Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 601212 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #915 am: 07.03.2025 09:56 »
Dir ist bewusst, dass es sich um 44.000.000.000€ handelt? Du bist der Meinung, dass es gut angelegtes Geld war, während hier die Wirtschaft zerfällt, oder hätte es besser eingesetzt werden können?
Dir ist bewusst, dass das Geld durchaus in unsere Wirtschaft geflossen ist?

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #916 am: 07.03.2025 10:05 »
Je nach Geburtsjahr kann man der Rente gelassen entgegensehen. Ich bin Jahrgang 1988 und bis zu meinem zu erwartenden Renteneintritt 2055 haben sich einige Probleme der Deutschen Rentenversicherung bereits aufgelöst:

- Die Boomer-Jahrgänge mit z.T. hohen Renten sind weitestgehend gestorben.
- Die ersten Niedriglohnrentner der Agenda-2000-Ära gehen in Rente.
- Der Demographische Wandel ist weitestgehen abgeschlossen und das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern hat sich wieder entspannt.

Ich persönlich blicke daher entspannt in die Zukunft.

Ja, da hast Du sicher nicht ganz Unrecht. So "schön wie früher" wird es aber nie mehr werden:

https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html

Die Kohorte der 80-Jährigen umfasst heute ganz grob 500.000 Personen.
Im Boomer-Peak in ca. 20 Jahren werden die 80-jährigen fast 1.000.000 Personen stellen.
Wenn Du dann 80 bist, dann sind es immer noch deutlich über 800.000 Personen in dieser Altersklasse.


Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #917 am: 07.03.2025 10:11 »
Leider geht es hier aber oftmals nicht mehr um Deutschland, sondern nur noch um das vermeintliche, moralische Überlegenheitsgefühl....auf ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung.

Deutschland hat in 3 Jahren mit insgesamt 44 Mrd € die Ukraine unterstützt. Wie kommst du da auf "ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung"?

Dir ist bewusst, dass es sich um 44.000.000.000€ handelt? Du bist der Meinung, dass es gut angelegtes Geld war, während hier die Wirtschaft zerfällt, oder hätte es besser eingesetzt werden können?

Dir ist klar, dass diese 44.000.000.000€ nicht auf einem Sparbüchlein geparkt waren, sondern durch Geldmengenausweitung erschaffen wurden? Und Du bist Dir sicher, dass Geldmengenausweitung nicht mit Inflation in Zusammenhang steht und somit Deine Kaufkraft senkt?

Wenn es für Dich in Ordnung ist, dass Deine Kaufkraft in den Krieg fließt, dann ist das eben Deine Meinung. Meine ist es nicht.

Meine Frage war nicht nach der Sinnhaftigkeit und eine Meinung habe ich auch nicht abgegeben. Vielmehr war die Frage, wie du darauf kommst, dass es "ultra hohe Kosten" seien, die aber gerade einmal 1% des jährlichen Steueraufkommens ausmachen.

Sukram10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #918 am: 07.03.2025 10:15 »
Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.
Gibt es jetzt nur noch Unterstützung für angegriffene Länder, wenn die zu "unserem Bund gehören" (NATO)?
Kann man nicht auch ohne Bündnis Länder unterstützen wenn es aus humanitärer Sicht geboten ist?

RedDearTiger

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #919 am: 07.03.2025 10:54 »
Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.
Gibt es jetzt nur noch Unterstützung für angegriffene Länder, wenn die zu "unserem Bund gehören" (NATO)?
Kann man nicht auch ohne Bündnis Länder unterstützen wenn es aus humanitärer Sicht geboten ist?

Man kann das natürlich tun. Man musses sich aber auch leisten können. Wenn Mrd. dort ausgeben werden und man nun die nächsten 3 Tarifverhandlungen immer nur sagt, dass kein Geld da ist um die hohe Inflation durch Gehaltserhöhungen wenigstens etwas auszugleichen, dann würde ich sagen können wir uns das wohl nicht leisten.
Die 900 Mrd. die jetzt insgesamt aufgenommen werden sollen und noch 500 Mrd. in der EU wird die Inflation noch weiter steigern. In der nächsten Verhandlungsrunde müsste Verdi dann mit 15%++ in die Verhandlungen gehen...

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #920 am: 07.03.2025 11:01 »
Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Also zunächst einmal ist die Rentenerhöhung nachlaufend, d.h. hier spiegelt sich die Gehaltsentwicklung der Vergangeheit wieder. Darüber hinaus wirkt hier letztmalig das 1. Rentenpaket der Ampel, durch das das Rentenniveau nicht unter 48% sinken kann.

Künftig werden die Renten nicht mehr mit der Gehaltsentwicklung mithalten und die Beiträge gleichzeitig kräftig steigen. Also keine Sorge: Unterhalb der E13 hast auch Du die Chance, später die Grundsicherung im Alter zu genießen ;)

Geil ich freue mich  8) 8)

Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.

Je nach Geburtsjahr kann man der Rente gelassen entgegensehen. Ich bin Jahrgang 1988 und bis zu meinem zu erwartenden Renteneintritt 2055 haben sich einige Probleme der Deutschen Rentenversicherung bereits aufgelöst:

- Die Boomer-Jahrgänge mit z.T. hohen Renten sind weitestgehend gestorben.
- Die ersten Niedriglohnrentner der Agenda-2000-Ära gehen in Rente.
- Der Demographische Wandel ist weitestgehen abgeschlossen und das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern hat sich wieder entspannt.

Ich persönlich blicke daher entspannt in die Zukunft.

Ich bin auch demselben Jahrgang zugehörig.
Die ganz große Diskrepanz dürfte dann wohl wirklich wegsein - die Babyboomer. Auch unsere Generation hat wahrscheinlich wieder zu wenige Kinder, aber die "Klippe" ist wohl nicht so groß wie von den Babyboomerns zu den "Jüngeren Einzahlern".

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #921 am: 07.03.2025 11:09 »
Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.
Gibt es jetzt nur noch Unterstützung für angegriffene Länder, wenn die zu "unserem Bund gehören" (NATO)?
Kann man nicht auch ohne Bündnis Länder unterstützen wenn es aus humanitärer Sicht geboten ist?

Man kann das natürlich tun. Man musses sich aber auch leisten können. Wenn Mrd. dort ausgeben werden und man nun die nächsten 3 Tarifverhandlungen immer nur sagt, dass kein Geld da ist um die hohe Inflation durch Gehaltserhöhungen wenigstens etwas auszugleichen, dann würde ich sagen können wir uns das wohl nicht leisten.
Die 900 Mrd. die jetzt insgesamt aufgenommen werden sollen und noch 500 Mrd. in der EU wird die Inflation noch weiter steigern. In der nächsten Verhandlungsrunde müsste Verdi dann mit 15%++ in die Verhandlungen gehen...

Danke für den Brückenschlag zu den Tarifverhandlungen. Hatte vergessen zu erwähnen, in welchem Zusammenhang das steht.

Genau das meinte ich

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #922 am: 07.03.2025 11:13 »
Leider geht es hier aber oftmals nicht mehr um Deutschland, sondern nur noch um das vermeintliche, moralische Überlegenheitsgefühl....auf ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung.

Deutschland hat in 3 Jahren mit insgesamt 44 Mrd € die Ukraine unterstützt. Wie kommst du da auf "ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung"?

Dir ist bewusst, dass es sich um 44.000.000.000€ handelt? Du bist der Meinung, dass es gut angelegtes Geld war, während hier die Wirtschaft zerfällt, oder hätte es besser eingesetzt werden können?

Dir ist klar, dass diese 44.000.000.000€ nicht auf einem Sparbüchlein geparkt waren, sondern durch Geldmengenausweitung erschaffen wurden? Und Du bist Dir sicher, dass Geldmengenausweitung nicht mit Inflation in Zusammenhang steht und somit Deine Kaufkraft senkt?

Wenn es für Dich in Ordnung ist, dass Deine Kaufkraft in den Krieg fließt, dann ist das eben Deine Meinung. Meine ist es nicht.

Ich weiß jetzt nicht, ob die 44 Mrd. Euro stimmen... (habe ich nicht geprüft), wenn dem aber so ist, ist das etwa ein Neuntel des Bundeshaushalts p.a. - aber es soll laut den Angaben ja über 3 Jahre gestreckt gewesen sein;
15 Mrd p.a. = ca. 5 % des Bundeshaushalts

Ja ist nicht wenig....., aber sicherlich für sinnvolle Dinge. Natürlich wollen alle Frieden haben. Aber wie man es mitbekommt, gibt es den ausschließlich zu Putins Bedingungen.... sprich, mal wieder mehr Land für Russland. Und dann hat er Blut geleckt.....
Bei Putin brauchst du auch nicht an Menschlichkeit oder ähnliches appellieren; so etwas besitzt er nicht. Die Soldaten wurden ja wirklich regelrecht wie Kanonenfutter behandelt, die Inflation ist auch massiv gestiegen. Und das nur, weil einer auf der Welt nicht genug bekommt. Einfach so sinnlos (wie nahezu alle Kriege).

Und wenn jemand so etwas macht, muss man dem überfallenen Land, das unsere Werte teilt (Demokratie, Wahlfreiheit, Meinungsfreiheit) helfen.
Bei Russland darf man halt nicht den Finger ausstrecken, da wird dir die ganze Hand abgehackt.

Was Trump von Putin unterscheidet, ist, dass es ihm nicht komplett egal ist, was das Volk denkt (bzw. eher seine Anhänger). Siehe jetzt: Erst fett Zölle ankündigen, dann wieder zurückziehen, da bewusst wird, wie hoch die Preise dadurch nach oben treiben. Erst massenhaft Beamte entlassen, nun wieder zurückrudern, weil das nicht alle toll finden. Hat ja sogar Musk einen Rüffel nun bekommen.......
Geht so ein bisschen in die Richtung "Er tut alles für Likes"

Allerdings ist es natürlich hart, dass nur nach America fist gilt. Da ihm die NATO und Europa egal sind, sieht er jetzt (für sich) eher einen Vorteil, mit Russland Handel zu betreiben

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #923 am: 07.03.2025 11:16 »
Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.
Gibt es jetzt nur noch Unterstützung für angegriffene Länder, wenn die zu "unserem Bund gehören" (NATO)?
Kann man nicht auch ohne Bündnis Länder unterstützen wenn es aus humanitärer Sicht geboten ist?

Man kann das natürlich tun. Man musses sich aber auch leisten können. Wenn Mrd. dort ausgeben werden und man nun die nächsten 3 Tarifverhandlungen immer nur sagt, dass kein Geld da ist um die hohe Inflation durch Gehaltserhöhungen wenigstens etwas auszugleichen, dann würde ich sagen können wir uns das wohl nicht leisten.
Die 900 Mrd. die jetzt insgesamt aufgenommen werden sollen und noch 500 Mrd. in der EU wird die Inflation noch weiter steigern. In der nächsten Verhandlungsrunde müsste Verdi dann mit 15%++ in die Verhandlungen gehen...

Danke für den Brückenschlag zu den Tarifverhandlungen. Hatte vergessen zu erwähnen, in welchem Zusammenhang das steht.

Genau das meinte ich

Ach ganz ehrlich, das ist dafür vollkommen egal. In den letzten 25 Jahren gab es laut VKA immer klamme Kassen.
Man muss allerdings fairerweise konstatieren, dass die VKA nicht den Ukraine-Krieg als Argument voranstellt, sondern mal wieder auf das Problem verweist, dass seit ewigen Jahren besteht. Bund und Länder geben immer mehr an Kommunen an Arbeit ab, aber nicht an finanziellen Mitteln.
Dieses Argument kommt aber immer nur zu den Tarifverhandlungen auf den Tisch. Nach dem Tarifabschluss bis kurz vor den nächsten Tarifverhandlungen hat man dann wieder vergessen, dass man ja eigentlich mal daran arbeiten müsste, finanziell vernünftig von Bund und Ländern ausgestattet zu werden.

Auch das ist "täglich grüßt das Murmeltier" oder "zu Beginn jeder Verhandlungsrunde grüßt das Murmeltier"

KlammeKassen

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« Antwort #924 am: 07.03.2025 11:21 »
Je nach Geburtsjahr kann man der Rente gelassen entgegensehen. Ich bin Jahrgang 1988 und bis zu meinem zu erwartenden Renteneintritt 2055 haben sich einige Probleme der Deutschen Rentenversicherung bereits aufgelöst:

- Die Boomer-Jahrgänge mit z.T. hohen Renten sind weitestgehend gestorben.
- Die ersten Niedriglohnrentner der Agenda-2000-Ära gehen in Rente.
- Der Demographische Wandel ist weitestgehen abgeschlossen und das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern hat sich wieder entspannt.

Ich persönlich blicke daher entspannt in die Zukunft.

Ja, da hast Du sicher nicht ganz Unrecht. So "schön wie früher" wird es aber nie mehr werden:

https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html

Die Kohorte der 80-Jährigen umfasst heute ganz grob 500.000 Personen.
Im Boomer-Peak in ca. 20 Jahren werden die 80-jährigen fast 1.000.000 Personen stellen.
Wenn Du dann 80 bist, dann sind es immer noch deutlich über 800.000 Personen in dieser Altersklasse.

Die Jahrgänge 1986-1990 stellen ja quasi selbst nochmal eine kleine Boomer-Kohorte dar  :P (gemäß deines Links)

https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2056

Volksverwirrung

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« Antwort #925 am: 07.03.2025 11:23 »
Naja, wie dem auch sei.

Meiner Meinung wird es nächste Woche zu einer Einigung kommen, damit das leidige Thema vom Tisch ist und man Zeit und Ressourcen für die Regierungsbildung hat.

Ich vermute folgendes:
3% für 2025, ab Mai 2025, ohne rückwirkende Zahlung
2,5% ab Januar 2026
Keine zusätzlichen freien Tage
Etwas mehr Schichtzulagen für besonders belastete Berufe (Pflege und Co.)
Laufzeit 24 Monate

Damit wird sich Verdi abspeisen lassen. Es wird die Attraktivität des öffentlichen Dienstes nicht steigern und die Probleme werden die gleichen bleiben.

RedDearTiger

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« Antwort #926 am: 07.03.2025 11:27 »
Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.
Gibt es jetzt nur noch Unterstützung für angegriffene Länder, wenn die zu "unserem Bund gehören" (NATO)?
Kann man nicht auch ohne Bündnis Länder unterstützen wenn es aus humanitärer Sicht geboten ist?

Man kann das natürlich tun. Man musses sich aber auch leisten können. Wenn Mrd. dort ausgeben werden und man nun die nächsten 3 Tarifverhandlungen immer nur sagt, dass kein Geld da ist um die hohe Inflation durch Gehaltserhöhungen wenigstens etwas auszugleichen, dann würde ich sagen können wir uns das wohl nicht leisten.
Die 900 Mrd. die jetzt insgesamt aufgenommen werden sollen und noch 500 Mrd. in der EU wird die Inflation noch weiter steigern. In der nächsten Verhandlungsrunde müsste Verdi dann mit 15%++ in die Verhandlungen gehen...

Danke für den Brückenschlag zu den Tarifverhandlungen. Hatte vergessen zu erwähnen, in welchem Zusammenhang das steht.

Genau das meinte ich

Ach ganz ehrlich, das ist dafür vollkommen egal. In den letzten 25 Jahren gab es laut VKA immer klamme Kassen.
Man muss allerdings fairerweise konstatieren, dass die VKA nicht den Ukraine-Krieg als Argument voranstellt, sondern mal wieder auf das Problem verweist, dass seit ewigen Jahren besteht. Bund und Länder geben immer mehr an Kommunen an Arbeit ab, aber nicht an finanziellen Mitteln.
Dieses Argument kommt aber immer nur zu den Tarifverhandlungen auf den Tisch. Nach dem Tarifabschluss bis kurz vor den nächsten Tarifverhandlungen hat man dann wieder vergessen, dass man ja eigentlich mal daran arbeiten müsste, finanziell vernünftig von Bund und Ländern ausgestattet zu werden.

Auch das ist "täglich grüßt das Murmeltier" oder "zu Beginn jeder Verhandlungsrunde grüßt das Murmeltier"

Na die richtige Antwort lautet: Jein.
Die Argumentation ist sicherlich auch unabhänig dieser zusätzlichen Schulden aka Sondervermögen immer dieselbe, aber die reale Inflation als Konsequenz aus dem Handeln sorgt dafür, dass wir nicht zu einer wirklichen Gehaltsteigerung kommen, da der Tarifabschluss die Inflation nicht übersteigt. Ich würde gerne mal wieder dahin kommen, dass wir auch wirklich oberhalb der Inflation mit den Tarifabschlüssen liegen. Nur das ist eine Gehaltsteigerung, alles andere ist nur eine geringere Gehaltssenkung.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #927 am: 07.03.2025 11:31 »
Ich bin auch demselben Jahrgang zugehörig.
Die ganz große Diskrepanz dürfte dann wohl wirklich wegsein - die Babyboomer. Auch unsere Generation hat wahrscheinlich wieder zu wenige Kinder, aber die "Klippe" ist wohl nicht so groß wie von den Babyboomerns zu den "Jüngeren Einzahlern".

Die Baby-Boomer sind primär deshalb eine Last, weil die wegfallenden Arbeitskräfte gar nicht in deren Dimension kompensiert werden können. Die Veränderung der Relation von Ruheständlern zu Erwerbstätigen hat aber längst begonnen und wird sich auch nicht nach dem Ableben der Boomer-Generation zurückdrehen. Dabei spielt dann auch die niedrige Geburtenziffer eine Rolle.

Dimension der Alterskohorte 67+:

1990: 13%
2000: 14%
2010: 19%
2020: 20%
2030: 22%
2050: 24%
2070: 26%

Edit:
Wenn wir für die Zukunft wenige Geburten, eine hohe Lebenserwartung und wenig Migration annehmen, dann steigt der Wert 2070 sogar auf 30%.

« Last Edit: 07.03.2025 11:39 von NelsonMuntz »

Bastel

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« Antwort #928 am: 07.03.2025 11:38 »
Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Also zunächst einmal ist die Rentenerhöhung nachlaufend, d.h. hier spiegelt sich die Gehaltsentwicklung der Vergangeheit wieder. Darüber hinaus wirkt hier letztmalig das 1. Rentenpaket der Ampel, durch das das Rentenniveau nicht unter 48% sinken kann.

Künftig werden die Renten nicht mehr mit der Gehaltsentwicklung mithalten und die Beiträge gleichzeitig kräftig steigen. Also keine Sorge: Unterhalb der E13 hast auch Du die Chance, später die Grundsicherung im Alter zu genießen ;)

Geil ich freue mich  8) 8)

Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.

Je nach Geburtsjahr kann man der Rente gelassen entgegensehen. Ich bin Jahrgang 1988 und bis zu meinem zu erwartenden Renteneintritt 2055 haben sich einige Probleme der Deutschen Rentenversicherung bereits aufgelöst:

- Die Boomer-Jahrgänge mit z.T. hohen Renten sind weitestgehend gestorben.
- Die ersten Niedriglohnrentner der Agenda-2000-Ära gehen in Rente.
- Der Demographische Wandel ist weitestgehen abgeschlossen und das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern hat sich wieder entspannt.

Ich persönlich blicke daher entspannt in die Zukunft.

Ich sehe nicht, dass die Jahrgänge rund um die 90er mehr Kinder in die Welt gesetzt haben? Zudem werden unsere Jahrgänge mit Krankenkasse, Pflegekasse und Rentenkasse noch schön geknechtet werden.

JohannisBeer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #929 am: 07.03.2025 11:52 »
Naja, wie dem auch sei.

Meiner Meinung wird es nächste Woche zu einer Einigung kommen, damit das leidige Thema vom Tisch ist und man Zeit und Ressourcen für die Regierungsbildung hat.

Ich vermute folgendes:
3% für 2025, ab Mai 2025, ohne rückwirkende Zahlung
2,5% ab Januar 2026
Keine zusätzlichen freien Tage
Etwas mehr Schichtzulagen für besonders belastete Berufe (Pflege und Co.)
Laufzeit 24 Monate

Damit wird sich Verdi abspeisen lassen. Es wird die Attraktivität des öffentlichen Dienstes nicht steigern und die Probleme werden die gleichen bleiben.

Das dürfte der Realität ziemlich nahe kommen. Ich würde als Abspeisungsbeigabe noch einen weiteren Tag Urlaub in  Betracht ziehen. Und auch der "Sockel" dürfte in weniger ausgeprägter Form wieder mit im Spiel sein.