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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II

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PeterSch:

Naja, die Tabelle stauchen sorgt für Angleichung der Gehälter (Leistung lohnt nicht mehr).

Die Gewerkschaft bringt aber die gleiche "Leistung" für alle Mitglieder, das Stimmrecht bekommt ja nicht mehr Gewicht durch höhere Beiträge.

Finde die Idee nicht weit hergeholt, wieso sollte man im Jahr 800€ ausgeben, für die andere nur 400€ bezahlen?
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Sehe ich etwas anders. Gleiche "Leistung" könnte ja auch bedeuten, sie holt bei jeder Tarifverhandlung für jeden monatlich z.B. 200 EUR mehr raus, egal ob EG 1 oder 15. Da dem aber nicht so ist und es immer zumindest auch prozentuale Erhöhungen gibt, "leistet" sie ja doch für die oberen EG "mehr".

venice89:

--- Zitat von: Rowhin am 19.02.2025 10:48 ---
--- Zitat von: venice89 am 19.02.2025 10:35 ---

--- Zitat ---Somit ist sämtliche Diskussion zum Thema TVÖD nicht unterschreiben hinfällig. Die alternative ist nicht mehr im TVÖD zu arbeiten. Kein Problem - nur wer macht dann die entsprechenden Aufgaben bei der VKA? Wir haben nicht umsonst ein Fachkräftemangel ab E10+

--- End quote ---

Der Fachkräftemangel scheint ja nicht so dramatisch zu sein, sonst würde sich die AG Seite ja ernsthaft damit beschäftigen. Tun sie aber nicht.

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Noch viel besser: der Fachkräftemangel ist abstrakt und bekannt genug, dass man ihn auf Seite der AG als Ausrede nehmen kann. "Es liegt nicht an uns dass wir die ganzen offenen Stellen nicht besetzen können, es gibt einfach keine Fachkräfte!" Als gäbe es insgesamt null Fachkräfte und man müsste sich gar nicht anstrengen ein attraktiver AG zu sein, weil es gibt ja eh niemanden.

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Und ein Arbeitgeber wird nicht nur durch Geld attraktiv, sondern auch durch Förderung eines Miteinanders in der Belegschaft.

Ich Arbeite für 2 Unternehmen. Eins im Bereich des TVöD und eins in der Privatwirtschaft.

In der Privatwirtschaft bekomme ich Kaffee, getränke, Sommerfeier, Winterfeier und diverse Vergünstigen hier und da ....
Das trägt alles zu einem Wohlbefinden in der Belegschaft bei und kostet am Ende nicht die Welt.

Während wir im TVöD eher die Diskussion führen ob es überhaupt ZULÄSSIG ist auf dem Unternehmensgelände eine Feier stattfinden zu lassen, von einem finanziellen Zuschuss seitens des Arbeitgebers brauchen wir gar nicht erst reden. Das geht natürlich nicht....... Sind ja Steuergelder.
Kaffeemaschinen müssen wir selber kaufen, nur damit es jährlich dann nochmal diskutiert wird ob es überhaupt zulässig ist private Elektrogeräte anzuschließen.
 

HochlebederVorgang:
Dinge, die absolut sozialadäquat sind, kann ja jetzt nicht wirklich jemand erwarten, oder?

Umlauf:

--- Zitat von: PeterSch am 19.02.2025 10:48 ---
--- Zitat von: Garfield am 19.02.2025 10:22 ---
--- Zitat von: UNameIT am 19.02.2025 10:18 ---
--- Zitat von: PublicHeini am 19.02.2025 09:22 ---Bei aller Kritik an unsere Gewerkschaften. Wie würde denn eine Tarifverhandlung aussehen ohne die aktuellen Gewerkschaften bzw. wer soll hier die Interessen aller Gruppen vertreten. Macht es Sinn, dass mehr aus den höheren EG (ab 10) eintreten? Die werden die teils 40-90€ im Monat für solche Abschlüsse nicht ausgeben. Eine neue Gewerkschaft dafür zu gründen, scheint nicht machbar zu sein. Was wären hier Lösungsansätze statt ständig zu kritisieren. Vielleicht sollte wir hierzu mal diskutieren.

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Eine Lösung wäre beispielsweise einen MAX- Betrag für die Gewerkschaftsbeiträge zu machen. Beispielsweise 1% des Bruttolohns, maximal 400€. Davon würden nicht nur die höheren EGs profitieren und es würden viel mehr Menschen beitreten. Oder Alternativ die Prozentzahl auf 0,5% zu reduzieren.

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Das ist so. Eine Mitgliedschaft ist für die höheren EGs einfach zu teuer. E 13 Stufe 5 zahlst du 64 Euro pro Monat. Da braucht mir auch keiner vorrechnen, dass da ne Rechtschutz dabei ist, die krieg ich privat DEUTLICH günstiger.

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Also das verstehe ich nun nicht mehr wirklich. Hier wird vielfach gefordert, dass durch Sockelbeträge etc. die Tabelle nicht weiter gestaucht werden soll und es immer gleiche prozentuale Erhöhungen für alle EGs gibt. Aber beim Mitgliedsbeitrag möchte man dann doch eine Obergrenze einziehen, da es für höhere Entgeltgruppen dann doch zu teuer wird. Das nenne ich seltsame Logik.

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Andersrum wird ein Schuh draus.
Bei den Erhöhungen will der Gewerkschaft am liebsten die absoluten Sockel und Mindestbeträge. Aber beim Beitrag wird dann mit dem relativen Anteil zugegriffen.

shorets:

--- Zitat von: PeterSch am 19.02.2025 11:08 ---Sehe ich etwas anders. Gleiche "Leistung" könnte ja auch bedeuten, sie holt bei jeder Tarifverhandlung für jeden monatlich z.B. 200 EUR mehr raus, egal ob EG 1 oder 15. Da dem aber nicht so ist und es immer zumindest auch prozentuale Erhöhungen gibt, "leistet" sie ja doch für die oberen EG "mehr".

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Und wenn man in EG 6 dann bald so viel verdient wie in EG 13, weil es nur noch Sockelbeträge gibt, wirst du dann niemanden mehr für Fürhungspositionen finden. Eine pure, prozentuale Erhöhung ist eine faire Leistung für alle, denn entsprechend der Tätigkeiten der Gruppen erhalten alle prozentual gleich viel. Ansonsten kann man die Gruppen doch gleich komplett auflösen und sagen alle kriegen 4000 Euro Brutto und gut ist es.

Ich bin gewerkschaftlich organisiert und das schon seit über 10 Jahren, aber vertreten fühle ich mich nicht wirklich. Es liegt doch wirklich im Sinne von absolut allen Angestellten vernünftige Führunskräfte zu haben. Ich bin in EG 13 angestellt, aber habe keine Führungsverantwortung. Eine MUSS-Regelung für Führungskräftezulagen wäre super. Desto höher das Team desto höher die Zulage, monatlich oder als 14. JSZ, wie auch immer. Wenn man signifikant für andere Menschen verantwortlich ist und anweisungsbefugt, dann muss sich diese Arbeit doch wirklich lohnen. Keiner erwartet CEO Gehälter, aber mein Chef sollte schon einiges mehr verdienen als ich und nicht nur ein paar 100 Euro pro Monat.

Und rein finanziell wäre es doch auch wirklich im Sinne von ver.di deren Arbeit für höhere EG attraktiv zu machen und aktiv um diese Gruppen zu werben, denn die hohen Beiträge würden den Kassen viel helfen. Damit kann besseres Streikgeld gezahlt werden, man ist stärker aufgestellt und kann auch aggressiver verhandeln. In der derzeitigen Situation finde ich die Angebote der AG Seite aber sinnvoller (plus besserer % der Entgelte, natürlich) und das darf nicht passieren. Es ist doch wirklich nicht im Interesse von Gewerkschaften so einen Split von unteren EG gegen höhere EG+AG Seite zu stärken.

Das ist kein Henne/Ei Problem hier. Es liegt in den Händen der Gewerkschaften darum zu kämpfen ALLE Arbeitnehmer zu werben, denn nur dann können Gewerkschaften auch wachsen.

Ich werde weiterhein bei meiner Gewerkschaft bleiben, aber ich bin zugleich ein sehr großer Kritiker derselben Gewerkschaft.

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