Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 601439 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #900 am: 07.03.2025 07:48 »
Der Bund liebt die Stufe 1. Auch bei der IT.
Ich hab in Stufe 4 angefangen und ich kenne noch einige andere, die NICHT in Stufe 1 angefangen haben. Und ja, ich rede vom BUND.

Um bei uns (Bund) die Stufe 1 zu bekommen, muss man wirklich ohne jede passende Erfahrung sein. Sonst geht es bis zur Stufe 6.

Bevor das Ausartet. Da das Zitat des darauf beziehenden nie herangezogen wurde. Es ging darum das behauptet wurde das niemals jemand aus der IT in Stufe 1 landen kann.
Somit habt ihr natürlich recht mit dem was ihr schreibt.

Es zeigen sich aber wieder deutliche Unterschiede zwischen Land/Bund einerseits und Kommunen andererseits.

Mehr als Stufe 3 ist kaum möglich, gerne versucht man auch alle erst einmal in Stufe 1 zu pressen  :P

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #901 am: 07.03.2025 07:54 »

Spannend...... man findet also, dass ein nicht abgelegtes Angebot und ein Schwadronieren über 36 Monate Nullrunde ein konstruktives Gespräch widerspiegeln.

Hauptsache ver.di findet es dann nicht auch ultraproduktiv, wenn man nach nächtelangem Gezerre dann 2 Mal 0,5 % in 24 Monaten herausgeholt

Spannend finde ich ja zusätzlich, dass die Arbeitgeber, laut einem Redebeitrag einer Teilnehmerin der Bundestarifkommission auf der heutigen Kundgebung, eine weitere Verhandlungsrunde nach der Dritten unbedingt vermeiden wollen. Kann ich mir gar nicht vorstellen, dafür müsste nächste Woche ein Wunder passieren.

Ah okay  :o. Wundert mich auch..... eigentlich zögern die es doch gerne hinaus...
Aber ihnen ist wahrscheinlich klar, dass die Schlichtung teurer werden würde - zumindest letztes mal war das Schlichtungsergebnis alleine prozentual schon besser als das Angebot (+ 200 + 5,5 % vs. einmal 2,0 + einmal 3,0 %)

Eine weitere Runde könnte auch in der Tat dazu führen, dass Linnemann, Frei oder Dobrindt statt Faeser am Tisch sitzen. Vielleicht auch deshalb?!

Beim letzten Mal wurde der 3. Schlichter von der AN-Seite vorgeschlagen. Dieses ist die AG-Seite dran, der Kerl ist eher einer der Härteren.

Naja..... die Schlichtungskommission ist erst einmal paritätisch besetzt; wenn es gar keine Einigung gibt, hat die AG-Seite das letzte Wort; dieser Vorschlag geht dann ja erst einmal an die AG- und AN-Seite.
Generell würde ich aber immer davon ausgehen, dass ein Schlichtungsangebot immer besser sein wird als ein Angebot in der dritten Runde (im schlimmsten Fall ist es "gleichgut")... Außerdem muss verdi das Angebot ja auch nicht annehmen...... es wird ja aufgrund des Schlichtungsvorschlags nochmal eine Verhandlungsrunde angesetzt, in der über das Ergebnis gesprochen wird (letztes Mal wollte die VKA das noch drücken, es ist aber letztlich so gekommen).
Klar, wenn die Kommission jetzt sagt "zwischen 2,6 und 2,8%" würde bei AN-Vorsitz dann 2,8 % vorgeschlagen werden und bei AG-Vorsitz 2,6 %.
Ein Muss, das Angebot anzunehmen, besteht ohnehin nicht.
Von daher ist es vielleicht auch nicht soooo bedeutsam, dass Roland Koch den Vorsitz hat. Henning Lühr war zumindest letztes Mal schon dabei ....  ;)
« Last Edit: 07.03.2025 08:08 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #902 am: 07.03.2025 07:57 »
Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Also zunächst einmal ist die Rentenerhöhung nachlaufend, d.h. hier spiegelt sich die Gehaltsentwicklung der Vergangeheit wieder. Darüber hinaus wirkt hier letztmalig das 1. Rentenpaket der Ampel, durch das das Rentenniveau nicht unter 48% sinken kann.

Künftig werden die Renten nicht mehr mit der Gehaltsentwicklung mithalten und die Beiträge gleichzeitig kräftig steigen. Also keine Sorge: Unterhalb der E13 hast auch Du die Chance, später die Grundsicherung im Alter zu genießen ;)

Geil ich freue mich  8) 8)

Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #903 am: 07.03.2025 08:07 »
Hat das schon jemand gelesen?

https://oeffentlicher-dienst-news.de/500-milliarden-euro-oeffentlichen-dienst-modernisieren/

Ob zu "Investitionen" in "Infrastruktur" und/oder "Modernisierung" nur kriegsvorbereitende Maßnahmen zählen oder ob bei diesem Investitionspaket auch die Tariferhöhungen mit berücksichtigt sind, wäre interessant.

Vielleicht gar kein schlechtes Zeichen für die Tarifverhandlungen. Allerdings schwadronierte Merz im Oktober 2024 noch von massiven Einsparungen im öffentlichen Dienst. Da er sich aber ständig dreht wie ein Fähnchen im Wind, weiß man nie genau was kommt.

Zitat: "Neben dem Sondervermögen plant die Bundesregierung laut Merz, die strengen Verschuldungsregeln für die Bundesländer zu lockern. Dies könnte den Ländern mehr Spielraum geben, um dringend benötigte Investitionen etwa in Personal und Digitalisierung des öffentlichen Dienstes vorzunehmen."

Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Personalausgaben sind erst einmal konsumtiv.... daher keine Investition.
Natürlich kann man sagen, dass diese Sichtweise etwas verkürzt ist, da es auch Personal geben muss, um Investitionen anzustoße, zu planen, voranzubringen, abzuschließen... wird aber leider wirtschaftlich nicht so zugeordnet.

Von daher dürften die Gelder für die Tarifverhandlungen nicht hiervon beeinflusst werden..... höchstens in dem Sinne, dass Verteidigungsausgaben über 1 % des BIPS nicht mehr dem Haushalt zugerechnet werden, so dass etwas mehr Gelder im Haushalt frei werden.

Zum Behördenabbau: Es ging hier um die Bundesministerien, wenn der Staat wirklich Bürokratie abbauen will, muss dies eigentlich sogar so sein. Vielleicht kommen dann auch mal weniger unnötige oder einfachere Gesetze  ;). Grundsätzlich ist es richtig, dass irgendwas passieren muss zur Verwaltung.

Zum "sich ständig drehen": Also erst einmal hat er gesagt, dass man bei der Schuldenbremse eventuell etwas machen kann, wenn es um Investitionen geht. (Eigentlich zwar erst nachdem man versucht hat zu sparen.... also gut, etwas schnell jetzt).

Die Wahrheit ist aber auch, dass Trump die Ukraine komplett fallen lassen hat... und das wo die USA der größte Unterstützer war... dies muss halt irgendwie ausgeglichen werden. Außerdem ist zunehmend fraglich, inwiefern Trump Europa bzw. die NATO überhaupt auch noch unterstützen wird.
Zu diesen massiven Verschlechterungen kommt auch noch zusätzlich, dass er sich Russland massiv annähert, was für Europa auch eine große Gefahr darstellt.
Daher müssen wir hier definitiv souveräner werden.

Infratsruktur ist insbesondere unter Merkels Kanzlerschaft komplett abgeschrieben worden.... fast gar nichts gemacht, das muss jetzt alles aufgeholt werden. Den Weg mit dem "Sondervermögen" geht man - schätze ich - aber vor allem, um der SPD Zugeständnisse zu machen.
Die CDU muss daher vor allem sehen, dass sie sich in wirtschafltichen Dingen, der Migrationsfrage und dem Bürgergeld mehr oder weniger durchsetzt
(eine 100 % Durchsetzung kann es nie geben bei zwei Verhandlungspartnern, aber so, dass die Punkte eher zu ihren Gunsten entschieden werden).

Außerdem sind die Haushaltsaussichten wohl noch schlimmer als gedacht, da das Wachstum einfach nicht in die Gänge kommt. Deshalb war der Finanzminister (der Mister Keks) ja auch bei den ersten Treffen dabei.

Ich halte von den Grünen auch gar nichts, finde es von Söder aber nicht besonders geschickt, unmittelbar vor diesen Beschlüssen, für die man diese braucht, so massiv verbal zu verdreschen  :o

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #904 am: 07.03.2025 08:31 »
Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.
Solange wir weiterhin es schaffen, dass in Deutschland sozialverscherungspflichtige Arbeitnehmer sind, solange ist die Rente sicher.
Auch wenn wir zwischen durch einen Börsencrash oder Natokrieg hatten.

Das ist der Vorteil gegenüber ETF gesicherte Renten.

UNameIT

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« Antwort #905 am: 07.03.2025 08:34 »
Der Bund liebt die Stufe 1. Auch bei der IT.
Ich hab in Stufe 4 angefangen und ich kenne noch einige andere, die NICHT in Stufe 1 angefangen haben. Und ja, ich rede vom BUND.

Um bei uns (Bund) die Stufe 1 zu bekommen, muss man wirklich ohne jede passende Erfahrung sein. Sonst geht es bis zur Stufe 6.

Bevor das Ausartet. Da das Zitat des darauf beziehenden nie herangezogen wurde. Es ging darum das behauptet wurde das niemals jemand aus der IT in Stufe 1 landen kann.
Somit habt ihr natürlich recht mit dem was ihr schreibt.

Nicht so wirklich.
In der Diskussion zwischen Iunius und mir geht es um erstmal um Berufsanfänger - also Leute direkt von der Uni ergo null Berufserfahrung.
Solche Personen kommen nunmal in die Stufe 1, da gibt es auch null förderliche Zeiten, die angerechnet werden können -außer vielleicht im dualen Studium, mit viel Goodwill.
Warum Iunius schreibt, das BERUFSANFÄNGER nicht in Stufe 1 kommen, kann ich nicht nachvollziehen. Keine Förderlichen Zeiten - Stufe 1.

Volksverwirrung

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« Antwort #906 am: 07.03.2025 08:36 »
Hat das schon jemand gelesen?

https://oeffentlicher-dienst-news.de/500-milliarden-euro-oeffentlichen-dienst-modernisieren/

Ob zu "Investitionen" in "Infrastruktur" und/oder "Modernisierung" nur kriegsvorbereitende Maßnahmen zählen oder ob bei diesem Investitionspaket auch die Tariferhöhungen mit berücksichtigt sind, wäre interessant.

Vielleicht gar kein schlechtes Zeichen für die Tarifverhandlungen. Allerdings schwadronierte Merz im Oktober 2024 noch von massiven Einsparungen im öffentlichen Dienst. Da er sich aber ständig dreht wie ein Fähnchen im Wind, weiß man nie genau was kommt.

Zitat: "Neben dem Sondervermögen plant die Bundesregierung laut Merz, die strengen Verschuldungsregeln für die Bundesländer zu lockern. Dies könnte den Ländern mehr Spielraum geben, um dringend benötigte Investitionen etwa in Personal und Digitalisierung des öffentlichen Dienstes vorzunehmen."

Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Personalausgaben sind erst einmal konsumtiv.... daher keine Investition.
Natürlich kann man sagen, dass diese Sichtweise etwas verkürzt ist, da es auch Personal geben muss, um Investitionen anzustoße, zu planen, voranzubringen, abzuschließen... wird aber leider wirtschaftlich nicht so zugeordnet.

Von daher dürften die Gelder für die Tarifverhandlungen nicht hiervon beeinflusst werden..... höchstens in dem Sinne, dass Verteidigungsausgaben über 1 % des BIPS nicht mehr dem Haushalt zugerechnet werden, so dass etwas mehr Gelder im Haushalt frei werden.

Zum Behördenabbau: Es ging hier um die Bundesministerien, wenn der Staat wirklich Bürokratie abbauen will, muss dies eigentlich sogar so sein. Vielleicht kommen dann auch mal weniger unnötige oder einfachere Gesetze  ;). Grundsätzlich ist es richtig, dass irgendwas passieren muss zur Verwaltung.

Zum "sich ständig drehen": Also erst einmal hat er gesagt, dass man bei der Schuldenbremse eventuell etwas machen kann, wenn es um Investitionen geht. (Eigentlich zwar erst nachdem man versucht hat zu sparen.... also gut, etwas schnell jetzt).

Die Wahrheit ist aber auch, dass Trump die Ukraine komplett fallen lassen hat... und das wo die USA der größte Unterstützer war... dies muss halt irgendwie ausgeglichen werden. Außerdem ist zunehmend fraglich, inwiefern Trump Europa bzw. die NATO überhaupt auch noch unterstützen wird.
Zu diesen massiven Verschlechterungen kommt auch noch zusätzlich, dass er sich Russland massiv annähert, was für Europa auch eine große Gefahr darstellt.
Daher müssen wir hier definitiv souveräner werden.

Infratsruktur ist insbesondere unter Merkels Kanzlerschaft komplett abgeschrieben worden.... fast gar nichts gemacht, das muss jetzt alles aufgeholt werden. Den Weg mit dem "Sondervermögen" geht man - schätze ich - aber vor allem, um der SPD Zugeständnisse zu machen.
Die CDU muss daher vor allem sehen, dass sie sich in wirtschafltichen Dingen, der Migrationsfrage und dem Bürgergeld mehr oder weniger durchsetzt
(eine 100 % Durchsetzung kann es nie geben bei zwei Verhandlungspartnern, aber so, dass die Punkte eher zu ihren Gunsten entschieden werden).

Außerdem sind die Haushaltsaussichten wohl noch schlimmer als gedacht, da das Wachstum einfach nicht in die Gänge kommt. Deshalb war der Finanzminister (der Mister Keks) ja auch bei den ersten Treffen dabei.

Ich halte von den Grünen auch gar nichts, finde es von Söder aber nicht besonders geschickt, unmittelbar vor diesen Beschlüssen, für die man diese braucht, so massiv verbal zu verdreschen  :o

Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.

Die einst konserative CDU wird sich in dieser Legislaturperiode selbst aushöhlen, weil sie in Sachen Migration und Bürgergeld mit einer ultra-sozialistischen SPD nichts umsetzen können wird. Schaut in das Wahlprogramm der SPD und der CDU, die passen einfach nicht zusammen. Wo die CDU inhaltlich noch viele Steuervergünstigen möchte, liest man bei sozialistischen Parteien wie der SPD nur eins: Steuer, Steuern, Steuern. Aber die Leute wählen es, und wollen es wohl so.

Dinge wie Bürgergeld werden vielleicht umbenannt und anders verpackt, der Inhalt wird der gleiche bleiben: nämlich die arbeitende Bevölkerung abzumelken um es auf all die Taugenichtse umzuverteilen und den Offenen-Grenze-Wahnsinn zu finanzieren. Natürlich auch weiter Öl ins Feuer im Osten zu gießen.

Da ja plötzich hunderte Milliarden einfach auf Schulden erzeugt werden können, sollte man eigentlich die Steuern massiv absenken und das fehlende Geld einfach obendrauf drucken. Das wäre gerade auch für Unternehmen in Deutschland ein Wachstumssignal.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #907 am: 07.03.2025 08:55 »
Hat das schon jemand gelesen?

https://oeffentlicher-dienst-news.de/500-milliarden-euro-oeffentlichen-dienst-modernisieren/

Ob zu "Investitionen" in "Infrastruktur" und/oder "Modernisierung" nur kriegsvorbereitende Maßnahmen zählen oder ob bei diesem Investitionspaket auch die Tariferhöhungen mit berücksichtigt sind, wäre interessant.

Vielleicht gar kein schlechtes Zeichen für die Tarifverhandlungen. Allerdings schwadronierte Merz im Oktober 2024 noch von massiven Einsparungen im öffentlichen Dienst. Da er sich aber ständig dreht wie ein Fähnchen im Wind, weiß man nie genau was kommt.

Zitat: "Neben dem Sondervermögen plant die Bundesregierung laut Merz, die strengen Verschuldungsregeln für die Bundesländer zu lockern. Dies könnte den Ländern mehr Spielraum geben, um dringend benötigte Investitionen etwa in Personal und Digitalisierung des öffentlichen Dienstes vorzunehmen."

Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Personalausgaben sind erst einmal konsumtiv.... daher keine Investition.
Natürlich kann man sagen, dass diese Sichtweise etwas verkürzt ist, da es auch Personal geben muss, um Investitionen anzustoße, zu planen, voranzubringen, abzuschließen... wird aber leider wirtschaftlich nicht so zugeordnet.

Von daher dürften die Gelder für die Tarifverhandlungen nicht hiervon beeinflusst werden..... höchstens in dem Sinne, dass Verteidigungsausgaben über 1 % des BIPS nicht mehr dem Haushalt zugerechnet werden, so dass etwas mehr Gelder im Haushalt frei werden.

Zum Behördenabbau: Es ging hier um die Bundesministerien, wenn der Staat wirklich Bürokratie abbauen will, muss dies eigentlich sogar so sein. Vielleicht kommen dann auch mal weniger unnötige oder einfachere Gesetze  ;). Grundsätzlich ist es richtig, dass irgendwas passieren muss zur Verwaltung.

Zum "sich ständig drehen": Also erst einmal hat er gesagt, dass man bei der Schuldenbremse eventuell etwas machen kann, wenn es um Investitionen geht. (Eigentlich zwar erst nachdem man versucht hat zu sparen.... also gut, etwas schnell jetzt).

Die Wahrheit ist aber auch, dass Trump die Ukraine komplett fallen lassen hat... und das wo die USA der größte Unterstützer war... dies muss halt irgendwie ausgeglichen werden. Außerdem ist zunehmend fraglich, inwiefern Trump Europa bzw. die NATO überhaupt auch noch unterstützen wird.
Zu diesen massiven Verschlechterungen kommt auch noch zusätzlich, dass er sich Russland massiv annähert, was für Europa auch eine große Gefahr darstellt.
Daher müssen wir hier definitiv souveräner werden.

Infratsruktur ist insbesondere unter Merkels Kanzlerschaft komplett abgeschrieben worden.... fast gar nichts gemacht, das muss jetzt alles aufgeholt werden. Den Weg mit dem "Sondervermögen" geht man - schätze ich - aber vor allem, um der SPD Zugeständnisse zu machen.
Die CDU muss daher vor allem sehen, dass sie sich in wirtschafltichen Dingen, der Migrationsfrage und dem Bürgergeld mehr oder weniger durchsetzt
(eine 100 % Durchsetzung kann es nie geben bei zwei Verhandlungspartnern, aber so, dass die Punkte eher zu ihren Gunsten entschieden werden).

Außerdem sind die Haushaltsaussichten wohl noch schlimmer als gedacht, da das Wachstum einfach nicht in die Gänge kommt. Deshalb war der Finanzminister (der Mister Keks) ja auch bei den ersten Treffen dabei.

Ich halte von den Grünen auch gar nichts, finde es von Söder aber nicht besonders geschickt, unmittelbar vor diesen Beschlüssen, für die man diese braucht, so massiv verbal zu verdreschen  :o

Ich hätte mich aus dem Ukraine Krieg einfach ganz rausgehalten. So lange Russland kein NATO-Land angreift, ist es nicht unser Krieg. Ich weiß, dass es dazu viele Meinungen gibt, aber als Deutschland zu denken man könne sich auf Kosten des eigenen Wohlstands und der Wirtschaft (wir alle spüren den wirtschaftlichen Niedergang und die immens steigenden Preise) überall einmischen, schadet am Ende ja offensichtlich nur uns selbst.

Die einst konserative CDU wird sich in dieser Legislaturperiode selbst aushöhlen, weil sie in Sachen Migration und Bürgergeld mit einer ultra-sozialistischen SPD nichts umsetzen können wird. Schaut in das Wahlprogramm der SPD und der CDU, die passen einfach nicht zusammen. Wo die CDU inhaltlich noch viele Steuervergünstigen möchte, liest man bei sozialistischen Parteien wie der SPD nur eins: Steuer, Steuern, Steuern. Aber die Leute wählen es, und wollen es wohl so.

Dinge wie Bürgergeld werden vielleicht umbenannt und anders verpackt, der Inhalt wird der gleiche bleiben: nämlich die arbeitende Bevölkerung abzumelken um es auf all die Taugenichtse umzuverteilen und den Offenen-Grenze-Wahnsinn zu finanzieren. Natürlich auch weiter Öl ins Feuer im Osten zu gießen.

Da ja plötzich hunderte Milliarden einfach auf Schulden erzeugt werden können, sollte man eigentlich die Steuern massiv absenken und das fehlende Geld einfach obendrauf drucken. Das wäre gerade auch für Unternehmen in Deutschland ein Wachstumssignal.

Wenn du die Ukraine fallen lässt, ist als nächstes Moldawien dran und danach die baltischen Staaten... und dann bist du in der NATO angelangt. Sich überall einmischen ist hier etwas kurz gedacht, es geht um EU- und NATO Bechlüsse.... und von den Russen eingenommen werden will ich zumindest nicht, keine freie Presse, keine Widerrede, keine freie Meinungsäußerung; als Oppositioneller wirst du einfach in Knast gesteckt und gut ist.
Es geht hier auch Werte und eine Gesellschaftsform, in der man leben will.

Beim Rest wird man sehen, was die Verhandlungen bringen.
Die CDU wird es nicht verkaufen können, wenn sie sich bei allem auf die SPD Seite schlägt; es gibt jetzt schon Kritik wegen des Sondervermögens... dies kann ich aufgrund der sehr üblen Infrastruktur, insbesondere auf dem Land, aber sogar noch nachvollziehen. Da jahrelang viel zu wenig gemacht wurde.
Daher wird nicht mehr viel Platz zum Nachgeben sein.
Ich halte Klingbeil auch für einen recht kühnen Strategen, er gehört vor allem auch dem Seeheimer Kreis an und ist somit nicht vom linken Flügel.

Die SPD müsste eigentlich aus den Wahlanalysen mitgenommen haben, dass sich 80 % der Wähler, die von der SPD weggewechselt sind, eine andere Migrationspolitik wünschen. Es ist doch eigentlich anzunehmen, dass man Politik für die eigenen (potentiellen) Wähler machen will. Auch bei den Wählern, die dennoch SPD wieder gewählt haben, wünschen sich die meisten ein anderes Vorgehen als bislang.
Bei der SPD dürfte eher Bewegung möglich sein als bei den Grünen.

Bei den Themen Bürgergeld und Wirtschaft/Steuerpolitik bin ich auch gespannt.
Entlastung und Entbürokratisierung planen aber grundsätzlich beide erstmal  :D (aber hat die FDP in den 1980ern auch schon unter Genscher geplant....)

Außerdem müssen sich die beiden Verhandlungspartner auch immer wieder bewusst machen, dass dieses Mal der Willen der Bevölkerung umgesetzt werden muss, sonst gibt es 2029 den ganz großen Knall.....

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #908 am: 07.03.2025 09:00 »
Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.
Solange wir weiterhin es schaffen, dass in Deutschland sozialverscherungspflichtige Arbeitnehmer sind, solange ist die Rente sicher.
Auch wenn wir zwischen durch einen Börsencrash oder Natokrieg hatten.

Das ist der Vorteil gegenüber ETF gesicherte Renten.

Hast Du natürlich Recht - Nur die Höhen von Beiträgen und Auszahlungen sind in einer Umlage eben volatil. Der demographische Wandel wird hier in den kommenden Jahren deutliche Spuren hinterlassen. Davon mal ab ist das System per se überhaupt gar nicht so schlecht, wie man es gerne redet.

Die von Volksverwirrung jetzt skandalisierte Rentenerhöhung wird künftig nicht mehr so hoch ausfallen. Als Spoiler: Je weniger Migration ins Land erfolgt, desto schlimmer wird das.

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #909 am: 07.03.2025 09:04 »
Diese Angst, Russland würde dann einfach weitermachen, höre ich oft in Zusammenhang mit dem Ukraine Krieg.

Ich schätze Russland als nicht so dumm ein, als dass sie einen Krieg mit einem NATO Land beginnen würden. Dass wäre das Ende Russlands...und vermutlich der NATO.

Da schwingt viel persönliche Angst mit. 99,9% der Ängste die ich in meinem Leben jemals hatte, waren nur Gedanken und haben sich nie bewahrheitet ;)

Die Frage ist: den eigenen Wohlstand vernichten, oder sich aus der Ukraine raushalten und als Vermittler fungieren.

Leider geht es hier aber oftmals nicht mehr um Deutschland, sondern nur noch um das vermeintliche, moralische Überlegenheitsgefühl....auf ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung.

Man kann Trump durchaus als kritisch betrachten, aber für eine Sache hat er meinen Respekt: America first UND er zieht durch was er sagt.

Er lässt sein Land nicht ausbluten. Deutschland wird den Weg nicht gehen. Da kann man nur für sich selbst vorsorgen und seine Schäfchen im Trockenen halten, wer weiß was aus diesem Überlegenheitsgefühl noch wird wenn es so weitergeht.

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #910 am: 07.03.2025 09:08 »
Leider geht es hier aber oftmals nicht mehr um Deutschland, sondern nur noch um das vermeintliche, moralische Überlegenheitsgefühl....auf ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung.

Deutschland hat in 3 Jahren mit insgesamt 44 Mrd € die Ukraine unterstützt. Wie kommst du da auf "ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung"?

Bastel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #911 am: 07.03.2025 09:18 »
Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Also zunächst einmal ist die Rentenerhöhung nachlaufend, d.h. hier spiegelt sich die Gehaltsentwicklung der Vergangeheit wieder. Darüber hinaus wirkt hier letztmalig das 1. Rentenpaket der Ampel, durch das das Rentenniveau nicht unter 48% sinken kann.

Künftig werden die Renten nicht mehr mit der Gehaltsentwicklung mithalten und die Beiträge gleichzeitig kräftig steigen. Also keine Sorge: Unterhalb der E13 hast auch Du die Chance, später die Grundsicherung im Alter zu genießen ;)

Geil ich freue mich  8) 8)

Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.

Die Erhöhungen gehören für die nächsten Jahre auf 2% gedeckelt. Die aktuellen und morgigen Rentner haben sich die Suppe selbst eingebrockt und müssen Sie auch wieder auslöffeln.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #912 am: 07.03.2025 09:40 »
Außerdem ein Zitat aus der heutigen Zeitung:
"Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können auch dieses Jahr wieder mit einer spürbaren Erhöhung ihrer Bezüge rechnen. Zum 1. Juli sollen die Renten bundesweit um 3,74 Prozent steigen".

Wenn die Renten in dem Maße steigen, müssen die Tarifentgelte eigentlich um das Doppelte steigen. Irgendjemand muss es ja bezahlen.

Also zunächst einmal ist die Rentenerhöhung nachlaufend, d.h. hier spiegelt sich die Gehaltsentwicklung der Vergangeheit wieder. Darüber hinaus wirkt hier letztmalig das 1. Rentenpaket der Ampel, durch das das Rentenniveau nicht unter 48% sinken kann.

Künftig werden die Renten nicht mehr mit der Gehaltsentwicklung mithalten und die Beiträge gleichzeitig kräftig steigen. Also keine Sorge: Unterhalb der E13 hast auch Du die Chance, später die Grundsicherung im Alter zu genießen ;)

Geil ich freue mich  8) 8)

Aber bis ich soweit bin, gibt es sicherlich für Leute, die gearbeitet haben, gar keine Rente mehr.

Je nach Geburtsjahr kann man der Rente gelassen entgegensehen. Ich bin Jahrgang 1988 und bis zu meinem zu erwartenden Renteneintritt 2055 haben sich einige Probleme der Deutschen Rentenversicherung bereits aufgelöst:

- Die Boomer-Jahrgänge mit z.T. hohen Renten sind weitestgehend gestorben.
- Die ersten Niedriglohnrentner der Agenda-2000-Ära gehen in Rente.
- Der Demographische Wandel ist weitestgehen abgeschlossen und das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern hat sich wieder entspannt.

Ich persönlich blicke daher entspannt in die Zukunft.

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #913 am: 07.03.2025 09:47 »
Leider geht es hier aber oftmals nicht mehr um Deutschland, sondern nur noch um das vermeintliche, moralische Überlegenheitsgefühl....auf ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung.

Deutschland hat in 3 Jahren mit insgesamt 44 Mrd € die Ukraine unterstützt. Wie kommst du da auf "ultra hohe Kosten für die eigene Bevölkerung"?

Dir ist bewusst, dass es sich um 44.000.000.000€ handelt? Du bist der Meinung, dass es gut angelegtes Geld war, während hier die Wirtschaft zerfällt, oder hätte es besser eingesetzt werden können?

Dir ist klar, dass diese 44.000.000.000€ nicht auf einem Sparbüchlein geparkt waren, sondern durch Geldmengenausweitung erschaffen wurden? Und Du bist Dir sicher, dass Geldmengenausweitung nicht mit Inflation in Zusammenhang steht und somit Deine Kaufkraft senkt?

Wenn es für Dich in Ordnung ist, dass Deine Kaufkraft in den Krieg fließt, dann ist das eben Deine Meinung. Meine ist es nicht.

MoinMoin

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« Antwort #914 am: 07.03.2025 09:53 »
Der Bund liebt die Stufe 1. Auch bei der IT.
Ich hab in Stufe 4 angefangen und ich kenne noch einige andere, die NICHT in Stufe 1 angefangen haben. Und ja, ich rede vom BUND.

Um bei uns (Bund) die Stufe 1 zu bekommen, muss man wirklich ohne jede passende Erfahrung sein. Sonst geht es bis zur Stufe 6.

Bevor das Ausartet. Da das Zitat des darauf beziehenden nie herangezogen wurde. Es ging darum das behauptet wurde das niemals jemand aus der IT in Stufe 1 landen kann.
Somit habt ihr natürlich recht mit dem was ihr schreibt.

Nicht so wirklich.
In der Diskussion zwischen Iunius und mir geht es um erstmal um Berufsanfänger - also Leute direkt von der Uni ergo null Berufserfahrung.
Solche Personen kommen nunmal in die Stufe 1, da gibt es auch null förderliche Zeiten, die angerechnet werden können -außer vielleicht im dualen Studium, mit viel Goodwill.
Warum Iunius schreibt, das BERUFSANFÄNGER nicht in Stufe 1 kommen, kann ich nicht nachvollziehen. Keine Förderlichen Zeiten - Stufe 1.
Möglicherweise meint er folgendes
Keine förderliche Zeiten, Stufe 1, Bezahlung via Zulage von Stufe 3, dass ist im Bund/Land möglich