Sehe ich etwas anders. Gleiche "Leistung" könnte ja auch bedeuten, sie holt bei jeder Tarifverhandlung für jeden monatlich z.B. 200 EUR mehr raus, egal ob EG 1 oder 15. Da dem aber nicht so ist und es immer zumindest auch prozentuale Erhöhungen gibt, "leistet" sie ja doch für die oberen EG "mehr".
Und wenn man in EG 6 dann bald so viel verdient wie in EG 13, weil es nur noch Sockelbeträge gibt, wirst du dann niemanden mehr für Fürhungspositionen finden. Eine pure, prozentuale Erhöhung ist eine faire Leistung für alle, denn entsprechend der Tätigkeiten der Gruppen erhalten alle prozentual gleich viel. Ansonsten kann man die Gruppen doch gleich komplett auflösen und sagen alle kriegen 4000 Euro Brutto und gut ist es.
Ich bin gewerkschaftlich organisiert und das schon seit über 10 Jahren, aber vertreten fühle ich mich nicht wirklich. Es liegt doch wirklich im Sinne von absolut allen Angestellten vernünftige Führunskräfte zu haben. Ich bin in EG 13 angestellt, aber habe keine Führungsverantwortung. Eine MUSS-Regelung für Führungskräftezulagen wäre super. Desto höher das Team desto höher die Zulage, monatlich oder als 14. JSZ, wie auch immer. Wenn man signifikant für andere Menschen verantwortlich ist und anweisungsbefugt, dann muss sich diese Arbeit doch wirklich lohnen. Keiner erwartet CEO Gehälter, aber mein Chef sollte schon einiges mehr verdienen als ich und nicht nur ein paar 100 Euro pro Monat.
Und rein finanziell wäre es doch auch wirklich im Sinne von ver.di deren Arbeit für höhere EG attraktiv zu machen und aktiv um diese Gruppen zu werben, denn die hohen Beiträge würden den Kassen viel helfen. Damit kann besseres Streikgeld gezahlt werden, man ist stärker aufgestellt und kann auch aggressiver verhandeln. In der derzeitigen Situation finde ich die Angebote der AG Seite aber sinnvoller (plus besserer % der Entgelte, natürlich) und das darf nicht passieren. Es ist doch wirklich nicht im Interesse von Gewerkschaften so einen Split von unteren EG gegen höhere EG+AG Seite zu stärken.
Das ist kein Henne/Ei Problem hier. Es liegt in den Händen der Gewerkschaften darum zu kämpfen ALLE Arbeitnehmer zu werben, denn nur dann können Gewerkschaften auch wachsen.
Ich werde weiterhein bei meiner Gewerkschaft bleiben, aber ich bin zugleich ein sehr großer Kritiker derselben Gewerkschaft.