin da auf 4.000 Euro?

Pensionen steigen, wenn die Besoldung steigt, da sie direkt von der Besoldungstabelle abhängen. Die Besoldung steigt, wenn im ÖD Tarifverhandlungen gelaufen sind. Die Renten steigen proportional zur allgemeinen Lohnentwicklung. Wenn die Krankenversicherungskosten exorbitant steigen, wird der Druck groß sein, dass auch die Löhne und in dem Zuge auch die Besoldung stark steigen.

Rechne doch einfach mal ein paar fiktive Szenarien mit x% jährlicher Lohnsteigerung und y% jährliche KV Beiträge vom aktuellen Lebensjahr bis zum 90. Geburtstag. Ich glaube dass bezüglich der KV Steigerungen die GKV und PKV sich nicht viel nehmen werden. Bisher war die PKV leicht günstiger,  aber da verdammt viele Beamte der Babyboomer Generation angehören, werden die Kosten auch bei den PKVen ins Kontor schlagen.

Waldvogel:
Ich würde gerne zum letzten von Clarion genannten Punkt noch eine Überlegung in den Raum stellen. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie der Threadersteller, nur ein paar Jahre jünger und mache mir dementsprechend auch so meine Gedanken.

Wenn ich in 30 Jahren in Pension gehe, wird ein Großteil der Babyboomer, die bis dahin für hohe Kosten in den PKVen gesorgt hatten, verstorben sein. Falls das System diese Zeit hoher Belastung übersteht, sollten dann doch die Beiträge sinken oder (seien wir mal realistisch) zumindest für einige Zeit langsamer steigen.

Nach 2-3 herausfordernden Jahrzehnten sollte sich die Situation in den Sozialversicherungssystemen für alle wieder entspannen. Rein biologisches Argument. Übersehe ich da etwas?

bab:
Talion, warst du vorher GK-versichert und hast jetzt mehr Aufwand? Klingt ja an sich nicht so schlimm, ich müsste das ganze aber für vier Menschen machen. Was mich ziemlich nervt... Rein subjektiv wirkt das wie ne dauernde Steuererklärung auf mich.

Und a propos vier Menschen: Im Moment wäre die GKV deutlich günstiger für mich, wegen der Familienversicherung. Wenn der Bund die pauschale Beihilfe hätte, würde ich vermutlich in der GKV bleiben und gut wäre es. Oder sind die Leistungen dort wirklich soviel schlechter als in der PKV mit Öffnungsaktion (= stationärem Leistungsausschluss, ohne Beihilfeergänzungstarife)?


--- Zitat von: clarion am 28.01.2025 22:44 ---Bei individueller Beihilfe würde der Beihilfesatz auf 70% steigen. Die heutigen Pensionäre  zahlen für die 30% PKV ca. 240 bis 280 Euro, wenn ich mir die Zahlen aus dem Forum so rekapituliere. 4.000 Euro Pension Brutto bekommen vielleicht höhere Dienste, die auf mindestens 35 anrechenbare Jahre kommen, der weitaus größte Anteil der Pensionäre wird weniger Pension bekommen und die meisten können mit den KV Beiträgen dennoch gut leben.

Wie kommt die Beraterin da auf 4.000 Euro?

--- End quote ---

Sie hat gesagt, dass ich mit GKV-Kosten iHv 10% meiner Pensionseinkünfte rechnen soll (20 Prozent, aber hälftig vom Dienstherrn getragen) und meinte dann, dass die GKV für mich maximal 400 Euro maximal kostet, wenn ich 4.000 Euro Einkünfte habe. Meine PKV30 würde jetzt schon, nur für mich, ca. 310 Euro im Monat kosten. Und dann in der Pension vermutlich 2-3 mal soviel.


--- Zitat von: clarion am 28.01.2025 22:44 ---Pensionen steigen, wenn die Besoldung steigt, da sie direkt von der Besoldungstabelle abhängen. Die Besoldung steigt, wenn im ÖD Tarifverhandlungen gelaufen sind. Die Renten steigen proportional zur allgemeinen Lohnentwicklung. Wenn die Krankenversicherungskosten exorbitant steigen, wird der Druck groß sein, dass auch die Löhne und in dem Zuge auch die Besoldung stark steigen.

Rechne doch einfach mal ein paar fiktive Szenarien mit x% jährlicher Lohnsteigerung und y% jährliche KV Beiträge vom aktuellen Lebensjahr bis zum 90. Geburtstag. Ich glaube dass bezüglich der KV Steigerungen die GKV und PKV sich nicht viel nehmen werden. Bisher war die PKV leicht günstiger,  aber da verdammt viele Beamte der Babyboomer Generation angehören, werden die Kosten auch bei den PKVen ins Kontor schlagen.

--- End quote ---

Heißt das, dass ich für PKV und GKV eine ähnliche Preissteigerung pro Jahr annehme? Und für den Lohn vermutlich knapp 2 %...?
Werden die Pensionen eigentlich auch noch angepasst, wie die Renten? Oder wird die Rechnung gemacht, sobald der Mensch in Pension geht und dann gibt es keine Steigerungen mehr? In dem Fall würde ich in meinem Modell mit 67 aufhören, die Pensionshöhe anzupassen.

Johann:

--- Zitat von: bab am 29.01.2025 09:29 ---Heißt das, dass ich für PKV und GKV eine ähnliche Preissteigerung pro Jahr annehme? Und für den Lohn vermutlich knapp 2 %...?
Werden die Pensionen eigentlich auch noch angepasst, wie die Renten? Oder wird die Rechnung gemacht, sobald der Mensch in Pension geht und dann gibt es keine Steigerungen mehr? In dem Fall würde ich in meinem Modell mit 67 aufhören, die Pensionshöhe anzupassen.

--- End quote ---
PKV und GKV sollten ungefähr im selben Maße steigen, wobei du bei PKV mehr Leistungen pro Euro bekommst.

Du bekommst in keinem Fall eine Pension in absoluten Zahlen. Du hast in deinem aktiven Dienstleben einen prozentualen Anspruch erworben. Dieser Anspruch wird immer auf deine letzte Besoldungsgruppe und Stufe angerechnet. Wenn der Tabellenwert an dieser Stelle also steigt, so steigt auch deine Pension entsprechend deiner erworbenen Prozente.

--

Zur Thematik, ob in 20-30 Jahren nachdem der letzte Boomer in den Ruhestand gegangen ist, wieder alles gut ist: Ich gehe davon aus, dass es dann langsam wieder bergauf gehen kann und zwar die Sozialversicherungsbeiträge wieder reduziert werden können, sofern die Bevölkerungswachstumsrate sich stabilisiert und nicht weiter so deutlich schrumpft. Wenn sie sich stabilisiert, werden aber wahrscheinlich im selben Maße wie die Sozialversicherungsbeiträge sinken, die Steuern steigen. Aus dem Grunde, weil dann 30 Jahre lang ein sehr, sehr großer Teil der Haushalte für die Versorgung von Alten (gleich ob Pensionäre oder Rentner) draufgegangen ist. Dieses Geld wird dann bei notwendigen Investitionen gefehlt haben, die dann nachgeholt werden müssen.

Zweites Szenario ist, dass an den Investitionen nicht gespart wurde, dafür aber die Schuldenbremse nicht nur gelockert, sondern völlig außer Kraft gehoben wurde, weil es anders nicht zu stemmen wäre. Dann wurde fleißig weiter investiert mit geliehenem Geld, die Boomer danken ab und das freigewordene Budget wandert in Tilgung und vor allem Zinszahlung für die Kredite der Vergangenheit. Ich glaube, zu unserer Lebzeit werden wir in Deutschland nicht nochmal finanziell unbeschwerte 2010er Jahre erleben.

clarion:
Du würdest schon jetzt mit pauschalen Beihilfe  knapp 10% vom Brutto zahlen. In 30 Jahren zahlst Du 10% Deiner Pension plus Rentenansprüche und auch nur dann wenn die Zusatzbeiträge nicht exorbitant steigen.

Mit den Apps sind Rechnungen ruckzuck bei PKV und Beihilfe eingereicht, aber etwas Disziplin beim Bezahlen der Rechnungen,  Einreichen und Kontrolle der Rücküberweisung gehört halt dazu.

Wenn Du vorhast, den Rest des Berufslebens umfangreich Teilzeit zu arbeiten, wird die GKV tendenziell günstiger,  weil Du wenig Pension bekommen wirst und davon müsstest Du 10% an die GKV abführen. 10% einer hohen Pension ist dann eben auch eine teure Krankenversicherung.

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