[Zur Übersichtlichkeit gekürzt]
Ist ja logisch. Angestellte erhalten Geld für ihre Arbeit. Beamte erhalten Sozialhilfe für die ganze Familie und müssen sich daher mit voller Kraft ihres Amtes widmen.
Sofern das keine Ironie war: Das mag sein und vom Gesetzgeber so gewünscht sein.
Dennoch liegt hier ein einfacher und offensichtlicher Unterschied im Cashflow zwischen beiden Gruppen vor, ohne dass es dazu lange Diskussionen über Gehalt / Rente vs. Bezüge / Pension oder KV von TB vs. Beihilfe von Beamten bedarf.
Zu diesen seitenlangen Diskussionen, wer denn nun finanziell besser dasteht, wollte ich etwas beisteuern.
Bei hoheitlichen Aufgaben können die meisten wohl eine gewisse Rechtfertigung erkennen. Wenn am Ende aber Sachbearbeiter A mit Sachbearbeiter B im gleichen Büro, mit den gleichen Aufgaben sitzt, A aber 1475€ mehr für seine drei Kinder bekommt als B, wird es für die Menschen absurd.
Lehrer (über die die Diskussion ursprünglich entstand) wären natürlich auch ein gutes Beispiel, da gerne kinderreich und gleiche Aufgaben als TB oder Beamte.
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Nein, es war keine Ironie.
Natürlich kommte es dann im Einzelfall zu mehr Geld bei Beamten, gerade bei vielen Kindern. Dies ist jedoch nur ein Anspekt von ganz vielen Unterschieden zwischen Beamten und Angestellten. Mal kann man die Unterschiede monetär fassen, mal sind sie arbeitsorganisatorisch. Es gilt also wie so oft - vorher abwägen und Augen auf bei der Berufswahl. Im Nachhinein einzelne Aspekte hervorzuheben ist Rosinenpickerei.
Ansonsten: Der Maschinenbauingenieur bei VW lacht vermutlich auch über das Einkommen eines gleich Ausgebildeten bei ner kleinen Bude. Obwohl sie den gleichen Job machen.
Natürlich sind es zwei sehr unterschiedliche Systeme mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Auch sind es am Ende immer Einzelfälle und jede Karriere und jeder Lebensweg ist individuell.
Deshalb kommt die pauschale Aussage „Augen auf bei der Berufswahl“ m. E. einem „Totschlagargument“ gleich und kann auch als eine Art „argumentative Rosinenpickerei“ angesehen werden.
So impliziert der Satz, man müsse mit Anfang 20 „einfach nur die Augen offenhalten“ und könne so über Jahrzehnte die beste Entscheidung für sich und sein Zukunfts-Ich treffen.
Das ist unterkomplex. Manchmal konnte man es einfach nicht besser wissen, man verändert sich im Laufe der Jahrzehnte oder hatte einfach mal Glück oder Pech bei der Entwicklung der Rahmenumstände.
Beispiel Kinderzuschläge: Ich weiß nicht, wann diese eingeführt wurden, aber sicher gab es damals Kollegen, die gerade wenige Jahre zuvor eine Verbeamtung abgelehnt hatten, was zu dem damaligen Zeitpunkt vielleicht objektiv eine persönlich gute Entscheidung war, mit den Kinderzuschlägen sich aber später in einen finanziell spürbaren Nachteil verwandelt hat.
Ansonsten: Dein Vergleich VW-Ingenieur mit einem Ingenieur in einer „kleinen Bude“ geht an meinem Argument doch völlig vorbei und wirkt auf mich wie ein Strohmann.
Es geht in meiner Beschreibung explizit um den Vergleich von Menschen im selben „Unternehmen“ (z. B. an der gleichen Schule) mit der gleichen Tätigkeit (z. B. Lehrer). Hier „kickt“ bei vielen Menschen ein Gerechtigkeitsempfinden, dass man für gleiche Arbeit (beim gleichen AG), den gleichen Lohn bzw. die gleichen „Benefits“ (z. B. Kinderzuschläge) erhalten sollte.
Und zu der Wochenarbeitszeit: Ich glaube nicht, dass ein verbeamteter Lehrer mit 3 Kindern in irgendeinem Bundesland 2h weniger WZ gegen die Kinderzuschläge eintauschen würde.
Aus meiner Sicht ist zur Diskussion Beamte/TB bzgl. Kinderzuschläge nun auch genug gesagt.
Natürlich können wir weiter über Umstände, Lebensentscheidungen und die beiden Systeme diskutieren, ich habe für meinen Teil die Diskussion aber schon zu viel in Richtung off Topic gezogen und würde mich nun damit zurückhalten.