Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 600208 times)

Ole1997

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 37
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #135 am: 19.02.2025 10:54 »
Bei aller Kritik an unsere Gewerkschaften. Wie würde denn eine Tarifverhandlung aussehen ohne die aktuellen Gewerkschaften bzw. wer soll hier die Interessen aller Gruppen vertreten. Macht es Sinn, dass mehr aus den höheren EG (ab 10) eintreten? Die werden die teils 40-90€ im Monat für solche Abschlüsse nicht ausgeben. Eine neue Gewerkschaft dafür zu gründen, scheint nicht machbar zu sein. Was wären hier Lösungsansätze statt ständig zu kritisieren. Vielleicht sollte wir hierzu mal diskutieren.

Eine Lösung wäre beispielsweise einen MAX- Betrag für die Gewerkschaftsbeiträge zu machen. Beispielsweise 1% des Bruttolohns, maximal 400€. Davon würden nicht nur die höheren EGs profitieren und es würden viel mehr Menschen beitreten. Oder Alternativ die Prozentzahl auf 0,5% zu reduzieren.

Das ist so. Eine Mitgliedschaft ist für die höheren EGs einfach zu teuer. E 13 Stufe 5 zahlst du 64 Euro pro Monat. Da braucht mir auch keiner vorrechnen, dass da ne Rechtschutz dabei ist, die krieg ich privat DEUTLICH günstiger.

Also das verstehe ich nun nicht mehr wirklich. Hier wird vielfach gefordert, dass durch Sockelbeträge etc. die Tabelle nicht weiter gestaucht werden soll und es immer gleiche prozentuale Erhöhungen für alle EGs gibt. Aber beim Mitgliedsbeitrag möchte man dann doch eine Obergrenze einziehen, da es für höhere Entgeltgruppen dann doch zu teuer wird. Das nenne ich seltsame Logik.

Naja, die Tabelle stauchen sorgt für Angleichung der Gehälter (Leistung lohnt nicht mehr).

Die Gewerkschaft bringt aber die gleiche "Leistung" für alle Mitglieder, das Stimmrecht bekommt ja nicht mehr Gewicht durch höhere Beiträge.

Finde die Idee nicht weit hergeholt, wieso sollte man im Jahr 800€ ausgeben, für die andere nur 400€ bezahlen?

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,435
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #136 am: 19.02.2025 10:56 »
Das ist die Theorie, dass ich selbst für mich verhandeln kann. Dann bin ich aber AT. Solange ich nach einem Tarifvertrag bezahlt werde, kann ich doch nicht meine Individuelle Tariferhöhung aushandeln. Ich kann nach einer  höheren EG "fragen" aber mehr auch nicht.
Jaein.
Allgemein ist das natürlich NULL Theorie sondern die Regel, da in der Regel das Tarifwerk nur die Unterste Grenze darstellt und nach oben alles verhandelbar ist.
Über oder Aussertariflich.

Im öD haben die AGs teils selbstgemachte Beschränkungen, teils aus deren rechtlichen Einbettung externe Beschränkungen, was die Verhandlungsmöglichkeiten angeht.
Aber beste Beispiele sind die förderliche Zeiten und die Zulagen die existieren.
Wenn es im VKA noch ein 16.6 wie beim Bund gäbe, dann haste klare Verhandlungsmöglichkeiten, die diverse AGs auch nutzen.
Nur in der Kommune ist das noch nicht so ganz angekommen, weil dort offensichtlich schlechtere Haushälter sitzen, die nicht errechnen können, das ein Personalinvest ein Gewinn abwirft.



MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,435
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #137 am: 19.02.2025 10:57 »
Wenn ich mir die Stellungnahmen VKA, Verdi, DBB durchlese, frage ich mich, ob die an den gleichen Verhandlungen teilgenommen haben. Die VKA klingt ja recht freundlich und zuversichtlich. Bei der Verdi ist das ja komplett das Gegenteil. Da ist schon Schärfe drin. Naja mal schauen, ob sie bis zum Ende dabei bleiben.

Bei den Flugblättern wiederum muss ich sagen, dass es sich beim TV-V auch deutlich besser anhört als beim TVÖD. TV-V klingt schon eher freundlicher und da klingt für mich auch nicht die komplette Ablehnung, sondern da ist eine Einigung schon eher möglich.
Zumindest ist das bei allem so meine Lesart, mag mich aber auch täuschen.
Ja, da stimme ich dir zu, insbesondere weil die TV-V Betrieb oftmals übertariflich bezahlen, weil sie die MA höher eingruppieren als es die Tätigkeiten nach der EGO hergeben.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,435
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #138 am: 19.02.2025 11:00 »
Zitat
Aber wer hat Verdi das Mandat dafür gegeben? Und wie können wir Verdi zu dem Punkt 1 bringen, für alle zu verhandeln.
Das war die AG Seite, die in jeden Arbeitsvertrag die Anwendung des TVöD reinschreibt. Das muss die AG Seite nicht, ist aber natürlich bequem.

Gibt also nur zwei Wege:
- Verträge mit TVöD Bezug nicht unterschreiben, wenn das alle nichtmitglieder machen würden, würde der ÖD reagieren müssen.

- Mehr Mitglieder in höheren EGs müssen Verdi Mitglied werden um mehr Gewicht in den Verhandlungen zu erhalten.

jedes Mitglied des VKA ist verpflichtet alle Angestellten nach TVÖD zu bezahlen. Zum einen nach TVÖD §1 zum anderen nach Art. 3 Abs. 1 GG.

Somit ist sämtliche Diskussion zum Thema TVÖD nicht unterschreiben hinfällig. Die alternative ist nicht mehr im TVÖD zu arbeiten. Kein Problem - nur wer macht dann die entsprechenden Aufgaben bei der VKA? Wir haben nicht umsonst ein Fachkräftemangel ab E10+
Ich bezweifel, dass es eine Verpflichtung gibt im VKA zu sein.
Und wenn man seinen Tarifvertrag entsprechend ausgestaltet, dann kann man auch differenzierter innerhalb des Tarifvertrages bezahlen.
Auch und trotz  Art. 3 Abs. 1 GG.

KeuleMS

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 132
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #139 am: 19.02.2025 11:06 »
Die Verpflichtung gibt es nicht. Die Kommune bei uns ist vor Jahren per Beschluss der Stadtvertretung aus dem VKA ausgetreten. Seit dem hängt man in den Tabellen dem eigentlichen TVÖD hinterher.

PeterSch

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 55
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #140 am: 19.02.2025 11:08 »

Naja, die Tabelle stauchen sorgt für Angleichung der Gehälter (Leistung lohnt nicht mehr).

Die Gewerkschaft bringt aber die gleiche "Leistung" für alle Mitglieder, das Stimmrecht bekommt ja nicht mehr Gewicht durch höhere Beiträge.

Finde die Idee nicht weit hergeholt, wieso sollte man im Jahr 800€ ausgeben, für die andere nur 400€ bezahlen?
[/quote]

Sehe ich etwas anders. Gleiche "Leistung" könnte ja auch bedeuten, sie holt bei jeder Tarifverhandlung für jeden monatlich z.B. 200 EUR mehr raus, egal ob EG 1 oder 15. Da dem aber nicht so ist und es immer zumindest auch prozentuale Erhöhungen gibt, "leistet" sie ja doch für die oberen EG "mehr".

venice89

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 108
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #141 am: 19.02.2025 11:19 »

Zitat
Somit ist sämtliche Diskussion zum Thema TVÖD nicht unterschreiben hinfällig. Die alternative ist nicht mehr im TVÖD zu arbeiten. Kein Problem - nur wer macht dann die entsprechenden Aufgaben bei der VKA? Wir haben nicht umsonst ein Fachkräftemangel ab E10+

Der Fachkräftemangel scheint ja nicht so dramatisch zu sein, sonst würde sich die AG Seite ja ernsthaft damit beschäftigen. Tun sie aber nicht.

Noch viel besser: der Fachkräftemangel ist abstrakt und bekannt genug, dass man ihn auf Seite der AG als Ausrede nehmen kann. "Es liegt nicht an uns dass wir die ganzen offenen Stellen nicht besetzen können, es gibt einfach keine Fachkräfte!" Als gäbe es insgesamt null Fachkräfte und man müsste sich gar nicht anstrengen ein attraktiver AG zu sein, weil es gibt ja eh niemanden.

Und ein Arbeitgeber wird nicht nur durch Geld attraktiv, sondern auch durch Förderung eines Miteinanders in der Belegschaft.

Ich Arbeite für 2 Unternehmen. Eins im Bereich des TVöD und eins in der Privatwirtschaft.

In der Privatwirtschaft bekomme ich Kaffee, getränke, Sommerfeier, Winterfeier und diverse Vergünstigen hier und da ....
Das trägt alles zu einem Wohlbefinden in der Belegschaft bei und kostet am Ende nicht die Welt.

Während wir im TVöD eher die Diskussion führen ob es überhaupt ZULÄSSIG ist auf dem Unternehmensgelände eine Feier stattfinden zu lassen, von einem finanziellen Zuschuss seitens des Arbeitgebers brauchen wir gar nicht erst reden. Das geht natürlich nicht....... Sind ja Steuergelder.
Kaffeemaschinen müssen wir selber kaufen, nur damit es jährlich dann nochmal diskutiert wird ob es überhaupt zulässig ist private Elektrogeräte anzuschließen.
 

HochlebederVorgang

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 328
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #142 am: 19.02.2025 11:24 »
Dinge, die absolut sozialadäquat sind, kann ja jetzt nicht wirklich jemand erwarten, oder?

Umlauf

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,276
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #143 am: 19.02.2025 11:32 »
Bei aller Kritik an unsere Gewerkschaften. Wie würde denn eine Tarifverhandlung aussehen ohne die aktuellen Gewerkschaften bzw. wer soll hier die Interessen aller Gruppen vertreten. Macht es Sinn, dass mehr aus den höheren EG (ab 10) eintreten? Die werden die teils 40-90€ im Monat für solche Abschlüsse nicht ausgeben. Eine neue Gewerkschaft dafür zu gründen, scheint nicht machbar zu sein. Was wären hier Lösungsansätze statt ständig zu kritisieren. Vielleicht sollte wir hierzu mal diskutieren.

Eine Lösung wäre beispielsweise einen MAX- Betrag für die Gewerkschaftsbeiträge zu machen. Beispielsweise 1% des Bruttolohns, maximal 400€. Davon würden nicht nur die höheren EGs profitieren und es würden viel mehr Menschen beitreten. Oder Alternativ die Prozentzahl auf 0,5% zu reduzieren.

Das ist so. Eine Mitgliedschaft ist für die höheren EGs einfach zu teuer. E 13 Stufe 5 zahlst du 64 Euro pro Monat. Da braucht mir auch keiner vorrechnen, dass da ne Rechtschutz dabei ist, die krieg ich privat DEUTLICH günstiger.

Also das verstehe ich nun nicht mehr wirklich. Hier wird vielfach gefordert, dass durch Sockelbeträge etc. die Tabelle nicht weiter gestaucht werden soll und es immer gleiche prozentuale Erhöhungen für alle EGs gibt. Aber beim Mitgliedsbeitrag möchte man dann doch eine Obergrenze einziehen, da es für höhere Entgeltgruppen dann doch zu teuer wird. Das nenne ich seltsame Logik.

Andersrum wird ein Schuh draus.
Bei den Erhöhungen will der Gewerkschaft am liebsten die absoluten Sockel und Mindestbeträge. Aber beim Beitrag wird dann mit dem relativen Anteil zugegriffen.

shorets

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 26
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #144 am: 19.02.2025 11:34 »
Sehe ich etwas anders. Gleiche "Leistung" könnte ja auch bedeuten, sie holt bei jeder Tarifverhandlung für jeden monatlich z.B. 200 EUR mehr raus, egal ob EG 1 oder 15. Da dem aber nicht so ist und es immer zumindest auch prozentuale Erhöhungen gibt, "leistet" sie ja doch für die oberen EG "mehr".

Und wenn man in EG 6 dann bald so viel verdient wie in EG 13, weil es nur noch Sockelbeträge gibt, wirst du dann niemanden mehr für Fürhungspositionen finden. Eine pure, prozentuale Erhöhung ist eine faire Leistung für alle, denn entsprechend der Tätigkeiten der Gruppen erhalten alle prozentual gleich viel. Ansonsten kann man die Gruppen doch gleich komplett auflösen und sagen alle kriegen 4000 Euro Brutto und gut ist es.

Ich bin gewerkschaftlich organisiert und das schon seit über 10 Jahren, aber vertreten fühle ich mich nicht wirklich. Es liegt doch wirklich im Sinne von absolut allen Angestellten vernünftige Führunskräfte zu haben. Ich bin in EG 13 angestellt, aber habe keine Führungsverantwortung. Eine MUSS-Regelung für Führungskräftezulagen wäre super. Desto höher das Team desto höher die Zulage, monatlich oder als 14. JSZ, wie auch immer. Wenn man signifikant für andere Menschen verantwortlich ist und anweisungsbefugt, dann muss sich diese Arbeit doch wirklich lohnen. Keiner erwartet CEO Gehälter, aber mein Chef sollte schon einiges mehr verdienen als ich und nicht nur ein paar 100 Euro pro Monat.

Und rein finanziell wäre es doch auch wirklich im Sinne von ver.di deren Arbeit für höhere EG attraktiv zu machen und aktiv um diese Gruppen zu werben, denn die hohen Beiträge würden den Kassen viel helfen. Damit kann besseres Streikgeld gezahlt werden, man ist stärker aufgestellt und kann auch aggressiver verhandeln. In der derzeitigen Situation finde ich die Angebote der AG Seite aber sinnvoller (plus besserer % der Entgelte, natürlich) und das darf nicht passieren. Es ist doch wirklich nicht im Interesse von Gewerkschaften so einen Split von unteren EG gegen höhere EG+AG Seite zu stärken.

Das ist kein Henne/Ei Problem hier. Es liegt in den Händen der Gewerkschaften darum zu kämpfen ALLE Arbeitnehmer zu werben, denn nur dann können Gewerkschaften auch wachsen.

Ich werde weiterhein bei meiner Gewerkschaft bleiben, aber ich bin zugleich ein sehr großer Kritiker derselben Gewerkschaft.

KeuleMS

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 132
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #145 am: 19.02.2025 11:46 »
Wenn man die unteren EG´s (und damit seine vorhandenen Mitglieder) aber durch Sockelbeträge auf das Niveau von EG12/13 bringen kann, brauche ich ja nicht mehr um die höheren EG´s werben.

UNameIT

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 738
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #146 am: 19.02.2025 11:53 »
Bei aller Kritik an unsere Gewerkschaften. Wie würde denn eine Tarifverhandlung aussehen ohne die aktuellen Gewerkschaften bzw. wer soll hier die Interessen aller Gruppen vertreten. Macht es Sinn, dass mehr aus den höheren EG (ab 10) eintreten? Die werden die teils 40-90€ im Monat für solche Abschlüsse nicht ausgeben. Eine neue Gewerkschaft dafür zu gründen, scheint nicht machbar zu sein. Was wären hier Lösungsansätze statt ständig zu kritisieren. Vielleicht sollte wir hierzu mal diskutieren.

Eine Lösung wäre beispielsweise einen MAX- Betrag für die Gewerkschaftsbeiträge zu machen. Beispielsweise 1% des Bruttolohns, maximal 400€. Davon würden nicht nur die höheren EGs profitieren und es würden viel mehr Menschen beitreten. Oder Alternativ die Prozentzahl auf 0,5% zu reduzieren.

Die Höhe des Streikgelds hängt aber auch von der Höhe des Beitragssatzes ab.
Durchschnittsbeitrag des Mitgliedes x Stundenfaktor x 40 / arbeitsvertragliche Wochenarbeitszeit

Bei höheren Beiträgen, gibt es im Streik auch mehr zurück. Ist natürlich kein vollständiger Ausgleich der Beiträge, aber bei längeren Streiks, kommt da doch etwas zusammen.

Da ich bei angemessenen Forderungen auch ohne Streikgeld, streiken würde, oder dann halt indirekt streiken würde durch Überstundenabbau an Streiktagen, ist das jetzt zumindestens für mich nicht das große Argument.

Aleksandra

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 505
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #147 am: 19.02.2025 11:55 »
Lohnerhöhungen können jenseits von Inflationsausgleichen, ja nur durch Produktivitätssteigerungen begründet werden. Und diese Produktivitätssteigerungen können eigentlich nur durch Prozessoptimierungen, Digitalisierung und Optimierung der Führungskultur erlangt werden.
Demzufolge müsste die prozentuale Erhöhung in den höheren EG eigentlich sogar HÖHER ausfallen als in den unteren EG. Denn dort werden etwaige Optimierungen erdacht und forciert.

Aus Gründen der Solidarität wäre es für mich aber akzeptabel, dass man hier nicht weiter differenziert und eine fixe prozentuale Erhöhung über alle EG hinweg vergibt.

Dass man seitens Verdi einen komplett gegenteiligen Weg geht, steht natürlich auf einem anderen Blatt...
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,435
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #148 am: 19.02.2025 11:56 »
Das ist kein Henne/Ei Problem hier. Es liegt in den Händen der Gewerkschaften darum zu kämpfen ALLE Arbeitnehmer zu werben, denn nur dann können Gewerkschaften auch wachsen.
Jipp und es liegt in den Händen der VKA für die zu kämpfen, die ihnen weglaufen und die sie brauchen.
Das ist nicht die Aufgabe der Gewerkschaft.

Rowhin

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 338
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #149 am: 19.02.2025 12:05 »
Um mal zusammenzufassen:

  • Die Gewerkschaft setzt sich primär für die Belange Ihrer Mitglieder ein, unter denen die niedrigeren EGs stärker repräsentiert sind als die höheren EGs. Dies ist deutlich erkennbar in den Positionen von ver.di bei den Verhandlungen.
  • Die VKA hat unter anderem das Interesse, mit möglichst wenig Zusatzkosten aus den Verhandlungen zu gehen. Dies ist ebenfalls erkennbar.
  • Man könnte meinen, die VKA bzw. deren Mitglieder hätten außerdem das Interesse, attraktive AGs zu sein (was Gehalt und sonstige Aspekte angeht), um Fachkräfte halten bzw. gewinnen zu können. Dies ist bei den Verhandlungen nicht zwingend erkennbar - jetzt kann man sich fragen, ob das daran liegt, dass dies bei Verhandlungen nicht priorisiert wird, oder ob das Problem generell nicht präsent ist.

Es ist aber definitiv nicht Aufgabe bzw. primäre Ambition der Gewerkschaft, die Mitglieder der VKA zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen. Oder? ;)