Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 409497 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #225 am: 25.03.2025 11:18 »

Dieser könnte doch aber abgelehnt werden. Ich lese hier immer zwischen den Zeilen, dass diese Ablehnung nahezu unwahrscheinlich ist. Warum ist das so?

Keine Ahnung - zumindestens die Tagesschau war sich doch sehr einig, das es sein könnte, das die VKA den Vorschlag ablehnt. Weil sie selber nicht wissen, was sie wollen. Es wurde von Ruhrgebiet plus Osten vs. Städte wie Hamburg, München,Stuttgart,Wolfsburg, etc. gesprochen

@MoinMoin: Grade wegen den knauserigen VKAs sind kann-Zuschläge nicht möglich. Oder willst du alle Kommunen ausbluten lassen - sind ja selber Schuld? Schon jetzt laufen uns die Kollegen zum Bund und zum öffentlichen Versorger davon.
Das ist doch unfug, die Kommunen(also die die 8% geben würden), die es sich leisten können und müssen um konkurrenzfähig zu sein dürfen nicht, weil andere nicht monetär in der Lage sind?
Stattdessen muss ein 6% Ergebnis her, was sich die armen Kommunen nicht leisten können und für die reichen Kommunen zu wenig ist um mitzuhalten.
Eine Loos Loos Situation.

Sehr krumme Logik.

Und das gejaule, dass kann Regelungen als on Top Möglichkeit nichts bringen, weil sie nicht angewendet werden, ist doch ebenfalls Unsinn.

Dann stören sie doch auch niemanden, ausser denjenigen der sie eben nicht bekommt, weil er schlechter verhandelt und der Kollege im Nachbarbüro schon, weil er besser verhandelt!

Also wieso glaubt ihr, dass ein einheitlicher Tarif ohne individuelle und regionale Differenzierungsmöglichkeiten für die ganzen Republik die Beste Lösung ist?

Es gibt keinen Neid auf andere Kollegen, weil diese Regelungen gar nicht erst angewendet werden.... weil dann immer das gleiche Argument kommt "das müssten dann mehrere im Haus haben, und das schürt Neid."
Du bist auch der einzige, den ich "kenne", der von Zuschlägen in Kommunen berichtet.

Oder kennt das hier noch jemand, der bei einer Kommune tätig ist?


Und die Lose-Gemeinden wären dann auch auf Dauer Lose Gemeinden, wenn sie für Personal nichts ausgeben dürfen. Wer soll da anfangen?
Dann müssen irgendwann kommissarisch Leute abgeordnet werden oder sondergleichen.... das ist alles nicht zu Ende gedacht
Seit wann haben Kommunen einen tarifliche Zulage wie den 16.6?

Also redest du stumpf von etwas was es nicht gibt, was ich gerne bei euch eingeführt haben würde.

Aber jammer weiter, dass ihr keine Zulage haben wollt, weil ihr schlechte Führungskräfte habt.

Ein Argument dafür das man es nicht einführen will ist das aber immer noch nicht.


NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #226 am: 25.03.2025 11:32 »

Eine Gleichbehandlung ist immer "Gießkanne". Diesbezüglich wird ja auch nicht unterschieden, ob man kinderlos im geerbten Haus wohnt, oder eben nur zur Miete mit drei Kindern - und zwar unabhängig, ob das in München oder Gelsenkirchen ist. So gesehen ist der Flächentarif doch auch nur eben jene Gießkanne.

Doch natürlich ist das alles sehr schräg. Man nimmt also erstmal irgendeinen Maßstab, wie eine bestimmte Stadt, Stadtteil oder Region, schaut dann aber nicht, ob die Leute überhaupt oder nennenswerte Wohnkosten haben.

Also im Kern ist das eine Foöderung für/ pro Eigentümer. Insofern ist es auch erklärlich, warum Verdi dies wohl nicht auf seiner Agenda hat.

Wenn wir hier über die hochpreisigen Ballungsräume sprechen, dann reden wir auch über eine höhere Mieterquote. Im Grunde genommen würde man somit weit mehr Betroffene entlasten, als man durch Fehlallokation bei Eigentümern von abbezahlten Immobilien platziert.

Und selbst wenn man hinschaut und nach Bedarf zuschießt: Das Wohngeld wird ja über die Miete auch dem Eigentümer zugeleitet. Eine Umverteilung nach oben.

"Fair" wäre eigentlich, wenn die überhitzten Regionen "ausbluten" und in Ihrer Attraktivität auf Mittelmaß schrumpfen - dann kommen die Leute wieder.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #227 am: 25.03.2025 11:37 »
Zuschüsse für das Wohnen, egal ob vom Staat oder von Arbeitgebern gehen immer an die besser situierten Leute. Richtig.

Die Überhitzten Regionen werden weiter heiß laufen, wenn man das Wohnen ebenda auch noch befördert.

Badtz2

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #228 am: 25.03.2025 11:38 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.

DerTechniker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #229 am: 25.03.2025 11:43 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.

Mindestbetrag macht die Tabelle immer mehr kaputt

VielUnterwegs

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #230 am: 25.03.2025 11:46 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.

Warum sollen denn die schon wieder übermäßig belohnt werden? Ich finde ab E8 ist jetzt mal an der Reihe...
« Last Edit: 25.03.2025 11:55 von VielUnterwegs »

Iunius

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #231 am: 25.03.2025 11:47 »
Zur Klarstellung, ich fordere keine Gieskannenzulage, sondern ich eine die der AG bei Bedarf einsetzen kann und darf.
Aber das scheint für viele hier der Falsche Ansatz, auch wenn sie keinerlei stichhaltige Begründung dafür liefern, warum die Einführung dieser tariflichen Möglichkeit negativ wäre.
Es wird halt dann nur gejammert, dass ihr AG das bei ihnen nicht macht.
(warum wohl!)
Was eben der Sinn ist, denn im Nachbarort freut sich der Kluge, der es macht und gutes Personal bekommt.

Das wiederum wäre eine Idee wert.
Tatsächlich gibt es diese Möglichkeit ja im TV-L ja mit 16.5 und eine Entsprechung im TVöD fehlt (noch).
Verdi wird daran aber kein Interesse haben weil ihr Klientel ein anderes ist.

Ich halte an meiner Grundsatzmeinung dabei fest: das problematischste sind und waren stets die Sockelbeträge in den letzten Jahrzehnten. Eine allgemeine Erhöhung um 5% und eine Anhebung der JSZ für alle auf 100% wäre der Beste Weg die Jobs im TVöD wieder attraktiver zu Vergüten.

Nur bei schlechten Bürgermeistern!

Trotzdem besteht noch das Problem, wir hatten es im "alten" Thread aufgezeigt: Es gibt vor allem Flächengemeinden die solche finanziellen Möglichkeiten gar nicht haben weil sie ihren Haushalt schon mit den kommunalen Pflichtaufgaben überdehnen müssen. Das sind aber keine "schlechten" Arbeitgeber oder Bürgermeister sondern hochproblematische Verteilungsentscheidungen seitens des Landes welche die Kommune wirtschaftlich Handlungsunfähig macht. Das betrifft nicht so viele aber doch einige Gemeinden hier im Süden (Flächengemeinden).

DieSachbearbeiterin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #232 am: 25.03.2025 11:50 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.

Warum sollen denn die Low-Performer schon wieder übermäßig belohnt werden? Ich finde ab E8 ist jetzt mal an der Reihe...

Sehe ich auch so, außer der Punkt mit den Low-Performern.

Müllwerker und Co als Low-Performer zu bezeichnen maße ich mir nicht an. Das sind in unserer Stadt zum Großteil Menschen Ü50, die für E4 Morgens um 5 Uhr dem Müllfahrzeug hinterher rennen....

Aber ja, lineare prozentuale Erhöhung, keine Sockelbeträge.

VielUnterwegs

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« Antwort #233 am: 25.03.2025 11:57 »
Sehe ich auch so, außer der Punkt mit den Low-Performern.

War etwas überspitzt, habs korrigiert...

Badtz2

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« Antwort #234 am: 25.03.2025 12:00 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.

Warum sollen denn die Low-Performer schon wieder übermäßig belohnt werden? Ich finde ab E8 ist jetzt mal an der Reihe...

Bei einer Entgelttabelle die strikt in Qualifikationseckpunkten nach Abschlüssen unterteilt wird von "Low-Performern" zu reden ist ja mal komplett abgehoben und ekelhaft. Dass Bachelorabsolventen automatisch mit E9b - E12 höher Eingruppiert werden als Fachkräfte ohne Studium ist ein absoluter Witz. Ein Bachelorabsolvent hat noch garnichts "performt" während jemand der sich zur E9a hochgearbeitet hat sehr wahrscheinlich schon sehr viel mehr geleistet hat. Aber nach Leistung wird im TVöD nicht vorrangig gegangen, sondern einfach nach Abschluss.

FearOfTheDuck

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« Antwort #235 am: 25.03.2025 12:08 »
@Badtz2: Schon mal mit den Themen Eingruppierung, Tarifautomatik und der Entgeltordnung befasst? Deine Aussage ist - bis auf den berechtigten Hinweis, dass auch in den unteren EG gut gearbeitet wird - Kokolores!

BAT

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« Antwort #236 am: 25.03.2025 12:13 »
Die Respektlosigkeit geht in viele Richtungen.

Entscheidende Personen recht abwertend mit Karin, Roland und Fritze anzusprechen ist das gleiche Horn wie Low Performer, usw.

blanket

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« Antwort #237 am: 25.03.2025 12:20 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.


Mindestbeträge können nicht immer sein, dass ist doch unfair gegenüber den höheren Entgeltgruppen.
So krass es klingt (sorry), aber Leistung muss sich einfach lohnen. Ich verstehe natürlich deinen Ansatz, aber immer nur von den eher niedrigen EG´s zu sprechen wie VERDI und die höheren EG´s immer mehr zu schröpfen, dass geht einfach nicht. Das macht der Staat schon zu GENÜGE.

Dieses ganze extrem linke Politik führt doch dazu, dass niemand mehr richtig lust hat zu arbeiten, weil es sich nicht lohnt bzw. weil sich auch Nicht-Leistung lohnt. Jetzt soll laut SPD der Spitzensteuersatz von 42 auf 47 % erhöht werden und dieser greift nicht erst bei 150.000 Euro, sondern bereits bei ca. 65.000 Euro und das sind weiterhin Belastungen auf die Bevölkerung, welche den ganzen Laden am Laufen hält. Ich rede hier nicht einmal nur vom öffentlichen Dienst.

Ich bin es mittlerweile so satt, diese ganze linksgerichtete Politik, Bürgergeld, Steuerentlastungen für Geringverdiener (die so gut wie keine Steuern zahlen) usw.
Das muss doch mal aufhören, leider ändert hier auch eine Bundestagswahl wohl nichts gravierendes.

Es kann einfach nicht sein, dass man eine gute Ausbildung abschließt, ein Studium macht und dann nur geschröpft wird vom Staat. Siehe Anfang des Jahres KV und PV-Beitrag.
Und dann kommen die Tarifverhandlungen und da wird dann von 5,5 % für 36 Monate gesprochen und die Gewerkschaft entgegnet dann noch mit einer sozialen Komponente. Was denn noch?
Das ist doch schon alles ein Witz, unsereins ist ja bereits mit 2,5-3 % Erhöhung zufrieden, dass muss man sich mal überlegen, davon geht ja die Hälfte sowieso wieder an den Staat.

Es ist einfach nur noch sch.... in unserem Land.

Sorry, war jetzt mal auch ein politisch Kommentar von mir..... aber wenn man bereits 30 Jahre arbeitet und nur noch solchen Scheiß hört, dann platzt mir der Kragen.


Junge

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« Antwort #238 am: 25.03.2025 12:29 »
Warum wird eigentlich so gut wie nur noch von Prozenten gesprochen ohne Mindesterhöhung? Das ist doch ein Tritt gegen alle unteren Gehaltsgruppen, diejenigen die unter der hohen Inflation der letzten Jahre am meisten leiden.

Warum sollen denn die schon wieder übermäßig belohnt werden? Ich finde ab E8 ist jetzt mal an der Reihe...

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KlammeKassen

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« Antwort #239 am: 25.03.2025 12:37 »
@Iunius: dann setz dich bitte dafür ein das Beamte den auch nicht kriegen. Es bringt einem übrigens nichts auf dem Land zu leben und in der Stadt zuarbeiten. Ausschlaggebend ist der Wohnort. Siehe hier:

Der Zuschlag ist gestaffelt nach den Mietstufen des Wohngeldgesetzes (WoGG) und der Zahl der Kinder. Ausschlaggebend ist der Hauptwohnsitz, nicht der Dienstsitz -https://beamte.verdi.de/++co++fd00048a-6c6f-11eb-b54d-001a4a160116

@MoinMoin: ich fordere div genau das, das falsch ist und behoben werden muss
Zitat
Also wieso glaubt ihr, dass ein einheitlicher Tarif ohne individuelle und regionale Differenzierungsmöglichkeiten für die ganzen Republik die Beste Lösung ist?
dafür brauchen wir verpflichtende Ortszuschläge für alle nach Mietstufe sowie kann-Zuschläge.

Es bringt doch nichts wenn ein öffentlicher AG dem anderen ständig das Personal abwirbt.
Es bringt doch noch weniger, wenn der öffentliche AG den anderen AGs nicht das Personal abwerben kann.

btw. gegen einen allgemeinen Ortszuschlag habe ich grundsätzlich nichts, ist zumindest ein Ansatz die BundesTabellen den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.


Aber warum ist eine zusätzliche kann Regelung, wie beim TVL und Bund, jetzt verkehrt?
Hast du Angst, dass du dich nicht gut genug verkaufen kannst?
Und hört doch mit dem Argument auf, dass es der AG nicht nutzen würde, dass ist doch kein Sachargument..
Im TVL hatte der AG es vor 15 Jahren auch nicht genutzt, jetzt wird es aber durchaus genutzt und in 15 Jahren wahrscheinlich wieder nicht mehr.

TVL unterliegt nicht der VKA.....
Also nix Scheinargument.

Land Niedersachsen = ein Arbeitgeber
939 Kommen in Niedersachsen = 939 kommunale Arbeitgeber

Land kann das geben, es quakt keine VKA
außerdem wechselt nicht alle 5-8 Jahre der Bürgermeister, den der Laden oftmals nicht interessiert und der nur darüber erdacht ist, vor der Kommunalpolitik und den Einwohnern zu glänzen - nicht aber in erster Linie gegenüber den Angestellten