Dass AG ungern Gehalt erhöhen ist bei uns allen so. Dennoch kannst du den AG-Anteil zu RV nicht auf dein Gehalt rechnen.
Selbstverständlich sind die AG-Anteile ein Teil des Gehaltes, siehe die mehrfach erwähnten gestiegen SV-Beiträge im Januar, die in den Haushalten der Kommunen fehlen bzw. nicht mehr für die Erhöhung der Tabellenentgelte verwendet werden können. Es macht keinerlei Unterschied, wie groß der Anteil ist, der auf deinem Lohnzettel steht. Der Arbeitgeber kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Die AG-Anteile sind Bestandteil des Gehalts, daran gibt es nichts zu rütteln.
Als das Rentensystem eingeführt wurde, wurde direkt festgelegt, das sich AN und AG die Beiträge teilen (war jeweils irgendwas um 1,x%). Da wurde nicht der Lohn um den AG-Anteil gekürzt, sondern die AG zahlten ihren Anteil. Und so ist es dann geblieben. Erhöhungen (die gab es ja reichlich) wurden immer hälftig aufgeteilt.
Richtig, und genau diese stetige Zunahme von <2% Beitragssatz auf die heutigen 18.6% zeigt doch sehr schön, dass es völlig Banane ist, ob man sich damals auf 50:50, 0:100 oder 100:0 geeinigt hätte. Für den Arbeitgeber zählt ausschließlich das Arbeitgeberbrutto, den dies muss von seinen Einnahmen bestritten werden.
Die Kürzungen bei den Beamten stellten aber immer nur den AN-Anteil dar, da dies tatsächlich Kürzungen der Besoldung waren. So war es jeweils auch gedacht, um die Besoldung entsprechend dem Gehalt des Arbeiters vergleichbar zu machen (deswegen auch Eckmannvergleich, mit Eckmannvergleich war der Arbeiter gemeint).
Mit deiner Sicht der Dinge könnte ich auch behaupten, ich würde nicht 15% für meine Pension zahlen, sondern 30%
Nein, bei den Beamten wurden wirklich nur die AN-Anteile gekürzt, da es keine AG-Anteile gibt.
Und nochmal: die höhere Pension erkauft sich der Beamte mit geringerem Einkommen innerhalb seines Arbeits(aktiven Dienst-)lebens und er muss älter als 80 werden um den Angestellten zu überholen (das ist natürlich eine grobe Sicht der Dinge…mal ist eher, mal später, mal der eine besser dran, dann wieder der andere).
Ganz dünnes Eis. In den unteren Gruppen weichen die Nettogehälter abzüglich PKV nur geringfügig voneinader ab, in den oberen Gruppen steht man als Angestellter vor allem aufgrund der extrem hohen SV-Beiträge deutlich schlechter da. Da hat sich in den letzten Jahren das Blatt deutlich gewendet. Sobald Familie im Spiel ist, ist der Vergleich eindeutig. Hinzukommend die fast doppelt so hohen Bezüge zum Lebensabend.
Die Beispielrechnung mit den 80 Jahren breakeven mit aktuellen Zahlen würde mich allerdings interessieren.