Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 600878 times)

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2010 am: 16.03.2025 16:14 »
Noch drei Angebote und verdi könnte zustimmen ...
Verdi wird solch einem Angebot niemals zustimmen. Denn es wäre tatsächlich eine größere prozentuale Erhöhung der Tabellenentgelte für die höheren EG als bei den niedrigeren EG. Das widerspricht komplett allem wofür Verdi steht und womit man immer in die Verhandlungen geht.

Bei genauerer Betrachtung muss man fast sagen, dass die AG-Seite solch ein Angebot extra macht um Verdi zu düpieren (unabhängig davon, dass ich eine Angleichung der JSZ als gerechtfertigt ansehe). Vielleicht ist an dem hier geäußerten Gerücht ja wirklich was dran, dass man es seitens AG-Seite begrüßen würde die dritte Verhandlungsrunde platzen zu lassen. Denn genau dafür ist solch ein Angebot geeignet.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2011 am: 16.03.2025 16:16 »

Wenn das so war, dann muss man wohl sagen, dass Verdi nur für einen Teil seinr Mitglieder verhandelt und halt eben nicht für alle...

Muss man das? Eventuell hat man auch mehr Bedarf gesehen in anderen Bereichen.

Ja, muss man!
Verdi behauptet schriftlich für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu verhandeln
Verdi, als Nachfolger der ÖTV hat auch als einzige Gewerkschaft die Legitimation hierzu

Lesen. Das habe ich nicht bestritten.
Ausgehend von Afros' Beitrag ("...muss man wohl sagen...") bestreite ich aber ("Muss man das?"), dass man dadurch sehen kann, dass nicht für alle Mitglieder verhandelt wird. Man eben woanders stärkeren Bedarf gesehen.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2012 am: 16.03.2025 16:16 »
Die JSZ kann verdi jetzt für die Sozialkomponente wegverhandeln und sich hinterher feiern lassen.
Das fürchte ich auch.
War doch beim letzten Abschluss schon so

Wie ist das gemeint? Verstehe es nicht so ganz. Keine JSZ-Erhöhung, dafür dann Mindestbetrag?

Der wieder Erhöhung der JSZ gab es schon mal als Angebot der Arbeitgeber. Wurde dann später durch verdi rausverhandelt

Wenn das so war, dann muss man wohl sagen, dass Verdi nur für einen Teil seinr Mitglieder verhandelt und halt eben nicht für alle...

Zitat Werneke, oberster Verdi Guru, bei den vorherigen Tarifverhandlung 2023
"Und schließlich wollen die Kommunen die Jahressonderzahlung so erhöhen, dass davon in erster Linie Amtsleiter und weitere Führungskräfte profitieren, Beschäftigte in niedrigen Einkommensgruppen hingegen fast nicht. „Das ist krass unsozial“, sagte Werneke"

Und dabei sollte man ergänzen, dass am Ende auch die unteren EG profitiert hätten. Also für oder gegen wen hatte Verdi hier verhandelt? ;)

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2013 am: 16.03.2025 16:21 »
.... für die sozialistische Weltanschauung wird verhandelt

Ebenfalls sei noch erwähnt dass vor Jahren die JSZ ab E9 gekürzt wurde um die freiwerdenden Mittel den unteren EGs zukommen zu lassen.
Das fand Werneke nicht krass unsozial
Eine Angleichung der JSZ in allen Gruppen. Allerdings schon.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2014 am: 16.03.2025 16:24 »
Ich glaube nicht, dass die Regierungsbildung bzw. die Koalitionsverhandlungen Einfluss auf den weiteren Verhandlungsverlauf haben, weil nicht der Bund auf der Bremse steht, sondern die VKA.

Es kann aber nicht sein, dass die VKA jedes Mal bessere Abschlüsse beim Bund "verhindert".

Wäre schon lange an der Zeit, dass der Bund die Tarifgemeinschaft mit dem VKA aufkündigt und alleine für seine Beschäftigten verhandelt. Die Kommunen können sich ja dann mit „ihren“ Ländern zusammensetzen, das passt eh besser.

Der Bund könnte auch einfach mal die Aufgaben, die er überträgt, vernünftig bezahlen. Dann hätten wir das Problem auch nicht. Bei Bund und Land kann ja auch relativ problemlos mit Stufenverkürzungen und Zulagen um sich geworfen werden... das bleibt bei der Kommune alles nur theoretisch.

Ihr solltet bedenken, dass der Bürger aber nunmal mit den Kommunen Kontakt hat und nicht mit Land oder Bund, deshalb sollte es da eigentlich vernünftig laufen.
Außerdem könnt ihr ohne VKA nicht streiken..... wen soll das von Bundesbehörden interessieren?

Mario Nette

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2015 am: 16.03.2025 16:26 »
Die JSZ kann verdi jetzt für die Sozialkomponente wegverhandeln und sich hinterher feiern lassen.
Das fürchte ich auch.
War doch beim letzten Abschluss schon so

Was denken sich denn die AG dabei, wenn sie diese Komponente mit ins Angebot nehmen? Gefordert war sie ja nicht. Ist das Verhandlungsgeschick oder sehen die einfach den Bedarf, dass die höheren EGs damit attraktiver werden?

alfaromeofahrer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2016 am: 16.03.2025 16:27 »
.... für die sozialistische Weltanschauung wird verhandelt

Ebenfalls sei noch erwähnt dass vor Jahren die JSZ ab E9 gekürzt wurde um die freiwerdenden Mittel den unteren EGs zukommen zu lassen.
Das fand Werneke nicht krass unsozial
Eine Angleichung der JSZ in allen Gruppen. Allerdings schon.

Vor allen Dingen ist es eine Weltanschauung, die leistungsfeindlich ist. Wer sich fortbildet, sich Spezialwissen aneignet und damit entsprechende Positionen bekleiden kann und/oder Verantwortung übernimmt, sollte davon finanziell auch profitieren. Dieses Prinzip sollte vom Sprung einer EG in eine jeweils andere EG immer lohnen und bemerkbar machen.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2017 am: 16.03.2025 16:28 »
Die JSZ kann verdi jetzt für die Sozialkomponente wegverhandeln und sich hinterher feiern lassen.
Das fürchte ich auch.
War doch beim letzten Abschluss schon so

Was denken sich denn die AG dabei, wenn sie diese Komponente mit ins Angebot nehmen? Gefordert war sie ja nicht. Ist das Verhandlungsgeschick oder sehen die einfach den Bedarf, dass die höheren EGs damit attraktiver werden?

Wurde von AG-Seite geäußert, dass bei den oberen EGs was getan werden muss wegen Personalmangel. Ob das jetzt ausreicht?

TZSteinbock

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2018 am: 16.03.2025 16:31 »
90 % JSZ für alle würde 2030 wenigstens die deutsche Einheit im Tarif herstellen... Bereits nach 40 Jahren

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2019 am: 16.03.2025 16:32 »
Die JSZ kann verdi jetzt für die Sozialkomponente wegverhandeln und sich hinterher feiern lassen.
Das fürchte ich auch.
War doch beim letzten Abschluss schon so

Wie ist das gemeint? Verstehe es nicht so ganz. Keine JSZ-Erhöhung, dafür dann Mindestbetrag?

Der wieder Erhöhung der JSZ gab es schon mal als Angebot der Arbeitgeber. Wurde dann später durch verdi rausverhandelt

Wenn das so war, dann muss man wohl sagen, dass Verdi nur für einen Teil seinr Mitglieder verhandelt und halt eben nicht für alle...

Muss man das? Eventuell hat man auch mehr Bedarf gesehen in anderen Bereichen.

Bedarfe gibt es beim sozialamt

Alitalia

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2020 am: 16.03.2025 16:33 »
Die JSZ kann verdi jetzt für die Sozialkomponente wegverhandeln und sich hinterher feiern lassen.
Das fürchte ich auch.
War doch beim letzten Abschluss schon so

Was denken sich denn die AG dabei, wenn sie diese Komponente mit ins Angebot nehmen? Gefordert war sie ja nicht. Ist das Verhandlungsgeschick oder sehen die einfach den Bedarf, dass die höheren EGs damit attraktiver werden?

Eine höhere JSZ lockt keinen an, zumal diese steuerlich ja auch schlechter behandelt wird als eine "normale" Erhöhung auf 12 Monate verteilt.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2021 am: 16.03.2025 16:34 »
Aus dem Whats App Kanal der VKA

📍 Hintergründe zu Tarifverhandlungen | Die verborgene Komplexität

Bei Medienberichten über Tarifverhandlungen liest ihr meist nur vereinfachte Schlagzeilen wie "8 Prozent mehr Gehalt gefordert" oder "drei zusätzliche freie Tage". Was dabei vollständig untergeht: Tarifverhandlungen sind hochkomplexe Prozesse mit hunderten Detailfragen!

In Wirklichkeit geht es um weit mehr als 20 verschiedene Einzelforderungen der Gewerkschaften, deren Auswirkungen auf die sehr heterogene kommunale Arbeitgeberlandschaft sorgfältig analysiert werden müssen. Unser Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath betont: "Die Gesamtforderungen in Höhe von fast 15 Milliarden Euro sind angesichts der angespannten kommunalen Finanzen nicht umsetzbar. Hier braucht es ein insgesamt verkraftbares Lösungspaket."

Hier nur ein winziger Auszug aus dem umfangreichen Katalog an Detailfragen, mit denen sich unsere Verhandlungsteams auseinandersetzen müssen:

➡️ Welche Modelle zur Harmonisierung der gestaffelten Bemessungssätze bei der Jahressonderzahlung (aktuell: 84,51% in EG 1-8, 70,28% in EG 9a-12, 51,78% in EG 13-15) sind sinnvoll, um die Unterschiede bei der Jahressonderzahlung für Führungskräfte und Fachspezialisten in den mittleren und höheren Entgeltgruppen aufzuheben?

➡️ Durch welche Implementierungsstrategien könnte die Sicherung des bestehenden Arbeitszeitvolumens bei simultanem Angebot fakultativer Arbeitszeitflexibilisierung realisiert werden, und wie ließe sich ein Modell zur einzelfallbezogenen, beidseitig konsensualen Erhöhung der individuellen Wochenarbeitszeit auf bis zu 42 Stunden entwickeln, das sowohl tarifvertragliche als auch betriebliche Aspekte hinreichend berücksichtigt?

➡️ Welche kumulativen Auswirkungen würden die geforderten Erhöhungen der Zeitzuschläge und Zulagen auf die Kostenstrukturen und Dienstleistungsfähigkeit der kommunalen Arbeitgeber entfalten, und wie würden sich diese Effekte in besonders zulagenintensiven Sektoren wie beispielsweise den kommunalen Flughäfen (mit hohem Anteil an Wochenend-, Feiertags- und Nachtarbeit) sowie den kommunalen Krankenhäusern (mit aktueller Prognose negativer Jahresergebnisse bei 71% der Einrichtungen) manifestieren?

➡️ Wie könnte ein integrativer Lösungsansatz zur Arbeitszeitreduktion im Rettungsdienst konzipiert werden, der einerseits eine Entlastung der Beschäftigten durch eine Wochenarbeitszeitverkürzung realisiert und andererseits die betrieblich notwendige Implementation von 24-Stunden-Schichtmodellen ermöglicht, ohne die Funktionsfähigkeit der kommunalen Rettungsinfrastruktur zu kompromittieren?

Diese und hunderte weitere komplexe Fragestellungen verdeutlichen: Ein verantwortungsvoller Tarifabschluss erfordert weit mehr als nur Verhandlungen über Prozentzahlen. Die kommunalen Arbeitgeber müssen ein ausgewogenes Gesamtpaket entwickeln, das sowohl faire Arbeitsbedingungen für die 2,6 Millionen Beschäftigten sicherstellt als auch die Handlungsfähigkeit der Kommunen mit einer Gesamtverschuldung von knapp 160 Milliarden Euro wahrt.

Die VKA analysiert und bewertet diese Komplexität in eurer Vertretung. Wir halten euch über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden!

Die Erhöhung der JSZ dürfte in einer Schlichtung wahrscheinlicher sein, meiner Meinung nach.
Weil verdi das niemals zulassen würde, weil das immer das Volumen für die niedrigeren EG gibt.

Dabei wird es Zeit, dass wieder zurückzudrehen, damals wurde auch nur bei den oberen EG viel gekürzt

Aleksandra

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« Antwort #2022 am: 16.03.2025 16:35 »
Die JSZ kann verdi jetzt für die Sozialkomponente wegverhandeln und sich hinterher feiern lassen.
Das fürchte ich auch.
War doch beim letzten Abschluss schon so

Was denken sich denn die AG dabei, wenn sie diese Komponente mit ins Angebot nehmen? Gefordert war sie ja nicht. Ist das Verhandlungsgeschick oder sehen die einfach den Bedarf, dass die höheren EGs damit attraktiver werden?

Wurde von AG-Seite geäußert, dass bei den oberen EGs was getan werden muss wegen Personalmangel. Ob das jetzt ausreicht?
natürlich reicht das nicht aus. Aber irgendwo muss man ja mal anfangen.
Aber eins ist gewiss: weitere Tarifergebnisse mit Reallohnsenkungen sind garantiert nicht geeignet.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

DerTechniker

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« Antwort #2023 am: 16.03.2025 16:36 »
Bis 2030 auf 90% 🤣 Na denn Jungs noch 5 Jahre warten

cyrix42

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« Antwort #2024 am: 16.03.2025 16:36 »
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Warum? Warum sollte jemand, der sich Spezialwissen, das nicht benötigt wird, angeeignet hat, davon finanziell profitieren? Wichtig ist, was benötigt wird und wie schwer dies zu bekommen ist, nicht die Qualifikation an sich...